Anschütz 275

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 39.683 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. September 2003 um 01:02) ist von WJN.

  • [GLOW=blue]Testbericht Anschuetz 275 [/GLOW]


    Durch eine glueckliche Fuegung kam ich zu meiner gebrauchten Anschuetz 275.

    Das als "Kirmesgewehr" bekannte Druckluftgewehr hat einen seitlichen Repetierhebel, es verschiesst Rundkugeln aus Blei im Kaliber 4,4mm
    Von den verschiedenen Magazinen wurden das 6 und das 12 Schussmagazin in diesem Test benutzt.

    Bevor der Spass losgehen kann, muss erst einmal aufmunitioniert werden. Dabei gibt es gleich die erste gute Ueberraschung. Wenn man nicht gerade die Unterstuetzung von Speedloadern hat, gibt es wohl kein anderes System, das sich so schnell und unkompliziert aufmunitionieren laesst, wie ein Anschuetzmagazin.
    Einfach ein paar Rundkugeln in eine Schachtel schuetten und das Magazin auf die Kugel druecken. Schwupps, schon sind sie drin.

    Den Magazinsicherungsknopf an der Unterseite der Anschuetz muss man sowohl beim einfuehren als auch beim auswerfen des Magazins druecken. Das 12-Schuss Magazin laesst sich durch seine groessere Laenge leichter handhaben, doch mit dem 6-Schussmagazin ist die Silhouette der Waffe um Klassen schoener.

    Das Schiessen selbst ist eine wahre Lust. Das Repetieren geht zwar etwas schwer von der Hand, aber irgendwo muss die Kraft ja auch herkommen. Bevor man repetiert, muss die Waffe mit der Fluegelsicherung entsichert werden. In gesichertem Zustand ist der Repetierhebel blockiert, ebenso der Abzug.

    Das Aussehen ist klassisch schoen, es hat ein wenig von einem alten Karabiner. Das roetlich braune Holz des Schaftes hat eine feine Maserung und erweckt den Eindruck, eine hochwertige Waffe in der Hand zu halten. Alle sonstigen Teile sind aus Metall, Kunststoff sucht man vergebens.

    Einen Kritikpunkt gibt es jedoch: Die Kimme ist etwas simpel ausgefuehrt, das Kimmenblatt ist mit zwei Schrauben befestigt, die man umstaendlich loesen und wieder zuschrauben muss, wenn man die Kimme justieren will.

    Zum Glueck ist das nicht oft noetig, denn wenn man die Waffe erst einmal eingeschossen hat, liefert sie ueberraschend gute Trefferbilder. Nur 1 cm Streuung auf 5m im freihaendigen Anschlag liefert sonst nur meine Slavia.

    Der Prellschlag ist kaum spuerbar, die Waffe wird durch ihr Eigengewicht gut stabilisiert, mir persoenlich sagt sie von ihrer Groesse sehr gut zu und hat sich aufgrund dieser Vorzuege schnell als DIE Waffe fuer alle Gelegenheiten etabliert.

    Die einzigen Verbrauchsmaterialien, die Rundkugeln, sind zwar teurer, als billige Diabolos, liegen aber mit ca 5,50 Euro a 500 Stueck im Rahmen des Ueblichen. Da man sich durch den Federdruckmechanismus viele CO2-Kapseln spart, relativiert sich dieser Preis noch einmal und macht das Schiessen zu einem guenstigen Vergnuegen.

    Der Neupreis der Waffe liegt zur Zeit bei ca 500 Euro. Mein Exemplar, das ich sehr guenstig gebraucht bekam, ist bis auf einige kleinen Kratzer (Wozu gibt es Schaftoel? Das haben wir gleich wieder...) in erstklassigem Zustand und war damit ein echtes Schnaeppchen.

    Sie hat es durch ihr schoenes Aussehen und ihre gute Praezision geschafft, sich bei mir einen Ehrenplatz zu sichern.


    Gruss, Frank

    Ja, verzeihlich ist der Großen Übermut und Tyrannei,
    Denn zu groß und niederträchtig Ist des Deutschen Kriecherei.
    (H.v.Fallersleben und leider immer noch topaktuell)

    Einmal editiert, zuletzt von Paramags (19. Dezember 2002 um 16:58)