Öl am Schlagbolzen?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 4.151 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. April 2016 um 19:16) ist von pandur.

  • Hallo!

    Ich wollte mal Fragen ob Ihr Eure Schlagbolzen ölt. Einige raten ja davon ab, aber warum?
    Ich reinige immer mit Öl und bin froh das es auch den Schmauch am Schlagbolzen löst und lasse nach dem reinigen immer einen dünnen Ölfilm drauf. Wenn das nicht gut sein sollte dann sagt mir bitte aus welchem Grund.

    Grüß Sascha

    I like everything with :ptb:

  • Man kann es mit dem oelen auch uebertreiben. Wenn sich beim naechsten schiessen Pulverreste , Dreck etc. draufsetzen gibt das ne schoene Schweinerei.

    Reinigen ok aber hinterher alles schoen trocken machen.
    Es gibt Stellen da macht ein bissl Schmierung nichts aber nicht am Schlagbolzen bzw in dessen Fuehrung.

  • Meines Wissens darf ein Schlabo nicht geölt werden. Allenfalls mit einem öligen Lappen abreiben, aber kein flüssiges Öl einträufeln. Das behindert ihn am Flug und er kann dann im Extremfall brechen.

  • Das wird sicher keiner beantworten können. Aber ich hatte an einer Taschenpistole Bernadelli 6,35 mm einen Bruch, obwohl eine Pufferpatrone im Lager war. Dabei habe ich gar nicht mehrfach repetiert und ausgelöst, sondern nur einmal. Da das aber eine recht alte Waffe aus den 60'ern war, halte ich das für einen Sonderfall. Ich kann auch nicht sagen, ob der Schlabo eine fliegende Ausführung war, wie es heute durchgängig üblich ist.

    Nachtrag: Glock verbietet das Ölen:
    https://glocknews.wordpress.com/2014/03/24/wie…-glock-richtig/

    Hier auch nicht (H&K Mark 23?)
    http://www.mark23.de/reinigung.htm

    Daher würde ich das lassen.

  • Das das Öl den Schlagbolzen ausbremst mag ja noch plausibel sein, aber das er dann bricht halte ich doch für unglaublich. Aber wie sagt man immer, nichts ist unmöglich......

    I like everything with :ptb:

  • Meiner Meinung!!! nach muss man keinen Tropfen Öl an einer Schreckschuss verschwenden, wenn man sie nicht gerade reinigen "muss". Guckt man sich die Belastungstest z.B. von der P22Q, Zoraki 918 oder MP9c an, wo 1500-2000 Schuss am Stück ohne Reinigung verschossen wurden und die Pistolen trotzdem so funktionieren, als wenn man "normal" schießt, sehe ich absolut keinen Grund, die Waffen vollzuschmieren.

    Die 918 ist besonders gut gerannt. Zoraki typisch eben. Danach die P22Q und die MP9c lief irgendwie nicht so wirklich gut, obwohl verschiedene Muni-Sorten benutzt wurden. Da gebe ich aber eher der Waffe/Magazine die Schuld.

    Die Zorakis kann man solange ohne Reinigung schießen, bis irgendwelche Teile kaputtgehen und dann ab in den Müll damit und eine Neue kaufen. Ich bin auch nicht der Auffassung, dass Öl oder das Fetten der Waffe mit besonderem hightech Teflon-Fett die Lebensdauer erhöht. Das ist (wieder) meiner Meinung nach BS.

  • Das dient sicherlich dem Verhindern von Schutzablagerungen am feuchten Pin durch den Blowby.
    Bei einer Klapper SSW mit Wurfpassungen wird das keinen Unterschied machen.

    In amerikanischen und englischen Foren scheint dies auch nicht wirklich Thema zu sein, wenn man nach "oil broken firing pin" googelt.

    Ich lasse meine SSWs immer furztrocken. Keine Magie und Spielereien.

  • Es kann auch passieren das Pulverrückstände am Bolzen kleben bleiben und dieser dann sich verklemmt. Jeh nachdem in welcher stellung der dann klemmt gar kein Schuß oder dauerfeuer. beides schon erlebt.

  • Das das Öl den Schlagbolzen ausbremst mag ja noch plausibel sein, aber das er dann bricht halte ich doch für unglaublich. Aber wie sagt man immer, nichts ist unmöglich......


    Unterschätze nicht die Kräfte, die da auf dem Schlabo wirken. Er bekommt es ja von beiden Richtungen eines drüber gehauen. Die Patronenhülse bewegt sich ja auch im Lager rückwärts, wenn der Gasdruck zu wirken beginnt. Gleiches auch das ZH selbst, dass sich in der Zündglocke bewegen kann. Es baut ja in der Zündglocke seinen eigenen Gasdruck auf.
    Ich kann die Kräfteverhältnisse nicht abschätzen, aber mir hat das mal ein Büchsenmacher gesagt, dass da kein Öl dran soll. Die beiden Links, die ich oben genannt habe, bestätigen das ja - scharfe Waffe oder SSW hin oder her, prinzipiell unterscheiden sich diese ja in diesem Punkt nicht.

    Es behauptet ja auch keiner, dass der Schlabo mit Sicherheit bricht, wenn er geölt ist. Aber es ist plausibel, dass die Möglichkeit eines Bruches damit wächst.

    Es besteht ja auch keine Notwendigkeit da nun extra die Ölkanne dran zu halten. Wenn der Schlabo aber mal ausgebaut ist, putzt man den Schlabokanal im Schlitten mit einem Pfeifenreiniger sauber, wie auch den Schlabo selbst. Dann einen Hauch Öl mit einem Lappen aufgetragen und gut ist's.

  • Es besteht ja auch keine Notwendigkeit da nun extra die Ölkanne dran zu halten


    Floppyks Satz trifft es auf den Punkt - oder frei nach Paracelsius: Die Menge macht das Gift.
    Schlagbolzenschlösser reagieren besonders zickig auf Öl, die Kartusche zündet dann einfach nicht mehr,
    weil die Bewegungsenergie durch die Bugwelle vernichtet wird. Trägheitsschlagbolzen empfinden ähnlich.
    Mit genau dem richtigen Maß schützt man auf jeden Fall den Schlabo und den Kanal vor den Verbrennungsrückständen
    und hat (so man denn überhaupt will) länger was von der SSW - das Brechen wegen einer Ölung halte ich für eine unbewiesene Legende. 8)

  • Mir fällt bei der Öldiskussion die Pflege der Motorradkette ein, eeeeeendlooooos ....

    Ich bin PDL Überzeugter und benutze das Zeug an Fahrradkette, Motorradkette, Scharnieren
    und z.T.! an meinen SSV.
    PDL, wer es nicht kennt, ist eine Trockenschmierung und hat den Vorteil keinen Schmutz
    zu binden und lässt sich beim Reinigen einfach mit dem Lappen wegwischen.
    Der Schlagbolzen meiner alten Reck PK800 war vormals (ohne mein Zutun) vermutlich geölt
    und hat nach ein paar Schuss und jahrelange Lagerung mächtig geklemmt.
    Mit PDL trat das BISHER nicht auf.
    Werde das jedoch weiter im Auge behalten. Gänzlich ohne Schmierung bilde ich mir ein,
    einen höheren Verschleiß am Schlagbolzen und dessen Führung zu haben.

    Das waren meine Gedanken zum Thema ölen ... :D

    Einmal editiert, zuletzt von Gubi (26. April 2016 um 19:27)

  • Wir haben mal den Schlagbolzen einer FN 1922 7,65 in Öl richtig schwimmen lassen und auf dem Stand ohne jedes Problem 100 Schuss durchgejagt.

    Nun gut, diese Pistole ist aber auch legendär zuverlässig.

    Bei einer 9mm 08 gabs da dauernd Versager, erst als er entölt war, liefs.

    Ich machs wie Floppy, nicht direkt ölen, sondern nur mit einem leicht ölfeuchten Lappen abreiben.

    Guter Mittelweg. Eventuell puffert der hauchdünne Film ja auch etwas.

  • Gänzlich ohne Schmierung bilde ich mir ein,
    einen höheren Verschleiß am Schlagbolzen und dessen Führung zu haben.


    Sorry, aber wie stellt man das fest und warum schließt du auf die Ursache einer zu geringen Schmierung?
    Minderwertige, d.h. unzureichend gehärtete Schlabo werden vom Hammer mit der Zeit und häufiger Nutzung platt geklopft. Bei einem Revolver hatte ich auch schon mal eine Absplitterung an der Spitze, so dass die ZH durchstochen wurden und sich der Zündstift gelegentlich verhakte. Das trat aber an einer Neuwaffe auf und hat nichts mit Verschleiß zu tun. Ebenso dürfte man kaum abschätzen oder gar messen können, wenn sich der Bolzenkanal geweitet oder in anderer Form abgenutzt hat.
    Auch wenn es Waffen gegeben hat, die mit in Öl schwimmenden Schlabo tadellos gehalten haben, bleibe ich dabei. Da gehört kein Öl dran. Nur gegen Korrosion leicht ölig abreiben und gut ist's.

  • Eine interessante Diskussion ist hier ja entstanden! Und so wie ist das rauslese sollte man das Öl weglassen, bzw nur einen Hauch Öl zun konservieren auftragen. Ich werde den SchlaBo in Zukunft nur noch mit einem leicht öligen Lappen abwischen.......

    Gruss Sascha

    I like everything with :ptb:

  • Hallo Floppyk,

    ich habe bewusst "bilde ich mir ein" dick geschrieben ;^)

    Den Verschleiß mache ich natürlich an nichts fest, wird wohl auch kaum messbar sein.
    Wer gut ölt, der gut fährt schwirrt mir im Nischel rum, ist nur eine reine Kopfsache, nicht mehr.

    Wie gesagt, der Schlagbolzen meiner Reck ging dermaßen schwer nachdem sie vielleicht 20 Schuss
    und 24 Jahre im Schrank lag. Als ich den Schlagbolzen neulich demontiert hatte, konnte ich eine dunkle
    hart verkrustete Schicht sehen, ich nehme an, dass das vom alten Öl und Kartuschendreck stammt.
    Deshalb bin ich vom Öl weg und bin auf PDL gekommen, weil die Reck eben kaum geschossen wird.