Umarex Wildlife

  • Testbericht WILDLIFE von Umarex

    Kaliber 4,5mm (.177) Diabolo, mit passendem Laufwechselsystem kann auch Kal. 5,5mm verschossen werden
    Einzelschuss
    Länge: 960mm
    Gewicht: 4000 g
    Visierung: voll verstellbare Kimme, Korn im Schutztunnel
    Visierschiene: als 11mm ausgewiesen, ist aber 13mm
    Schäftung: Lochschaft aus Kunststoff
    Gewehr unter 7,5 Joule

    Vor einiger Zeit hat mir ein befreundeter Schütze mal seine Wildlife zum Probeschiessen überlassen. Das Gewehr mutet etwas futuristisch an, man vergleicht es vom Aussehen mit H&K G36 oder anderen kompakten Gewehren. Das Gewicht erstaunt bei soviel Kunststoff, ca. 4Kg. Sind es geworden. Die Waffe liegt gut in der Hand. Für einen besseren Griff an der Waffe ist der Pistolengriff gepunktet und die vordere Schiene geriffelt. Der erste Probeanschlag bringt aber direkt ein dickes Manko ans Tageslicht. Der Augenabstand zum Zielfernrohr (Tasco 3-9x40 ) stimmt nicht. Also die Montage lösen und etwas nach vorne setzten – aber halt was ist das. Die Montage ist ja gerissen? Kurze Rücksprache mit dem Eigentümer der mir folgendes berichtet. Obwohl die Visierschiene als 11mm ausgewiesen ist, befindet sich aber eine 13mm Schiene auf dem Lauf! Und dafür hat er keine Montageringe gefunden, also die alten aufschneiden und mit einer langen Schraube versehen wieder aufsetzten. Aber leider ist die Montagehöhe nicht ausreichend. Das ZF ist, so weit es geht, nach vorne verschoben und stösst fast an das Kimmenblatt was auf dem Lauf sitzt. Weiter geht es nicht, da sich sonst die Waffen nicht mehr öffnen lässt. Zum Probeschiesen wurde allerdings das ZF nicht herunter genommen, lediglich der Kopf musste weiter zurück genommen werden um durch das ZF zu sehen. Aber man hat ja standardmässig eine voll verstellbare Kimme. Das Korn ist von einem Schutzring umgeben.

    Vor dem Schiessen hat der Herr das Laden gesetzt. Die Waffe ist ein typischer Knicker, lässt sich aber nicht so einfach öffnen. Ein leichter Schlag mit der flachen Hand auf den Lauf entriegelt die Waffe. Und jetzt heisst es kräftig nach unten drücken. Hier kann man schon erahnen wie viel Power die Waffe hat. Beim schliessen der Waffe wird automatisch die Sicherung aktiviert. Der Sicherungsschieber befindet sich auf der linken Gehäuseseite und lässt sich bequem erreichen. Beim Schuss bestätigt sich der erste Eindruck. Sagen wir es mal so, laut Gesetz ist sie als F gekennzeichnet – aber das müsste man noch einmal mit einem Geschwingkeitsmesser nachprüfen. Der Schussknall ist enorm und es "schäppert" auch gut im Kunststoffgehäuse. Die Trefferleistung (20 Meter freihändig stehend) war völlig akzeptabel – ein ausgiebiger Präzisionstest konnte wegen des ZF nicht gemacht werden, man hängt halt falsch hinter der Waffe.

    Die Waffe ist keine Eigenprodukion von Umarex, sondern mehr ein Endprodukt von verschiedenen Zulieferanten. Was nicht die Verarbeitung in den Schatten stellen soll. Es finden sich keine Werkzeug oder Bearbeitungsspuren an dem Gewehr.

    Fazit: 
    Wer eine zuverlässige, leistungsstarke freie Waffe sucht, die von der Optik noch etwas anders ist als normale Luftgewehre ist mit der Wildlife gut beraten.
    Bleibt mir an dieser Stelle nur noch BAIKAL zu danken, das er mir die Waffe für einen Test überlassen hat.


    Rugerclub
    11.2001