AEG: Classic Army MP5 SD2

  • Hallo Leute!

    Am Anfang des Monats hatte ich endlich einmal ein bisschen Geld übrig, sodass ich wieder eine neue Softair bestellen konnte. Ich hatte schon lange mit dem G36e oder G36k geliebäugelt, doch im Endeffekt entschied ich mich dann für die Classic Army MP5 SD2. Das hat verschiedene Gründe: Erstens gibt es in meinem Softair-Team schon vier Leute mit Classic Army G36, zwar alles die kurze Version(G36k), aber dennoch mit (wie soll es auch anders sein) hoher Ähnlichkeit zum Langen G36. Und zweitens habe ich schon viel zu viele Langwaffen, deshalb musste mal etwas, zumindestens ansatzweise kurzes, handliches her. Also ein habe ich ein bisschen im Shop gestöbert und bin so auf die H&K Mp5 Serie gestoßen. Schöne Dinger, und da ich noch nie eine MP5 von Classic Army besessen hatte war die Sache klar: Eine von denen musste her! Schalldämpfer und fester Schaft waren die Voraussetzungen, da war die Auswahl schon sehr klein. Ich hatte noch die Wahl zwischen dem neuen, überarbeiteten Modell MP5 SD6 und dem SD2. Am Ende wurde es dann die Classic Army MP5 SD2.

    Bis jetzt gibt es noch nicht ein einziges Review zur Classic Army Serie, weder auf co2air.de noch auf jeglichen anderen Seiten. Nicht zuletzt auch deshalb habe ich mich entschlossen, hier einen Anfang zu machen. Ich hoffe euch gefällt mein Review, (konstruktive) Kritik und Verbesserungsvorschläge sind erwünscht!


    Der erste Eindruck

    Nach knapp zwei Wochen langen Wartens und vielen Problemchen seitens des Händlers klingelte es bei mir an der Tür. Zuerst unwissend wer denn da vorn an der Gartentür steht, erhellte sich mein Gesicht durch den gelben Schein des DHL-Wagens, der durch das Glas an der Haustür schimmerte. Schnell unterschrieben, einen schönen Tag gewünscht und ins Haus gerannt. Das Paket hatte eine ziemliche Größe, was nicht zuletzt an dem ganzen Zubehör liegt was ich mitbestellt hatte. Doch dazu später!

    So sieht der ungeöffnete Karton aus in dem die Waffe geliefert wird, eben typische Classic Army Aufmachung:

    Und so der Inhalt:

    So, dann wollen wir mal auspacken! Was sofort auffällt wenn man die MP5 in die Hand nimmt ist das vergleichsweise sehr hohe Gewicht von 3 Kilogramm, ohne jegliche Anbauteile und Akku! Das ist mehr als fast alle Softair M16 oder M4 (nur die R.I.S. Ausführungen sind schwerer als die Mp5), als AK47, Sig552,...etc! Bemerkenswert ist auch der hohe Unterschied zu den ISC Mp5-Modellen, der bei der SD-Ausführung fast ein halbes Kilogramm beträgt! Das liegt zu einem großen Teil an dem massiven Metallschalldämpfer, aber auch an vielen anderen Kleinteilen, die bei den ICS eben nur aus Plastik sind. Bis auf den Hand-Guard, den Griff, den Feuerwahlhebel und den Schaft sind alle Teile aus Zinkdruckguss gefertigt, was der Waffe ein unglaublich realistisches Aussehen gibt, alles ist wie beim Original. Auch hier kann man gleich einen Vergleich mit den ICS-MP's anführen: Wer auch nur ein bisschen Ahnung von Waffen hat erkennt bei der ICS sofort den absolut billig wirkenden Plastik-Schalldämpfer, während die Classic Army selbst auf einen halben Meter Entfernung selbst von Waffenkennern nicht sofort als Softair identifiziert werden kann!

    Also: Schon der erste Eindruck bestätigt die richtige und gute Investition von knapp 650 Teuros!


    2. Die Waffe/Verarbeitung


    Wie schon oben erwähnt ist am Äußeren nicht viel auszusetzen. Jetzt erst mal zu allen Teilen eine komplette Beschreibung und Auswertung mit Fotos.

    MP5 SD2 in ganzer Pracht



    Body

    Der Body ist komplett aus Metall, bis eben die "Ausnahmen", den Griff, den Schaft, den Handguard und den Feuerwahlhebel. Alles scheint aus einem Guss zu bestehen, keine Nähte, keine scharfen Kanten, keine Spritzgussreste. Die spitzenmäßig nachgebildeten Schweißnähte z.B. an der Lochkimme sind einmalig. An die MP5 kommt nichts ran, selbst die anderen CA-Waffen in meinem Besitz haben nicht eine ähnlich gute Verarbeitung. Insbesondere der Schalldämpfer ist super, glatt, schwarz, kalt!




    Schaft

    Der Schaft besteht aus ABS. Dieser Kunststoff ist fest, glatt und schön Dunkel, nicht wie bei den ICS aus so einem fast hellgrauen Zeugs (so war es zumindestens bei meiner ehemaligen ICS!) Auf der linken Seite vom Schaft ist eine Halterung für den Gewehrriemen angebracht, der Schaft selbst ist mit nur einer einzigen Schraube gesichert, was sich aber nicht auf die Festigkeit auswirkt. Übrigens: Wer will kann den Schaft ohne weiteres abbauen und einen Schiebeschaft anschrauben. Dazu müssen natürlich noch die Kabel für den Akku, die ansonsten in den Schaft laufen nach vorne unter den Schalldämpfer gelegt werden. Ne Schweinearbeit, also nicht unbedingt anzuraten! Außerdem braucht man dann einen neuen Akku (Mini-Typ), da der Large-Typ lange nicht reinpasst!


    Schalldämpfer

    Der "Schalli" gibt der Waffe ihr extra bedrohliches Aussehen. Der dunkle Stahl (okay, ihr habt ja recht: Zinkdruckguss) ist Sahne! Außerdem hat er noch eine andere, besonders für Softair-Spieler wichtige Eigenschaft: Der Dämpfer ist nicht nur eine grandiose Optik, sondern funktioniert tatsächlich! Wenn man die vordere Abdeckung abschraubt, kommt man hinter das Geheimnis: Eine Schaumstofffüllung sorgt für eine exzellente Schalldämmung. Und auch wenn das jetzt die meisten nicht glauben: Wenn die Füllung entfernt wird knallt die MP wie eine Co2 Waffe, ungelogen! Okay, das kann auch an dem Tuning in der Waffe liegen, worauf ich später kurz eingehen werde. Dadurch knallt sie ohne Schalli natürlich extra laut.

    Ladehebel

    Wie bei der echten lässt sich der Ladehebel in die hintere Stellung zurückziehen und arretieren. Er hat dabei keine Funktion, macht sich aber sehr gut für "Realitätsfanatiker", die gerne vor dem Magazinwechsel den Hebel spannen und dann nach dem Einlegen des neuen, vollen Mags
    von der Seite gegen den Hebel schlagen, der dann laut klickend in Schussposition rauscht und gegen die Kante knallt. Das sollte man (so wie ich ;) nicht zu oft machen, da sich durch die ziemlich starke Feder (die den Hebel zurückdrückt) schnell die Farbe löst und das Metall eindellt. Außerdem bekommt er dann immer mehr Spiel und ist nicht mehr so fest.

    Feuerstellung

    Offener Verschluss


    Lochkimme

    Die Lochkimme an der MP ist drehbar, um die einzelnen Löcher nutzen zu können. Es gibt ein sehr kleines Loch für höchste Genauigkeit auf mittlere bis weite Distanz, zwei unterschiedlich große Universal-Mittlere und ein Großes für schnelles zielen und für schlechtes Licht/Nacht. Gezielt wird indem man durch das Loch in der Drehkimme auf das Korn schaut, was sich auf der Spitze des Korns befindet wird getroffen. Die Visierung ist übrigens komplett identisch mit dem des G3 und des G33.


    Feuerwahlhebel

    Das einzige kleinere Manko am Gewehr: Der Wahlhebel für Sicherung, Semiauto und Vollauto. Dieser besteht nämlich aus billigem Plastik, schade bei einer ansonsten so perfekten Waffe. Außerdem weiß man nie, in welcher Position der Hebel gerade liegt da er in keiner Position einrastet, sondern ohne Wiederstand hin und her bewegt werden kann. Kann man sich als Metall-Ersatzteil besorgen wenn man es nicht aushält, trübt den Gesamteindruck aber eigentlich nicht viel.

    Magazin

    Es gibt wie bei allen AEG's zwei Magazinsorten: High-Caps und Low-Caps. Die Low-Caps haben eine Kapazität von 50 Schuss, in die High-Caps gehen rund 220 rein. Um High-Caps zu laden kippt man von oben erst mal 220 Kugeln in eine Öffnung die unter einer kleinen Klappe verborgen ist. Dann dreht man einfach an einem Rädchen an der Unterseite des Magazins und damit circa 50 Kugeln in die Munitionszuführung. So kann man gleich noch 50 Kugeln nachfüllen und hat also insgesamt 270 Kugeln zur Verfügung. Bei den Low-Caps werden die Kugeln wie bei ganz normalen Spring-Mags geladen, von oben einfach reindrücken. Wobei bemerkt werden muss: auch LC's gibts mit dem Mechanismus von HC's, ist aber sehr selten. Das Mag selbst besteht aus Stahlblech, nur die eben erwähnte Klappe zum Munition füllen ist aus Plastik. Die Qualität ist auch hier insgesamt sehr gut. Leider reibt sich die Farbe oben an den Magazinlippen bei häufigem Wechseln ab, was aber völlig normal ist.


    Markings

    Auf der Waffe befinden sich 2 Seriennummern oben vor der Lochkimme und zweimal die Originalkaliberbezeichnung "Kal.9mm x19". Einmal zu finden über dem Magazineinschub und einmal unten auf dem Magazin. Ansonsten kann man noch die Schussprogramme dazuzählen die mit "S" für sicher, "F" für Full-Auto und "E" für Semiauto stehen. Weitere Markings sind nicht zu finden.

    Energiezufuhr

    Die ungetunte Waffe benötigt einen 8,4 Volt Akku, am besten mit 3300mah. Das ist zumindestens meine Wahl gewesen. Der Stecker ist ein normaler Tamiya-Stecker, also nichts ungewöhnliches. Allerdings kann man auch die ungetunte Waffe auf 9,6 Volt umrüsten, dazu muss man einfach hinten im Schaft ein bisschen rumschleifen, dann passt auch der rein. Für die getunte Waffe braucht man unbedingt einen 9,6 Volt 3600 Mah, ohne ist man schnell aufgeschmissen. Ein 8,4 Volt Akku mit 3300 Mah reicht bei der ungetunten Waffe für rund 2000 Schuss.



    Schusstest/Energie

    Darauf haben sicherlich die meisten gewartet: Der Schusstest! Meine MP5 ist mittlerweile auf über 420ft hochgetunt, aus Rücksicht auf die meisten User, die sich einen solch teuren Tuningsatz nicht leisten können oder wollen, habe ich hier mit einer fast ungetunten MP getestet in der nur eine M100 Feder verbaut ist. Diese bringt aber nicht wesentlich mehr Power, vielleicht 6 bis 7 m/s mehr

    Verwendet wird für den Test ausschließlich 0,20 Gramm Excel Munition mit aufgelegter Waffe.

    Reichweite/Hop-Up
    Die Schussreichweite der Kugeln beträgt effektiv 60 Meter bei 3/4 Hop-Up und liegt damit im normalen Bereich von "Out of the box AEG's". Der Hop-Up Hebel ist übrigens verdammt gut versteckt in einer Spalte vorne am Schalldämpfer. Ich habe Tage gebraucht um das Ding zu finden. Die effektive Schussreichweite liegt bei 10 bis 15 Meter, der Streukreis liegt hier bei nur maximal 10 bis 15 Zentimeter mit ausgeschaltetem Hop-Up, bei eingeschaltetem Hop-Up fliegen die Kugeln gleich nach oben weg. Auf 30 Meter trifft man noch locker eine 40 mal 40 Scheibe. Dabei kann man vergleichend den Tuningsatz heranziehen: Mit 400ft trifft man auf 50 Meter noch einen Fußball (mit Hop-Up und 0,33Gramm Kugeln), also ein gewaltiger Unterschied.

    CD-Test
    Tja, der Klassiker! Meiner Ansicht nach zwar überholt, denn welche AEG durchschlägt keine CD? Aber da es immer wieder gerne gesehen ist habe ich mir mal die Mühe gemacht und CDs auf verschiedene Entfernungen beschossen.

    5 Meter: Glatter Durchschuss
    8 Meter: Glatter Durchschuss
    12 Meter: nach drei Kugeln komplett zersplittert, die erste Kugel reißt 1/3 der CD weg, die zwei folgenden sorgen für den Rest
    15 Meter: 4 Schuss und komplett zersplittert
    20 Meter: 7 Schuss und nichts mehr übrig
    30 Meter, jetzt mit zugeschaltetem Hop-Up: 25 Schuss, und weggeblasen, liegt aber auch teilweise daran das ich nicht so gut getroffen habe.
    40 Meter: Geht nicht mehr kaputt, selbst nachdem ich mindestens 20 Schuss auf die gleiche Stelle gedrückt habe (eingespannte Waffe) ist die Cd nur überall gerissen

    Die obigen Daten zeigen meiner Ansicht nach bestens die Kraft der Waffe, wie ich sie noch nicht oft von "Out of the Box" AEG's gesehen habe. Weitaus besser als ICS, stärker als das M4 von CA.

    Das hier war bloß mal zum Spaß ne Ladung High-Caps :crazy2:

    Um mal was neues hier rein zu stellen habe ich den "Meisterschütze-Gurkentest" entwickelt! :laugh: Nicht lachen, habe ich Copyright drauf! Eine Gurke wird in 5 Meter Entfernung in eine Halterung gesteckt (ich habe die Halterung für das 200 Schuss Rohr Primero 1 genommen, müsste bekannt sein) Ergebnis: Die erste Kugel bleibt bei 95% stecken, die zweite geht durch. Nun kann man den Schnitttest machen: Von links nach rechts durchziehen und die Gurke köpfen! Ja richtig! Ich habe nur ein Low-Cap benötigt um das auf die Reihe zu kriegen, sieht gut aus, werde mal bei Gelegenheit ein Video reinstellen wenn man den Test nachträglich editieren kann. Wahlweise kann man natürlich auch einen Apfel nehmen, bei der ungetunten AEG braucht man da aber mindestens zwei volle High-Caps um den zu halbieren! Mit der getunten geht das mit einem bis eineinhalb Low-Caps, also wieder ein Grund mehr das Tuning zu holen (zumindestens für die, die ihre Äpfel mit dem Gewehr vom Baum holen!)

    Upgrades
    neben den Extrem-Tuning Sätzen für Leistung, auf die ich nicht weiter eingehen werde, gibt es nicht viele Anbauteile. Das einzige, was möglich ist ist das Anbringen einer Low- oder High-Mount-Weaverschiene für Zielgeräte. Werde ich auch noch ranbauen, die Schiene vom G3 passt ja genauso auf die MP5, kann also ohne weiteres ausgetauscht werden, Ich kann nur ein 1x33 Red-Dot mit einstellbarer Helligkeit und 4 verschiedenen Absehen empfehlen, alles andere lohnt sich nicht!

    Fazit
    Ich hatte schon mehr als 13 AEG's in meinem Besitz, und ich kann ohne Einschränkung sagen das es sich bei der MP5 SD2 von Classic Army um eine der Besten, wenn nicht gar um die Beste handelt! Dieses Gewehr hat mich vollends überzeugt, wie man es sicherlich auch aus meinem Review herauslesen konnte. Das ich immerzu auf ICS rumgehackt habe wird die ICS Besitzer nicht erfreuen, denn viele sind von ihrer ICS-Waffe sehr begeistert. Ich rede aber nur von meinen Erfahrungen, und die waren durchweg schlecht, ich werde nie wieder ICS anrühren, das sind mir die 70 oder 80 € mehr die ich für Classic Army investiere schon wert. Und ich denke ebenfalls, wer vorher ICS-Besitzer war und auf Classic Army umsteigt wird meine nicht allzu gute Meinung von diesen Softair's verstehen.
    Also:

    Pro :lol:
    -Verarbeitung
    -Schussleistung
    -Feuerkraft
    -Gewicht
    -Genauigkeit
    -Visierung
    -Preis/Leistung
    -Schalldämpfer
    -Tuningmöglichkeiten

    Kontra :(
    -Feuerwahlhebel
    -nur wenige Anbauteile verfügbar

    Wenn jetzt wirklich noch Fragen offen sind, was ich nicht hoffe, bitte ich um eine PN, ich werde dann umgehend antworten.

    Ich hoffe euch hat mein Review gefallen und es hilft euch bei der Kaufentscheidung!

    Viele Grüße,
    Meisterschütze