Zitat
Original von Flammpanzer
.... aber das zeigt umso mehr, dass die ursache in der gesellschaft selber (und damit beim einzelnen) liegt und nicht in der verbreitung von waffen.
Ein großes Wort gelassen ausgesprochen. Allerdings gilt selbiges auch umgekehrt,. Was Preachers (bzw. die des FWR) Statistiken angeht. In meinem Fach ist eine fundierte Ausbildung in Statistik Grundvoraussetzung und eben deshalb halte ich es mit dem Satz, "traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast". Jede Forschungseinrichtung interpretiert Daten heute im Sinne des Auftraggebers und Aussprüche wie "Die Zahlen lügen nicht", sind nichts anderes als hohle Phrasen. Ich bin mir recht sicher, dass das FWR nicht die einzige Institution weltweit ist, die eine von Grund auf objektive Darstellung der Sachverhalte zustande bringt.
Ich bin mir beispielsweise relativ sicher, das die besagten Statistiken die Fälle ausklammern, bei denen ein bewaffneter Hausbersitzer versehentlich ein Familienmitglied erschossen hat, weil er einen Einbrecher vermutet hat. Das ist dann eben kein Verbrechensopfer sondern ein Unfallopfer, die Verbreitung gerade legaler Schußwaffen ist hier trotzdem hochrelevant. Das nur als konkretes Beispiel für eine Variable, die eine Statistik gerne weglassen, eine andere sicherlich aufnehmen würde.
Zu Bowling for Columbine. Das ist keine Satire, sondern tatsächlich als Dokumentation gedacht, allerdings gilt bei Dokumentationen genau wie für Statistiken: Hier wird nicht die Wirklichkeit abgebildet, sondern eine Sichtweise der Wirklichkeit. Bemerkenswert ist allerdings, das Moore eben nicht in die "Die Waffen sind allein schuld"-Schiene haut, sondern recht klar herausarbeitet, dass die hohe Verfügbarkeit von Waffen eben nicht alleine für die berüchtigten "amerikanischen Verhältnisse" verantwortlich sein kann.
Zum eigentlichen Thema: Mir persönlich würde es vollkommen ausreichen, wenn es eine zugelassene non-lethal-weapon Variante gäbe, die frei geführt werden darf. Ob das jetzt Taser, Flash-ball, Reizgas oder sonstwas sein sollte, müsste abgewogen werden. (Preis, also auch für sozial Schwache erschwinglich, Wirksamkeit, Möglichkeit zur Abwehr mehr als eines Gegners, Gefahr einer versehentlichen Tötung des Gegners, Potential für die Begehung von Straftaten). Ohh, jetzt mach ich mir richtig Feinde: Scharfe Waffen und evtl. Luftdruckwaffen ohne nicht zur Selbstverteidigung und Führen zugelassen (abgesehen natürlich von bestimmten Berufsgruppen und sinnvoll eingegrenzten Personengruppen). Dafür evtl. vereinfachter Erwerb für Sportschützen, aber Aufbewahrung nur auf dem Schießstand, Transport entsprechend den aktuellen Bestimmungen.
Luftdruckwaffen mit bleiben natürlich frei im Erwerb, dürfen im Haus / umfriedeten Besitztum gelagert, genutzt und entsprechend scharfen Waffen transportiert werden.
Das alles flankiert von sinnvollen Analysen über die Ursachen von abweichendem Verhalten / Kriminalität und entsprechenden gesellschaftlichen Maßnahmen. Sinnvoller Beginn wäre eine Aufklärung über die teilweise irrationale Kriminalitätsfurcht.
puhh, und jetzt gute Nacht,
Chrisse