Beiträge von Jens Siebert

    Moin Atilar,

    dein Verkäufer hat wohl recht. Flachkopf werden treffgenauer sein, obwohl aerodynamisch ungünstiger.
    Der Grund liegt in der Tatsache, dass ein Spitzkopf länger ist. Aerodynamische Kräfte wirken somit über einen längeren Hebel und wirken destabilisierend. Ein Flachkopf kommt dem Ideal näher, die Masse möglichst an einen Punkt zu konzentrieren.

    Moin Zusammen,

    aerodynamisch dürfte sich eigentlich kein Unterschied ergeben. Der Bereich wo die Riffelung ist liegt in einem Teil des Diabolos wo sowieso keine Luftströmung anliegt, liegt also in einer Art "Windschatten".

    Könnte mir höchsten vorstellen, dass die Aufweitung und Pressung zum Lauf durch die Riffelung verändert wird. Rein technisch wäre eine Riffelung eine Verstärkung, das Diabolo würde sich dann nicht so gut dem Lauf anpassen, könnte auch umgekehrt sein wenn die Riffelung nach innen ginge.

    Dann noch auf die Frage ob ein Spitzdiabolo aerodynamisch besser ist oder nicht.
    Aerodynamisch kann es sein, dass es strömungsgünstiger ist. Dies hätte dann Einflüsse auf den Widerstand, der Energieabbau wäre geringer, die Restenergie am Ziel höher.
    Noch besser wäre ein Halbrundkopf, wie bei den JSB.

    Moin Sledge Hammer, Moin Kühlschrank, Moin Zusammen,

    um auf die Anmerkung von Sledge Hammer einzugehen, mit kleineren Einschränkungen ( Drall und Rotationsenergie vernachlässigt, Geschwindigkeit deutlich im Unterschallbereich ) muss man nicht unbedingt Ballistik studiert haben um die Flugbahn zu berechnen.

    Kühlschrank hat recht, man kann in sehr vielen kleinen Schritten eine recht komplizierte Gleichung recht einfach durchrechnen. Die mathemathische Anforderung ist nicht sehr hoch, nur Fleissarbeit ( sollte deshalb ein Computerprogramm machen )

    Neben ein paar bekannten Eckdaten ( Luftdichte, Masse etc ) braucht man aber noch die Auftriebs- und Widerstandsbeiwerte. Man kennt den Widerstandsbeiwert als CW-Wert, es gibt ihn halt auch für den Auftrieb, nennt sich dann CA-Wert. Dieser Wert ist ein Zahlenwert und gibt die Auswirkung der Form des Diabolos wieder.

    Nun die Frage an Alle, gibt es eine Liste der CW- und CA-Werte für Luftgewehrkugeln ?

    Moin Jazzfan,

    eine Faustformel zur Berechnung der Restenergie gibt es wohl leider nicht. Im Vergleich zu einem schiefen Wurf, dieser vernachlässigt die aerodynamischen Kräfte, ist ein Diabolo im Fluge diesen Kräften unterworfen. Wie sehr merkt man wenn man bei Wind schiesst, die Seitenabweichung kann schon bei geringem Wind relativ gross sein.

    Für das FTS ist eigentlich wichtig zu wissen, dass die Ziele auch bei geringen Restenergien umfallen.

    Moin,

    zur Definition von Busta Flex kann ich anmerken, für mich ist es
    eine Waffe wenn ich jemanden damit verletzen WILL, d.h. die Absicht definiert die Waffe und nicht die Möglichkeit.

    Ansonsten kann ich mich den Ausführungen von HWJunkie anschliessen. Der Begriff Waffe ist historisch eng an Verletzen/Bekämpfen/Töten etc. gebunden. Diese Bindung wird leider in heutiger Zeit beibehalten, alles was als Waffe definiert ist so automatisch mit den negativen Aspekten behaftet. Nur allzu oft wird auf den entsprechenden Waffenbesitzer dieser Aspekt übertragen.

    Moin,

    das Waffg. erklärt es eigentlich recht gut. Eine Schusswaffe ist dann ein Gerät bei dem zum Zwecke des Sportes ein Projektil durch den Lauf getrieben wird.

    Die Erklärungen beruhigen dann doch, es wird nämlich der Zweck, hier der Sport, mit in den Vordergrund gestellt.

    Die allgemeine Abscheu mancher Zeitgenossen vor Waffen, weil diese ja generell zur Tötung/Angriff gedacht sind ist dann deren eigene Interpretation.

    Mit den Hinweisen des Waffg. kann man dann darauf aber gut kontern.

    Nochmals Danke für die Antworten.

    Moin,

    Sommerloch, ich hab kein Sommerloch.

    Die Frage ist ernst gemeint und nicht dazu gedacht irgendetwas zu füllen. Auf jeden Fall hat mir Deine Antwort schon mal weitergeholfen, danke dafür.

    Der Hintergrund meiner Frage liegt in der Tatsache, dass ich meine Aktivitäten mit Waffen nicht unbedingt geheim halte ( heisst nicht dass ich in der Öffentlichkeit schiesse, bei Fragen nach Hobbies gebe ich es nur an ). Des öfteren hört man schon mal von Gesprächspartnern "... Waffen, igitt, gefährlich, böse, bedenken...etc ".
    Ich antworte dann meist, mein Luftgewehr sei keine Waffe, es sei eher ein Sportgerät, halt wie ein Golfschläger, Tennisschläger o.ä.. Eine Waffe entsteht erst in meinen Augen wenn jemand mit zweifelhaften Absichten dieses Sportgerät in die Hand nimmt. Für mich war/ist der Begriff Waffe immer im Zusammenhang mit der Person zu sehen.

    Ein Golfschläger in zweifelhafter Hand kann genauso jemanden verletzten/töten wie ein freies Luftgewehr ( naja, töten dann doch eher fraglich ). Für mich ist die Definition Waffe nicht vom eigentlichem Wesen eines Dinges abhängig sondern von der beabsichtigten Verwendung.

    Aufgrund dieser Thematik wollte ich wissen wie genau Waffe definiert ist ?

    Moin Zusammen,

    innerhalb dieses Forums und im Umgang mit unserem Sport/unserer Freizeitaktivität fällt immer wieder der Begriff "Waffe". Wir sprechen von Luftdruckwaffen, freien Waffen etc...

    Wie definiert sich eigentlich der Begriff "Waffe" ?
    Gibt es eine, möglicherweise sogar rechtliche, Beschreibung des Begriffes ?

    Moin Dieter,

    Deine Frage ist recht interessant, zeigen sich doch in den Antworten die Einflussgrössen auf die Flugbahn.

    Generell ist zu unterscheiden ob der Einfluss auf die Flugbahn vorliegt oder nur auf die Zieloptik.

    Was die Optiken/Visiereinrichtungen angeht liegt der Haupteinfluss in der Temperaturänderung. Ist ein Zielfernrohr auch noch so fest montiert, die ganze Montage dehnt sich bei Erwärmung und zieht sich bei Erkaltung zusammen. Auch in der Optik mag eine Temperaturänderung ein "Verschieben" des Absehens zu Folgen haben. Bei diesem Punkt zu beachten ist jedoch, dass durch Wärme eher die Visiereinrichtung beinflusst wird als die Flugbahn an sich, sprich "die Flugbahn ist konstant, man zielt nur woanders hin"

    Die Flugbahn ( oder Aussenballistik ) wird bei Windstille durch zwei Grössen beeinflusst : Wiederstand und Auftrieb des Projektiles.
    Beides berechnet sich durch konstante Faktoren, abhängig von der Form, weiterhin durch die Geschwindigkeit und....
    nun der Haupteinffluss : die LUFTDICHTE.
    Die Luftdichte ist im grossem Maße abhängig von der Wetterlage, also ändert sich auch je nach Wetterlage die Flugbahn.
    Für uns zur Beruhigung : die Einflüsse werden verschwindent klein sein.

    Wichtiger, denke ich, ist die Betrachtung des Windes. Der lenkt das Projektil mehr ab als eine Änderung des Luftdruckes und der Luftdichte.

    Innenballistisch ( Vorgänge innerhalb der Waffe ) werden Federspanner wohl eher sehr gering beeinflusst. Durch Temperaturänderungen ergeben sich sicherlich Schwankungen in den Passungen, Dichtungen und Federn, dieser werden aber verschwindent klein sein. Wir reden ja über Änderungen im Bereich von vielleicht 10°C-30°C, da wird sich Material nicht so sehr ausdehnen/zusammenziehen.

    Bei Pressluftwaffen können kleinere Temperaturänderungen den Druck im Tank ändern. Die Druckänderung ist sicherlich relevant, inwieweit dies jedoch zu einer Änderung der Flugbahn führt ist fraglich. Pressluftwaffen zeigen ja in einem grosem Druckbereich ( 200-100bar ) gleichmässige Schussbilder. Liegt nun der Druck bei 150bar und ändert sich durch Temperaturerhöhung auf 160bar müsste eigentlich die Schussbahn gleich sein. ( sonst würde sich ja zwischen jedem Schuss die Flugbahn ändern, Druckverlust durch Schussabgabe ! )

    Moin Sunnyviper,

    hatte letztes Jahr ähnliche Bedenken wie Du, sind aber alle unbegründet. Bin auch ziemlich neu gleich mit nach Spijk gefahren. Ist eine sehr nette Gemeinschaft, macht viel Spass und man lernt auch eine Menge. Niemand erwartet, dass man gleich auf Weltklassenievau schiessen kann.

    Gleich perfekt muss also keine/r sein, es geht ja auch um die gemeinschaftliche Ausübung des Sportes. Komm einfach am Mittwoch nach CLP, den Rest können wir dann dort besprechen.

    MfG

    Jens Siebert

    Moin nighthawk.freak,

    Deine Anmerkung ist durchaus richtig, für den Fall, dass das Diabolo sehr stark an die Wand gedrückt wird kann es sich um eine Bleibende
    Verformung handeln.

    Ich bin davon ausgegangen, dass bei nachlassendem Druck der "Trichter" wieder zurückfedert und auch die Reibungskraft wieder nachlässt.

    Naja, bin halt auch kein Physiker...

    Moin Zusammen,

    dieses Thema ist in der Tat recht interessant und physikalisch leicht zu beschreiben...
    aber wohl sehr schwierig zu berechnen und zu bewerten.

    Der Grundansatz der Beschreibung ist recht leicht, das Newtonsche Gesetz sagt ja aus :

    F = m x a oder a = F / m

    Die Beschleunigung a ist berechenbar aus der Summe aller Kräfte ( F ) dividiert durch die Geschossmasse m. Die Beschleunigung über die Zeit ergibt dann im Endeffekt die Geschwindigkeit.

    Das Problem ist nur, dass die Summe aller Kräfte abhängig ist von der zurückgelegten Strecke im Lauf. Der Anfangsdruck wird geringer ( Volumen hinterm Diabolo wird größer ). Der Druck kann also als Funktion der zurückgelegten Strecke beschrieben werden, über den Druck berechnet sich die Vortriebskraft und die verzögernde Reibungskraft.
    Die Kraft als Funktion der Strecke, die Strecke wiederum als Funktion der Kraft ????
    Man könnte sogar noch sagen, dass die Geschossmasse auch von der zurückgelegten Strecke abhängt ( Abrieb des Diabolos ).

    Mathematisch läuft das glaub ich auf eine Differentialgleich heraus, das waren aber immer "böhmische Dörfer" für mich.

    Wichtig sind nur die Eckeinflussgrößen :
    Anfangsdruck, Geschossmasse, Geschossmaterial ( Reibung), Lauflänge und Geschossform ( Trichteraufweitung ).

    Zieht man die Konstanten ab bleibt nur der Druck als Variable über. Der Grenzwert kann nun leicht erklärt werden ( nicht berechnet ) :

    Bei geringem Druck liegt eine kleine Beschleunigung vor, das Diabolo befindet sich länger im Lauf, die Beschleunigung kann länger wirken.

    Bei hohem Druck liegt eine höhere Beschleunigung vor, bei konstanter Lauflänge verläßt das Diabolo also schneller den Lauf, die Beschleunigung kann also nicht so lange wirken. Eine weitere Beschleunigung ist nur mit längerem Lauf möglich.

    Sorry für die umständliche Erklärung, haben wir den keinen Physiker bei uns der es mal besser erklären kann ?

    Gruss JSI

    Moin Zusammen,

    kann auch sein, dass die Grenze durch die Lauflänge begrenzt wird.
    Steigert man den Druck ergibt sich ja automatisch eine stärkere Beschleunigung. Naja, irgendwann hat das Diabolo ja den Lauf verlassen und kann dann ja nicht mehr beschleunigen.

    Die Frage wäre dann, wie die Grenze bei längeren Läufen ausähe ?

    Gruss JSI

    Moin Ivtu, Moin edbru,

    edbru, du sagst es ja selber, das Geschoss wird zusätzlich verzögert, nämlich durch einen Anteil der Schwerkraft. Diese wirkt nun wie beim waagerechten Schuss nicht mehr NUR senkrecht zur Flugbahn sondern auch parallel. Die konstante Schwerkraft teilt sich also bei Schüssen rauf/runter in einen bahnablenkenden Teil und in einen verzögernden/beschleunigenden Teil. ( mit Schusswinkel und dem Sinatz und Cosinatz berechenbar ). Aus diesem Grunde ist der bahnablenkende Teil kleiner als beim waagerechten Schuss, folglich wird das Geschoss weniger abgelenkt, die Trefferlage wandert nach oben.

    Ivtu: Deine Erklärung ist generell nicht falsch, leider fliegt ein 7,5J Diabolo nicht so hoch dass dieser Effekt eintrifft.
    7,5 J bei 175m/s ergibt bei idealen Bedingungen eine Flughöhe von : 1.560 m. In dieser Höhe kann die Schwerkraft und Luftdichte noch als annähernd konstant angesehen werden.

    Gruss JSI

    Moin Freischütz, Moin an Alle,

    um auf die generelle Frage von Freischütz zurückzukommen, aussenballistisch ist es sehr wohl ein Unterschied ob man waagerecht oder in einem Winkel nach oben/unten schiesst.
    (Streuungen/Abweichungen durch persönliche Fehler und waffentechnische Gründe mal aussen vor gelassen )

    Also, Freischütz, es liegt nicht an Dir sondern an der Physik.

    Schiesst man sein Gewehr waagerecht auf eine gewisse Distanz (z.B. 17m) auf Fleck ein und schiesst anschliessend in einem Winkel nach oben/unten wird die Trefferlage bei gleicher Distanz HÖHER liegen als der Zielpunkt, man müsste also drunter halten um wieder Fleck zu halten.
    Der Grund hierzu liegt in der Richtung der Schwerkraft, bei waagerechtem Schuss wirkt die Schwerkraft in vollem Maße bahnabweichend nach unten und annähernd senkrecht zur optischen Achse. Schiesst man in einem Winkel nach oben oder unten wirkt nur ein Anteil der Schwerkraft bahnabweichend zur optische Achse, der andere Teil der Schwerkraft wirkt verzögernd/beschleunigend auf das Projektil.
    Der Extremfall ist der senkrechte Schuss nach oben/unten. Die Schwerkraft lenkt hierbei das Projektil nicht von der Bahn ab, es fliegt also fast parallel zur optischen Achse, die Schwerkraft verzögert/beschleunigt nur das Projektil. Steht der Lauf also senkrecht und man schaut durchs ZF wird man einen deutlichen Hochschuss sehen können.

    Moin,

    eigentlich keine Probleme mit der HW 77, nur selbstgemachte Leiden.

    Nach Gebrauch, gerade bei schwitzigen Händen, immer schön mit öligem Lappen hauchdünn überwischen. Hab ich jahrelang nicht gemacht, naja, ein bischen Rost.

    System aber total in Ordnung, nie Probleme mit gehabt.

    Moin, Moin,

    also nun auch von mir ein Statement zur V3 ( hab ja als "Verursacher" den Film eingestellt )

    Als ich zum ersten Mal beim IPSC dabei war hatte ich keine eigene Waffe, Dank der Freundlichkeit der anderen Teilnehmer durfte ich deren Waffen für die Durchgänge nutzen, meist die V3.

    Seitens der Optik kann man sicherlich verschiedener Meinung sein, ob es nun wirklich eine Plastikwaffe ist mag ich bezweifeln. Sie ist recht ordentlich verarbeitet und liefert in dieser Klasse recht gute Schussbilder.

    Und, was hinzukommt, sie macht höllisch Spass, 15 Schuss, knall weg und ruck zuck neues Magazin.

    Ich würde mir diese Waffe auf jeden Fall zulegen, man darf nur nicht vergessen, dass die V3 nicht mit der RWS 225, CP88 oder dem S&W 686 zu vergleichen ist. Man vergleicht dann Äpfel mit Birnen.

    Ich sehe die V3 eher als Ergänzung zur CP88, RWS 225 oder dem S&W 686.