Beim FT wird doch aber für jede Entfernung das ZF neu "eingestellt" (geklickt). Somit spielt hier doch die GEE gar keine Rolle, oder?
Die GEE ist beim FT meiner Erfahrung nach eher unüblich!
Man kann auch nicht pauschal sagen, dass beim FT nur "geklickt" wird. Viele Schützen korrigieren ihren POI über die Türme ("klicken"), manche schießen aber auch über Korrektur im Absehen ("Dotten").
Beides ist möglich und hat seine Vor- und Nachteile. Das für mich präzisere und - weil gewohnt - bessere Vorgehen ist ebenfalls das "Klicken".
Ich frage mich, auf welche Distanz ich mein ZF am Besten einschiessen soll. Eigentlich spielt doch hierbei die Ballistik (Visierlinie; Geschosslinie, Kreuzpunkt) keine Rolle.
Eigentlich spielt hier die Ballistik die entscheidenste Rolle!!! Zumindest wenn du es dir einfach machen willst....
Meiner Meinung nach ist es dabei am sinnigsten, wenn du dein Gewehr auf den höchsten Punkt deiner ballistischen Kurve einschießt; besser gesagt: dein ZF hier "nullst"! "Nullen" bedeutet, dass du die Skala deines Höhenturms auf diese Entfernung auf "0" stellst. Das geht natürlich nur, wenn du ein ZF besitzt, bei dem dies am Turm möglich ist.
Warum auf den "höchsten Punkt" der ballistischen Kurve nullen?
Diese Entfernung stellt den höchsten Schnittpunkt deiner optischen Visierlinie zu deiner Geschossflugbahn dar. Alle Entfernungen davor und dahinter liegen also unterhalb dieses Punktes. Das bedeutet für dich als Schützen, dass du deine Trefferlagen-Korrektur auch nur in eine Richtung vornehmen musst! Du klickst bei Zielen, welche vor und hinter deiner "Zero Range" liegen also immer nur in eine Richtung: nach oben. Das macht es deutlich einfacher, da du so auch die Anzahl deiner "Klicks" auf die gesamten Entfernungen von 9-25m halbierst.
Hört sich kompliziert an, ist im Grunde aber ganz einfach, wenn du dir gedanklich nochmal deine Geschossflugbahn als Kurve vorstellst und deine optische Visierlinie als Gerade. Alle Entfernungen vor und hinter deinem Null-Punkt besitzen dann 2 Schnittpunkte: Einen vor und einen hinter deinem Nullpunkt. So kannst du auch mit ein und derselben Einstellung am ZF zwei unterschiedliche Entfernungen abdecken; bspw. auf 12 und 22 oder 14 und 20 Meter.
Zum besseren Verständnis kannst du dich hier im Forum auch nochmal zum Thema Zielfernrohr einmetern bzw. einschießen schlau machen. Da dürfte es hier mehrere Beiträge zu geben, die gut erklärt sind.
Deine ballistische Kurve, die optische Visierlinie und deren Schnittpunkte hängen logischerweise von mehreren Faktoren ab. Die Hauptfaktoren stellen natürlich deine Montagehöhe des Zielfernrohres und die Geschossflugbahn dar! Wobei letztere maßgeblich durch Geschossgewicht und Geschossgeschwindigkeit bestimmt werden.
Es ist sehr hilfreich bei diesem Thema mit einem Ballistikprogramm (Chairgun oder Strelok) und einem Chrony zu arbeiten! So kannst du auch ganz einfach deine "Zero Range" ermitteln und dir gleichzeitg direkt die passenden Clickwerte etc. zu deinem Setup berechnen!!!
Man kann es aber auch einfach "klassisch" in Meterschrittem ausschießen, wie 'Markus30S' bereits erwähnt hat.
Wäre es sinnvoll auf 17m einzuschiessen, weil das in der Mitte der möglichen Distanzen von 9m bis 25m liegt?
14-17 Meter stellen erfahrungsgemäß, bei "mittlerer" Montagehöhe und 7,5J auch den höchsten Punkt der ballistischen Kurve dar.
Dazu müsste ich aber wissen, welche Entfernungen am häufigsten geschossen werden. Und das weiß man doch vorab nie!?!
Beim FT werden mit 7,5J Ziele auf Entfernungen zwischen 9 und 25 m beschossen. Natürlich weiß man die Entfernungen nicht, diese können aber z.B. über die Parallaxe des Zielfernrohres gemessen werden!!! Deshalb befinden sich auf so gut wie allen FT-Gewehren größere Zielfernrohre mit großen beschrifteten Parallaxerädern. Auch hier nochmal der Tipp: Lies dich am besten nochmal genauer im Netz und hier im Forum in das Thema FT ein. Es gibt auch gute und aufschlussreiche Videos auf Youtube zu dem Thema.
Meistens wirkt der technische Hintergrund beim FT zu Beginn sehr komplex, ist er aber eigentlich gar nicht. Man braucht nur ein paar Hintergrundinformationen rund ums Thema und kann sich dann relativ schnell eindenken und vieles einfach umsetzen.
2. Position Hamster beim Stehenschiessen -
Ich habe beim Stehendschiessen die Erfahung gemacht, dass mein Anschlag viel ruhiger ist, je weiter vorne am Schaft ich die 2. Hand (Stützhand) halte.
Allerdings kann ich dann natürlich nicht, den Ellebogen an die Hüfte stemmen, was ja auch Stabilität bringt, sondern trage das volle Gewicht quasi aus dem fast gestrecktem Arm. Das geht nur wenige Schuss gut.
Deinen letzten Satz habe ich mal hervorgehoben, da dies genau der Grund ist, warum diese Griffposition unvorteilhaft sein kann!
Was die Stabilität betrifft hast du Recht. Ein stabiler Anschlag bringt leider nur nicht sehr viel, wenn er im selben Zuge nur kurz aufrecht erhalten werden kann bzw. über etwas längere Zeit oder mehrere Ziele inkonstant wird.
Einer der Gründe warum viele FT-Schützen eigentlich auch im "klassischen 10m-Stehendanschlag" schießen.
Richtig ausgeführt bringt dieser Anschlag (am Körper eng anliegendes Gewehr und Stabilisation über die Hüfte) auch sehr viel Ruhe und Stabilität mit sich!
Sofern man nicht übermäßig mit anatomischen Hindernissen, wie kurzen Armen oder einem "Feinkostgewölbe" zu kämpfen hat!
Stemme ich dagegen den Ellebogen in der Hüfte ab, komme ich mit der Stützhand maximal kurz vor den Abzug. Das Dreieck (Schulter, Stützhand, Hüfte) ist aber deutlich instabiler, als der obige Anschlag, weil die Schenkel des Dreieckes viel kleiner sind.
Warum sind die meisten Hamster auch sehr kurz vor dem Abzug montiert? Auch hier würde doch gelten, je weiter vorne, desto mehr Stabilität!?! Ich überlege, mir einen Hamster zu besorgen und spiele mit dem Gedanken, ihn recht weit vorne am Schaft zu montieren. Damit er dann aber wieder in Reichweite der Stützhand käme, müsste ich ihn ja umdrehen. Wo ist mein Denkfehler ?
Die Stabilität hängt hier hauptsächlich von deiner Standposition und der Balance der Waffe ab! Ein geübter Stehendanschlag mit ausbalanciertem Gewehr über die Hüfte abgestützt ist sehr stabil!!! In solch einem Anschlag kann man mit Übung auch Ziele mit 50x Vergrößerung beschießen!
Letztendlich gilt:
Wähle deine Position so, wie du am besten zurecht kommst! Ebenso solltest du auch deine Waffe so einrichten. Die individuell optimale Position findet sich recht schnell bei intensivem Stehend-Training! Meiner Erfahrung nach zeigt sich auch erst dann, in welcher Position du am besten klar kommst respektive die besten Ergebnisse erzielst!
Man sollte nur auch bedenken, dass nur 10% der Ziele eines Parcours im Stehen geschossen werden! (80% sitzend, restlichen 10% kniend)
Am sinnvollsten ist es also auch, das Gewehr so einzurichten, dass man in erster Instanz einen stabilen Sitzend-Anschlag gewährleisten kann!
Verstellbare Hamster sind im FT ein weit verbreitetes und probates Mittel um die verschiedenen Anschlagspositionen optimal ausführen zu können bzw. einen guten Mittelweg zu finden!
Ein fester einfacher Hamster reicht für den Anfang aber absolut aus. Wenn dieser halbwegs passend montiert ist, dann kommt man schon gut zurecht!
Ich persönlich schieße mit meinen Gewehren auch eigentlich nur in einer Position, bezogen auf den Hamster. Das ist bei einem Preller aber auch nochmal eine andere Geschichte, da sich hier unterschiedliche Hamsterpositionen auf die Trefferlage auswirken können!
Schlussendlich kann man nur sagen:
Probiere selbst aus, was dir am besten liegt!!!
Leider besteht in dieser unsäglichen Situation momentan ja nicht die Möglichkeit einmal einen Verein aufzusuchen, wo FT geschossen wird!!!
Ansonsten bringt es deutlich mehr sich mal ein Training vor Ort anzuschauen, mit den Leuten zu sprechen und unterschiedliche Gewehre zu testen als solche langen Abhandlungen über das Thema zu lesen, wie ich sie hier gerade schreibe.
Gruß
UCh