Flüsterkugelfang Holz mit Bleiplatte

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 4.668 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Mai 2009 um 17:32) ist von ralph12345.

  • Ich wollte mir schon lange mal einen Kugelfang basteln, weil mir der alte gekaufte (flach, Stahlblech) ziemlich zu laut ist. Als Kugelauffang soll eine Bleiplatte dienen. Foobar hat hier
    Flüsterkugelfang aus Bierfass (sehr häßlich)
    einen interessanten Ansatz umgesetzt: die Bleiplatte an Draht frei hängend Schaumstoff-gedämpft- das ganze aus einem Bierfass gebaut. Danke für die Inspiration.
    Das Prinzip wollte ich aufgreifen, aber ein wenig formvollendeter. Das ganze soll man ein Kugelfang für einen Lupi sein, 17x17 Scheiben, Lupi und Scheiben gibts noch nicht, aber hey, die Bastelleidenschaft will auch befriedigt werden. Also keine Kommentare bitte vonwegen das geht billiger und einfacher - ich weiss. :nuts:

    Der Materialaufwand hält sich in Grenzen:

    • Eine 150cm lange 25cm breite und 1,5cm dicke Holzplatte aus dem Baumarkt
    • eine lange dünne Leiste 5x10mm
    • ein paar Schrauben
    • 1mm Stahlseil, 1m lang (Baumarkt, 1€)
    • Blei: 2kg Gürtelblei aus dem Tauchshop und eine Dose verschossene Diabolos
    • Schaumstoff - ich hab gerade einen Sessel entsorgt, den hab ich dafür gefleddert, schöne Sauerei *g*


    Kostenpunkt: ca 10€. Für das Blei nochmal .. keine Ahnung, 10€? Ist schon länger her.

    Zunächste die Bleiplatte... Durchmesser 15cm wie der 1er Ring der Lupi Scheibe. Ich wollte nicht gießen (vorsicht, das spritzt) sondern das risikofrei in einer Form erschmelzen. Nicht so einfach. Wo gibts 15cm kreisrunde Dosen..? Ich hab zunächst 15cm Pappkreise ausgeschnitten und zu einer 2cm dicken Platte verklebt, mit Klebeband umwickelt und die dann in eine Keksdose von knapp 19cm Durchmesser gelegt und den Rand mit Gips ausgefüllt. Nach dem trocknen die Pappe raus und voila, eine 15cm runde Form. Den Gips noch mal nachgespachtelt und dann 1 Tag trocknen lassen + eine Stunde bei 120° im Backofen. Dann das Blei rein...

    Blei auf dem Spirituskocher auf dem Balkon schmelzen hat nich hingehauen, der Wärmetransfer reicht wohl nicht, die Wärme geht mit der Abluft vorbei. Also nach 20 min. abgebrochen und das ganze auf die Herdplatte gestellt. Fenster weit offen, Tür zu, Bleidämpfe sind giftig! Ging recht fix, dann war das Blei flüssig. Schmilzt bei rund 327°C. Abkühlen geht dann sehr schnell.

    Überraschung 1: Das Blei klebte an der Keksdose fest. Sauber auf ca 5x5cm verlötet, logisch, mit Blei kann man löten. Ging mit sanfter Gewalt durch abhebeln mit dem Schraubenzieher ab, nachdem ich die Keksdose mit dem Dosenöffner kleingeschnitten hab. Schei**arbeit, zum Glück war die verlötete Fläche klein. Vielleicht kann man das mit Alufolie vermeiden, Schmelzpunkt 660°C.

    Überraschung 2: Die Struktur der Diabolos war noch gut zu erkennen, obwohl die doch flüssig waren. Naja. Die Platte ist dennoch homogen und glatt, ca 12mm Dick, 15cm Durchmesser. Durch die Schrumpfung beim Erkalten hats ausgerechnet in der Mitte eine Delle, wo die Scheibe dünner ist, hoffentlich hälts.

    In die Platte habe ich 3 Oesen einfach reingeschraubt. Holzschrauben, ohne vorbohren, ging wunderbar - siehe Fotos. Holzkasten zurechtgesägt und zusammen geschraubt, Bleiplatte mit 1mm Stahldraht befestigt - siehe Fotos. Schaumstoff rein, Deckel drauf. Dann hab ich die Scheibenaufnahme aus Holzleisten aufgeleimt, hält sehr gut. Die Aussparung des Deckels hab ich mit der Stichsäge nicht ganz quadratisch gemacht, ich denke das trifft die Trefferzone ganz gut. So liegt die Pappscheibe besser auf.

    Schußversuche gibts später, wenn ich eine Lupi habe.

    Ach ja, falls sich einer wundert, warum das ganze nicht symmetrisch ist, die Scheibe in der Mitte... Ich hab erst den Kasten verschraubt, als ich dann die Löcher für das Drahtseil gebohrt hab, war da in der Mitte die Schraube...

    Die Maße: 25x25x15cm geht sicherlich noch kompakter, was mehr Aufwand beim sägen bedeutet hätte. Da ich zuschneiden lassen mußte, weil ich zu Hause keine Kreissäge hab, hab ichs so gelassen.

  • SO, kleiner Erfahrungsbericht nach ca 400 Schuß:
    1a. Die Dias bleiben zu 20% am Blei kleben, sieht man im Bild ganz gut. Der Rest der Dias fällt unten in die Kiste. Das ganze ist geräuscharm, hinter der Zimmertür hört man schon nix mehr.

    Die kleine Mulde in der Mitte der Bleiplatte, die sich beim gießen ergeben hat, habe ich mit geschmolzenen Diabolos ausgefüllt, die an dieser Stelle geringere Dicke der Platte war aber kein Problem, womit bestätig wäre, daß 1cm Bleidicke mehr als ausreicht. (Beschuß mit einer FWB 65 Lupi)