Beiträge von ottokar

    Dies ist ein freies Land. Also bleibt es jedem selbst überlassen, wofür er sein Geld ausgibt. Das haben Außenstehende nicht zu verurteilen. Plant man die Anschaffung einer großen Anzahl, so ist dafür in Deutschland das Bedürfnis als Sammler vorgesehen. Es ist ja nicht per se verboten. Das ist auch gut so.

    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man sich als Schütze durchaus ein paar Gewehre gleichen Kalibers hinstellen kann und es auch üblich ist, eine weitere WBK auszugeben wenn eine voll ist. Das wurde ja ein paar Beiträge oben mehr oder weniger angezweifelt.

    Bei Leuten die als Berufswunsch Drogendealer oder Mafiakiller haben wird das nicht fruchten. Die sind schon verloren. Die erhoffen sich von der Bezeichnung als potentielle Mörder eher noch mehr street credibility wie das neudeutsch heißt.

    Aber vielleicht bringt man doch den ein oder anderen Zeitgenossen ins Grübeln, die Schule abzuschließen, eine Ausbildung zu machen und wegzuziehen. Wenigstens wurde erkannt, dass es andere Ursachen für Gewalt geben muss als nur die freie Verfügbarkeit von Waffen.

    https://openjur.de/u/685607.html

    Der gute Mann hatte 21 WBKs durchgestempelt und jetzt wurden ihm weitere Einträge verwehrt. Im Prinzip wird mit der gelben ein allgemeines Bedürfnis auf Grund der Sportschützeneigenschaft anerkannt. Ist wie beim Jagdschein. Eine separate Prüfung für jeden einzelnen Eintrag entfällt dann. Ein paar mal das gleiche Kaliber sollte kein Problem sein, mehrere gelbe auch nicht. Oder hat Tiger Woods nur einen Golfschläger?
    Wenn es allerdings überhand nimmt, dann könnte ein anderes Bedürfnis als Sport verlangt werden, nämlich Sammlung. Im obigen Beispiel hatte er insgesamt 141 Waffen eingetragen.
    Die Frage ist halt, wo die Grenze verläuft.

    Schlimm ist doch, dass in gewissen Gegenden das Gesetz des Dschungels zu gelten scheint. Ergebnisoffen bleibt, ob man die avisierte Klientel wirklich zum Umdenken bewegen kann. Die Messer werden ja gezogen, um einen Konflikt ultimativ zu beenden. Das wird also bewusst getan.

    Was Waffen angeht bin ich gegen Verteufelung in Form von "Was wäre wenn?" Gedankenspielen. Das sind irrationale Scheindebatten und die führen selten zu angemessenen Lösungen. Vom jungen Saddam Hussein wird berichtet, dass er immer eine Eisenstange mit zur Schule nahm. Hätte ein Verbot von Eisenstangen was bewirkt?

    Jeder sollte sein Geld ausgeben dürfen wofür jeder will - Messer, SSW usw. Jedoch sollte der Missbrauch zum Schaden anderer scharf sanktioniert werden. Patologische Gewalttäter will ich aus der Gesellschaft entfernt wissen. Ohne zweite, dritte .... hundertste letzte Chance und Täterschutzjustiz.

    Wenn die Kampagne vermitteln kann, dass man sich sich selbst in diesem einen Moment für immer die eigene Zukunft verbaut, dann ist schon etwas erreicht. Andererseits hat die Klientel mglw. schon einschlägige Erfahrung mit der deutschen Justiz oder sieht eh keine Zukunft mehr für sich. Was dann?

    Hab auch einen Amboss von 1942 und einen Fäustel um 1950 die sind rundherum schön braun aber nicht rau oder blattrostig. Seit Jahren kämpfe ich dagegen an die Teile abzuschleifen ;(

    Insofern kann ich den Joe verstehen. Aber jetzt haben die Dinger Patina und die originale Oberfläche kriege ich eh nicht mehr hin. Also werden sie einfach genutzt :D

    Guter Hinweis. Deswegen hatte ich ja Oberflächenbehandlung geschrieben.

    In diesen alten Schinken ist es mitunter gar nicht so einfach herauszufinden, welches Verfahren gemeint ist. Da er aber schreibt, dass die gebläuten Läufe weniger schnell rosten habe ich jetzt eher an eine Brünierung gedacht. Dagegen spricht - da hast du Recht - dass er von schneller Abnutzung der Farbe spricht. Das ist ein Indiz fürs Anlassen, weil die Verfärbung nicht ins Material eindringt.

    Meine Werkstofftechnik ist bald 15 Jahre her :P
    So oder so wollte ich darauf aufmerksam machen, dass ein Lauf der heute im Museum blank herumliegt vor 200 Jahren nicht zwangsläufig so ausgesehen haben muss.

    Richtig. Wahrscheinlich auch je nach Geldbeutel des Kunden. Das Gewehr in der Visier soll lt. Bildunterschrift eine Hawken aus dem ersten Drittel des 19. Jh sein.

    In einem Buch von 1754 schreibt der Autor im Kapitel über das Reinigen von blanken, damaszierten und blau angelassenen Läufen. Demzufolge muss es zumindest im heiligen römischen Reich deutscher Nation einige Jahre vor der hier diskutierten Zeit alle Formen der Oberflächenbehandlung gegeben haben.

    Interessant ist, was er über "blau angelassene" Läufe schreibt: "Die blau angelassenen Läufe sehen zwar schön aus, allein die Farb hält nicht viel über 2 Jahr, wann sie öfters im Regen gebraucht werden. Der ganze Vorteil dabei ist, dass sie nicht so gern rosten und durch ihre Dunkelheit ein Wild nicht so leicht stutzig machen, als ein ganz blanker Lauf bei hellem Wetter verursacht." (J. F. Stahl: Der vorsichtige und erfahrene Schütze und Jäger. Frankfurt und Leipzig, 1754 (3. Aufl.))

    Brünierungen haben anscheinend damals ziemlich gelitten, oder waren nicht so abriebfest wie heute. Auf jeden Fall waren sie aber in der alten und neuen Welt bekannt und verbreitet.

    Das Buch kann man sich übrigens als Scan im Netz herunterladen, ebenso wie den praktischen Büchsenschützen. Die alte Literatur ist hochinteressant :D Google hat auch Bücher aus den Staaten zum Waffenbau digitalisiert. Die wären als Quelle natürlich erste Wahl.

    Ist doch okay wenn du die Brünierung entfernst. Muss 1. dir gefallen und ist 2. dein Material. Ich kenne auch Leute die haben zwofuffzig gespart, sich einen Bausatz gekauft und alles roh zusammengeschraubt.

    Die schießen damit und haben Spaß. Find ich absolut in Ordnung. Eine extrem feine Politur schließt Poren im Stahl, das hält den Rost auch ein bischen auf.

    Wenn du mal auf die Jagd gehst, dann ist eine spiegelblanke Waffe u.U. auch suboptimal.

    Da gibt es abenteuerliche Geschichten wie man früher Bräunierungen in Ausscheidungen von Nutztieren erzeugt hat ;(
    Meine Pistole hat ab Werk eine chemische Bräunierung und die ist bei weitem nicht so robust wie die Brünierung auf dem gleich alten Gewehr. Was ich sagen will: vielleicht sind die Waffen im Museum einfach abgegriffen oder blankgeputzt.

    Die sind damals z.T. auf eGun verkauft worden. Da tummeln sich einfach die meisten Käufer.

    Der Preis hängt aber auch stark vom technischen/optischen Zustand und dem noch vorhandenen Zubehör ab. Vielleicht findest du da noch was.

    Realistischerweise sollten bei guter unverbastelter Erhaltung um die 200 plus x eigentlich immer drin sein denke ich.

    Ich muss nochmal genau nachfragen.
    SSW geladen in verschlossenem Behältnis zu hause lagern.....

    JA oder NEIN?

    Ungeladen und die Munition - also in deiner Frage das geladene Magazin - in einem anderen abgeschlossenen Behältnis als die Waffe, wenn nicht aktueller Waffenschrank.

    Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein als Selbstverteidigungsgerät vermarktetes Produkt per Gesetz seines Nutzwertes beraubt wird. Nicht dass mit den Knallpistolen noch das Gewaltmonopol des Staates in Frage gestellt wird.

    "Waffen sind [...] tragbare Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit von Menschen zu beseitigen oder herabzusetzen"

    Steht doch allumfassend ganz vorne im WaffG. Dein Gesetzgeber sorgt schon dafür, dass du dir über die Ausgangsfrage dieses Threads eigentlich keine Gedanken machen musst. Selbst ein Furz im Bus nach einem mexikanischen Abendessen könnte strengenommen als Waffeneinsatz interpretiert werden. ;(

    Das ist der Messingbeschlag vorne unter der Mündung, richtig. Das Teil muss vermutlich mindestens entgratet und aufpoliert werden. Der Schaft sollte soweit runtergeschliffen werden, bis das Messing bündig mit dem Holz abschließt. Dazu muss evtl. auch der Sitz am Schaft nachgefeilt werden.

    Durch dieses Teil gehen entweder zwei Schrauben in die entsprechenden Buchsen in den Lauf oder eine ins Schaftholz und eine in den Lauf.

    So oder so hätte ein Büchsenmacher vor 300 Jahren die Kappe so eingepaßt, dass sie sowohl mit der Buchse unterm Lauf fluchtet - ohne Langloch im Schaft - als auch mit dem Schaftholz nahtlos abschließt.

    Wenn's ums selbermachen geht, dann sind die alten spanischen Teilesätze ganz weit vorne. Da ist richtig was dran zu tun.
    Achte aber darauf, dass alle Teile noch dabei sind. Von Jukar über Dikar bis zu Ardesa wurden die Typen immer wieder mal im Detail verändert, so dass Fehlteile heute mitunter nicht mehr nachgekauft werden können.

    Pedersoli sind die besseren Bausätze. Im Prinzip kannst du die Teile aus dem Kasten nehmen und zusammensetzen. Der Lauf ist beschossen.

    Wie bei allen Bausätzen müssen aber ggf. noch Grate an den Metall- bzw. Funktionsteilen entfernt oder poliert werden. Wenn gewünscht ist ggf. auch noch eine Oberflächenbehandlung nötig. Selbiges gilt für die Holzteile.

    Die Frage ist halt immer was man erreichen möchte. Für ein 1a Finish und engste Passungen ist noch viel Detailarbeit zu leisten. Ich würde eine fertige Pedersoli kaufen. Die sind im allgemeinen so gut gefertigt, dass ein Bausatz sich nicht lohnt. Man legt da eher drauf.

    Kaffesatz - da steigt bestimmt der Umsatz an der Theke wegen dem Duft :D

    Ich hatte 15gr Schweizer Pulver und 15gr Gries (jeweils nach Gewicht) in den Revolver gefüllt. Da Grieß weniger dicht ist, würde ich nach Volumen SP Äquivalent auf ca. 20gr schätzen.

    Meine Filze waren ungefähr 10mm hoch. Pulvermenge war diesselbe. Viel weniger Pulver würde ich in einen .44er nicht laden wollen. Der unterschiedliche Hochschlag könnte tatsächlich von einer unterschiedlich starken Verdämmung der Zwischenmittel kommen. Vielen Dank für den Denkanstoß ^^

    Meine gute alte Pistole ist schon ein wenig ausgebrannt, die Kugel rutscht also auf dem letzten cm einfach durch. Habe dann einfach 2-3gr mehr Pulver eingefüllt. Das hilft so leidlich. Deshalb mein Gedanke, mit Grieß nachzuhelfen. 5mm Filze hab ich schon probiert, damit fängt die an zu streuen. Es liegen sogar Treffer im Weißen. Was macht Ihr in so einem Fall? Dickere Filze? Noch mehr Pulver?

    Als Notlösung spare ich schon auf eine neue Pistole - aber meine war mal teuer und ich hab mich über die Jahre an sie gewöhnt :(