Hallo Zusammen!
Nächste Woche habe ich meine HW 35 seit 2 Monaten. Habe das Luftgewehr in der Standardvariante gekauft, Kaliber 4,5mm. Es ist mein erstes Luftgewehr. Zuvor hatte ich lediglich vor Jahren mal in einem Schießheim so circa 15 Schuss geschossen. Während meines ersten Kontaktes mit so einem Sportgerät habe ich durch ein Diopter gezielt, während ich beim HW 35 aktuell über Kimme und Korn ziele. So, damit ihr wisst, wo ich nach 8 Wochen ungefähr stehe, hier mal 3 Schussbilder, die eigentlich sehr gut widerspiegeln wie es derzeit um meine Schießkünste bestellt ist...
Ich schieße stehend aus 10 Metern Diszanz. Das Gewehr wird frei gehalten. Mal ziele ich über ein Balkenkorn "Spiegel aufsitzend", mal ziele ich durch ein Lochkorn (ohne Diopter, sondern dann Kimme/Lochkorn). Ich mache es so, dass ich an einem Tag die eine Variante nutze, anderntags die andere Variante. Die Ergebnisse sind gleich gut/schlecht. Bald werde ich mich festlegen, um mein "Training" zielgerichteter zu gestalten.
Da unsere Nachbarschaft gut funktioniert kamen nach kurzer Zeit 2 Nachbarn in die Scheune und haben öfters mit meiner HW 35 geschossen. Obwohl ich angeboten habe, dass sie meine HW 35 jederzeit haben könnten und auch die Scheue jederzeit nutzen könnten, will einer der beiden doch gerne ein eigenes Luftgewehr kaufen.
An der HW 35 haben wir beide Gefallen gefunden. Einen Vergleich gibt es aber nicht. Lediglich weiß ich, dass ich das zielen durch ein Diopter bei meinem ersten Kontakt mit einem Luftgewehr sehr reizvoll fand. Fest steht auch, dass ein Zielfernrohr unerwünscht ist. Geschossen wird auf 10 Meter. Hin und wieder auch mal auf 20 Meter, 30 Meter, und 35 Meter. Nummer Eins Priorität hat aber die 10 Meter Distanz.
Ich schreibe und frage hier, da ich das Luftgewehr in Zukunft auch mitbenutzen darf. Im Raum steht die Frage, ob ein zweites HW 35 angeschafft werden soll, oder irgendein anderes Gewehr. Kimme und Korn machen Spaß, aber eigentlich tendieren wir für das neue Gewehr zum Diopter.
Es soll nicht teurer als 500 Euro werden.
Die Frage ist nun folgende: sollen wir ein HW 30 S, ein HW 35, HW 57, HW 77, HW 85 oder HW 95 kaufen (je mit Diopter), oder sollen wir lieber versuchen, eine gut erhaltene und oft empfohlene Feinwerkbau 300s auf dem Gebrauchtmarkt zu erstehen?
Wenn ich ehrlich bin, bin ich seitdem ich mehr und mehr im Forum lese ziemlich angetan von den FWB 300ern. Auch bei Youtube habe ich einige beeindruckende Videos gesehen, die vor Präzision nur so strotzen (Diopter und Zielfernrohr)....
Was meint ihr? Sollten wir eine weitere Weihrauch mit Diopter kaufen, oder lieber nach einer 300s Ausschau halten?
Der einzige Punkt der uns an einer 300er FWB nicht gefällt ist, dass es das schöne Ding nur gebraucht gibt, was bedeutet, auf die jeweilige Artikelbeschreibung vertrauen zu müssen. Selbst wenn ein Probeschießen möglich sein sollte, würde ich/ würden wir als Laie(n) nicht herausfinden können, ob das Gewehr nicht ganz genau schießt, oder wir zu schlecht zielen (siehe die 3 Schussbilder von mir oben).
Sollte es keine FWB 300er werden, sondern ein Sportgerät von Weihrauch, dann wäre die Frage, welches Diopter wir nehmen sollten. Ein 300 Euro Diopter auf ein 260 bis 400 Euro teures Gewehr zu schrauben erscheint uns irgendwie unverhältnismäßig... Es sollte aber auch kein Billigkram sein. Die Frage ist auch, wie gut ein Diopter den Prellschlag der HW 35 oder der anderen Weihrauchs aushalten wird, bzw. ob er sich löst oder dauerthaft fest sitzen bleibt. Über ein bei vielen Händlern für 70-80 Euro angebotenes Diopter haben ich hier im Forum schon einen schlechten Erfahrungsbericht gelesen. Passt ein gebrauchtes Diopter von SRM für 11mm Prismenschienen, wie es auf Diana Gewehren montiert war, z.B. auf ein HW 35? Welche "bekannten" Diopter auf dem Gebrauchtmarkt passen zu einer HW 35 (und anderen HWs), sind nicht teurer als 100 Euro, aber dennoch ordentlich?
Ganz besonders gespannt bin ich auf die Erfahrungen derjenigen, die eine FWB 300s haben sowie irgendeines der oben aufgelisteten HWs und diese aus Erfahrung direkt vergleichen können.
So, nun noch zur Ausgangsthematik, zu einem Pro und Kontra einer HW 35.
Auch als blutiger Anfänger kann ich etwas von meinen Eindrücken schildern: Insgesamt bin ich mit dem Gewehr sehr zufrieden. Auf das Äußere gehe ich nicht ein, da dies reine Geschmackssache ist. Wie zielgenau eine HW 35 sein kann weiß ich noch nicht, da ich als Schütze noch lernen muss (siehe Schussbilder oben). Auf jeden Fall waren in den ersten Tagen/Wochen starke Zuwächse bei meinen "Zielkünsten" zu beobachten und dadurch der Spaß auf Anhieb garantiert. Mir gefällt es auch sehr, dass Weihrauch mehrere Kornblätter beigelegt hat (auch wenn diese sicherlich "nichts" kosten - dennoch gut), und dass man auch an der Kimme 4 Varianten auswählen kann.
Was mir nicht so ganz gefällt ist, dass ich ein bisschen mehr Qualität und Robustheit erwartet hätte (mein Gewehr war nagelneu vom Händler): Zunächst ist es so, dass die Gummi-Schaftkappe nicht rundherum bündig sitzt. An einer Seite gibt es an einem der Enden der Schaftkappe eine gut sichtbare "Stufe", da die Kappe nicht absolut bündig besfestigt ist.
Die Schaftkappe hatte von Anfang an an der Unterseite einen Abrieb am Gummi, so als wäre das Gewehr schon gebraucht gewesen (der Karton in dem das Gewehr lag war noch eingeschweißt). Von hinten war auf der Schaftkappe eine farbliche Unebenheit zu sehen. All das ist kein Drama. Ich habe mich so über das Gewehr gefreut und die kleinen Mängel als nicht maßgeblich betrachtet, sodass ein Umtausch für mich deshalb nicht in Frage kam. Allerdings hätte ich gerade solche kleinen Fehler eben nicht von einer oft gerühmten Marke wie Weihrauch erwartet.
Erst nach gut 200 Schuss habe ich den Verschlussmechanismus mit WD-40 eingesprüht. Bis dahin kam es leider schon zu einem Abrieb an Metall, den der Verschlusskeil am Lauf hinterlassen hat. Durch regelmäßiges auftragen von WD-40 oder Ballistol geht der Ladevorgang wirklich butterweich. Allerdings dachte ich, dass so eine Behandlung erst nach hunderten Schüssen nötig wäre. Der Schaden (Metall am Lauf eingedrückt bzw. weggepresst) ist ebenfalls kein Drama, aber ich hätte nicht erwartet, dass dies passiert. Denn auch wenn der Spannvorgang durch WD-40 nun ausgesprochen weich abläuft, war er auch vorher nicht schwergängig, und dennoch ist der Schaden entstanden. Heute habe ich über diese Thematik ebenfalls hier im Forum etwas gefunden, und auch hier. Beim schließen habe ich den Keil nicht gezogen gehalten (was ich auch wirklich furchtbar finden würde), mache dies jetzt aber auch nicht, denn ich denke, durch das Öl wird es zu keinem weiteren Abrieb kommen.
Schließlich hatte ich bereits nach circa 1 Monat mit Rostpickeln am Lauf zu tun, wie von mir hier im Forum beschrieben. Auch wenn ich nicht ausschließen kann, dass mein Handschweiß oder der des oft mitschießenden Nachbarn besonders aggressiv sein könnte, hätte ich ebenfalls nicht mit so einem Problem gerechnet, da ich das Gewehr ja mehrmals pro Woche mit Öl behandelt habe. Aber vielleicht war es nicht ganz richtig, wer weiß. Dies soll kein Vorwurf an Weihrauch sein. Aber ich hätte eben mit all den jetzt aufgezählten Punkten nicht gerechnet.
Dennoch, mein Gesamtfazit bleibt sehr positiv... auch wenn das aufgrund fehlender Vergleiche mit anderen Luftgewehren nicht viel wert ist. Aber fest steht: das HW 35 bereitet mir sehr, sehr viel Freude! Langfristig betrachtet, bzw. rückblickend betrachtet, wird es sicherlich das Gewehr sein, das mir den Einstieg in dieses schöne Hobby bereitet hat. Dies bedeutet aber dennoch nicht, dass ein HW 30 S, ein HW 57, oder sonst ein Gewehr in der Preisklasse bis 300 Euro nicht ebenso gut geeignet gewesen wären, oder eventuell sogar noch besser... ich habe das HW 35 einfach gekauft nach dem Motto, dass es wohl nicht allzu schlecht sein kann bei all den Empfehlungen, habe aber für den Preis auch kein Präzisionswunder oder sonst was erwartet.
Grüße, techau.