Beiträge von kannix

    Mein erster Beitrag, und schon Streit ;)

    Tatsache, in der Rep.-Anleitung steht 'Spiel'! Ich halte es da mehr mit z.B. dem Wiktionary: "...freie Beweglichkeit von mechanischen Teilen...".

    Das, was Kippchen misst, wurde ich eher 'Spalt' nennen. Der sollte, laut Diana, ca. 0,3mm betragen und ist ueber verschiedene 'Justierscheiben' zu kontrollieren.

    Ich meine mit Leerkolbenspiel die Distanz, die der Kolben -gegen den Federdruck- hineingedrueckt werden kann.

    Hoffe, alle Klarheiten beseitigt zu haben, Dirk

    Ach, den Abzug habe ich noch vergessen: Die Funktionsweise fand ich ebenfalls recht schwierig zu verstehen. Da das Ganze ja unter Spannung steht und der Spannhebel von einer Schraube im Schaft gefuehrt wird, kann man den Hebelchen nicht gerade gut bei der Arbeit zusehen. Mit der Explosionszeichnung zur Hand stellt man aber schnell fest, dass jedes Teil nur an einer Stelle und in einer Lage montiert werden kann. Problematisch wird es m.M. nur, wenn Teile getauscht werden oder etwas verstellt ist. Hier hilft (nur) die Diana 60 Rep.-Anleitung. Ich habe Diana gebeten, die Anleitung hier veroeffentlichen zu duerfen....

    Das geht ja schnell, mit den Verbesserungsvorschlaegen....

    zu Rolands Anmerkungen:
    links/ rechts drehen ist in der Tat etwas missverstaendlich. Mit "links" meine ich gegen den Uhrzeigersinn. "Rechts" ist mit dem Uhrzeigersinn. Bei meiner Beschreibung ist das System lagerichtig im Schraubstock eingespannt (Abzug unten). Ich arbeite hinter dem System (gucke also wie beim Schiessen).

    zu Kippchen:
    Da bin ich gaenzlich anderer Meinung: der perfekte Endanschlag ist bereits von Diana (beim Gewehr) mittels Plaettchen im Abschlussdeckel eingestellt (zumindest in meinem Fall). Die Endlage des Abschlussdeckels ist durch die Sicherungsbohrung/ Schraube im Deckel vorgegeben. Der Abstand Leerkolben-Deckel kann nicht ohne erheblichen Aufwand gemessen werden. Das Leerkolbenspiel ist nicht einstellbar sondern wird durch Verschleiss und Fertigung der Zahnstangen, Raeder, Achsen bestimmt. Das Leerkolbenspiel duerfte etwa 1mm betragen. Der perfekte Endanschlag liegt also in der Mitte bei 0,5mm. Aber m.M. auch ziemlich wurscht denn: Ziel muss es immer sein, dass beide Kolben gleichzeitig anschlagen, ohne dass Kraefte auf die Steuerraeder wirken. Das kann ich am Besten pruefen, indem ich die Steuerraeder raus-/ rein-schraube und fuehle, ob dieses leichtgaengig moeglich ist. Durch verdrehen des Deckels kann ich feststellen, an welcher Position dieses am leichtesten moeglich ist (hoffentlich da, wo die Sicherungsbohrungen uebereinanderstehen). Wenn nicht, muss ich mit Beilagplaettchen ausgleichen.
    Bei der Lupi haben die alte und neue Vulkalon-Scheibe (die alte war kein Vulkalon sondern irgendwas Braunes) eine andere Staerke. Ich habe daher den Deckel nicht in die Loch-Loch Position drehen koennen.

    Viele Gruesse, Dirk

    Hallo Zusammen,

    nachdem ich hier viel (Nuetzliches) gelesen habe, moeche ich etwas von meinen juengsten Erfahrungen zurueckgeben:

    Die zahlreichen 'Warnungen' haben mich angespornt, gleich 2 Dianas mit Doppelkolbensystem zu erwerben:
    Eine Diana Mod. 6 Lupi in Top-Zustand fuer EUR 20,- (Kolbendichtung defekt) und ein Diana 65 fuer EUR 53,- + Versand.

    Optisch mit ordenlichen Gebrauchsspuren, war das Gewehr in technisch voellig verhunzetem Zustand: Statt der Leerkolbenmanschette (die eine Erhoehung hat und somit 'dicker' ist) war eine Luftkolbenmanschette auf dem Leerkolben montiert. Da der Leerkolben so nicht mehr anschlaegt und die Energie ueber die Steuerraeder abgegeben wird, waren beide Achsen gebrochen und ein Steuerrad hatte Zahnausfall. Das Koennen des Reparateurs war zusaetzlich in einer falschherum eingebauten Abzugsklinke dokumentiert. Spannen war somit nicht mehr moeglich. Immerhin hat der Verkaeufer die Symtome beschrieben. Ein solches Trauerspiel hatte ich aber dennoch nicht erwartet.

    Zuerst habe ich die Lupi demontiert. Alles recht einfach. Das fummeliegste war, den Spannhebel aus dem System zu bekommen, ohne die ganze Abzugseinheit zu zerlegen. Die Montage war ebenfalls problemlos. Da die Federn nicht besonders lang sind, kommt man mit einem kurzem Montagewerkzeug (alter Schraubenzieher mit abgesaegter Klinge) gut zurecht. Das Montageprinzip wird in der Diana 75 Montageanleitung -hier aus dem Downloadbereich- etwas kompliziert dargestellt. Vielleicht bekomme ich das einfacher hin:

    - Luftkolben komplett einschieben
    - Ein Steuerrad einschrauben (bei mir das Rechte)
    - Federn einsetzen
    - Leerkolben auf Montagedorn
    - Leerkolben ein paar Grad (links) aus der Horizontalen gedreht einschieben
    - ist der Leerkolben bis zum Ende eingeschoben, diesen in die Horizontale drehen (rechts). Die Zahnstange ist nun am rechten Steuerrad eingehakt. Mit einem Schraubenzieher kann man durch die noch offene Steuerrad-Oeffnung die Zahnstangen spreizen und den Eingriff sicherstellen.
    - das linke Steuerrad kann nun eingeschraubt werden

    Das Wichtigste: Das linke Steuerrad unbedingt ohne jedes Werkzeug einschrauben! Drueckt man auf den Leerkolben, wird man Spiel feststellen. Haelt man den Leerkolben etwa in der Mitte dieses Spiels, muss das Steuerrad ohne jegliche Gewalt eingeschraubt werden koennen.

    Ist der Abschlussdeckel mit all seinen Scheiben montiert, sollte man das Steurradspiel abschliessend kontrollieren: Beide Steuerraeder muessen sich leicht auf- /zu- schrauben lassen. So ist sichergestellt, dass beim Endanschlag der Kolben keine Energie ueber die Steuerrader abgetragen wird (beide Kolben schlagen gleichzeitig an).

    Die Instandsezung der 65 war etwas aufwaendiger: Die Achsen der Steuerraeder habe ich mit Zylinderstiften DIN 6325 ersetzt. Auch in Kleinstmengen bei 'Befestigungszentrum Reidl' zu bekommen (allerdings nur in 5x18mm, die Achsen stehen jetzt 2 mm aus dem Deckel heraus). Wegen der Federlaenge sollte man sich bei der Laenge des Montagedorns an die 260mm halten. Andernfalls buckeln die Federn so stark, dass man den Kolben nicht eingeschoben bekommt.

    Zu den Ersatzteilpreisen kann ich noch berichten:
    - luftgewehre.org war zum Zeitpunkt meiner Beschaffung zu teuer
    - Diana (ab Werk) war etwas teurer als Sportwaffen Schneider

    Ich hoffen, einigen Dianas mit diesem Bericht eine Misshandlung zu ersparen ;)

    Schoene Fotos (und auch Text fuer die Italiaener unter uns) habe ich hier gefunden:
    http://www.airguns.it/diana_65.htm

    Viele Gruesse, Dirk