fetten&ölen

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.180 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Dezember 2005 um 20:35) ist von Cuddles.

  • Zum Thema Kolben u. Feder fetten/ölen gibt es zwar viel Information, aber auch viele verschiedene Ansichten. Deswegen ist es glaube ich das beste, wenn ich mich hier auf zwei bestimmte Schmiermittel beziehe: LT2-Grease für die Feder und SM50 Gun Lube für Kolben(dichtung) siehe http://www.chambersgunmakers.co.uk/Lubricants.htm

    Ist es besser, nur die Dichtung einzuölen oder den ganzen Kolben? Wie viel SM50 (es ist ein sehr dünnflüssiges Öl) sollte ich nehmen?
    Zum Federfetten verwende ich einen Schraubenzieher o.ä. und "beschichte" in ziemlich mühsamer Arbeit die Feder ca. 1/2 bis 1 mm dick mit dem LT2-Fett. Ist das die richtige Menge bzw. kennt ihr eine bessere Einfettmethode?

    Danke für jede Hilfe
    mks

    2 Mal editiert, zuletzt von mks (11. Dezember 2005 um 13:13)

  • Hallo,

    LT2 ist sicher ein gutes Fett. Ich würde niemals Öl im System eines Federdruckgewehrs benutzen.

    Das Fett sollte möglichst nicht in den Kompressionsraum vor die Kolbendichtung gelangen. Eine geringe Menge wird ohnehin dorthin gelangen, auch wenn du dich bemühst es zu vermeiden. Diese minimale Menge Fett ist normalerweise genau richtig.

    Auch für die Feder gilt: Weniger ist mehr! Viele erfahrene Schützen "lackieren" die Feder nur mit Fett. Eine andere Philosophie besteht darin, die Feder zu "teeren". Dann muss das "Teerfett" allerdings eine ungewöhnliche Zähigkeit und Haftung besitzen.

    Und natürlich verändert eine solch heftige Massnahme alle Parameter des Lg´s wieder.

    Also, wenn du dein LG nicht dutzende Male auseinandernehmen willst und es dir auch nicht auf den letzten halben Millimeter Streukreisreduzierung ankommt, bist du gut beraten, eher wenig zu fetten. Und kein Öl zu benutzen!

    Gruß

    Musashi

  • Hallo!

    Wage es, gringfügig zu widersprechen. :confused2:
    Sag doch mal bitte um was für ein Gewehr es sich handelt. wenn dieses eine Lederdichtung aufweisst, sollte sie evtl. doch mit einem entsprechenden Öl behandelt werden. Ich hatte schon einige Haenel da, die zwar gut gefettet waren, aber die Dichtung war dennoch brüchig.
    Ansonsten verwende ich auch zumeist Fett.

    Dazu findet sich auch sicher Einiges über die Suche.

    Gruss

  • Hallo,

    und noch einmal Öl gehört nicht in das System eines Federdruckgewehrs. Die Waffe wird dann "dieseln", d.h. das Öl entzündet sich teilweise bei dem extrem hohen Druck im Kompressionsraum. Die Vo schwankt extrem und man trifft nichts mehr. Durch den noch weiter gesteigerten Druck durch das Dieseln kann das Gewehr auch beschädigt werden!

    Also Öl an einem Federdruckgewehr nur außen anwenden oder am Abzug. Innen nur Fett und auch nicht jedes!

    Übrigens der richtige "Fetthaushalt" im System macht aus einem guten Gewehr ein sehr gutes, was den Streukreis betrifft ;)

    Gruß

    Musashi


  • Lackieren mit Fett..."Teerfett"? Sagt mir leider nichts, könntest du das ein wenig genauer erklären? Ich muss demnächst an meinem alten HW35 die Feder wechseln...

    Gruß, Hartmut

  • Welches Fett ist denn zu empfehlen (vor allem in Hinsicht auf die WBK-Ausführung)? Muss ich ein Spezialfett besorgen? Wie ist das bei niedrigen Temperaturen (um die 0°)?

  • Gegen die Feststellung mit dem Dieseln sage ich ja nichts!
    Ich wollte keinesfalls Jemanden zu nahe treten. :(

    Bei der Lederdichtung der Haenels verwende ich mitlerweile ein öl mit sehr hohem Flammpunkt (von einem Freund erhalten: kein Name bekannt-Sorry).
    Bisher trat kein Dieseln auf, selbst bei einem WBK-pflichtigen Gewehr (Diana46-5,5mm-kein Leder, klar) eines Vereinskollegen trat mit dem Schmiermittel kein Problem auf. Wobei ich mit recht preisintensivem Lagerfett auch schon "Dieseln" feststellen musste.
    Ich möchte damit nur sagen, dass sich Dies villeicht kaum auf das Thema:
    Öl = schlecht
    Fet t = gut
    pauschalisieren lässt?!

    Bei den Ölen hatte ich bisher das Gefühl, dass Ballistol und WD-40 sehr stark "qualmt". Aber ob hierbei Innen gleich eine Entzündung des zerstäubten Schmiermittels stattfindet, wage ich bei Gewehren unterhalb der 200m/s zu bezweifeln, wenn ich das auch nur sehr vorsichtig von mir zu geben wage (das HW 80 kann ja durchaus weit über der freien Energiegrenze liegen).
    Es kommt wohl recht stark darauf an, aus welchen Ausgangsstoffen das Öl/Fett hergestellt wird.
    Wenn also entsprechendes Öl oder auch Fett mit ausreichender Druck und Temp. - stabilität verwendet wird, sollte nichts geschehen.

    Ideal wäre nun jemand hier im Forum, der beruflich ständig mit Schmiermitteln zu tun hat um mit felsenfesten Fachwissen zu glänzen! :huldige:
    Es sollte evtl auch Dieselmotorenöl funktionieren, wohl ideal mit Vollsysnthetischem (sehr hoher Flammpunkt).
    Aber wie gesagt: muss ja nicht stimmen was ich von mir gebe! In diesem Fall bitte ich um Berichtigung oder entsprechende Literaturangaben zum Nachlesen-auf das man was dazu lernt! :leser:

  • Hab gerde erst das mit der WBK-Waffe gelesen (mal wieder zu langsam geschrieben-Misst).

    Bei den genannten Profifetten kann man wohl nichts falsch machen, ich empfinde sie jedoch als recht preisintensiv.
    Es ist ja durchaus möglich, dass es sich um Industriefette handelt, auf die nur ein anderer Name kommt , da die Schützen ja doch ihren Waffen gern was Gutes tun (geht mir ja nicht anders).

    Hatte bei WBK-Waffen auch gute Erfahrungen mit Teflonfetten ("Baumarkt").

    Aber warten wir mal auf andere Aussagen.
    Möchte ja nicht, das bei jemandem was "kaputt" geht!

  • Zitat

    Original von grey
    Ideal wäre nun jemand hier im Forum, der beruflich ständig mit Schmiermitteln zu tun hat um mit felsenfesten Fachwissen zu glänzen!
    Es sollte evtl auch Dieselmotorenöl funktionieren, wohl ideal mit Vollsysnthetischem (sehr hoher Flammpunkt).

    ;)
    Also mit dieser Fragestellung bin ich mal an Klüber und Bechem ran gegangen. Die empfahlen ein Fett mit einem vollsyntehtischen Grundöl (Perfluorpolyether-Öl), das einen möglichst hohen Flammpunkt hat. Als Verdicker kommt bei solchen Fetten auch PTFE zum Einsatz. Leider sind diese Fette richig teuer, so ca. 100-200x fürs gleiche Volumen wie bei einem Standard lithiumverseiftes Fett aus Minerlöl.

    Über Weihnachten werde ich so ein Fett mal probieren :ngrins:. Vorteile dieser Produkte ist wegen des inertem Grundöls eine sehr gut Verträglichgeit gegenüber fast alle Kunststoffe und Elastomere.

    Einmal editiert, zuletzt von Lothman (11. Dezember 2005 um 23:44)

  • Ein kleines Zitat,

    stammt nicht von mir sondern von einem Schmiermittel-Profi:

    "Üblicherweise wird als Gun-Grease (z.B. LT 2) ein Fett mit 3% MoS2 vertrieben.......

    Maximises power from airgun springs; ensures fast, smooth action;
    improves performance and reliability; reduces maintenance; lengthens
    life of components; reduces wear; protects from aggressive corrosive
    gases.
    Use on compression springs, trigger mountings and release mechanisms,
    loading bolts, firing pin arrangements, and all moving parts where
    excellent slip, smooth operation and anti-corrosive properties are
    required.


    Das andere Produkt ist eine schwarze Paste, die mehr, meist bis 30% MoS2 enthält. Sie wird als Dünnfilmschmierung verwendet und zeichnet sich dann durch extrem niedrige Reibung aus.

    Anwendungen lt Web:
    Maximises power for new airgun springs; enhances performance and
    reliability; compatible with Abbey Gun Grease LT 2; does not require
    removal before using Abbey Gun Grease LT 2; no rubbing in necessary.
    Use for assembling piston heads in airguns, firing pin mechanisms and
    assembly of any moving parts to avoid initial dry friction, and where a
    'dry' lubricant is recommended."

    Zitat Ende

    Das wars von mir zu diesem Thema hier! Macht was draus ;)
    Das richtige Fetten ist ein kleines Geheimnis...aber darüber denkt man erst nach, wenn es um 10mm Streukreise auf 25m (mit :F:) oder um 20mm Streukreise auf 50m (mit 16J) geht...mit Federdruck!!

    :n17:

    Gruß

    Musashi

  • Zitat

    Original von mks
    Das SM50 kann ich defakto vergessen?

    Öl würde ich auch nicht nehmen, da es oft irgendwo hinläuft wo man es garnicht will, dann eher irgend ein Pneumatikfett.

    MoS2 bringt nur was im Metall/Metall-Kontakt ab einer gewissen (hohen) Flächenpressung, für die Kunstoff-Dichtung wird MoS2 daher nicht wirksam. Schmierstoff mit hohem MoS2-Anteil laufen bei uns unter "Montagepasten".

  • Fetten muss man LG's auf jeden fall....Öl ist auch notwendig...Ich mach das immer so:

    Ein Hunter 440 welcher jetzt bei einem Kumpel lagert wurde von mir mal so vorbereitet:

    VOLLKOMMEN zerlegt bis ins letzte teil......alle Metallteile mit warmen Wasser und Spülmittel abgeschrubbt bis sie TOTAL fettfrei und sauber waren und dann auf sauber mit Öl abgewischtem Grund abgelegt und sortiert...nach Fetten und Ölen sortiert und dann so verfahren:

    Etwas Customizing der Innenteile....d.h. Federführung solange mit Tesa STRAMM umwickelt bis die Feder recht führig drüber lief= weniger Innenlärm und ruhigeres schussverhalten (man merkt es an der Präzi)

    und ebenso den Kolben innen an der Wandung längs mit Tesa "ausgelegt" wie teppich so das die Feder im Kolben nicht mehr so klingelt....das macht das schießen auch viel ruhiger!

    Dann alle Teile die zur Federmechanik gehören ausreichend gefettet bzw. eigentlich so gut wie alle teile mit ganz normalen "Mehrzweckfett" von der Firma Nigrin (Automobilbereich ist ein gelbes Fett) gefettet und dann Abzugseinheit und langsma bewegte teile wie z.b. Laufhalterung etc. geÖLT....Nach etlichen schüssen legt sich das Dieseln komplett und dann musste ich nur noch dem Gewehr das Dieseln KOMPLETT abgewöhnen.....

    geht recht einfach...man muss nur den Lauf mit dicken Wattestäbchen zustopfen bis er so dicht ist das selbst ein schuss erst beim zweiten anlauf die Stäbchen raushaut....dann verdichtet der Kolben so stark das selbst minimalste Ölreste verdieselt werden und man danach eine sehr konstante V0 erwarten kann...Das geht aber nur mit dem GAMO Gewehren recht gut da diese Entlastungsbohrungen haben und der Druck so adequat entweichen kann.

    Geschlossene Kolben würden unnötig stark das Luftpolster aufpressen und evtl. die Laufdichtung ausblasen.....Na jedenfalls streut der Hunter jetzt da er absolut gar nicht mehr Dieselt kaum mehr und man kann ihn wirklich toll als "gute Freizeitwaffe" nehmen. Vorher war er mit dem Werksmäßigen Dieseln ne halbe Gießkanne so viel Fett wie die da reingedonnert haben (einige gramm!)