Ich liebäugelte schon seit längerer Zeit mit einem Outdoor-Tagesrucksack der 30-Liter-Klasse. Mein Wunschziel (über Monate) war das Modell „Swift“, doch dieser Rucksack wird mittlerweile nicht mehr hergestellt, also musste ich eine neue Auswahl treffen; heraus kam der Tasmanian Tiger (TT) HUSKY.
Es ist damit mein dritter Tatonka-Rucksack und gleichzeitig der erste der militärisch-orientierten Linie „Tasmanian Tiger“.
Einfache Tagesrucksäcke (auch in oliv und tarn) gibt es zuhauf und bereits ab 10 EUR. Warum so ein hochpreisiges Produkt? Ganz einfach: weil ich einen Rucksack haben wollte, der die nächsten zehn bis zwanzig Jahre hält. Zudem sollte der Rucksack stabil genug sein, um damit wirklich durchs Unterholz springen zu können, ohne sich in Wohlgefallen aufzulösen; halbwegs wasserdicht/ -abweisend sein und auch genügend Befestigungspunkte für weitere Ausrüstungsteile haben.
Verwendungszweck
Ich streife am WE gerne durch die Natur und hasse es, als Leuchtboje gekleidet zu sein, darum sind auch meine Klamotten naturfarben: oliv, braun, grün. Mit Hinblick auf den Jagdschein (den ich noch zu Lebzeiten machen möchte), sollten weitere Anschaffungen auch hochwertiger sein und für den Zweck auch verwendbar sein.
Dass es nun die Flecktarn-Version wurde liegt zum einen daran, dass die olivgrüne Version in dem Laden ausverkauft war, andererseits passen so auch weitere Ausrüstungsgegenstände (von Bundeswehr & Co.) farblich besser dazu.
Durch das MTS-Webbing können weitere Taschen und Ausrüstungsgegenstände angebracht werden und so das Volumen gesteigert werden. Bei der zusätzlichen Ausrüstung dachte ich an Machete/ Hippe/ Beil, Gartenschere, Klappsäge, Trinkflasche und ein Erste Hilfe Set. Eben je nachdem, was man so braucht oder brauchen könnte. Der überflüssige Rest bleibt daheim oder im Auto.
Der Rucksack – Ausstattung und Verarbeitung
Erst einmal: super! Man nimmt den Rucksack in die Hand und merkt: 'Oha! Das ist kein Möchtegern-Alibi-Rucksack. Da habe ich länger was davon.'
Festes Material, stabile Gurte und Schnallen. Die Verarbeitung kann sich mehr als sehen lassen. Die Nähte sind gerade, zum Teil doppelt geführt, die Enden sauber vernäht, Säume mit Schrägband geschützt. Besonders beanspruchte Stellen sind zusätzlich mit einer Zickzacknaht gesichert.
Fächer/ Taschen
Der Rucksack bietet ein Hauptfach und ein flaches Vorderfach, sowie zwei Mini-Fächer, links und rechts am Bauchgurt.
Im Hauptfach befindet sich eine Abtrennung, hinter der man die Blase eines Trinksystems unterbringen kann - entsprechend gibt es oben einen Durchlass für den Schlauch. Aber auch die gute alte BW-Isomatte lässt sich hier verstauen.
Die Reißverschlüsse des Vorderfachs sind auf den ersten Blick nicht zu sehen. Das Fach bietet Platz für eine Regenjacke, einen Poncho, Kartenmaterial, o. ä. Zieht man beide Reißverschlüsse bis nach unten auf, kann man durch die großzügige Schlaufe bspw. auch einen Parka festmachen.
Die Minitaschen am Gürtel nehmen Kleinkram auf (z.B. Geld, Handy). Vom Volumen passen pro Seite gut 3 Pakete Papiertaschentücher hinein (mal als Größenvorstellung).
Verschlüsse (Schnallen und Reißverschlüsse)
Wie bereits eingangs beschrieben: recht hochwertige Teile. Da sitzt nichts schief oder passt nicht (wie man es bei Schnäppchen von Discountern und Kaffeeröstern manchmal sieht). Die Hautpreißverschlüsse sind auf links gedreht, sprich: die Häkchen sitzen auf der Innenseite, können also nicht verschmutzen oder beschädigt werden. Zudem sind sieht mit einem kleinen Gurtband leichter zu öffnen und auch noch geräuscharm.
Einzig am Hüftgurt gibt es laut klappernde Zipper aus Metall. Hier sollte der Hersteller nachbessern.
Auch beim 'kunterbunten' Spiel der Schnallen und Verschlüsse: mal oliv, mal schwarz. Einheitlich oliv wäre schön gewesen, ist aber kein Drama.
Ein kleines Gimmick hat der Brustgurt noch aufzuweisen: eine kleine Signalpfeife (für alle Fälle).
Tragekomfort
Kann ich noch nicht genau sagen, ich habe erst ein paar Hundert Meter mit wenig Gewicht hinter mir. Dennoch bieten die anatomisch geformten Gurte, der Becken und der Brustgurt ausreichend Halt für diesen kleinen Rucksack.
Customizing/ Erweiterungen
Tasmanian Tiger bietet eine Vielzahl von Taschen an: Holster und Magazintaschen, Aufnahmen für Funkgerät oder Kompass, selbst an Raucher wird mit einem Tragesatz für Schachtel und Feuerzeug gedacht. Sogar Warnflaggen zum Ausrollen (z.B. für die Treibjagd) gibt es von TT. Darüber hinaus gibt es einige Universal-Taschen, unterschiedlicher Größen - als Handyholster oder als Rucksackerweiterung. Was mich noch reizt ist das Erste-Hilfe-Pack. Später.
Ich habe mir als Volumenerweiterung erst einmal die Mehrzwecktasche vom aktuellen BW-Koppeltragesystem (neu für ca. 6 EUR) gekauft. Diese Tasche ist innen gummiert, also auch gegen Nässe geschützt und bietet ca. 7 L Fassungsvermögen. Befestigt habe ich die Tasche vorläufig mit Fallschirmleine (ich werde zu einem späteren Zeitpunkt die Lochkoppelhalterungen abnehmen und durch Schlaufen (für MTS, o. ä.) ersetzen) am MTS-Webbing befestigt. Das hält ganz gut und schlackert – voll beladen auch nicht.
Für weitere Ausrüstungsteile (z.B. Gartenschere) muss man erfinderisch werden, wenn man sie am MTS-Gurt festmachen will. Ich habe dafür eine Zeltstabtasche zweckentfremdet, da kommt dann auch noch eine Klappsäge hinein.
Ich bin bisher mit dem Rucksack sehr zufrieden und hoffe, ihn die nächsten Wochen ausgiebiger testen zu können.
Kommentare und Anregungen sind herzlich willkommen.
Gruß,
Helge/ 5-atü