Also in der Schule wurde mir damals immer wieder gesagt, dass es keine dummen Menschen gibt, sondern nur welche die wenig gelernt haben. Wer das Gegenteil behauptet sei überheblich. Natürlich kann man die "Schuld" für dieses Bildungsversagen nicht nur auf den Einzelnen schieben - da habe ich mich offenbar unglücklich ausgedrückt und den Gedanken nicht zu Ende geführt (ich habe nicht die Zeit, solche Texte hier an einem Stück zu schreiben - zum Teil mache ich das über mehrere Stunden versetzt). Wenn die Eltern Bildung nicht für wichtig erachten, müssen die Kinder dies ausbaden (habe da auch solch einen Fall in der Familie). Andererseits habe ich auch einen guten Freund, der ohne weiteres ein mittelgutes Abitur hätte machen können - dies aus lauter Faulheit aber nicht gemacht hat. Alles Zureden half da damals nichts. Danach hat er doch noch sein Fachabitur gemacht und eine Lehre - natürlich verdient er heute weniger deshalb, aber er beschwert sich nicht.
Das ist nur leider falsch... ebenso, wie nicht jeder Mensch gleich groß ist oder gleich starken Bartwuchs hat, hat auch jeder geistig unterschiedliche Kapazitäten. Vieles gleicht sich aus, weil man einfach in unterschiedlichen Bereichen gut oder eben weniger gut ist, aber das gilt nunmal bei weitem nicht für alle. Es gibt Menschen, deren geistige Kapazitäten nichtmal ausreichen, um ohne Pfleger zu überleben, und das ohne Unfall oder Krankheit. Warum sollte es zwischen dem und dem Durchschnittsmenschen nichts geben?
Tut mir Leid, aber "es gibt keine dumme Menschen" ist einfach nur völlig falsch. Wenn du anderer Meinung bist, geh in eine beliebige Behindertenwerkstatt (die gibt es in fast jeder Region) und schau nach, wer da alles nur zu faul zum lernen war. An Motivation und Fleiß fehlt es dort weit seltener als im typischen mittelständischem Unternehmen, trotzdem würde dort kaum jemand eine normale Ausbildung schaffen. Das wäre wie einen Rollstuhlfahrer ohne Rampe nach Olympia zum Hochsprung zu schicken und zu sagen, er wäre halt nur zu faul gewesen um vernünftig zu Trainieren, deswegen hat er nicht gewonnen.
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Nein, hat sie nicht. Immer, wenn ein Arbeitsvorgang vereinfacht wird, braucht man pro produzierter Einheit weniger Personal. Sonst wäre das Ganze ja sinnlos.
Dann ist es sehr erstaunlich, dass wir eine Arbeitslosenquote von unter 99% haben, wenn man bedenkt was seit damals alles an Jobs eingespart wurde... oder vorher bereits, allein mit der Erfindung des Rades!
Genau das ist es ja, für diesen Produktionsschritt oder was auch immer wird Personal gespart, anderswo wird dadurch (oft mit ein wenig Verzögerung) ein neuer geschaffen. Sei es durch Fabrikbesitzer, die sich plötzlich eine Villa bauen lassen, einen Gärtner und vllt. Butler anstellen, in den Urlaub fahren und dort Tourismusangebote wahrnehmen oder sonstwie... Fakt ist, dass wir trotz andauernder technischer Neuerungen immer noch nicht alle, nichtmal ansatzweise alle arbeitslos sind. Sooo katastrophal kann es also in der Hinsicht garnicht sein.
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Einen stupfsinnigen, repetitiven Job braucht nun wirklich niemand.
Da kannst du nur für dich selbst sprechen... es gibt durchaus Leute, die sich genau sowas wünschen. In meinem Freundeskreis fallen mir grade zwei ein, nur ist sowas leider garnicht mehr so leicht zu finden... Bei der Arbeit mal nicht nachdenken müssen, mal keine Verantwortung übernehmen müssen und ähnliches kann für manche Menschen sehr attraktiv sein, insbesondere bei entsprechend ausgleichenden, anspruchsvollen Hobbys.
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Ich hätte durchaus nichts dagegen, für bessere Qualität "Made in Germany" mehr Geld auszugeben. Aber da stehe ich wohl mehr oder weniger alleine da. Denn die Nachfrage fehlt (zumindest im Consumer-Bereich). Und wo es keine Nachfrage gibt, gibt es leider auch kein Angebot. Da ist man dann wieder beim Thema "Geiz ist geil" Mentalität. Wer was daran ändern möchte, der kauft eben die wenigen deutschen Produkte, die es noch gibt. Etwa Kleidung von Trigema, die SSW von Umarex oder Weihrauch. Ich mache das immer, wenn es sinnvoll ist (sprich: wenn ich wirklich bessere Qualität bekomme und auch brauche)
Inzwischen gibt es für fast alles genug Nachfrage, um zumindest einem kleinen, spezialisierten Betrieb das Überleben zu ermöglichen. Nur sind die dann eben entsprechend teuer, evt. mit langen Wartezeiten verbunden und auch garnicht so leicht zu finden.
Und leider qualitativ oft nichtmal besser, weil keine Millionen in Materialforschung etc. gesteckt werden können.