Beiträge von Pelikano

    Hallo, Leute!
    Der letzte Beitrag zur Hunter Force 900 ist schon paar Tage älter. Aber ich habe nun mal gerade eine gekauft. Mit ungutem Gefühl. Weil: es könnte ja eine Montags-Waffe sein. Es ist nur partiell ein Montagsprodukt.

    • Wie schon Andere beschrieben haben, gibt es eine rohe Verarbeitung an den Gelenken des Spannmechanismus. Schon mit erstem Rost und hässlichen Resten vom Schweißen. Ich habe mal auf Werkzeugmacher gelernt und freue mich auf die Nacharbeiten. Der Spannhebel wackelt wie ein Lämmerschwanz. Die Fräs-Arbeiten im Schaftinneren sind hässlich und gar nicht verputzt.
    • Das Glas kann wirklich in die Tonne. Jedenfalls dann, wenn man Erfahrung mit guten Gläsern hat. Es ist prellschlagfest. Die Meter-Einstellung fungsionopelt auch perfekt. Aber: zu wenig Licht, verschwommene Darstellung des Zieles nach 15 oder 20 Metern. Man kann nur schätzen, wo das Schwarze in der Scheibe ist... (Ich bin -noch- nicht in einem Sportverein; plinkere in einer still gelegten Tiefgarage auf alles Mögliche und Scheibe.)
    • Der Abzug (das Züngel) ist nicht massiv, sondern aus einem starken Blech geformt. Das hat keine technische oder fühlbare Bedeutung, aber es wirkt unnötigerweise billig. Die Spannhebelentriegelung (sie sitzt hinter dem Züngel und muss fest gedrückt werden, damit man den Spannhebel zurück führen kann in die shoot-position) ist zu kurz; nach 15 Ladevorgängen braucht man einen Arzt für den Zeigefinger. Das Sicherungszüngel ist (anders als bei deutschen Gewehren) vor dem Trigger angebracht, aber sehr praktisch zu bedienen. Leider ebenfalls grob verarbeitet und schon mit Rost-Ansatz.
    • Der Lauf und auch der Spannhebel warten dringend auf ein Nach-Brünnieren. Eben so die anderen Teile, bei denen ich von Rostansatz gesprochen habe.

    Jetzt ist alles Negative gesagt. Insgesamt denke ich, dass es Kleinigkeiten sind. Bei dem Preis.
    Im Laden des Händlers (ein ganz kleiner hier in Berlin mit 239 Euronen für das Teil) konnte ich lediglich probieren, ob das System beim Spannen knirscht. Nein, es knirscht nicht. Sondern man hört sehr schön ein sauberes Ansaugen der zu pressenden Luft. Hört sich wirklich gut an!

    • Das Gewehr ist ausnehmend schön! Für meinen Geschmack wirkt der Buchenholzschaft etwas zu dunkel und rötlich gebeizt. Der Lack ist (wie gesagt für meinen Geschmack) zu glänzend. Ich werde das ändern, weil zu einem schwarzen Lauf sicher ein etwas hellerer und weniger glänzender Schaft passen könnte. Nussbaum hätte mehr Struktur, wäre aber auch 100 € teurer. Mal sehen, was es so gibt.
    • Schon im Geschäft spürte ich: diese Waffe nennt sich zu Recht "Hunter force" -drückende Jagd. Ein schweres Gewehr, das massiv am Körper liegt. Meine Frau, genau so groß wie ich, kann den Pistolengriff (jagdlich) nicht einfach umfassen, um den Schuss auszulösen. Es ist eben ein Gewehr für große Hände und Starke Arme. Zwei meiner Kollegen hatten deutliche Probleme beim Spannen.
    • Die ersten Schüsse. Noch mit Truglo Visier Optik. Schön sauber erkennbar die Visierung. Wie schon gesagt, ist der Spannvorgang eine Freude, weil das Ansaugen sich sehr gut anhört. Das Gewehr lässt sich ruhig halten, weil es (fast) sauber ausbalanciert ist. Man muss es kraftvoll halten. Und dann das Erlebnis! Ein dumpfer Knall, den man gleichzeitig hört zu dem Pferdetritt. Ich habe noch kein Gewehr geschossen, das so brachial daher kommt. Im Sound und körperlich. Das ist eine, für mich, gute Herausforderung. Es ist spannend, das starke Gewehr "in sich aufzunehmen" und in allen Situationen sauber zu führen. Mit einem Roboter-Gewehr zu schießen, ist mir zu langweilig.
    • Die 11mm-Schiene hat einen Prellstopper, den das Gewehr wohl auch braucht. Schon gesagt: das Glas muss ausgetauscht werden. Weil: auf 28m habe ich (angelehnt an eine Säule in der Tiefgarage und eben nicht aufgelegt) mit diesem Billig-Glas einen Streukreis von von 50mm erreicht. Es war immer nur ein diffuses Bild vom Ziel erkennbar. Ich bin gespannt, was ein scharfes Glas dann bewirkt. Mein Hunter Force 900 schießt dauerhaft seinen Streukreis von 50mm auf 28 Meter, nicht aufgelegt.
    • In Rauh-Holz (Fichte) dringt ein Jagddiabolo übrigens 14mm tief ein.[entfernt] ...

    Ich bin überrascht, was dieses "Billiggewehr" zu leisten vermag. Field Target kenne ich nur aus dem Netz. Da kann ich nix zu sagen. Aber wenn ich plinkern will, macht es Spaß. Weil es schwer, stark und kompromisslos ist. This airshootgun will beherrscht oder auch angenommen werden. Nach meinem Verständnis aber nur als Freizeitluftgewehr ohne Ambitionen für Wettkämpfe.
    [entfernt] Das Gewehr scheint mir da für ausgelegt zu sein.
    Nach nur 30 Schüssen geht das "Hineinfummeln des Diabolos" in den Schacht, voll-elektrisch!
    Ich grüße alle Freunde von Prellschag-Waffen! Es ist die Wirklichkeit.
    Pelikano