Daystate MK3 FT (F-Version)
Die erste Deutsche MK3 FT die mit dem offiziellen bestempelt wurde das Gewehr in Kölner Beschussamt
Technische Daten:
Typ: Pressluftgewehr
Hersteller: Daystate
Version: B
Typ: Einzelladergewehr, umrüstbar auf Magazin 10 Schuss
Listenpreis: 1450€
Länge: 95 cm
Gewicht ohne ZF: 3,6kg
Lauflänge: 38 cm
Laufhersteller: Lothar Walther
Kaliber: 4,5mm (auch in 5,5mm lieferbar)
Sicherung: Manuell (Automatisch nach zeit)
Kartuschengröße: 185ccm nicht abnehmbar
Arbeitsdruck: 70 bar
Schussausbeute bei -Version: ca. 300 Schuss
Bei der Daystate MK3 FT handelt es sich um ein reinrassiges Field Target Gewehr was ich hier in der für Deutschland Freien Version vorstellen möchte. Die Besonderheit an diesen Englischen Pressluftgewehr ist wohl die verbaute Elektronik die meines Wissens nach momentan die einzige ist die in einem Gewehr von einem Hersteller verbaut wurde. Diese Elektronik übernimmt neben dem Abzug die Ventilsteuerung und auch die Sicherung der Waffe. Das Gewehr kann mit einem mitgelieferten Schlüssel komplett gesperrt werden so dass die Waffe nur noch ein stück holz mit Metall ist das ohne Funktion ist, aber dazu später mehr.
Wie kam es dazu dass ich mir ausgerechnet diese Waffe kaufte:
Das erste Mal sah ich die Daystate auf der IWA 2002, damals gab es allerdings noch die CRX die mittlerweile nicht mehr gebaut wurde. Das Design der Waffe gefiel mir auf Anhieb, allerdings war mir damals das Gewehr zu teuer. 2002 wurde auf der IWA mit unter auch die MK3 ausgestellt die ich mir sehr gründlich anschaute, allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits eine Waffe für die Klasse 3 für FT bei der zu dem Zeitpunkt noch Prellschlaggedämpfte Waffen zugelassen waren. Erst als 2004 die Regeln für Field Target umgestellt wurden und die Klasse 3 nur noch für Pressluft, co2 und Vorkomprimierte Waffen zugelassen wurden spielte ich mit dem Gedanken mir eine Pressluftwaffe zu kaufen. Folgende Kriterien sollten erfüllt werden.
1. Kein Aluiminiumschaft
2. Kein Schichtholzschaft
3. als Lieferbar
4. Günstiger Umbau falls ich mit dieser Waffe mal Klasse 1 Schießen möchte
In die engere Auswahl fiel die Weihrauch HW 100 und die Daystate MK3 FT. Da zu dem Zeitpunkt die HW 100 nicht als Einzelladerversion vom Hersteller gab und auch der Schaft nicht unbedingt für FT tauglich war. Auf der IWA 2004 trat ich wiederum an Alfred de Fries (Händler für Daystate Europa aus NL) heran und besprach mit ihm die MK3 FT. Ein gutes Angebot etwas später überzeugte mich dann diese Waffe zu Kaufen obwohl mir von einigen Seiten davon abgeraten wurde.
So, aber nun zur Waffe selbst.
Wie schon oben beschrieben handelt es sich um ein Englisches Pressluftgewehr mit Elektronischen Abzug und Spannsystem. Über diese Elektronik wird neben den oben genannten Funktionen auch die Waffe Programmiert was die Schussleistung angeht, es kann ein Schusszähler eingestellt werden der wenn die eingestellte Schusszahl erreicht ist Piepst. Des Weiteren kann über die Elektronik das gesamte Gewehr ausgeschaltet werden.
Daystate MK3 FT mit Befülladapter, Beschreibung und Magazin. Der Daumenlochschaft besteht aus Lackierten Nussbaumholz
An der Mündung der Waffe ist eine Mutter aufgeschraubt. Auf das darunter liegende Gewinde kann man einen Schalldämpfer den es von Daystate gibt aufschrauben. Ob Schalldämpfer von anderen Herstellern automatisch auf diese Gewinde passen ist mir nicht bekannt. Das Gewinde sieht man auf dem nächsten Bild unten
Unter dem Daystate-Logo verbirgt sich eine Schnellkupplung zum Befüllen der Pressluftkartusche deren Inhalt laut Hersteller 185cc fasst. Zu dem Lieferumfang gehört ein Befülladapter, allerdings kein Befüllschlauch oder Manometer. Beides wird aber zum Befüllen der festen Kartusche benötigt. Die Kartusche besitzt KEIN Manometer so dass man zu allererst die maximale Schusszahl ermitteln muss und dies sich entweder beim schießen merkt oder man Programmiert den Integrierten Schusszähler mit der Schusszahl. Das Gewehr gibt dann beim erreichen der Schusszahl einen Piepston ab der den Schützen darauf hinweisen soll dass die maximal eingestellte Schusszahl erreicht ist und das Gewehr wieder befüllt werden muss. Ein weiteres Schießen ist dennoch möglich, allerdings wird beim Entsichern der Waffe wieder darauf hingewiesen. Der Schusszähler muss nach dem Befüllen resetet werden. Wie das geht schreibe ich später.
Eine weitere Besonderheit an der MK3 ist dass im Laufgewicht vom Werk aus ein kleiner aber effektiver Schalldämpfer verbaut ist. Man kann auf den obigen Bild die Entlastungsbohrungen erkennen. Auf http://www.daystate.co.uk/mk3.htm kann man sehen wie dieser aufgebaut ist.
Das ganze System ist in einem Schwarz-Glänzenden Finish gehalten. Verchromte teile an der Waffe lockern das bild sehr gut auf.
Der auf dem bild zu sehende Kammerstengel ist in dieser Position verriegelt. Dieser dient nur zum Laden des Gewehres, allerdings nicht zum Spannen da sich das System durch die Elektronik selber spannt ohne dass man etwas dafür tun muss. Zum laden wird der Kammerstenkel nach oben gedreht und leicht nach hinten gezogen bis zu einem kleinen Widerstand. Nach diesem Widerstand kommt noch eine Feder die aber nur dann benötigt wird wenn ein Magazin eingebaut ist.
Die Lademulde ist nun frei. In die Rinne wird nun ein Diabolo eingelegt und mit dem Kammerstengel direkt in den Lauf geladen und mit dem Kammerstengel verriegelt. Die silberne Lademulde wird mittels 2 Schrauben am System befestigt und besteht aus Verchromten Aluminium. Diese Ladeplatte kann gegen ein 10 Schüssiges Magazin, das es als Zubehör gibt, austauschen und man hat ein Mehrladergewehr.
Die Schaftbacke und die Gummischaftkappe ist in der Höhe verstellbar so dass man diese an den Schützen anpassen kann. Unter der Backe habe ich einen Gewehrriemenhalter eingeschraubt um nicht an einer sichtbaren Stelle den Schaft anbohren musste.
Eine weitere Besonderheit DIESER Mk3-FT ist die eingefräßte UIT-Schiene zur Befestigung von Zubehör. Normalerweise hat die MK3 keine solche Schiene vom werk aus kann aber mit Rücksprache und auf Wunsch geordert werden, sollte aber auf jeden fall mit dem Händler vorher abgesprochen werden . Diese Schiene war der Grund warum ich solange auf meinen Schaft warten musste. Schließlich hat Alfred de Fries diese Schiene selbst eingelassen da aus England wieder ein Schaft ohne Schiene ankam. In dieser Schiene ist vorne ein Zweibein zum abstellen der Waffe montiert, dahinter ein Handstop mit Riemenöse und eine Schafterhöung für das schießen über das Knie beim Field Target da der Schaft zu niedrig war (oder die Beine zu Kurz)
Der Abzug besteht aus Aluminium und ist eigentlich auch kein Abzog in diesen sinne mehr. Der Abzug betätigt nur einen kleinen Taster der einen Elektrischen Impuls weiterleitet damit der Schlagbolzen auf das Ventil saust. Durch diese Elektronik ist die Schussauslösezeit wesentlich schneller als bei herkömmlichen Mechanischen Abzügen. Das Abzugsgewicht sowie der Vorweg ist einstellbar. Vom werk aus hat dieser einen leichten Druckpunkt den ich bisher auch nicht verstellt habe da dieser sehr gut ist. Gleichzeitig dient der Abzug noch zur Programmierung.
Hinter dem Abzug befindet sich eine kleine Buchse die zum Laden der internen Accus benötigt wird. Der Ladeadapter gehört zum Lieferumfang dazu. Eine Acculadung hält laut Daystate etwa 3000 Schuss bevor es wieder aufgeladen werden muss.
Vor dem Abzug befindet sich ein Schlüsselschalter ähnlich wie beim Computer. Wenn das Gewehr über diesen Schlüssel abgeschlossen wird ist das Gewehr praktisch tot, d.h. das Gewehr ist Spannungsfrei. Das Gewehr kann so weder geladen werden noch geschossen werden da ohne Strom das Gewehr nicht funktioniert. Vor dem Schlüsselschalter ist die Schaftbefestigungsschraube zu sehen. Mit dieser einen Schraube wird das gesamte System im Schaft gehalten.
Das Gewehr ist momentan gesichert. Die Sicherung ist eine Drehscheibe hinten am System an der unten ein kleiner Schalter betätigt wird. Auf der rechten Seite der Sicherung ist momentan ein Grüner Punkt zu sehen der anzeigt dass das Gewehr gesichert ist, warum dieser da ist steht bei dem nächsten bild
Nun ist das Gewehr schussbereit. Eine rote LED zeigt dies den Schützen an. Da diese Leuchtdiode abschaltbar ist, ist zusätzlich noch ein roter punkt zu sehen um anzuzeigen dass das Gewehr schussbereit ist. Sobald das Gewehr entsichert ist kann man damit schießen. Im Klartext heißt das dass wenn man nun den Abzug betätig ein Schuss ausgelöst wird, egal ob ein Diabolo geladen ist oder nicht. Dies ist meiner Meinung nach der einzige Schwachpunkt, aber evtl. wird dieser bei einer Späteren Version noch geändert
ZUBEHÖR:
Als Offizielles Zubehör gibt es von Daystate das 10-Schüssige Magazin das über eine Feder Gespannt wird. Es wird einfach ein Diabolo in die Öffnung gedrückt und weitergedreht bis das Magazin vol ist. Das ganze steht dann unter einer Vorspannung.
Nun wird das Magazin anstelle der silbernen Lademulde eingesetzt.
Durch das vollständige zurückziehen des Kammerstengels wird dann das Magazin um einen Diabolo zurückgedreht und ist wieder schussbereit.
Ein Weißer Punkt am Magazin zeigt dem Schützen wenn das Magazin leer ist. Es kann allerdings auch ein Magazincouter eingeschaltet werden der nach 10 Schuss sich durch ein Piepsen bemerkbar macht. Diesen kann man wiederum über eine bestimmte Kombination einstellen der ausführlich in der Englisch sprachigen Beschreibung erklärt ist wie auch viele der anderen Funktionen.
Das wichtigste Zubehör ist allerdings ein Manometer mit Befüllschlauch. Ohne dieses Zubehör kann man das Gewehr nicht befüllen, bzw. ohne das Manometer weis man nicht wie viel bar man auf der Kartusche hat. Der Adapter mit der Schnellkupplung gehört zum Lieferumfang dazu. Das Manometer das oben gezeigt wird passt an 200 bar sowie an 300 bar Pressluftflaschen. Das Gewehr selbst ist bis 220bar zugelassen.
Die Kniestütze wurde aus einfachen Schichtholz gebaut. Eine Aluminiumplatte wurde eingelassen und mit einem Moosgummi überklebt. Das T-Stück links wird in die UIT-Schiene eingeschoben und Fixiert, so ist die Kniestütze fixiert und kann nicht wandern. Auf der Unterseite ist ein Skateboardtape verklebt das dass ganze rutschfester auf einem Knieschoner aufliegen lässt. Das Holz wurde Nachträglich mit Beize im Nussbaumfarbe behandelt.
Technik:
Nun noch einige Bilder vom Innenleben der Daystate MK3
Wo bei anderen Waffen die Abzugsmechanik sitzt ist hier eine Platine verbaut worden
Links und rechts vom Regulator sitzen die beiden Accus die dem Gewehr den nötigen Strom liefern. Der Regulator ist mit einer Abdeckhaube verschrumpft um Manipulationen vorzubeugen. Eine Manipulation an diesem Bauteil würde die Garantie von 3 Jahren verfallen lassen
Unterhalb der Sicherung erkennt man den kleinen Endschalter und 2 Leuchtdioden, die linke ist die LED für die Sicherungsanzeige, die rechte LED blinkt beim Laden Gelb. Darunter befindet sich ein kleines Potty das wohl zur Werkseinstellung benötigt wird.
Nun noch einige Bilder eines Schnittmodelles das ich auf der IWA 2004 Fotografiert hatte. Hier kann man sehr schön sehen wie das ganze Gewehr funktioniert.
Gesamtansicht des Schnittmodelles
Detailansicht der Auslösemechanik
Detailansicht des Ventils und des Regulators sowie dem Steigröhrchen
Es gibt zu dem Gewehr noch zu sagen dass es mittlerweile 3 Versionen der Waffe gibt. Die A-Version war die erste Serie der MK3 als Nachfolgemodell der CRX. Diese Version hatte noch einige Fehler wie z.B. einen Schlagbolzen als Magnetisierbaren Metall. Dieser konnte sich durch den Elektromagneten magnetisiert werden und sich im Gewehr festkleben. Dies war auch die ausfallursache bei der WM 2004 wo einige MK3´s plötzlich nicht mehr schossen. Hier hilft ein leichter Schlag von hinten auf die Schaftkappe damit sich dieser löst. Wer ein solches Problem hat sollte sich mit Daystate in Verbindung setzten damit dieser gegen den der B-Version ausgetauscht wird. Kontakt kann über http://www.daystate.co.uk hergestellt werden
FAZIT: Bei der MK3 FT von Daystate handelt es sich um ein sehr gutes Pressluftgewehr für Field Target. Durch die Elektronik ist das Gewehr auch sehr sparsam im Luftverbrauch und somit auch leiser als andere Waffen. Die Schussabgabe ist relativ ruhig und da bei der -Version noch ein Schalldämpfer verbaut ist, ist das Gewehr noch um einiges leiser. Für mich war dieses Gewehr sicherlich kein Fehlkauf und ich werde mit diesem Gewehr noch viele Jahre Field Target schießen, in welcher klasse kann ich heute noch nicht sagen *g*.
Wer noch Infos zu dem System der Daystate sucht kann sich HIER mal durchlesen, allerdings ist der Text rein Englisch geschrieben.
Paramags 12.09.2004
für https://www.co2air.de