Einleitung:
Hier kommt nun der nächste Test eines 1911er mit einer Power von < 0,5 Joule. Heute geht es um den Model 1911 von KWC, vollständig aus Kunststoff.
KWC Model 1911
Der fragil wirkende Pappkarton. Bei "Energy" wurde in den Angaben vermutlich die zu hohe Energie mit Edding übermalt und die Waffe etwas entpowert. Ursprünglich stand dort "0,6J.".
Technische Daten:
Name: KWC Model 1911
Kaliber: 6mm BB
Magazinkapazität: 12 Schuss
Gewicht: ca. 360 Gramm
Länge: 215 Millimeter
Energie: < 0,5 Joule
UVP (08/2019): 19,95€ /15,95€ (unter dem Label ASG STI M1911, selbe Waffe, günstigerer Preis als das KWC-Original)
Werfen wir einen genaueren Blick auf die KWC.
Erstes Öffnen der Verpackung:
Die Waffe kommt in einer Styroporverpackung samt sehr fragilem Pappdeckel daher. Der Kartondeckel ist leider nicht sehr passgenau. Neben der Waffe gibt es gleich zwei Bedienungsanleitungen (witzigerweise beide in denselben Sprachen gehalten), ein Promoposter ähnlich wie bei Umarex mit dem aktuellen Waffenangebot von KWC sowie 100 BBs mit 0,12g Gewicht. Die braunen Kunststoffgriffschalen im Holzlook wurden von mir selbst nachgerüstet. Die normalen sind schwarz wie o. a.
Bis auf die eingestanzte Seriennummer ist die linke Seite der 1911 komplett blank.
Auf der rechten Seite ist das Kaliber, die Jouleangabe, das Herstellerlogo und der Schriftzug "Made in Taiwan" aufgebracht. Auch das Logo von "Kotte-Zeller" ist dort zu finden - wieso? Keine Ahnung. Evtl. der Importeur.
Die Waffe ist vollständig aus Kunststoff hergestellt und daher sehr leicht. Da ich die schwarzen, leicht gummierten Griffschalen, welche im inneren auch noch Gewichte verbaut hatten, gegen eigene im Holzlook ausgetauscht habe, ist die Waffe nun sogar noch leichter. Ich spreche aber nun vom Gewicht out of the box. Die Waffe ist trotzdem recht ordentlich verarbeitet, vor allem, wenn man den Preis von 16-19,-€ im Hinterkopf hat. Klar, Metall sucht man hier vergebens, allerdings muss das nicht schlecht sein. Die meisten Bedienelemente sind funktionsfähig, wie die Sicherung, die den Verschluss hinten hält oder der Hahn, welcher beweglich ist. Leider ist auch bei diesem Modell die Handballensicherung nicht funktional, ebenso der Verschlussfanghebel. Allerdings kann ich hier deutlich einfacher darüber hinweg schauen, als beim M1911 A1 für 35,-€, welcher auch von KWC hergestellt wird. Ansonsten macht die Waffe einen durchaus soliden Eindruck. Nichts knarzt, nichts lässt sich eindrücken. Im Griffstück sind zusätzlich zu den in den Griffschalen verbauten Metallplättchen auch eben solche verbaut. Das "Patronenlager" öffnet sich beim manuellen repertieren des Verschlusses leider nicht.
Das typische KWC-1911-Magazin. Eher billig und lässt nicht auf eine lange Lebensdauer hoffen. Es fasst 12 BBs.
Die doch beeindruckende Mündung. Ein .45-Lauf wird angedeutet. Der eigentliche BB-Lauf beginnt erst ca. 1,5 Zentimeter nach der Mündung.
Da der Verschlussfanghebel keinerlei Funktion hat, wird der Verschluss nach erneutem repertieren des Verschlusses bei leerem Magazin nicht hinten gehalten.
Schießerfahrungen:
Eins vorweg. Die Waffe hat für eine < 0,5 Joule-Airsoft ganz schön Power. Um genau zu sein sogar knapp 0,57 Joule. Sie wurde also seitens des Herstellers oder Importeurs nicht wirklich für Deutschland entschärft, ich nehme eher an, dass 0,6 Joule auf dem meisten ausländischen Märkten besser klingt, als < 0,5. Das Trefferbild mit der 1911 ist recht präzise auf 5 Meter, Pappkartons und auch 2-3 Stück hintereinander sind kein Problem. Was mir sehr gefällt: Die Waffe ist recht leise bei der Schussabgabe, hat aber ordentlich Power. Zusätzlich "dampft" es beim Schuss minimal aus dem Lauf (ich habe keine Ahnung, wie das möglich ist, aber vielleicht hängt es mit dem Luftdruck zusammen). Ich werde bald bessere Schießergebnisse in Form von Bildern von Zielscheiben anhängen, um die Präzision besser zu veranschaulichen.
Fazit:
Die KWC Model 1911 ist eine solide Airsoft-Pistole fürs heimische plinken. Sie ist auf geringe Entfernungen recht präzise, hat ordentlich Druck beim Schuss und auch sonst gefällt sie mir sehr. Nachteilig ist natürlich das sehr leichte Gewicht ohne fühlbaren Schwerpunkt und das sich die Waffe dadurch ein wenig mehr als andere wie Spielzeug anfühlt, was sie ja zwangsläufig im Endeffekt auch ist. Für das löchern von Papierkartons wird diese Waffe aber allemal ihrer Funktion gerecht, ebenso finde ich sie vom Sammleraspekt her interessant. Zwar besteht sie, wie bereits geschrieben, gänzlich aus Kunststoff, macht jedoch bis auf den Verschlussfanghebel und die Handballensicherung soweit alles richtig. Außerdem kommt sie sehr "Classic" rüber, ohne Rail oder skelettierten Hahn / Abzug. Man muss auch vor allem den Preis von gerade einmal knapp 16,-€ im Hinterkopf behalten. Uneingeschränkte Kaufempfehlung meinerseits!
DaWeTe, 29.08.2019