Colt 1911 A1, Nickel (Umarex/Walther)

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 58.493 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Januar 2002 um 21:52) ist von CO2air.

  • Colt 1911 A1, Nickel, Umarex

    Eigentlich müssten ja hier jetzt nur Bilder stehen, da diese Waffe schon mal von Deathclaw getestet wurde, und wir im allgemeinen eigentlich die gleichen Erfahrungen gemacht haben.
    Aber wenn man schon mal 'nen 1911er in die Hand nimmt...

    Die Waffe:
    Groß, ordentlich Gewicht, liegt gut in der Hand, schönes Äusseres, gute Schussleistung - eben ein 1911er. Das gilt uneingeschränkt auch für die CO2-Version. Mit 1080 Gramm, 8 Schuss Trommel und der Größe entspricht sie in etwa der Beretta FS92 (mittlerweile unsere Referenz). Aber sie hat auch Besonderheiten, z.b. die Handballensicherung am Griffrücken und der seltsam 2-geteilte Abzug, der übrigens nicht dem Original entspricht. Aufgrund der 'Mehr-Technik' ist sie auch etwas höher im Preis als alle anderen CO2 Pistolen von Umarex.


    Patronenlager:
    Hier kann man sehr schön den Sitz der CO2-Patrone sehen mit der Andrehscheibe und dem Klapp-Magazinfuss. Daneben der abgenommene Gummigriff. Ein absolut hochentwickeltes System, Undichtigkeiten sind hier ein Fremdwort. Ausser dem Gummigriff, wurde auch hier nur Metall verbaut!


    Abzug:
    Gut zu erkennen, der 2-geteilte Abzug, der übrigens nur bei den neueren Modellen, zwecks besserer Abzugscharakteristik, verbaut ist. Am oberen Griffrücken ist die Handballensicherung. Ohne daß diese eingedrückt ist, kann man nicht schiessen. Wenn man dennoch abdrückt, entweicht der Druck mit einem 'Poff' ins Nirwana.


    Ein schöner Vergleich, die PaK und die CO2-Version. Was auf den Bildern nicht rüberkommt ist, daß sich die CO2-Version einfach um Längen 'besser anfühlt'. Ob es am höheren Gewicht oder den besseren Materialien liegt? - Schwer zu sagen.

    Der einzige Pluspunkt den die PaK-Version verbuchen kann ist, daß sie ein echtes Patronen-Auswurffenster hat. Das gegossene der CO2 sieht 'unecht' aus. Eine Ausstanzung mit darunter genietetem Blech würde hier Optik-Wunder tun! Platz und Materialstärke wäre jedenfalls ausreichend vorhanden.
    Auch ist die CO2 'dicker' als die etwas zu schlank geratene PaK-Version. Aus all den Gründen haben wir uns dann auch entschlossen, diese eigentlich nur zum testen überlassen Waffe, zu behalten...


    Die Schussleistung:
    Wie nicht anders zu erwarten, schoss auch die 1911er genauso exzellent wie die Referenz FS92.
    Siehe Anschussbild unten, 10m, aufgelegt, nur 2 'Ausreisser'!
    Was aber aufgelegt noch kein Problem darstellte, erwies sich beim freien Schuss als lästig - die Handballensicherung. Man muss schon ordentlich Kraft dafür aufwenden, dadurch verspannt die Hand, und man konzentriert sich eigentlich mehr darauf das Ding einzudrücken, als aufs zielen.
    Abhilfe durch spezielle 1911er Griffe ist auch nicht möglich, da die eine Seite ja zum laden abgenommen werden muss. Vielleicht wird man sich ja bei häufigerem Gebrauch daran gewöhnen.
    Da wir ja ständig alles mögliche ausprobieren, konnten wir bei dem 1911er ein seltsames Phänomen feststellen - die H&N Silverpoint-Diabolos lassen sich damit verschiessen! Das sind extrem schwere und lange Spitzdiabolos, die auch vorne herauslugten. Das vermessen der Trommeln zeigte auch keine Unterschiede, es muss also an etwas mehr 'Luft' im Inneren der 1911er liegen.
    Unten rechts dann noch der 1911er neben der Referenz FS92.



    Zusätzlich zur Handballensicherung gibt es auch noch eine normale Sicherung die auf den Abzug wirkt, er läuft dann ins Leere.
    Die rechte Griffschale wird durch einen Druck auf den Magazinknopf geöffnet.
    Die Visierung ist die gleiche wie an der Beretta. Das Korn ist nicht verstellbar, die Kimme nur seitlich. Im Zubehör ist jedoch ein Micrometervisier, sowie etliche Zielhilfen wie z.b. Rotpunktvisiere und Pistolen-Zielfernrohre erhältlich.


    Fazit:
    Sie ist schon ein wirklich schönes Stück 'Schwermetall', die 1911er, nicht umsonst fasziniert diese Waffe seit ihrem Erscheinen vor 90 Jahren alle Schützen. Umarex ist es gelungen dieses auf die CO2-Waffe zu übertragen. Und was will man noch mehr - sie ist eben eine Waffe mit Charakter.
    Daher konnten wir es auch nicht übers Herz bringen die Testwaffe dem Händler zurück zu geben...nein, niemals - und daß ich ständig SIE sage, hat überhaupt nichts zu bedeuten!.....oder? ;)

    Erhältlich (in Nickel) ab 389.- / in schwarz ab 329.- (alle Preise gesehen z.b. bei Fungun.de)


    Co2air


    Wir danken trotzdem Fungun.de für die Teststellung dieser Waffe!

  • [GLOW=blue]Autor: Deathclaw[/GLOW]


    Nach einigem Überlegen hab ich mir den Colt Government 1911 A1 von Umarex (425,80 DM) zugelegt. Die Waffe hat mich vom Äußeren sehr angesprochen, was durch die Vernickelung und den Kontrast des hellen Nickels und der schwarzen Kunststoffgriffschalen noch verstärkt wird. Sie hat zwar genau wie die Beretta 92FS einen 5" Lauf, kommt einem aber länger vor, da der Lauf sehr glatt und ohne viel Konturen, wie es bei der Beretta der Fall ist, gearbeitet ist - eben der klassische 1911er.

    Er wurde, wie wohl alle Umarex Waffen, in einem praktischen blauen Köfferchen mit Schaumstoffpolsterung darin geliefert. Dazu noch zwei Trommelmagazine, ein Handbuch mit wichtigen Hinweisen zur Bedienung und dem richtigen Umgang mit der Waffe (sehr wichtig), eine Bürste zum reinigen des Laufes und noch ein kleiner Schraubenschlüssel zum Einstellen des Visiers.

    Als ich sie das erste mal in die Hand genommen habe, war ich von dem Gewicht der Pistole sehr beeindruckt, eine echt solide Waffe von, laut Handbuch, 1080g.
    Die Griffschalen, die bei der Kunststoffversion mit einem "Doublediamond" Muster versehen sind, verleihen der Waffe einen echt guten "Grip", also kein rutschen, auch nicht bei verschwitzten Händen. Die Holzgriffschalen sind beim Colt hingegen Glatt, was auch nicht unbedingt schlecht ist, - Geschmackssache.
    Die Waffe liegt eigentlich sehr gut in der Hand, jedoch gibt es ein kleines Manko:
    Die sogenannte Handballensicherung. An der hinteren Seite des Griffes, unter dem Hahn, befindet sich ein, naja nennen wir es mal "Wulst", der sich so weit reindrücken lässt, dass er perfekt mit dem Griff abschließt. Wenn dies geschehen ist, ist die Waffe feuerbereit. Zusätzlich gibt es natürlich noch einen regulären Sicherungshebel, der sich leicht mit dem Daumen umlegen lässt.
    Das Problem mit der Handballensicherung ist, dass man sie wirklich ziemlich stark reindrücken muss. Das macht vor allem beim schnellen Schießen ein wenig Schwierigkeiten, da man sich nicht nur auf das Zielen, sondern auch auf die Sicherung konzentrieren muss. Ich habe jedoch gemerkt, dass man sich mit der Zeit dran gewöhnt und es schließlich keinen Unterschied mehr macht.

    Nun zum Abzug. Der Colt hat im Vergleich zu allen anderen, mir bekannten, CO2 Pistolen, einen ziemlich leichten Abzug. Man kann sowohl Single Action (SA), als auch Double Action (DA) schiessen. Im SA spannt man die Waffe vor, indem man den Hahn nach unten dückt. Der Trigger geht nach hinten und ermöglicht so einen sehr präzisen Schuss, da man nicht so leicht verreisst. Ich meine sogar, dass es beim SA einen Druckpunkt gibt! (Is ja nicht unbedingt normal bei CO2 Waffen) Wie gesagt ist der DA Abzug ziemlich leicht, was für meinen Geschmack sehr gut ist, da man ja auch die Handballensicherung bedenken muss.
    Wie bei der Beretta wird auch hier per Knopfdruck die linke Griffschale herausgedrückt und das innere des Griffes kommt zum Vorschein. Alles aus Metall, sehr solide. Hier wird die CO2 Patrone eingelegt und mit einem kräftigen Druck auf das "gefälschte" Magazin, angestochen. Jetzt nur noch eine mit 8 Diabolos geladene Trommel in den Lauf einlegen und schon ist man schussbereit.

    Die Visierung ist nur seitenverstellbar, wie auch bei fast allen anderen CO2 Pistolen. Daher muss man erstmal gucken, wie stark die Abweichung in der senkrechten ist. Diese kann man nur durch feilen der Kimme bzw. des Korns kompensieren, oder beim Zielen eine andere Technik verwenden. Ich bevorzuge letzteres, da es erstens leichter ist, und zweitens meine neue Waffe nicht direkt beschädigen möchte.
    Nach einigem Verstellen, habe ich es geschafft aus 5-6m eine ziemlich gute Trefferquote zu erlange. Auf ungefähr 4 Metern sind auch gute Schußgruppen im DA Modus und schneller Schussfolge möglich. Hat mir sehr gut gefallen. Ab 12m ist es mit der Präzision aber vorbei, da dann der Kugelabfall einfach zu stark ist.

    Was mich einwenig stört ist, dass es manchmal zu einer Art Ladehemmung kommt. Dann gibt es nur ein dumpfes "Poff" und nichts passiert. Wenn man sich dann die Trommel ansieht, kann man sehen, dass der Diabolo, der gerade an der Reihe gewesen ist, weiter in die Trommelkammer gedrück ist, als normal. Das muss an zu niedrigem Gasdruck liegen, der den Diablo zwar nach vorne drückt, jedoch nicht genug, damit er die Trommel und den Lauf verlässt. Diese Ladehemmungen traten jedoch nur bei schon ziemlich leeren Patronen auf. Einfach Patrone wechseln und weiter gehts!

    [GLOW=red]Fazit:[/GLOW]
    Also, ich bin mit meiner Wahl sehr zufrieden und kann euch den Colt Government sehr empfehlen. Präzise, schön, mit ordentlich Power und einem mächtigen Knall.
    Auch wenn er etwas mehr kostet, als die anderen Pistolen, welche man ja ab 298DM aufwärts erwerben kann die paar Mark mehr lohnen sich!

    Deathclaw