Testbericht zum TOPS Hawke´s Hellion Elite Messer

  • Testbericht zum TOPS Hawke´s Hellion Elite Messer



    Hallo liebe Co2Air.de Gemeinde,

    heute möchte ich euch kurz das Haweke´s Hellion Elite Messer vom amerikanischen Messerhersteller TOPS etwas näher bringen.

    Gekauft habe ich dies aus meherlei Gründen, zum einen weil mir die Optik sehr gut gefällt,
    zum anderen weil ich das Messer nicht nur als Anschauungsobjekt sehe,
    sondern den Nutzen aus diesem Werkzeug ziehen möchte.
    Zum Einsatz kommt das Hellion bei mir in vielen verschiedenen Bereichen,
    größtenteils erfüllt es seine Zwecke allerdings outdoor beim Zelten oder bei längeren Trekking Touren.
    Der etwas höhere Anschaffungspreis hat sich meiner Meinung nach durchaus bezahlt gemacht,
    denn bisher konnte ich nur positive Erfahrungen damit sammlen.
    Aber dazu bei den einzelnen Bildern mehr.


    Die Daten zum TOPS Hellion Elite:


    - Klingenstahl: 51-60 Federstahl

    - HRC: 56-58

    - Klingenstärke: max .ca. 4,9 mm

    - Klingenlänge: ca. 173 mm

    - Max. Klingenbreite: ca.34 mm

    - Gesamtlänge: ca. 300 mm

    - Grifflänge: ca. 125 mm

    - Griffmaterial: Linen Micarta

    - Scheide: Cordura mit Aufsatztasche

    - Messergewicht ohne Scheide: ca.354g, mit Scheide: ca. 510g

    - Kostenpunkt: 170 - 220 Euro


    Und so präsentiert es sich dem Endverbraucher schliesslich.....


    Geliefert wird das TOPS samt Cordura-Scheide die mit einer Aufsatztasche bestückt worden ist.
    Dazu kommt als kleines Extra eine Not / Trillerpfeife und ein 0,6 mm dickes Band mit einer Gesamtlänge von 115mm.
    Dies ist von oben nach unten durch die Scheide eingefädelt, somit ist dies bestens verstaut.


    In die Aufsatztasche habe ich mir eine kleine Walther Lampe gesteckt,
    diese passt hier sehr gut hinei und man hat diese schnell zugriffsbereit.
    Eigentlich war in der Aufsatztasche die Trillerpfeiffe untergebracht, diese hat allerdings einen anderen Platz an der Scheide bekommen.



    Bei der Rückansicht der Scheide kann man gut erkennen wo die Pfeife nun ihren Platz erhalten hat,
    diese ist mit einem Gummiband fixiert und zusätzlich zwischen die Laschen gesteckt worden.

    Ausserdem verbirgt sich ein mittelgroßer Karabiner dahinter, dieser hat aber mehr den Zweck, das Messer samt Scheide an die Wand zu hängen.
    Weiterhin sind hier viele Schlaufen zu sehen, diese dienen dazu, um das Messer gegebenfalls am Rucksack oder ähnliches zu befestigen.

    Das Band, dass durch die Ösen gefädelt ist, lässt sich leicht herrausziehen und kann somit sofort verwendet werden.
    Ich gehe davon aus das TOPS das Band für einen Feuerbogen vorgesehen hat.
    Dazu kommt auch die Vertiefung im Griffstück des Messers zugute.

    Das Messer wird von zwei Klettverschluss Bändern gehalten, die dem TOPS einen sicheren Halt gewährleisten.



    In der Cordura-Scheide wurde zusätzlich ein Kydex-Schnittschutz
    eingearbeitet, um maximale Sicherheit beim tragen des Messers zu gewährleisten.
    Manche Billighersteller verzichten gänzlich auf diese zusätzliche Option das Messer sicher in der Scheide zu fixieren.



    Das Hellion Elite hat eine Gesamtlänge von 300mm, hiervon sind 125mm für das Griffstück vorgesehen.

    Die eigentliche Hauptschneide hat eine kleine Einkerbung direkt vor dem Ricasso.
    Diese erleichtert Schnitzarbeiten mit dem Messer.
    Der hintere Teil der Klinge ist in einem 17°-Winkel gesetzt, der somit größte ergonomische Handhaltung
    beim hacken erreichen soll.

    Die Klingenlänge des Hellion Elite beträgt 175mm mittig gemessen.

    Mykel Hawke´s Unterschrift ist direkt auf das Klingenmaterial aufgebracht worden.

    Ebenso die genaue Bezeichnung des Messers



    Das TOPS USA Logo ist selbstverständlich auch angebracht.
    Der Sägebereich mit ca. 60mm ist mit 6 Reisszähnen ausgestattet, was diese wirklich können, sehen wir weiter unten.



    Die Griffschalen aus grauen Micarta verfügen auf der linken Seite über eine Auflageschale, die zum Feuermachen mittels Feuerbogen gedacht ist.
    Fixiert sind die Griffschalen mittels zweier Inbusschrauben.
    Links unten im Bild noch zu erkennen, die Seriennummer der limitierten Auflage.
    In diesem Fall ist das die Nummer 365.

    Die Vertiefung im vorderen Teil des Griffstücks ist sehr praktisch um einen festen Halt zu gewährleisten.



    Am Ende des Griffstücks sind zwei Messigösen eingearbeitet, durch die man z.B. eine Schnur fädeln könnte um das Messer zu fixieren.
    Ganz am Ende ist eine Notfallspitze zum Einschlagen von u.a. Autofensterglasscheiben angebracht.



    Ansicht des Messers von unten

    Die linke Seitenansicht des TOPS.
    Hier auch schön zu erkennen die Notfallschneide oberhalb, bzw. vor dem Sägerücken.
    Diese ist dazu geacht, falls die Hautschneide ersthaft beschädigt sein sollte, das man diese zu Notzwecken weiterhin nutzen kann.

    Die Spitze der Klinge ist beidseitig geschliffen, auch hier nochmal zu sehen die Notfallschneide obenhalb.

    Dadurch, dass die Spitze beidseitig geschliffen wurde, sind tiefe Schnitte vorwärts und rückwärts möglich, ohne das Messer extra drehen zu müssen.
    Durch die Form ist das Aushöhlen von Holz deutlich vereinfacht, aber auch ein festgeklemmtes Messer lässt sich so durch durch Vor-
    und Rückwärtsbewegungen leichter lösen.

    Hier nochmal eine Detailaufnahme der Notfallspitze des Messers, diese ist ca. 7mm lang.

    Dann schauen wir mal was das Hellion Elite kann..

    Die Mulde für den Feuerbogen ist Gold wert, wenn man kein Feuerzeug oder Streichhölzer zur Hand hat,
    ist es somit innerhalb kürzester Zeit möglich ein Feuer Mittels Feuerbogen zu machen.



    Den Bogen habe ich mir jetzt nicht dazu gebastelt, es sollte aber selbstklärend sein, wie dieses Prinzip funktioniert.
    Durch die Hin- und Herbewegung, die durch Bogen und Schnur noch verstärkt werden, entsteht auf dem unteren Stück Holz soviel Hitze,
    dass man mit Sägespänen oder kleinem Geäst durch die Glut ein Feuer entzünden kann.



    Der Sägerücken des Messers im Einsatz.

    Ein etwa 7 cm dickes Stück Holz ist innerhalb weniger Sekunden durchtrennt.



    Die Sägezähne reissen sehr viel Material aus dem Holz und durch deren schräge Anordnung ist es ohne viel Kraftaufwand möglich,
    Äste mit mittlerer Stärke von 10 bis 15 cm abzusägen.



    Test eindeutig bestanden. Auch Outdoor habe ich damit schon einige Äste gesägt, immer ohne großen Kraftaufwand.



    Auch in der Hand liegt dieses Messer sehr gut, ich habe Handschuhgröße 8,5 - 9 und es liegt sehr angenehm in der Handinnenfläche.

    Kommen wir zu Spalttest.

    Der Messerrücken ist am hinteren Ende etwa 5,5 mm breit.
    Dieser Bereich ist zum Hämmern/Batoning vorgesehen, um beispielsweise mit einem Stück Holz so auf die Klinge einzuwirken,
    das man mit der Klinge ein anderes Stück spalten kann.

    Die Bilder zum Spalten folgen nun.
    Erst wurde das Messer in Position gebracht, mit einigen Schlägen mittels Kantholz auf den Messerrücken.
    Anschliessend kann man so lange auf dem Rücken einwirken, bis das untere Kantholz nachgibt und sich spalten lässt.
    Hierbei ist zu beachten, das man niemals mit metallischen Gegenständen wie Hammer oder Beil auf den Messerrücken einwirken darf.
    Dies würde die gesamme Klinge massivst schädigen.
    Also am besten ein Stück Holz verwenden, das ist in der Natur immer zu finden und geht ohne Probleme.

    Hierzu ein paar Bilder des Spaltvorgangs.





    Man kann gut erkennen, dass dies ohne großen Kraftaufwand vonstatten geht, also ideal um in der freien Natur größere Holzscheite zu halbieren.

    Hier nochmal deutlich zu sehen, wie das Holz der Faser entlang aufgesprungen ist.

    Unten angekommen, ist durch leichtes hin- und herbewegen der Holzscheit leicht voneinader zu trennen.



    Praxistest bestens überstanden.
    Und dies nicht nur zu Fotozwecken für diesen Testbericht, sondern hat sich schon vielmals Outdoor bewährt und hat immer wieder eine kleine Axt zuverlässig ersetzt.
    Die Klinge hat durch diese Einwirkung keinerlei Schäden davon getragen.

    Zum Schärfen empfehle ich einen Schleifstein, der mit Wasser besprenkelt wurde.
    Auf das Thema schleifen möchte ich hier aber nicht weiter eingehen, da dies eine Glaubensfrage ist.
    Jeder hält seine Methode für die beste.

    Ich rate allerdings davon ab, ein solches Messer mit dem Bandschleifer zu schärfen.
    Am besten immer per Hand und nass schleifen.

    Nochmal ein paar Bilder des TOPS im Outdoorbereich

    Für vielerlei Zwecke einsetzbar. Ob schnitzen,
    spalten, schälen, schneiden...

    Oder um einfach nur damit Gemüse zu schneiden......

    Und sich Outdoor ein lecker Essen zu kochen.....
    Links unten im Bild vorn einmal zu sehen, dass das Messer am Gürtel keine schlechte Figur macht.

    Allerdings darf man das Gewicht von Messer + Scheide + meine kleine Lampe und Karabiner im hinteren Teil nicht ganz unterschätzen.

    Wir sprechen hier von einem Gewicht von ca. 600 g mit Scheide.
    ( inkl. Lampe und Karabiner)
    Ohne etwa 500 g.
    Das Messer allein trägt mit seinen 355 g auch deutlich auf.
    Die eingefädelte Schnur ist übrigens auch gut um die Scheide am Oberschenkel zu fixieren.
    Dies habe ich allerdings hier nicht gezeigt.



    Zum original TOPS Messer bekommt man ein Echtheitszertifikat, aufdem noch einmal die Serienummer des Messers angegeben ist.
    Ausserdem erhält man auf dieses TOPS Messer lebenslange Garantie.

    Anfälligkeit.....

    die aus 51-60 Federstahl bestehende Klinge ist NICHT rostfrei.
    Also sollte man stets darauf achten, das nach dem Gebrauch das Messer gut geölt wird.
    Ich verwende hierzu ausschliesslich Ballistol.
    Ich bin beispielsweise unlängst durch einen Fluss gewandert, hatte das Messer am Gürtel und das Wasser war ca 1,30 Meter hoch.
    Als ich Stunden später an der Zeltstelle angekommen bin, hatte ich bereits Flugrost am Messer.
    Besonders am nackten geschliffenen Teil der Schneide ist das Messer sehr anfällig.
    Ich habe dazu immer einen mit Ballistol getränkten Lederlumpen im Rucksack, um das Messer nach jeden Gebrauch kurz damit abzuwischen.
    Besonders die Säure von Fleisch, egal ob Rind, Schwein oder Pute ist sehr aggresiv.


    Mein Fazit zum Hellion Elite von TOPS



    Ein wohl echter Outdoor-Allrounder, dem man einiges zumuten kann. Ob nur grobe Arbeiten, nehmen wir beispielsweise das Spalten von Holz, oder das Absägen ganzer Äste.
    Oder die feinen Arbeiten lassen sich dank der speziell geformten Klinge einwandfrei erledigen.
    Wer aber nun glaubt, das Hellion könnte eine Fiskars oder Wetterlings Axt ersetzen, ist falsch beraten worden.
    Für kleinere Holzstücke ist es absolut ausreichend, für größere Arbeiten empfehle ich allein schon um das Materiel zu schonen eine ordentliche Axt aus dem Hause Wetterling.


    Auch die Mulde, die in das Griffstück eingearbeitet wurde, kann im Ernstfall sehr nützlich werden.
    Die Pros die ich zum Hellion aufzählen könnte wäre so viele, allerdings kommt dies auch immer auf den jeweiligen Einsatzbereich des Messers an,
    und wo und wie es letzten Endes beim Endverbraucher seinen Zweck erfüllen soll.
    Ich nutze es relativ oft, habe es auch outdoor regelmässig mit dabei.
    Meines Erachtens ein großer Nachteil ist das hohe Eigengewicht, das macht sich nach einiger Zeit doch deutlich am Gürtel bemerkbar.
    Man kann es aber aufgrund seiner vielen Ösen und Laschen prima am Rucksack befestigen und muss es somit nicht ständig am Gürtel tragen.

    Auf die Gesetzeslage zu solchen Messern und deren Klingenlänge über 12cm gehe ich in diesem Bericht nicht ein.
    Jeder der ein solches Messer einsetzen will, muss sich selbst mit der jeweiligen Gesetzeslage auseinader setzen, da diese sich oftmals von Bundesland zu Bundesland unterscheidet.
    Angefangen von Führverbot bis zum Brauchtumserhalt und jeweiligen Bedürfnis ist hier vom Gesetzgeber alles gegeben.
    Also bitte macht euch vorher schlau, über die jeweilige Gesetzeslage in eurem Bundesland. Und habt Verständnis, das ich nicht Willens bin, für jedes einzelne Bundesland die Gesetzeslage niederzuschreiben.

    Generell ist zu sagen, solche Messer fallen unter das sogenannte Führverbot.
    Wer das Waffengesetz gerne studieren will:

    https://www.co2air.de/wbb3/index.php?page=Custom&pageID=1


    Ansonsten bleibt hier nicht mehr viel zu erwähnen, ich bin mit dem Preis / Leistungsverhältnis sehr zufrieden und ich habe dem Messer schon einiges abverlangt. Und ich habe bisher keinerlei Schäden oder größere Abnutzungsspuren feststellen können.
    Das Griffstück hat sich im Laufe der Zeit etwas dunkler gefärbt, was mich aber nicht weiter sört.

    Wer also einen echten Allrounder suchtund mit Messern dieser Größe etwas anfagen kann, ist mit dem Hellion bestimmt bestens bedient


    .Bis zum nächsten mal verbleibe ich mit besten Grüßen,

    Andy / Saalach


    "Alle meine Testberichte sind selbst verfasst, die Bilder sind mein Eigentum. Dieser Testbericht spiegelt nur die Meinung des Verfassers wieder."

    Falls sich irgendwo ein Fehler eingeschlichten haben sollte, wäre ich dankbar, einen dezenten Hinweis per PN zu erhalten.