Beiträge von Bockaufblock

    Aus dem Foto von RG1755 werde ich nicht schlau. Laut Haenel Bibel hat das Modell 302-1 und 302-5 eine rein manuelle Sicherung. Das Modell 302-7 verfügt über eine selbsttätige Schussauslösesperre, welche Entsichern erforderlich macht. So sind auch die Sicherungen des 303 beschrieben. Anderseits wozu dann das Blech über dem Abzug bei dem obigen Foto? Trotzdem verstehe ich die Wirkweise nicht. Das Blech müsste durch die Feder stets in hinterster Position sitzen. Also müsste die Sicherung quasi immer aktiv sein. So ließe sich aber das Gewehr ohne Beschädigung der Sicherung nicht spannen. Schade, dass ich keins habe, ich würde glatt der Sache auf dem Grund gehen.

    Gruß, Micha.

    Askari3000 : wir wollen ja nicht Deinen genialen Haenel Thread zerlabern, deshalb stelle ich meine Frage hier: wurde das Modell 300 bis zur Einführung des sportlicheren Schaftes mit dem Schraub-Feder-Visier gebaut? Oder gab es schon 300er mit Schiebevisier und Normalschaft?

    Dankeschön und weitermachen! Finde toll was Du da zeigst.

    Gruß, Micha.

    Aus der Legends P08 kann man schon was schönes machen. Holzgriffschalen anzubringen wird aber zum Geduldsspiel, Lackieren finde ich da einfacher, siehe:

    Bockaufblock
    23. Januar 2023 um 16:17

    Gruß, Micha.

    Es ist nicht so einfach festzumachen. Faktoren wie Verdämmung, Körnung / Sorte, Querschnitt / Form der Patrone / Pulversack und das beim Abbrand entstehende Gasvolumen spielen alles eine nicht unwesentliche Rolle. Allgemein kann man sagen, dass unverdämmt Schwarzpulver schneller als NC Pulver abbrennt und es sich verdämmt andersherum verhält. Man sieht es auch den Waffen an: bei NC Waffen sind die Bereiche des Patronenlagers im Verhältnis zum Mündungsbereich des Laufes massiver als bei SP Waffen, die vom Pulversack bis zur Mündung meist etwa gleichbleibende Materialstärken haben. Der Druck bei NC liegt beim Schuss fast sofort beim Maximum, bei SP steigt er etwas kontinuierlicher an.

    Knall vs. Rumms

    Gruß, Micha.

    Ja, der Umbau des Verschlusses war wirklich eine Herausforderung. Bevor ich die Ruger und den Schaft kaufte machte ich mir dazu noch gar keine Gedanken, da mein ursprünglicher Plan einen 10/22 Stutzen zu bauen war. Die Abzugscharakeristik fand ich aber so bescheiden, dass ich überlegte ob ich es ganz sein lasse oder mir eine adäquate Lösung einfällt. Zuerst maß ich das System innen aus um festzustellen ob ein Repetiermechanismus irgendwie reinpasst. Seitlich zwischen dem Gehäuse und dem System waren je reichlich 1mm Platz. Oben jedoch nicht. Dann sägte ich den hinteren oberen Teil (über dem Schlagstück) des Systems und des Gehäuses, dass es nach hinten offen ist, weg. Über dem Ventil feilte ich das Systemgehäuse um 1,2 mm flacher. Aus 1mm Stahlblech bog ich den Verschluss und feilte oben eine Längsnut ein. Der verstärkte Bereich des Gehäuses für dei hinteren Montageschrauben übernimmt über diese Nut die Führung und den hinteren Anschlag. In das U-Blech lötete ich in dem Bereich wo der ursprüngliche Verschlusshebel den Hahn spannt ein Stahlstück ein, welche diese Funktion übernimmt. Im hinteren Abschluss des U-Blechs lötete ich ebenso ein Stahlstück ein, welches über einen 6mm Stift axial den Verschlusshebel und das Schlösschen aufnimmt. Den Verschlusshebel baute ich aus einem Haenel Spannhebel, dem ich oben mit einen Stahlstück verschweißte. Dieses ist drehbar zwischen U-Blech und Schlösschen gelagert. Beim Öffnen rastet es in oberer Stellung im U-Blech ein, dass es sich beim Repetieren nicht verdrehen kann. Beim Schließen wird dies in vorderster Stellung freigegeben, so dass der Hebel verriegelt werden kann. Da er keine Schusskräfte zu halten hat verriegelt er nur im Schaftausschnitt. Mit dem Abzug war ich trotzdem noch unzufrieden so dass ich mich entschloss die Magazinsteuerung vom Abzug zu entkoppeln. Ich kürzte die Magazinsteuerung und passte oben über einen eingefeilten Schwalbenschwanz ein Blechstück ein, welches in der Vorwärtsbewegung vom Verschluss mitgenommen wird. Das bedeutet dass erst beim Schließen sich die Trommel dreht. Das Magazin ist so entsprechend nur bei geöffneten Verschluss entnehmbar. Die restlichen Teile, die für die Double-Action des Abzugs verantwortlich sind, entfernte ich ersatzlos. Da der Abzug nun nicht mehr so viel Weg braucht, positionierte ich ihn in hinterer Stellung. Die Sicherungsfunkion musste nun natürlich auch angepasst werden. Der Verschluss hat im übrigen etwas mehr Weg als original, da das eingelötete Spannstück über das Schlagstück mit etwas Überzug hinwegfährt. Durch die Magazinsteuerung beim Schließen entsteht ein ausgewogenes Bediengefühl.

    Über die weggesägte Kapselaufnahme kann ich auch noch etwas ergänzen: die Originalaufnahme hat im abgesägten Bereich hinter dem System eine Bohrung durch welche das CO2 strömt von 5,7mm. Ich drehte einen Stahlstift im Durchmesser von 5,67 mm und Stach eine Nut für einen 1x4 O-Ring. Dieser Stahlstift wurde mit 2mm durchbohrt und von hinten mit 4mm 10mm tief aufgesenkt. Dort lötete ich ein 4mm Messingrohr ein, welches hinten die CO2 Kapselaufnahme trägt.

    Puh, viel Text. Hoffentlich soweit verständlich. Wieviel Arbeitsstunden? Schwer zu sagen, bestimmt mehr als 100...

    Gruß, Micha.

    Ruger 77/22 CO2 RSI Stainless (Ruger 10/22 CO2 Stutzen)

    Bockaufblock
    13. Dezember 2023 um 19:06

    Gruß, Micha.

    Hier meine Bastelei am 10/22:

    Bockaufblock
    13. Dezember 2023 um 19:06

    Gruß, Micha.

    Dankeschön!

    Der Verschlusshebel ist übrigens vom Haenel 310. Gebogen und umgearbeitet.

    Und hier Verschluss geöffnet:

    Die Modellbezeichnung (jetzt eher falsch, der Stutzen soll ein Lipsey's Exclusiv Ruger 77/22 RSI Stainless darstellen), :F: , Seriennummer und Kaliberangabe sind auch noch leserlich. Aber leider schwer abzulichten:

    Die Schiene habe ich geteilt dass das "Auswurffenster" größer wirkt .

    Gruß, Micha.

    Vielen Dank für Eure Erfahrungen und Inspirationen, die haben mir bei meinem Stutzen-Projekt sehr geholfen. Hier ist etwas zum Tunen einer Ruger 10/22 CO2:

    Bockaufblock
    13. Dezember 2023 um 19:06

    Gruß, Micha.

    Die Kapsel kann man übrigens einsetzen indem man die Schaftkappe im unteren Bereich etwas anlupft und seitlich wegschwenkt.

    Ich freue mich über meinen Stutzen, auch wenn der betriebene Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht. Aber das ist wie immer Geschmackssache.

    Danke fürs Lesen.

    Gruß, Micha.

    Ich möchte Euch von meinem neusten Projekt berichten. Dies stand lange auf wackligen Beinen, weil ich bis zum Abschluss unsicher war, ob etwas vorzeigbares herauskommt.

    Ich habe mir ja schonmal ein CO2 Gewehr gebaut:

    https://www.co2air.de/thread/111870/

    So einen Aufwand wollte ich nicht nochmal betreiben. Was mich aber reizte, war ein mehrschüssiges Gewehr. Was gab und gibt es in klassischer Form? Das Crosman M70 (doch Einzellader) oder dessen "Nachfolger" Podium (Repetierfunktion für Rundkugeln), das 850 mit Holzschaft (sieht nicht wie ein klassischer Jagdrepetierer aus), diverse Gewehre von Gamo, Daisy und Crosman. Nichts dabei was mir zusagte.

    Seit einiger Zeit gibt's das Ruger 10/22 als CO2 Büchse. Diese reizte mich als Basis. Es sind andere Schäfte verfügbar, im Single Action Modus quasi ein Geradezugrepetierer. Bisher hatte ich nur Erfahrung mit der Crosman 1077, wovon ich für meinen Feuerstutzen eins schlachtete. Ehrlich gesagt hatte ich schon eine bessere Qualität erwartet. Die Abzugscharakteristik ist fast nicht hinnehmbar, die Kapselaufnahme ist schwer zu bedienen (Gewinde, hängende und unangestochene Kapseln) und der sehr billig wirkende Schaft. Aber ganz klar: Für den Preis völlig in Ordnung.

    Deshalb überlegte ich, ob der Aufwand, den ich betreiben wollte, überhaupt bei dieser Basis Sinn macht.

    Aber los geht's: einen "Luxus-Schaft" für das 10/22 gekauft und längs durch denHinterschaft ein Loch gebohrt:

    Für die Kapselaufnahme die Senkung ist auch schon drin.

    Weiter ging's mit Änderungen am System. Die originale Kapselaufnahme wollte ich keinesfalls übernehmen.

    Sieht erstmal brutal aus, aber nützt ja nix.

    Als Schaftform wollte ich unbedingt einen bis zur Mündung geschäfteten Stutzen. Ein abgesägtes Reststück, übrigens sogar von einer Ruger No.1, hatte ich sogar noch. Den "Luxus-Schaft" mit dem Stutzenstück verklebt und das System montiert:

    Wie zu sehen ist, habe ich am System hinten schon weitere Änderungen vorgenommen. Das geänderte System mit meiner neuen Kapselaufnahme:

    Da ich auf den hinteren Schaft-Querstift verzichten wollte, übernimmt meine CO2-Leitung auch die hintere Positionierung über eine in die Schaftbohrung eingeklebte Stahlbuchse. Zu den Änderungen am System: bei der Bewegung nach hinten spannt der Verschluss das Schlagstück und bei der Schließbewegung wird die Trommel im Magazin angesteuert. Dies ist also nun vom Abzug abgekoppelt und er arbeitet nur noch in Single-Action. Meine Kapselaufnahme kupferte ich bei Crosman ab. Der Anstechdorn und die Kapseldichtung sind vom 1077. Übrigens klemmt bei mir keine Kapsel, ich habe eine Feder eingebaut, die leicht gegen den Kapselhals drückt.

    Übrigens finde ich es schade, dass Umarex am Lauf seitlich solche Lippen dran hat. Die wegzufeilen war auch eine schöne Abendbeschäftigung:

    Weiter mit der Schafbearbeitung. Zwischen dem Vorderschaftabschluss und dem Hinterschafft war ein ganz schön großer Absatz welcher angeglichen werden musste, aber es entwickelt sich:

    Weil ich nirgends ein silbernes Zielfernrohr fand, habe ich einfach eins lackiert. Erste Schießtests waren auch schon möglich. Aber so toll sieht die Knarre noch nicht aus.

    Alles wieder zerlegt, das System fertig bearbeitet, lackiert, den Schaft eine etwas schönere Form gegeben und dem vermutlichen Birkenholz eine Beizkur verpasst. Dabei musste der Farbunterschied zum Vorderschaft ausgeglichen und etwas bessere Maserung angetäuscht werden. Alles wieder zusammen setzen und voila:

    Weitere Bilder folgen.

    Oder es fehlt die Gummischeibe im Schaft. Vielleicht sorgt das für das Scheppergeräusch.

    Steht bei der Lederdichtung das Leder noch über der Schraube oder ist das Leder und Schraube plan? Das könnte dann doch das oben beschriebene Aufschlaggeräusch verursachen.

    Gruß, Micha.

    Hier würde es ganz gut reinpassen:

    Ferrobell
    15. Juni 2020 um 21:32

    Sieht gut aus, Deine Luger!

    Gruß, Micha.

    Wenn Dein 49a so trifft, ist der Lauf sicher krumm. Fluchte Mal im ausgeschäfteten Zustand dem Lauf entlang, ob ein Knick zu sehen ist oder er bogenförmig verbogen ist. Kann man grob richten. 3 Messingstückchen mit dem Lauf in den Schraubstock, das mittlere am äußersten Knickpunkt und die beiden möglichst weit außen und vorsichtig die Spannung erhöhen. Je die Hebelstellung merken und so lange die Spannung erhöhen bis der Lauf halbwegs gerade ist.

    Gruß, Micha.