Beiträge von Hans B.

    Hier weitere Fotos zu dem Magazin mit ein paar Erläuterungen.

    Aber seit gewarnt: Es ist ziemlich viel und ziemlich detailliertes Gesülze. Wenn es zuviel Text ist, schaut Euch einfach nur die Bilder an.

    Diese Aufsicht zeigt, dass um die Vanes noch ordentlich Platz ist:

    (Abb. 1)

    Das hatte den Grund, dass ich bei Beginn nocht nicht wusste, die genau ich die Pfeile positionieren wollte und welche ich überhaupt nehme - auch selbst gefertigte waren in der geistigen Pipeline. Habe mich dann aber der Einfachheit halber für die originalen entschieden. Mann könnte bei dem nächsten Modell also "etwas Platz sparen", warum auch immer.

    Weiterhin sind die Platten, die an der Abzugseinheit befestigt sind, und der vordere Teil mit Streben verbunden, was das ganze natürlich fertigungstechnisch ziemlich heftig macht.

    Das hatte mehrere Gründe: Ich wollte anfangs die Konstruktion "modular" machen, damit ich, wenn mir irgendetwas nicht gefällt oder etwas nicht passt, ein Teil austauschen kann. Im Prinzip war das ganze ursprünglich quasi eine Konzeptstudie, um Pfeile in eine bestimmte Anordnung zu bringen (wird unten erläutert). Anschließend, wenn ich alle Maße habe, dachte ich, könnte ich vielleicht komplette Seitenteile aus dem Vollen fräsen. Weiterer Grund war, dass ich eben das Material verwendet habe, was da gerade rumlag (war eigentlich für ein Bogen-Magazin gedacht - aber da lief mir die Supersonic über den Weg). Dasselbe gilt auch für die Halterung des Pfeilniederdrückhebels.

    Das Eloxieren, weil die Frage kam, stabilisiert nur die Oberfläche und verhindert Korrosion und macht sie auch dauerhaft glatt und unempfindlicher gegen Kratzer. Uneloxiertes Alu wird oft schnell unschön, stumpf, rauh und verkratzt. Das Schwarz ist nur ein Farbstoff, den man während des Eloxiervorgangs in die Eloxalschicht hinein bringt. Ich hätte es auch rosa machen können, oder lieber hellgrün? Bunt?

    Das nächste Foto zeigt die vordere Platte, eigentlich ein Winkel, der das Magazin nach vorne abschließt.

    (Abb. 2)

    Wie schon geschrieben, kann man die Frontplatte umdrehen und auf die andere Seite setzen. Dann verlängert sich der Innenraum passend für die High-Impact-Pfeile. Man könnte das Teil vermutlich auch weglassen, ich fühle mich damit aber wohler.

    Auf diesem Foto wurde die Frontplatte entfernt und man sieht gut, wie die Pfeile im Magazin liegen.

    (Abb. 3)

    Es ist wichtig, dass die Pfeile im unteren Teil einreihig liegen, da sie von oben durch die Klaue passen müssen, die die Sehne hält.

    Und hier ohne Pfeile:

    (Abb. 4)

    Die Pfeilführungen sind aus Acryl gefräst. Das kann man gut polieren und die Pfeile rutschen gut runter - aber nur, wenn der Winkel zischen dem ein- und dem zweireihigen Teil spitz genug ist! Wenn nicht, wirkt die Kraft vom Pfeil in zu steilem Winkel auf die Acrylfläche und das ganze klemmt. Da die Supersonic keine Leerschuss-Sicherung hat, ist das dann nicht so toll. Mit dem aktuellen Winkel hatte ich bisher keine Probleme. War aber auch immer sauber und geschmiert. Ggf. mache ich den winkel noch etwas spitzer, kostet dann aber Kapazität. D.h. noch ein Pfeil weniger im Magazin.

    In dieser Aufsicht sind die vier Acryl-Pfeilführungen zu sehen. Auf beiden Seiten je eine im vorderen und eine im hinteren Drittel. Diese Führungen, zusammen mit der "Heckplatte" (s.u.) sind der wesentliche Teil des Magazins. Alles andere darum herum ist nur dazu da, die Führungen in genau der Positon zu halten, in der sie sich befinden. Wenn das Drumherum auch noch cool aussieht, schadet das natürlich nicht.

    (Abb. 5)

    Hier eine Detailaufnahme der Halterung für den Pfeilniederhalter.

    (Abb. 6)

    Wenn man über die mehrfach erwähnte, schäbige Oberfläche hinwegsieht, kann man erahnen, wie die Halterung aufgesetzt wird. Gesichert wird mit der oben beschriebenen Rändelschraube auf der anderen Seite.

    Hier die ganze Einheit:

    (Abb. 7)

    Der Hebel wird mit einer Druckfeder gespannt. Und das ist gut so. Es bringt mehr Kraft auf die Pfeile, wenn das Magazin voller ist. Die Pfeile in der zweireihigen Lage erzeugen nämlich erheblich Reibung an der Führung.

    Reiben tut sich da übrigens einiges, also insbesondere wohl Pfeil auf Pfeil. Wenn man ein Magazin in schneller Folge leerschießt, riecht es deutlich angebrannt. (Irgendwann mache ich mal Geschwindigkeitsmessungen abhängig vom Magazinfüllstand etc.)

    Ein Blick auf die "Heckplatte" (im Pfeilfach ganz links):

    (Abb. 8)

    Die Pfeile liegen idealerweise mit den Nocken an der Platte an. Unten die beiden reflektierenden kleinen Flächen gehören zu der Klaue, die die Sehne hält. Der Pfeil muss genau dazwischen liegen und das gilt auch für die ein bis zwei darüber, da die Klaue beim Auslösen nach oben schnellt. Die Sehne befindet sich nur knapp hinter der Platte. Damit hat die Sehne sehr wenig "Freiflug" - ganz ohne geht es nunmal nicht. Die Platte ist unten nur so weit über dem Lauf wie möglich. D.h. die Sehne passt gerade darunter her. Bedeutet auch, dass nur zwei, drei Zehntel da sind, die den Pfeil daran hindern, nach hinten durchzurutschen. Das ist ein Problem bei der Supersonic: Die Pfeile sind zu dünn bzw. die Laufschiene zu tief. Das sieht man auch, wenn man einen Pfeil (mit Halfmoon-Nock) vor die Sehne legt: Der Nock ist zu tief. Wenn man den Pfeil gegen die Sehne drückt, hebt er ab (ist zumindest bei meiner Supersonic so).

    Dass unter der Klaue auch nichts ist, was den Pfeil davon abhält, in die Mechanik zu rutschen, macht es auch nicht unbedingt besser.

    Funktioniert aber trotzdem.

    Letztes Foto: Ein Blick hinein:

    (Abb. 9)

    Innen sieht es ein wenig langweilig aus. Aber wie schon gesagt: Es geht allein um die Pfeilführungen. Die Seitenplatten müssen einfach rigide genug sein, die Führungen zu halten. Das war halt die ursprüngliche Intention. Das am Ende noch etwas dabei herausgekommen ist, was gut aussieht, ist doch schön. Die skelettierte Bauweise würde ich auch bei einem aus dem Vollen gefrästen Teil machen. Neben (recht wenig) Gewichtsersparnis sieht man besser, was drinnen so los ist und kommt besser an den Lauf dran (zum Schmieren etc.) Außerdem sah es tatsächlich besser aus als geschlossen (habe leider keine Fotos davon).

    Wie man sieht, ist die Sehne schon etwas angegriffen. Das ist der eigentliche Nachteil bei einem Magazin: Der erhöhte Verschleiß. Man schießt viel, viel mehr - und viel, viel schneller - geil!

    Die Seitenteile sind mit je zwei M3-Schrauben an der Abzugseinheit und über Winkel mit einer M4-Schraube an der Wurfarmhalterung befestigt. Letztere sitzt in einem vorhandenen Loch, das nur passend aufgebohrt werden musste. Das Material wurde also nicht geschwächt.

    Die M3-Schräubchen in der Abzugseinheit sitzen in nur wenig Material, aber es ist nun mal nicht mehr da. Das zentrale Teil, an dem die Seitenplatten mit vier Schrauben befestigt sind, bringt weitere Stabilität.

    Der größte Eingriff in die Supersonic ist an dem vorderen Teil der Abzugseinheit erforderlich. Es muss halt eine Menge weggefräst werden, damit genug Platz ist um die Pfeile senkrecht von oben zuführen zu können.

    Zur Stabilität:

    Auch wenn das ganze Konstrukt vielleicht etwas filigran aussieht, scheint es zu halten und wirkt, wenn man es in der Hand hat, stabiler als manches an der Supersonic selbst. Wenn man es hinschmeißt wird es natürlich schon verbiegen. Und draufstellen möchte ich mich auch nicht. Aber ich denke, für den Hausgebrauch reicht es schon.

    Zur Langzeitstabilität kann ich noch nichts sagen. Großartig verschleißen kann da nur wenig. Die Pfeilführungen (die aus Acryl, weil es eben da rum lag) werde ich vielleicht irgendwann testweise austauschen gegen anderes Material (vielleicht Teflon oder vergleichbar rutschiges).

    OK, das war´s erstmal.

    Gute Nacht

    und sanfte Grüße

    Und hier nun Fotos mit den einzelnen Teilen:

    So sah es nach dem mechanischen Bearbeiten, d.h. Fräsen, Bohren, Gewindeschneiden, Schleifen etc. aus:

    Wie schon gesagt, das Oberflächen-Finish ist etwas rustikal, aber ich wollte es endlich fertig haben. Wie viel Zeit ich dafür investiert habe kann ich leider gar nicht sagen. Ich habe über Monate immer mal wieder ein paar Stunden daran gearbeitet. Ist ja Hobby, keine Akkordarbeit.

    Für die Seitenplatten an der Abzugseinheit wurde 4 mm-Material verwendet, die langen Seitenteile sind aus Rechteckrohr [irgendwas] x 50 x 3 mm gefräst. Die anderen, winkelförmigen Teile ebenfalls aus 3 mm Vierkantrohr. Die seitlichen Verbindungsteile und der Hebel sind aus Vollmaterial gefräst. Alles aus EN AW-6060 (eine AlMgSi-Legierung), soweit ich weis.

    So sah das ganze nach dem Eloxieren aus:

    Eloxieren ist eine coole Sache. Einfacher, als ich dachte und bringt richtig was an Oberflächenstabilität. Und sieht gut aus. Zumindest sieht es wie gewünscht schwarz aus und wenn man es nicht gerade ins Foto-Licht setzt, fällt die nicht so schöne Oberfläche kaum auf.

    Hier ein Foto mit allen Teilen, aus denen das Magazin besteht (kann sein, dass ein Schräubchen oder so fehlt):

    Das Bild macht auch deutlich, dass das Teil in der Form nicht für die Serienfertigung taugt. Viel zu komplex. Mit Werkstücken, die von mehreren Seiten bearbeitet werden müssen. Hatte aber seinen Grund, kann ich gerne noch erläutern, mit weiteren Fotos zu Aufbau und Funktionsweise.

    Sanfte Grüße

    Hallo GaussCannon,

    um 2:30 h noch am Rechner - scheinbar kannst Du auch nicht schlafen?

    Na ja, Greenhorn hat mich das System von CO2air genannt, weil eben erst angemeldet. Mit Basteleien, insbesondere aus Metall, bin ich schon ein paar Jahrzehnte befasst.

    Die einzelnen Teile des Magazins sind aus Alu-Vierkantrohren bzw. Vollmaterial gefräst. Verwendet wurde eine kleine Hobby-Fräse (Typ SX2L) mit Digital Mess-System. Ich werde denmächst mal Bilder der Teile einstellen. Damit sieht man vermutlich am besten, wie das ganze gebaut ist.

    Das ganze wurde einfach ohne großartige Planung begonnen und mit dem Material, was gerade da war. Konkrete Pläne / Zeichnungen gibt es daher leider nicht. Habe mich quasi iterativ rangetastet. Eigentlich wollte ich auch ein etwas flacheres Magazin bauen. Aber so, mit gut einem Dutzend Pfeilen macht es schon Spaß.

    Nach Fräsen und Scheifen der Teile (wobei ich nicht sooo besonderen Wert auf Oberflächen-Finish gelegt habe) wurde eloxiert. Hab ich das erste mal gemacht, ist dafür ganz ok geworden.

    Sanfte Grüße

    ...ach ja, falls es jemanden interessiert, hier ein paar Rahmendaten:

    Material: Aluminium, schwarz eloxiert.

    Kapazität: 13 Pfeile

    Gewicht: ca. 440 g

    .. und weitere Infos:

    Das Magazin ist sehr robust und für die original Standard-Pfeile konzipiert. Wenn man das Frontteil, vor dem die Pfeilspitzen sitzen, umdreht (ist nur mit einer Schraube fixiert), passen die High-Impact-Pfeile hinein. Man kann das Frontteil auch weglassen, falls man längere Pfeile verwendet.

    Die merkwürdige Kapazität von 13 Pfeilen ergab sich nach mehrmaligem Herumprobieren mit der Geometrie der Pfeilführungen (das Magazin ist im oberen Teil doppelreihig. 13 Pfeile ist auch wirklich das Maximum, mit 12 ist es leichter zu laden). Eigentlich sollten mehr hineinpassen, aber es gab Probleme und es landete nicht bei jedem Spannen ein Pfeil dort, wo er hin soll. Das gab dann leider Leerschüsse. Jetzt klappt es aber.

    Die Sicherung ist modifiziert, so dass sie nach dem Spannvorgang offen bleibt. So sind Schussfolgen mit < 1 sec pro Pfeil möglich.

    Zum Laden muss der oben befindlichen Halter entfernt werden, der den Hebel zum Niederdrücken der Pfeile trägt. Geht quasi mit einem Handgriff. Gesichert wird das Teil mit einer kleinen Rändelmutter. Der Hebel hat am Ende einen Haken, der beim Spannen die Sehne abfängt wenn das Magazin leer ist.

    Macht wirklich Spaß das Teil.

    Sanfte Grüße

    und einen schönen Sonntag