GAMO HUNTER 1250 5.5mm Testbericht

  • Testbericht GAMO HUNTER 1250 (5.5mm)
    Übersicht:
    1.0 Vorwort
    2.0 Technische Angaben
    3.0 Erster Eindruck
    3.1 Warum 5.5mm?
    4.0 Merkmale des GAMO HUNTER 1250
    4.1 Schaft
    4.2 Visierung
    4.3 Prismenschiene
    4.4 Knicklauf
    5.0 Schussverhalten&Schussbild
    5.1 Lautstärke
    5.2 Schlusswort[/SIZE]


    1.0 Vorwort
    Ich denke, dass dieser Testbericht eventuell einigen Leuten hilft, die sich nicht zwischen GAMO HUNTER 1250 und Diana 350 Magnum entscheiden können. Ich hoffe mein Bericht führt zur Aufklärung, was es mit dem Prellschlag-Gewehr-Nr.1 auf sich hat und wie es sich handhaben lässt. Mir ist auch aufgefallen, dass es bis jetzt im Forum lediglich einen einzigen Bericht über das HUNTER1250 gibt, obwohl es doch sehr bekannt ist und es auch in einer preislich höheren Lage liegt. Viele kennen es als eine Art Macho-Gewehr. Mal sehen, wie sehr diese Aussage zutrifft…

    2.0 Technische Angaben
    Kaliber : 5,5mm
    Gewicht : 4,1kg
    Lauflänge : 400mm
    Gesamtlänge : 1230mm
    System : Federdruck Kipplauf
    Visierung : Kimme-Korn
    Sicherung : manuell
    ZF-Schiene : 11mm
    Vmax: ~140m/s
    Preis:~400€

    3.0 Erster Eindruck

    3.1 Warum 5.5mm?
    Ganz klare Sache. Ich musste das Teil einfach in 5.5mm haben. Somit stimmen nämlich gleich mal die Handlage, die Optik und das Kaliber überein. Ich meine alleine schon Laufgewicht macht ja schon echt was her, aber eine Macho-Optik und 4.5mm passen nicht zusammen. Die bringt aber auch Nachteile mit sich: in 4.5mm ist das HUNTER 1250 sicher deutlich präziser und der Preis der Diabolos ist in 5.5mm natürlich auch höher.

    4.0 Merkmale des GAMO HUNTER 1250
    4.1 Schaft
    Der Schaft besteht aus Holz, würde er aus Kunststoff bestehen, wäre dies bei diesem Gewehr eine absolute Katastrophe. Ein Kunststoff-Schaft würde den starken Prellschlag des HUNTER 1250 nicht lange überstehen, die Optik wäre auch nicht mehr ganz passend. Also wurde hier alles aus Holz gefertigt, es wurde nicht an Material gespart, der Schaft ist außergewöhnlich dick. Daher auch die massive Handlage. Am Pistolengriff und am vorderen Griff wurde jeweils beidseitig eine Fischhaut eingearbeitet. Der Schaft wirkt sehr jagdlich, wie ich finde.


    Hier die Fischhaut am Pistolengriff…


    …und am vorderen Griff

    Und auch die Schaftbacke ist gut hervorgehoben und auf passender Höhe, um ordentlich zielen zu können. Die Schaftkappe ist aus Gummi und ventiliert. Dies ist bei diesem Gewehr auch nötig.


    Die Schaftbacke wurde schön herausgearbeitet

    4.1 Visierung
    Wenn man das Macho-Teil so betrachtet, denkt man da wurde keine besonders gut Visierung verbaut, doch wer so denkt, hat sich schon geirrt. Die Visierung erlaubt es 1Cent-Stück große Ziele selbst auf 10 m noch gut anvisieren zu können. Außerdem stehen 4 verschiedene Kimmenausschnitte zur Verfügung. Oder man macht das Kimmenausschnittblatt so wie ich es getan habe, einfach komplett raus, um meiner Meinung nach noch ein bisschen besser zielen zu können.


    Die Kimme beim GAMO HUNTER 1250

    Hierbei sitzt die Kimme wie gewohnt auf dem Knicklauf-Ende, während das Korn auf der Mündungsbremse aufgeschraubt ist. Da das Korn aufgeschraubt ist, kann es problemlos ausgewechselt werden.
    Und so sieht der Blick durch Kimme&Korn bei meinem HUNTER 1250 aus:


    Ich habe bewusst auf das Kimmenausschnittblatt verzichtet.

    Selbstverständlich können auch jede Menge Optiken montiert werden. Bei einem Zielfernrohr sollte man sich jedoch erst einmal über die Prellschlagfestigkeit informieren. Das Walther 6x42 gilt als recht stoßfest, was ich auch nur bestätigen kann.


    Mit Zielfernrohr sieht das GAMO HUNTER 1250 natürlich gleich noch mal um Längen besser aus.

    Zusätzlich kann das Laufgewicht abgenommen werden, wenn man ein Zielfernrohr nutzt. Das spiegelt dann aber nicht mehr das GAMO HUNTER wieder, wie wir es kennen. Aber ich möchte niemanden daran hindern. Ist eben Geschmackssache.



    Das verbirgt sich unter dem Laufgewicht
    4.3 Prismenschiene
    Beim GAMO HUNTER 1250 entschied man sich, die 11mm-Prismenschiene fest an das System durch das Schweißen anzubringen und das aus gutem Grund: Der Prellschlag, den das GAMO HUNTER 1250 verursacht hätte wohl schon so manche aufgeschraubten Schienen zerstört. Dabei wurden auch gleich noch Bohrungen in die Schiene gebohrt, damit eine Zielfernrohr-Montage nicht verrutscht. Dazu muss man allerdings die/den Bolzen am unteren Ende der jeweiligen Zielfernrohr-Montage rausdrehen, damit dieser Effekt überhaupt genutzt werden kann. Den mitgelieferten Stopper kann man zwar auf die gleiche Weise montieren. Aber so geht’s einfacher.


    Hier die 11mm Prismenschiene mit den Bohrungen und den Schweißnähten

    4.4 Knicklauf
    Und auch in Hinsicht auf den Knicklauf braucht man sich keinerlei Sorgen machen, denn hier zeigt ein massiver Keil seine Wirkung: Kein Wackeln, der Lauf sitzt richtig gut fest. Und obwohl viele behaupten, der Spannvorgang wäre sehr schwergängig, behaupte ich das Gegenteil. Dank des Laufgewichts lässt sich das Gewehr sehr angenehm spannen, alles rastet wie erwartet ein. Das hier natürlich ein bisschen mehr Kraft aufgebracht werden muss als bei anderen Gewehren ist aufgrund der starken Feder logisch, trotzdem muss man nicht gleich Bodybuilder sein um, den Lauf nach unten zu drücken.


    Hier im oberen und unteren Bild gut zu sehen: Der gespannte Knicklauf mit Keil und Lauföffnung

    5.0 Schussverhalten
    Jetzt kommen wir zum absoluten Highlight beim HUNTER 1250: Dem Schießen.
    Das Schießen gestaltet sich sehr anstrengend und rückstoßreich, eben wie man es von einem solch stämmigen Gewehr erwartet. Aber das gerade ist ja das Gute daran, denn so wird es niemals langweilig. Genau wie bei der LuPi Weihrauch HW45 muss man seine Körperhaltung und die Art wie man das Gewehr umfasst streng einhalten, denn sonst gibt’s sehr schnell mal einen Ausreißer. Hier ist also völlige Konzentration gefragt, wenn man mit dem Prellschlag klar kommen möchte. Aber wie gesagt: Mit diesem Gewehr wird’s einem nie langweilig. Die 5.5mm bekommt man voll zu spüren.

    Mit viel Übung kriegt man den Bogen raus

    5.1 Lautstärke
    Ja ganz genau, hier treffen wir auf den schwachen Punkt beim GAMO HUNTER 1250. Also für ein Wohnungsschießen mit stressigen Nachbarn ist dieses Gewehr auf gar keinen Fall geeignet. Dadurch, dass der Kolben mit einer Bohrung versehen ist, schlägt dieser sehr schnell auf. Der dabei entstehende Knall wird von mir als überaus laut empfunden. Man braucht zwar keine Ohrenstöpsel, aber manchmal fängt es leicht an, auf dem Ohr zu piepen. Das Schussgeräusch passt also auch noch ganz zum HUNTER 1250.

    5.2 Schlusswort
    Ich hoffe der Bericht ist ausführlich genug und mit genügend Bildern gefüllt, denn ich wollte euch mal einfach einen kleinen Einblick geben, wie sich das Gewehr handhabt. Ich hoffe, dass mir dies größtenteils gelungen ist.