Schaftselbstbau – Verstellbare Schaftbacke

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 8.797 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Mai 2005 um 10:24) ist von Pellet.

  • Hallo,

    über den Umbau meines Walther LG 200 sowie den dazu angefertigten Lochschaft hatte ich u.a. bereits hier berichtet:

    Schritt für Schritt zum neuen (Loch)Schaft

    Die erste Überarbeitung des Schaftes erfolgte schon kurz nach der Fertigstellung und ist hier beschrieben:

    Walther LG 200 als Field-Target-Umbau (Version 2.1)

    Nun sollte das Gewehr noch eine verstellbare Schaftbacke erhalten. Bei dieser Gelegenheit wollte ich auch gleich noch den Vorderschaft etwas „verrunden“, weil er mir einfach zu kantig erschien und auch die Form des hinteren Schaftteils sollte ein etwas anderes Design bekommen.

    Der Plan wurde mehrfach in Angriff genommen und immer wieder verschoben – es ist halt kein einfacher Schritt, an einem fertigen Schaft die Stichsäge anzusetzten. Die Gefahr, dass das Teil hinterher nur noch Schrott ist, war nicht auszuschließen.

    Dann ging es aber doch los. Zunächst wurde der Umriss der Schafbacke aufgezeichnet und schön langsam mit der Stichsäge ausgeschnitten. Auch am unteren Teil des Schaftes erfolgte ein Ausschnitt. Der Vorderschaft musste Hobel, Raspel, Feile usw. über sich ergehen lassen, bis die gewünschte Rundung vorhanden war.

    Durch den Schaft wurden 2 Löcher zur Durchführung von M5-Schrauben gebohrt. Im unteren Bereich bis zu einer bestimmten Höhe mit einem Durchmesser von 10 mm und anschließend weiter mit einem Durchmesser von 5,5 mm. Am Übergang von 10 mm auf 5,5 mm sind Unterlegscheiben aus Metall im Schaft eingelegt, damit sich die Schrauben beim Festziehen nicht in das Holz „eingraben“.

    Exakt an den Stellen des Schaftes, an denen die Löcher sind, erhielt die Schaftbacke ebenfalls zwei Bohrungen zur Aufnahme von Rampa-Muffen.

    Die Schaftbacke lässt sich mit den derzeitigen Schrauben etwa 1,5 cm in der Höhe variieren. Die Höhe wird durch Verwendung entsprechend vieler Unterlegscheiben fixiert; sie lässt sich damit in 0,5 mm Schritten exakt einstellen.

    Auf den folgenden Bildern ist die bereits fertiggestellte Schaftbacke und die überarbeitete Schaftform zu sehen. Der gesamte Schaft musste natürlich nochmals komplett abgeschliffen werden.


    Dann erhielt der Schaft eine neue Beizung (Wasserbeize), wurde mit feiner Stahlwolle abgerieben und ausgiebig gebürstet.

    Abschließend wurde mehrfach Holzöl mit einem Tuchballen jeweils dünn in das Holz eingerieben. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten waren Trockenpausen erforderlich. So entstand eine seidenmatte und griffige Oberfläche.


    Möglicherweise ist das Gewehr ja nun tatsächlich fertig – sicher bin ich mir da aber nicht.

    Gruß Kurt

    50% + 1

    Einmal editiert, zuletzt von Pellet (24. Oktober 2007 um 22:46)

  • Moin,
    sieht ja mega super aus,Glückwunsch. :new11: :new11: :new11: :new11:
    Selten so eine saubere und gelungene Arbeit gesehen,echt klasse,bin stark beindruckt von der Herstellung.Echt super, :huldige: :huldige: :huldige:

    Gruß Michael...

    :F::new11: 2 mal CP88 vernickelt ,Crossman357 6"Umarex LG,FWB 300 S:schiess1:
    SSW:BrowningGPDA9mm,Colt Python9mm. 1911 Colt 9mm,LUGER M.90 9mm:crazy3:

  • Nabend Kurt...

    der Schaft sieht wirklich stark aus !! !! !!

    Neid Neid Neid...

    und ich habe gerade mal die ersten Pappschablonen für meinen neuen Schaft fertig..

    Ein starkes Stück..

    Gruß
    Steinschleuder

  • Hallo,

    schön, dass das Ergebnis außer mir noch weiteren gefällt.

    Es kostet tatsächlich einiges an Überwindung, an einem fertig geglaubten Schaft nochmals die Stichsäge anzusetzen und dadurch einige Arbeitsschritte wiederholen zu müssen.

    Steinschleuder
    Vielleicht insperiert Dich der Beitrag ja, bei Deinem Projekt ebenfalls eine verstellbare Schaftbacke einzuplanen.

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • Nabend Kurt,

    wenn ich mal den Testaufbau weiter bringe, werde ich sehen, ob die Backe weiter rauf muß.. mal sehen..
    Die Position der Bohrung im Hinterschaft für den Daumen ist recht tief bei dir..
    Die Hand sitzt recht weit unten und zieht den Abzug genau nach hinten??

    Gruß
    Steinschleuder

  • Hallo Markus,

    bislang war ich der Meinung, das Daumenloch passt für mich recht gut. Nun bin ich ein wenig verunsichert und werde in nächster Zeit mal genau darauf achten. Sollte ich da noch einen Verbesserungsbedarf erkennen :(, dann kommt halt die Raspel nochmals zum Einsatz :)).

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • Moin Kurt..

    mir gefällt die Position des Loches recht gut, da es bei vielen Griffen immer nur mit Fingerbrechen zum geraden ziehen des Abzuges nach hinten geht... bis ich sen Bock bei meiner Anschütz richtig raus hatte waren viele Ringe verschenkt..


    Du hast sie doch gerade so schick aufpoliert..


    Gruß
    Markus

  • Ich hab für mich die Erfahrung gemacht, dass wenn der
    Daumen locker oben auf liegt, ich viel weniger Fehlschüsse
    durch Verdrücken des Gewehrs beim Abziehen hab. Die Hand
    darf keinen Druck oder unterstützende Funktion haben. In dem
    Moment, in dem ich Abziehe, ändert sich nämlich irgendetwas
    daran und es kommt bei mir zu besagten Fehlschüssen.
    Aus diesem Grund sind mir auch am Pistlengriff oben offene
    Schäfte lieber.
    Das ist mein ganz subjektiver Eindruck.

    Gruß Klaus