Zeigt her eure Mantel-und-Degen-Püsteriche!

Sowas... ausgerechnet hier gibt es keinen Protz-und-Balz-Thread? Unhaltbarer Zustand... Zeit, daß sich das umgehend ändert! Fangen wir also gleich damit an:

Hier zu sehen eine spanische Miquelet mit idiotensicherem Ladestock.

Dann wäre da noch eine französische St.-Etienne-Reiterpistole aus der Zeit Napoleons.

Natürlich werden die bei uns höchstens zum BUMM-machen geladen - aber das können sie sehr gut. Ich erkenne hiermit auch den Mangel an `Originalen´ an - hier kann was mich angeht also alles rein, was nach Vorderlader aussieht. Nur zu! Bringt Leben in die Fachwerkbude (gerne auch ohne Fischhautrelief, Kenner wissen Bescheid)!

Das... sind schottische Ganzmetall-Pistolen! Und dann noch ein Paar! Cool...

Manche von denen haben auf der linken Seite eine Spange, daß man sie in die Gürtel klemmen kann.

Ich habe nur eine - und die ist bei Weitem nicht so prunkvoll - fett Respect!

Aber sehr schön und detailliert. Der Knubbel im Knauf war oft abschraubbar, da da ein Putzdorn für das Zündloch dran war. Das hier habe ich mal für ein Softair-Team designt - da ist meine drauf:

Ich finde die toll - sogar die schottische Distel ist im Wappen - exzellent!

Ich würde mir allerdings zwei passende Ladestöcke organisieren - oder selbermachen.

Dann wären sie perfekt!

Und da mir gerade wieder kackenlangweilig ist, nerve ich euch´n bisschen weiter:

Noch eine schottische Ganzmetallpostole im Kaliber .58 - und eine Schrotpistole der spanischen Marine - nur stilecht mit Schnapphahnschloss. Erstaunlicherweise hat auch sie wie das obere Exponat eine links angebrachte Gürtelspange.
Allerdings sind Gürtelspangen nur bei schottischen Pistolen üblich - ebenso wie der charakteristische, knubbelige Abzug und das Fehlen eines Abzugsbügels. Noch dazu hat die Schrotpistole eine recht `moderne´ Schäftung - alles in allem also ein ziemlich interessantes Utensil aus der Zeit um 1790.

Mir ist öde - also haue ich noch was raus - das Extrembeispiel für die Kust des Schäftens:

Eine venezianische Pistole aus dem ausgehenden siebzehnten Jahrhundert - ihr wisst schon - Lepanto-Power! Ja, die ist schußfähig. Hier ist alles extrem - der Schaft, die Gravuren, auch der Preis. Und hier zeigte sich auch die Aufgabenteilung im Extrem - der Schlossmacher, der Laufdreher, der Beschlagmeister und der Schäfter - die fingern dieses Ding zusammen und geben es dann zum Graveur und in besonderen Fällen auch zum Goldschmied. Faszinierend hierdran ist - der Lauf hat Züge. Dieses System ist schon lange bekannt - konnten sich aus nachvollziehbaren Gründen meist nur Gutbetuchte leisten - und hier war der Trend folgender: Je mehr man springen ließ, desto mehr Züge hatte der Lauf. Ich bin der Meinung, spätestens, wenn man sowas sieht, dämmert es einem, woher der Begriff `` Handwerkskunst´ kommt...

Schick!

Die mit dem Messingknauf sieht auch wie eine Kavalleriepistole aus Frankreich aus... und die andere könnte eine Mantell-Duellwaffe sein... Der Fischhautgriff ist schön erhalten!

Ich denke, hier packe ich das Kaliber-.58-Gebläse auch mal rein:

Auch, wenn das ein Handböller ist - er ist angenehm schmucklos und wirkt durch den Messinglauf sehr `nautisch´. Wie etwas, mit dem man Meutereien effektiv beenden könnte. Mit einer Ladung Viehsalz beispielsweise.
Von allen Handböllern, die ich bisher sah, ist dies eigentlich für mich der schönste - er sieht `hstorisch´ aus. Kein Eichenlaub-Geschnörkel - in keinster Weise unproportional - nein, der ist schlicht und einfach schön.

Oh ja - ich sammle alles Mögliche.