Hilfe Pistole kaputt ?

Es gibt 47 Antworten in diesem Thema, welches 9.327 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Dezember 2015 um 14:38) ist von Ragnar Caesar.

  • Ja passt schon.
    Balistol ist das Parfum für den Waffenfreak :D

    Mir ist im Schrank des Werkstattwagens einmal im Hochsommer eine Flasche Ballistol ausgelaufen. Während der Rückfahrt auf der Autobahn von Dortmund nach Gladbeck, haben mein Kollege und ich die Köpfe aus dem Fenster gehalten, weil der Gestank unerträglich war. :kotz:

    Ich mag den Geruch von WD40. Der erinnert mich ein wenig an Vanille ... 8o

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    3 Mal editiert, zuletzt von Ragnar Caesar (26. November 2015 um 21:34)

  • :anon: ich reib damit immer die Aschenbecher aus, neutralisiert sich gegenseitig der Geruch


    Edith: Meine Waffen riechen alle neuerdings nach Walther Guncare. Drängt sich nicht so auf und man denkt nicht dass man im Wald steht :D

  • Wenn ich das jetzt richtig deute, dann ist Balistol Gift für die Kapseldichtung?

    Nicht nur für die. Bei meiner Tippmann TiPX sind im ganzen System mehrere O-Ringe (Druckleitung, Ventil, usw.) die darunter leiden können.

    Man muß hier aber differenzieren: Wenn vom "Ballistol-Öl" gesprochen wird, meinen die meisten das eklig stinkende Zeug aus Tierkadavern - damit sind sie bekannt geworden. Ballistol stellt mittlerweile aber auch Silikonöl her.

    Ballistol Universalöl

    Ballistol Silikonöl

    Das Ballistol Universalöl ist zwar hautfreundlich, umweltfreundlich, tierfreundlich und auch sonst unheimlich freundlich, es jedoch auch alkalisch, was manche Kunststoffdichtungen nicht vertragen. Hier die Beschreibung des Ballistol-Silikonöls:

    In der Industrie wird Silikonspray vielfach als Trennmittel z.B. beim Gießen oder als Montagespray z.B. für Schläuche, Rohre, O-Ringe, Fittings usw. sowie zur Verhinderung von Anhaftungen und zur Verbesserung der Gleitaktivität verwendet.

    Grundsätzlich muß man schauen, welche Materialien verbaut wurden und womit sie gepflegt werden sollten. Alkalische und säurehaltige Öle sind bei manchen Dichtungen aber tabu.

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  • Äh, Verzeihung, woher rührt die Kenntnis, dass Ballistol bzw. das darin in medizinischer Qualität enthaltene Weissöl schädlich für Gummidichtungen ist?
    Mir ist davon nichts bekannt, und sogar der Hersteller wirbt explizit damit, dass sich Ballsitol sogar zur Gummipflege eignet.

    Ich nehme an, die Aussage, dass Öl Gummi angreift, bezieht sich auf Mineral- und Pflanzenöle. Das kann ich bestätigen.

    Aber die Frage war ja ursprünglich eine andere...

    Ja, sicherlich wäre es hilfreich, ein Bild von der Dichtung und dem Dorn der Pistole zu haben, um weitere Aussagen darüber treffen zu können, was eventuell defekt ist - dass die Kapsel schlicht schräg eingelegt war, können wir wohl ersteinmal ausschließen. ;)

  • Äh, Verzeihung, woher rührt die Kenntnis, dass Ballistol bzw. das darin in medizinischer Qualität enthaltene Weissöl schädlich für Gummidichtungen ist?
    Mir ist davon nichts bekannt, und sogar der Hersteller wirbt explizit damit, dass sich Ballsitol sogar zur Gummipflege eignet.

    Ich nehme an, die Aussage, dass Öl Gummi angreift, bezieht sich auf Mineral- und Pflanzenöle. Das kann ich bestätigen.

    (Natur)Gummi ist z.B. aus Kautschuk. Das hat ganz andere chemische Eigenschaften als Silikon, Teflon und andere Kunststoffe. Ballistol Universalöl muß nicht unbedingt eine Dichtung angreifen - kann es unter Umständen aber, weil es alkalisch ist. Ballistol hat gerade bei Jägern einen guten Ruf, weil es für die Jagdwaffe genauso zu benutzen ist, wie für den Jagdhund und nicht gewässerschädlich ist. Da kann eine Pulle ruhig mal im Wald auslaufen. Allerdings hat eine Feuerwaffe auch keine O-Ringe aus Teflon o.ä. am Lauf. Für solche Anwendungsgebiete ist Ballistol-Universalöl nicht die erste Wahl, um es mal so auszudrücken.

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  • Keinesfalls darf normales Ballistol-Öl (für Feuerwaffen) verwendet werden, da es die O-Ringe angreift.


    Das stimmt SO definitiv nicht!

    Ballistol greift keine normalen, halbwegs hochwertigen Dichtungen an, das ist einfach falsch! Wenn sich eine Dichtung durch Kontakt mit Ballistol auflöst oder anderweitigen Schaden nimmt, dann wäre sie auch ohne Ballistol zerbröselt. Normale Dichtungen in CO2 Waffen sind oft aus NBR oder Viton, welche sich unter anderem durch eine recht gute Beständigkeit gegen Fette, Öle und Kraftstoffe auszeichnen.

    Ich habe es in 15 Jahren Schießsport noch nicht einmal erlebt, daß durch Ballistol ( und ich verwende es reichlich ) irgendeine Dichtung von normaler, handelsüblicher Qualität kaputt gegangen wäre. Es mag sicher sein, daß Silikonöl für Gummidichtungen noch geeigneter ist, aber Ballistol macht keine Dichtung kaputt.

    Der Hinweis Ballistol nicht für CO2 Waffen zu verwenden ist mir großer Wahrscheinlichkeit der Tatsache geschuldet, daß sich schwarz gebeizte Zinkguss Waffen damit unter Umständen an der Oberfläche leicht grünlich verfärben können.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Normale Dichtungen in CO2 Waffen sind oft aus NBR oder Viton, welche sich unter anderem durch eine recht gute Beständigkeit gegen Fette, Öle und Kraftstoffe auszeichnen.

    Das Problem ist: Woher weiß ich, aus welchem Material der O-Ring ist? Wenn in der Betriebsanleitung steht, daß ich z.B. PTFE-haltiges Öl verwenden soll, kann ich damit nichts verkehrt machen.

    Daß Dichtungen von Ballistol beschädigt werden KÖNNEN, kann man nicht nur hier im Forum nachlesen.

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  • Daß Dichtungen von Ballistol beschädigt werden KÖNNEN, kann man nicht nur hier im Forum nachlesen.


    Wie ich bereits geschrieben habe ist mir diese Erfahrung in nunmehr 15 Jahren Schießsport verwehrt geblieben. Ich hatte mal Dichtungen aus dem OBI, die sind tatsächlich nach kurzer Zeit zerbröselt, nachdem ich sie mit Ballistol geölt hatte. Wie ich feststellen durfte, zerbröselten nur wenig später aber auch jene Dichtungen, die kein Ballistol abbekommen hatten, es waren also schlichtweg nicht-alterungsbeständige Schrottdichtungen. Möglicherweise sind es solche Begebenheiten, die zur Legendenbildung beitragen. In allen mir bekannten CO2 Waffen der Firma Umarex, die in Deutschland hergestellt werden, ist mir noch nie eine solch minderwertige Dichtung begegnet.

    Wenn eine Dichtung durch Ballistol Schaden nimmt, dann taugt sie nichts. In den letzten Jahren ist mir aber keine derartig ungeeignete Dichtung an einer Druckluftwaffe oder CO2 Waffe mehr begegnet.


    Was bei Federdruck-LG passieren kann ist das sog. Dieseln, welches durch Anwedung von Ballistol im Kolbenraum auftritt. Dieses Dieseln kann dann durch die Verbrennung die Dichtung thermisch beschädigen, das geht aber auch mit anderen Ölen und Fetten, die sich entsprechend verdieseln lassen.


    EDIT: Um kurz auf das Problem des Starters zurückzukommen... Bläst die Waffe durch das Ventil und damit durch den Lauf ab, oder bläst sie an der Kapseldichtung ab? Geht der Inhalt sofort nach dem Anstechen, oder dem ersten Schuß durch den Lauf, dann hängt zb das Ventil, bzw es schließt - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr richtig.

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  • ich stimme columbo zu, am ölen liegts nicht.

    ich tippe darauf, dass das ventil hängt.
    ich würd mal am schlagbolzen fummeln, auf den der hammer schlägt.
    vielleiicht springt das ventil dann in die ursprungslage zurück, kann man sich ja mal genauer ansehen

    Gruß,
    Martin

  • Huhu, guten Morgen, :)

    Hab eine 2te reingelegt Magazin in die Waffe und sofort wieder entleer und jetzt macht sie keinen mux mehr. Was ist da los ?

    ich vermute, dass das Ventil defekt ist. Das würde alle Symptome erklären. Aber Colombo hat völlig recht und wenn ich ihn richtig verstehe, dann hat er auch das Ventil in Verdacht? Dass Ballistol nicht für Gummi… also ich weiss nicht, aber bei Ballistol, vor allem zu viel Ballistol, besteht die Gefahr, dass das Ballistol verharzt. Das wäre dann dem Ventil abträglich, aber nicht die Pflegeeigenschaften, denke ich mal.

    Der Gestank von Ballistol ist so abartig, daß ich um die Produkte dieser Firma einen großen Bogen mache.

    Na na na, :( *lol* also ich finde Ballistolgeruch prima. Ohne Witz. Aber als Gott mich schuf fing er an zu grinsen und dachte sich: Ob DAS gut geht. :smash: :laugh:

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Das Problem ist: Woher weiß ich, aus welchem Material der O-Ring ist? Wenn in der Betriebsanleitung steht, daß ich z.B. PTFE-haltiges Öl verwenden soll, kann ich damit nichts verkehrt machen.

    Daß Dichtungen von Ballistol beschädigt werden KÖNNEN, kann man nicht nur hier im Forum nachlesen.


    Meine Frage zu Ballistol hatte einen Grund.
    Ich mußte eine neue CO2 Pistole nach 3 Kartuschen in die Reparatur geben. Die Kapseldichtung war mit Ballistol in Berührung gekommen und wurde plötzlich über Nacht undicht. Sehen konnte ich an der Dichtung jedoch nichts. Nach dem eine neue Kapsel eingelegt wurde, dauerte es nur 3 Sec. und die Kartusche war leer. Die undichte Stelle war eindeutig die Kapseldichtung.

    Gruß Christian

  • Die Kapseldichtung war mit Ballistol in Berührung gekommen und wurde plötzlich über Nacht undicht. Sehen konnte ich an der Dichtung jedoch nichts.


    Ein Abblasen an der Kapseldichtung muß nicht zwangsläufig bedeuten, daß diese undicht ist, speziell dann nicht, wenn man optisch keinerlei Defekt erkennen kann. Je nach Spannmechanismus kann der Kapselspanner verzogen, oder das Gegenlager verbogen sein. Das apssiert manchmal recht schnell.

    Habe ich aktuell leider wieder an einem S&W 686. Lege ich die Kapsel normal ein, dann bläst er fast immer ab. Es gibt aber einen Trick. Wenn ich mit viel Gefühl die Anstichplatte der Kapsel leicht gegen den Dorn drücke, und damit leicht verbiege, ohne zu durchstechen, dann klappt es beim zweiten Anstich sofort und er ist auch immer dicht. Das Kapselgegenlager des 686 ist leider mal wieder etwas verbogen... ist nicht das erste. Von den meisten Anwendern würde das vermutlich als defekte Kapseldichtung wahrgenommen. Gleiches Problem hatte ich auch schon mehrfach an einer CP88, auch dort bläst es an der Kapseldichtung ab, dabei war jedesmal nur das Gegenlager verzogen.

    Die normalen Dichtungen welche von Umarex in den CO2 Waffen verbaut werden bringt man mit Ballistol nicht kaputt, garantiert ;)

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  • Hallo,

    stimme hier dem Lt. absolut zu.
    Insbesondere beachte man hier auch die 'Einwirkzeit' des Öl.
    Ballistol kann recht viel, jedoch innerhalb von einer einmaligen Nutzung bei einer zudem neuen Dichtung von
    Schäden durch selbiges Öl zu mutmaßen ist schon sehr realitätsfremd.
    Was hier aber durchaus innerhalb kürzester Zeit die Dichtung ruiniert haben kann, ist das schnelle Entlüften der Kapsel
    bei dem durch die Carboniesierung Minusgrade entstanden sind, die kein Gummi aushält der nicht dafür konzipiert ist.
    Alleine dadurch kann es das wert sein die Waffe umzutauschen und zu hoffen, dass dabei keine Vorwürfe von nicht sachgerechter
    Handhabung wie z.B. zu langsames oder nicht vollständiges einschrauben der Kartusche zurück kommen, sondern lediglich
    eine neue Waffe.

    Netter Gruß

  • Die Kapsel schief einsetzen geht an meiner Pistole(P38) nicht. Das seltsame ist ja, das innerhalb ein paar Stunden die Kapsel den Druck verloren hat, obwohl die Waffe dicht war(zumindest war kein Abblasen bemerkbar).
    Das die Dichtung danach durch das mehrmalige Einsetzen und schlagartige Abblasen Schaden genommen hat, kann ich mir schon vorstellen.

    Gruß Christian

  • Daß die Dichtung nach einmaligem Ballistolkontakt (möglicherweise) defekt ist, wird nicht am Ballistol liegen. Dafür war der Kontakt viel zu kurz. Weil aber von einigen Forenmitgliedern die Auffassung vertreten wird, daß Ballistol keine Dichtungen angreifen kann, habe ich mich mal mit einem Meister der Mechanik unterhalten, der mir so Einiges über Ballistol gesagt hat, wovon ich Euch berichten möchte. Im Teil 1 geht es um die Medienbeständigkeit von Dichtungen, im Teil 2 darum, warum Ballistol in Druckluft- und CO2-Waffen nicht verwendet werden sollte.

    Erst einmal die Basics:

    Ballistol Universalöl Inhaltsstoffe / techn. Angaben

    Pharmazeutisch reines Weißöl: CAS-Nr. 8042-47-5, Ölsäure: CAS-Nr. 112-80-1, Alkohole: CAS-Nr. 78-83-1 (Isobutanol), CAS-Nr. 137-32-6 (2-Methyl-1-butanol), CAS-Nr. 100-51-6 (Benzylalkohol), diverse ätherische Öle zur Parfümierung. Zudem ist bekannt, daß Ballistol Universalöl alkalisch ist.

    Es darf also nur bei Dichtungen eingesetzt werden, die alkalienbeständig und ölbeständig sind. Die Medienbeständigkeit von Dichtungen wird in vier Gruppen angegeben: A = Sehr geringer oder kein Angriff / B = Geringer bis mäßiger Angriff / C = Mäßiger bis starker Angriff / D = Für den Einsatzfall nicht zu empfehlen

    Interessant sind nur die Gruppen C und D, wo Ballistol nicht eingesetzt werden sollte / darf.

    Alkalienbeständigkeit

    Gruppe C:
    Acrylat Kautschuk (ACM)
    Silikon Kautschuk (VMQ)

    Gruppe D:
    Polyurethan (PUR, AU/EU)


    Ölbeständigkeit

    Gruppe C:
    Silikon Kautschuk (VMQ)

    Gruppe D:
    Naturkautschuk (NR)
    Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR)
    Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM)
    Butyl-Kautschuk (IIR)


    Dichtungen aus Teflon (PTFE) sind bei allen chemischen Eigenschaften in der Gruppe A vertreten, nur bei einigen mechanischen Eigenschaften sind sie in der Gruppe D zu finden. Dem Einsatz von Ballistol bei Teflon-Dichtungen steht also nichts im Wege. Wer aber nicht weiß, um welchen Werkstoff es sich bei der Dichtung handelt, sollte bei der Verwendung von Ballistol Universalöl vorsichtig sein.

    So, jetzt habe ich erst einmal genug getippt. Teil 2 kommt später.

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    4 Mal editiert, zuletzt von Ragnar Caesar (30. November 2015 um 13:54)

  • Da hast Du ja richtig recherchiert, alle Achtung. :thumbup: Ballistol werde ich vorerst nicht mehr verwenden, habe als Ersatz Silikonöl bestellt.

    Freue mich schon auf Teil 2.

    Bin gerade etwas im Streß, weshalb der 2. Teil erst am Wochenende kommt.

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