Beiträge von Gunator

    Vielen Dank allen für das Lob.
    Bei der Schaftkappe bin ich so vorgegangen:
    1. Zuerst habe ich den großen Radius bei einem 2mm Blech gebogen und die Kontur auf den grob ausgeägten Rohling übertragen. Den Radius am Rohling ausgesägt und schonmal die Befestigung mit der Schraube hergestellt (M6 Gewindeeinsatz). Damit sich das Blech nach wiederholten aufsetzen seine Position wiederfindet, habe ich zusätzlich zwei 2mm Löcher auf die Mittenachse gebohrt und zwei Nägel lose als Führungsstifte eingesetzt.

    2. Sobald der Schaft gerundet war, konnte auch das hintere Blech daran angepasst werden. Mit Hilfe einer einfache Spannvorrichtung konnte ich das Blech stückweise sägen und schleifen ohne es zu verbiegen.

    3. Der schwierigste Teil: das obere Blech.
    Ich hab mir ein Reststück Rohr gesucht das ungefähr den oberen Radius des Schaftes hatte (Wandungsstärke 1mm), die Kontur mit Papierschablone übertragen, dann ausgeschnitten/geschliffen und etwas aufgebogen .
    Jetzt hieß es beide Teile miteinander zu verbinden. Also Silberlot und Paste besorgt und dann hartlöten. Leider hatte ich nur einen kleinen Lötbrenner ala Creme-Brulee zur Verfügung, damit war es eine ziemliche Quälerei - hat am Ende aber doch funktioniert.


    4. Die Schaftkappe final an den Schaft angepasst. Dabei habe ich den Kopf des unteren Nagels abgetrennt und eingeklebt. Die Kappe fädele jetzt immer zuerst über diesen Stift, schiebe die Kappe oben auf den Schaft und verschraube dann.

    5. Schaftkappe nochmals feingeschliffen und dann mit Gun-Blue brüniert.

    Das ein oder andere kann man sicher noch etwas optimieren, aber für mich hat es so funktioniert.

    So, mein Selbstbauschaft aus Nussbaum ist nach dreieinhalb Wochen endlich fertig. Wie immer konnte ich Tips und Herangehensweisen anderer in mein Projekt einfliessen lassen. So ist das Magazinrohr aus Messing (wie bei Sunset Sam) und die Schaftkappe aus Stahlblech (wie bei Marmax). Die Aussenform hab ich mit einem Schabhobel bearbeitet, anschließend geschliffen und mit Danish-Oil mehrfach geölt.
    Ich bin zufrieden und werd mich erstmal wieder dem Schießen widmen.

    Ich hab insgeheim auch den Schaftbau begonnen, und mir Gedanken gemacht die Bohrung möglichst parallel zum Rohling hinzubekommen.
    Deshalb habe ich mir eine Hilfsvorrichtung bebastelt, mit einem kurzen Bohrer vorgebohrt und anschließend mit dem Langen und ohne Bohrständer durchgebohrt.
    Ein Vergnügen solch ein Loch zu Bohren war es dennoch nicht, die Bohrmaschine war kurz vorm durchbrennen(26mm Bohrer). Dennoch Glück gehabt: bis auf 0,5mm parallel.

    So, mein Griffschalen-Projekt für den Colt habe ich vorerst abgeschlossen. Vielleicht werden die Buche-Schalen irgendwann mit Edelhölzern ersetzt. Im Moment arbeite ich aber an Schalen für meinen Schofield.

    Colt links: amerikanischer Nussbaum, zuerst mit Leinölfirnis danach mit Hartöl behandelt.
    Colt mitte: Buche, mit Danish Oil.
    Colt rechts: Buche, nussbaum dunkel gebeitzt, danach mit Hartöl behandelt.

    Ich hatte in Erinnerung, einen Beitrag gesehen zu haben, wo massenhaft Schachteln angeboten wurden (Pappschachteln, nichts anderes!)
    Muss ja nicht, weil soo viele Patronen habe ich nun auch nicht und ich hab ja meine Holzbox. Aber beim aktuellen WOM fällt mein Auge immer wieder darauf.

    Schau dir diesen Post an: Nr 325 in "Zeigt her eure Westernklamotten" von Suitcase-Bronco.

    so sieht es aus .. als laie ohne fräse eine griffschale in holz so extrem auszuhöhlen.ist schon toll.


    Also, eine Fräse (Proxxon) habe ich schon benutzt um das Gros an Holz auszunehmen.
    Aber gerade bei der rechten Schale bedurfte es doch einiges an Schnitzarbeit um sie an den Rahmen anzupassen.


    Auch hatte ich erst vor die Griffschalenverschraubung zu übernehmen.
    Das habe ich aber gelassen, da es die originalen Colts bis Anfang 1880 wohl auch nicht hatten.

    Super Arbeit Light94, alle Achtung.
    Wenn ich nicht vor Wochen selbst zu Basteln angefangen hätte und jetzt mitten im Schleifprozeß wäre, wären wir bestimmt schon ins Geschäft gekommen.
    Aber das kann doch noch passieren, da ich ich den ernormen Arbeitsaufwand doch unterschätzt hatte. Zum Glück gab es hier ja schon einige gute Anleitungen, das erleichtert es immens.
    schon

    Der Schaft besteht aus einem Begadi M4 CNC Stock Tube und DBoys M4 Stock. Einen Gewindeeinsatz M4 mittig in die Abschlusskappe der Pistole eingebracht. Einen Adapter aus zwei Stücken Buche und zwei Alu-Platten angefertigt und mit Stocktube-Adapter verstiftet und verschraubt. Visier um obere Plattenstärke gekürzt. Adapter durch Durchgangsloch auf Abschlusskappe geschraubt, obere und untere Schraube eingeschraubt. Danach Schraubverbindung StockTube-Tube Adapter.