Hallo!
Über die im Vorstellungs-Thread geschilderte Vorgeschichte kam ich zu einer Diana 26 D, die leider schon recht gelitten hatte. Abgesehen davon, dass hier irgendwann einmal ein mehr oder weniger dummer Mensch vermutlich versucht hat kleine Nägel zu verschießen, die dann wahrscheinlich beim Zukippen des Laufs in den Zylinder gerutscht sind und vom Kolben platt geklopft wurden (bis sie sich schön in die Dichtung eingearbeitet hatten :-), war wohl Rost am Zylinder und am Lauf ... und traurigerweise auch im Lauf das größte Problem. Funktioniert hatte das Gewehr allerdings selbst in diesem Zustand erstaunlich gut (schoss ein Flachkopf-Diabolo gut 5mm tief in ein Weichholzstück). Über die Präzision konnte/kann ich noch nichts sagen, da nicht nur Kimme und Korn gefehlt hatten, sondern auch beim montierten Zielfernrohr (vermutlich ein Vorkriegsmodell das Fadenkreuz gerissen war. Aber wenn ich konzentriert über den Lauf zielte, traf ich quasi an die selbe Stelle, was mir durchaus Hoffnung gab.
Nach einer sofortigen Komplettzerlegung (inkl. des Abzugsmechanismus, übrigens genau so einer - war gar nicht so ohne den wieder zusammen zu setzen und Grobreinigung der Teile, befasste ich mich einmal mit dem Lauf innen, bevor ich evtl. vergebens irgendwelche weiteren Restaurationsaufwände investierte. Nach einigem "Schrubben" und Bürsten wurde dieser aber sozusagen wieder blank (fast schon spiegelblank), mit der Ausnahme, dass leider doch auch regelrechte Rostnarben blieben. Aber ich dachte es ist sicher besser den Rost komplett zu entfernen, als weiteren Fraß zu riskieren ... Narben hin oder her.
Als der Lauf also innen wieder ansehnlich wurde, machte ich mich an die anderen Teile. Der lokale Büchsenmacher hatte glücklicherweise eine passende Kolbendichtung, diese ersetzte ich gleich einmal. Nun waren wir schon bei 7mm und tiefer im Weichholzstück :-). Die Entscheidung was mit der rostigen Außenseite des Laufs und Zylinders zu geschehen hat, hatte mir glücklicherweise der Verkäufer abgenommen: der hatte bei seinen Reinigungsversuchen die Brünierung so stark abgerieben, dass nicht einmal mehr an Ausbessern mit Schnell- bzw. Kaltbrünierung zu denken war. Also: blank schleifen und dann weitersehen. Mittlerweile bin ich fast sicher: er wird bzw. bleibt blank/poliert bzw. matt am hinteren Ende. "Der ölige Lappen" wird also somit ab sofort zum ständigen Begleiter meiner neuen Errungenschaft So ungefähr wird das dann aussehen (ist sicherlich noch nicht perfekt sprich alle Narben habe ich noch nicht rausgeschliffen ... aber fürs Erste bleibt's einmal so):
Apropos: kann mir jemand sagen, welche Information ich der Nummer am Lauf 661064 entnehmen kann? Verbirgt sich hier mit 66 (oder 64?) ein Produktionsjahr? Den Zylinder möchte ich jedenfalls auch mattieren, sonst werde ich beim Zielen womöglich nur durch mein eigenes hübsches Spiegelbild abgelenkt *g* ... jedenfalls, mit dem Zylinder (bzw. eigentlich der Schiene) habe ich derzeit meine größte Sorge:
Aus irgendeinem Grund (vielleicht auch um sie selbst zu restaurieren/reinigen) hatte der Vorbesitzer versucht die Schiene abzunehmen - und dabei die Schraubenköpfe fürchterlich "vernudelt". Ich gebe zu, selbst auch noch versucht zu haben zumindest eine der Schrauben zu lösen, bis ich drauf kam, dass zumindest zwei der drei Schrauben auf der Rückseite anscheinend "verklopft" wurden. Kann das wirklich sein? Mein lokaler Büchsenmacher meinte das auch und darüber hinaus, dass es nicht unüblich ist/war auch zusätzliche flüssige Schraubensicherung (vulgus "Schraubenkleber") zu verwenden. Die Schräubchen und die Schiene bekäme man ja noch als Ersatzteil - also ist es doch sicherlich nicht normal/original, diese so "unentfernbar" zu montieren, oder? Schon alleine wegen der Schleifarbeit am Zylinder möchte ich die Schiene entfernen - und natürlich auch um diese selbst besser aufarbeiten zu können. Wie sollte ich da nach der Meinung hier anwesender Experten vorgehen? Ist an ein Ausbohren zu denken, ohne das Gewinde zu zerstören? Und kann jemanden sagen, ob (wie ich annehme) nur im Zylinder ein Gewinde ist oder auch eines in der Schiene? Und ist es wirklich normal/original, dass die Schräubchen "verklopft" sind? Es folgen ein paar Bildchen ...
... hier einmal die Schiene - diese Verbindungslinien sollten zeigen, welche Schraube bzw. "Auflage" (keine Ahnung wie man das nennt, aber hier vermute ich so ein Art "Lego-System" *g*, damit die Schiene genauer aufliegt) auf der Außenseite wo auf der Innenseite liegt; die mittlere Schraube ist ja durch den Zylinder verdeckt (und sieht nicht "verklopft" aus, was ja auch nicht wirklich ginge, da sie ja verdeckt ist ...):
... hier die hintere Schraube:
... die vordere:
... und wirklich schwer zu fotografieren die mittlere ... die sieht doch (überhaupt im Vergleich zu den anderen) wirklich nicht verklopft aus, oder? Nur lösen ließ sie sich auch nicht ...:
Also - was sagen die Profis? Und dann würde mich noch eines sehr interessieren: welcher Kreuzschlitz-Schraubendreher passt bitte in diese Schräubchen?! Ich hab hier echt so einiges an Schraubendrehern bzw. Bits (auch "Feinmechaniker"-Teile), aber nicht einmal andeutungsweise passte einer in diese extrem flachen Köpfe ... drum experimentierte ich schlussendlich mit feinen Schlitz-Schraubendrehen ...
So ... jetzt ist's eh schon ein Roman geworden ... freue mich nun schon sehr auf eure Meinungen :-)!
lG
schurl