Hallo zusammen,
ich möchte euch hier die Aufbereitung eine Schichtholzschaftes zeigen der sich als etwas störrisch heraus stellte.
Ich habe die 601 bei eGun in einem technisch guten aber optisch, für mich, nicht annehmbaren Zustand erworben.
Dafür war der Preis aber ungeschlagen und da fällt es einem leichter sich an solche Arbeiten zu machen
Leider war der Schaft mit blauem Glitzerlack aus der Dose geschändet worden.
Da der Schaft vorher weder abgebeizt noch richtig geschliffen war, hat die Farbe auch nicht wirklich gut gehalten.
Noch dazu wurde einfach über Dellen und Macken drüber lackiert.
Hier mal der vorher Zustand.
Dieses Reddot verschwand natürlich sofort im Schrank und wird noch entsorgt ;^)
So dann mal an die Arbeit.
Hier der Schaft nach dem abbeizen.
Da sieht man auch gleich mal die ganzen Macken am Schaft
Dann wurde der Schaft über die klassische Weise geschliffen, gewässert, geschliffen gewässert......
Geschliffen wurde mit 60,80,120,240,320,600 und 1000´er Papier.
Danach erfolgte noch die obligatorische Bearbeitung mit XXX-Stahlwolle
Hier mal kurz vorm Ende vor dem Durchgang mit 600´er Papier.
Es kommt allerdinges auf den Bildern gröber rüber als es bereits war.
Inspiriert von Kurts Schäften habe ich noch eine Punzierung in den Griffmulden mit dem Dremel angebracht.
Diese wurde mit Absicht recht grob gehalten da mir dies besser gefällt.
Und ne Punzierung gehört ja doch irgendwie an ein Matchgewehr mit Holzschaft wie ich finde.
Die Punzierung wurde dann mit 600´er und 1000´er Papier leicht mit angeschliffen und die Fasern und Kanten gebrochen.
Dies war der Stand nach dem letzten Schliff
Dann sollte es auch schon ans Beizen gehen.
Angedacht war eigentlich, dass der Schaft in einem dunklen Mahagonie Ton gebeizt werden sollte.
3 Teile Mahagonie und 1 Teil Schwarz.
Verwendet wurde klassisch die Clou Beize auf Wasserbasis da ich mit dieser bereits bei meinem 300S Schaft gute Erfahrungen gemacht hatte.
Dieses mal sollte es mir aber anderes ergehen....
Die Punzierung wurde eigentlich komplett in Schwarz gebeizt
Leider hat des erstmal nicht so geklappt wie des eigentlich wollte und der Schaft wurde um ein vielfaches dunkler als eigentlich geplant.
Wobei des nicht mal so schlimm war in diesem Augenblick und konnte mich mit dem Ergebnis eigentlich sehr anfreunden.
Leider hob sich die Punzierung durch des sehr dunkle Gesamtergebnis nicht sonderlich ab.
Aber seht selbst:
letztendlich vermute ich, dass ich zu viel Beize verwendet habe und deswegen wurde der Schaft so dunkel.
Dies sollte sich dann später noch rächen.
Da ich ich den Schaft allerdings nur noch mit Gummihandschuhen berührte um kein Fett oder andere Stoffe auf den Schaft zu bringen ist mir mein Fehler erst mal nicht aufgefallen.
Der nächste Schritt war für mich, das Ölen des Schaftes mit TruOil.
Die mehr als positiven Erfahrungen der meisten User haben mich zu diesem Öl bewogen,
Hier dann mal des Ergebnis nach dem zweiten Ölen:
Tja...und dann begann das Desaster.
Als der Schaft getrocknet war hab ich ihn halt dann doch mal wieder ohne Handschuhe angefasst da dies auch bei meinem anderen Schaft kein Problem war.
Und was geschah?
Die Beize hielt trotz zweifacher Ölung nicht und färbte tierisch ab.
Nach kurzer Suche im Netz und Rücksprache mit Thomas und Kurt (danke nochmal ihr zwei ) stellte sich raus, dass der Schichtholzschaft sich mit allen Tücken zur Wehr setzte und ich zusätzlich eben zu viel gebeizt hatte.
In diesem Fall blieb mir nicht viel anders übrig als den Schaft zu waschen um die überflüssige Beize zu entfernen.
Ich machte mich also drüber und wusch den Schaft zweimal natürlich mit Trocknungspase
Und siehe da....der Schaft bekam auf einmal ziemlich genau die Farbgestaltung die ich mir Anfangs eigentlich erhofft hatt.
Nach dem Waschen sah der Schaft natürlich noch etwas geschunden aus und wurde nochmals mit Stahlwolle auf Vordermann gebracht.
Meine Frau hat da so nen tollen Ausdruck gefunden: Treibholzoptik
Auch kam jetzt die Schwarz abgesetzte Punzierung viel besser zur Geltung.
Es war relativ schnell klar, dass der Schaft nun lackiert werden sollte.
Noch so eine Pleite wie mit dem Öl wollte ich mir ersparen.
Die Wahl viel durch Kurt auf Bootslack der Firma Clou.
Ich habe mich aber bewusst für glänzend entschieden auch wenn sicher die Schweineschwarte wieder zitiert werden wird
Hier dann nach der ersten Runde.
Gelackt wurde mit einem weichen Stoffballen
Und hier dann der Schaft nach dem dritten und letzten Mal lackieren.
Geschliffen wurde des erste mal mit 1000´er Papier und des zweite mal mit XXX-Stahlwolle.
Mir ist bewusst, dass dieser Thread viele Bilder enthält aber ich habe mich absichtlich dafür entschieden da es doch immer wieder Fragen wegen der Bearbeitung eines Schichtholzschaftes gibt.
So und nun zu Teil zwei des Umbau´s.
Das altbekannte Problem der 601 ist natürlich die Ladeklappe und das fehlen eines Prima´s vor der Ladeklappe.
Das kürzen der Ladeklappe war mittel´s eines Dremel´s recht schnell gelöst.
An dem Problem des fehlenden Prisma´s vor dem Lauf änderte dies natürlich nichts.
Somit blieb mir nur der Weg eine VLE von MEC zu verwenden.
Um eine bessere Montage des Glases durch ein anbringen der Ringe vor und hinter dem Höhen Turm zu gewährleisten, kam auf die VLE noch die verstellbare Schiene von Hawke.
Leider war diese Art der Montage dann elendig hoch.
Aber es funktionierte Tadellos.
Dennoch gefiel es mir nicht und ein Bekannter erklärte sich bereit mir ein Prisma auf dem Lauf zu montieren.
Dies ist in diversen Thread´s hier im Forum ja beschrieben.
Es wurde auch der Laufmantel gekürzt, da die 601 durch diesen sehr sperrig wurde und dies beim FT eher hinderlich ist.
Da ich einen kleinen Laufabschluss wollte der sich etwas abhob, half mir Marc aus wofür ich ihm sehr dankbar bin .
Als Montagen kamen Sportsmatch ATP61 zum Einsatz.
So genug geschrieben.
Jetzt kommen die Bilder vom finalen Zustand.
Ich hoffe, dass ich einigen von euch die Scheu nehmen konnte die sich vor so einem Umbau bzw Restauration scheuen.
Für mich ist das Endergebnis Entschädigung genug für die ganzen Nerven die ich da investiert hab.
Mir gefällt er genau so wie er jetzt ist-;^)
Gruß Raimund