Ähm, kurzsichtig bin ich auch. Dennoch schieße ich mit dem Diopter lieber ohne Brille und sehe Korn und Ziel ganz gut scharf. Soweit ich gelesen habe bekommt man durch die kleine Iris eine großere Tiefenschärfe. So ist es ja auch in der Fotografie: kleine Blende (erfordert gutes Licht) -> große Tiefenschärfe des Bildes. Aber es wäre schon spannend zu probieren, ob ein Adlerauge noch was rausholen kann.
Eine maßgefertigte Schießbrille lehne ich, jedenfalls im Moment noch, aus Kostengründen ab. Das muss erst mal so gehen. Schließlich will ich keine Pokale gewinnen.
Irgendwie stehe ich ein wenig auf dem Schlauch. Da du bei der Luftpistole das Ziel ohne Brille scharf sehen kannst, habe ich angenommen, dass du auf weite Entfernung scharf sehen kannst. Als Kurzsichtiger brauche ich keine Brille zum lesen, aber eine zum Fernseh gucken.
Richtig, das Diopter erhöht die Tiefenschärfe. Ich trage beim Schießen meine Brille. Ich kann aber zum Beispiel ohne Brille beim Blick durch das Diopter das Ziel einigermaßen gut erkennen, was ohne Blick durch das Diopter nicht der Fall wäre. Oder aus ein paar Metern Entfernung kann ich ohne Brille den Teletext am Fernsehen nicht lesen, durch das Diopter aber schon, ganz ohne optische Linsen.
Das Diopter hilft, sowohl Korn oder wahlweise das Ziel schärfer zu sehen, als dies ohne seine verkleinerte Iris möglich wäre, die Tiefenschärfe steigt. Dennoch sollte es so sein, dass der Fokus auf dem Korn liegt, um ein "wandern" zu verhindern. Damit meine ich diesen Rat:
Das menschliche Auge hat die Fähigkeit, sehr schnell ein bestimmtes fixiertes Objekt „scharf zu stellen“. Durch die Krümmung der Linse erfolgt dieser Vorgang reflexartig. Jedoch kann nur ein Objekt und nicht mehrere verschieden ent-fernte Gegenstände scharf gesehen werden. Schützen, die den Zielvorgang mit der Zielstellung verbinden, Korn und Scheibe scharf zusehen, „wandern“ zwischen beiden Objekten. Das führt unweigerlich zu Zielfehlern! Denn in der extrem kurzen Zeit der Abstimmung ist die Gefahr sehr groß, dass Kornbewegungen kurz vor dem Abziehen nicht mehr wahrgenommen werden können.Mit dem Korn wird der Gegenstandfixiert, der sich bewegt und der mitder „feststehenden“ Schießscheibein Übereinstimmung gebracht werden muss!
Das beißt sich ein wenig mit dem Rat, der hier gegeben wird:
[...] Einsatz von Dioptern zu. Diese bewirken durch die sehr kleine Blendenöffnung eine wesentlich bessere Tiefenschärfe beim Zielen. So ist es möglich Korn und Scheibe scharf zu sehen und das Zielbild sicher zu erfassen.
Ich bin mir nicht sicher, wie genau dieser Ratschlag gemeint ist. Meiner Ansicht nach ist das obere Zitat präziser, eben um ein "wandern" zu vermeiden, auch wenn beide (Korn und Ziel) als scharf wahrgenommen werden können.
Mit dem passenden Adlerauge könntest du sicherlich noch etwas rausholen. Ich aber lehne es für mich ab, solange meine Augen dies zulassen, da ich mit so wenig technischen Hilfsmitteln wie möglich schießen möchte. Ein Zielfernrohr kommt für mich deshalb überhaupt nicht in Frage - es würde nur dafür sorgen, dass ich noch kleinere oder entferntere Ziele beschießen würde, wo dann eventuell wieder die Qualität des Gewehrs zum Flaschenhals werden könnte. Ich empfinde sogar schon die Vorteile des Diopter als kleine Schummelei gegenüber der klassischen Weise (normale) Kimme/Korn, wie ich es von meiner Weihrauch HW 35 her kenne.
Zum Thema Adlerauge ist diese kurze Seite lesenswert: Müller Manching
Auch dort steht wieder folgendes:
Mit einem 1,3-fachen Adlerauge kann Scheibe und Korn noch gleichzeitig scharf gesehen werden. Bei einem 1,5-fachen Adlerauge ist es nur bei ganz exakt eingestellter Brillenkorrektur möglich beides scharf zu sehen.
So langsam werde ich verwirrt. Habe darum eine Frage an alle hier, wie es denn richtig ist. Ist folgendes richtig: Korn und Ziel können bei Verwendung eines Diopter gleichzeitig als scharf wahrgenommen werden, der Fokus jedoch muss auf dem Korn liegen, um ein "wandern" zu verhindern. Ist das richtig so?