Weihrauch HW50 - Explosionszeichnung - Abzugseinheit - Exportfeder

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 10.653 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Mai 2020 um 12:28) ist von Sense58.

  • Hallo,

    ich habe mir einen Weihrauch HW 50 Knicker gekauft, mit Seriennummer 1304xxx, Sicherungshebel hinten, Abzug nicht einstellbar.

    Bei der ersten Verwendung sind mir einige Punkte aufgefallen, zu denen ich Fragen habe.

    1. Eine passende Einzelteilzeichnung für dieses HW50 habe ich leider nicht gefunden. Kann mir bitte jemand eine passende Explosions-Zeichnung zur Verfügung stellen?

    2. Der Abzug (nicht einstellbar) geht verdammt schwer, den würde ich gerne überarbeiten. Muß man Zur Demontage der Abzugseinheit nur die Zwei Zylinderstifte heraus treiben und was ggf. noch dabei beachten?

    3. Das Luftgewehr hat eine gewaltige Durchschlagskraft und auch eindeutige Montagespuren (Exportfeder?). Da ich seither noch keinen Knicker zerlegt habe, würde ich auch gerne darauf verzichten. Auf der Unterseite des Systems konnte ich die eingebaute Feder messen, sie ist aus 3mm Federstahl. Entspricht die Federdrahtstärke einer HW50-Standardfeder?

    4. Im Abgeknickten Zustand hat der Lauf ein sehr großes Spiel zwischen der Hülse (mit Achsschraube verschraubt). Zwischen Hülse und Lauf ist auf jeder Seite noch eine Gleitscheibe. Ist dieses Spiel im abgeknickten Zustand normal?

    Grüße
    WilderSüden

  • Danke, aber die Explosionszeichnung passt leider nicht!

    Meine HW50 hat keine 4-eckigen Paßstücke auf den Seiten, hat aber zusätzlich noch einen Sicherungshebel am Systemende.

    Grüße
    Wilder Süden

  • Deine HW50 müsste noch das geschraubte Endstück haben. Um sie zu demontieren Bau am besten den Abzug durch austreiben der beiden Stifte aus. Er lässt sich dann nach unten rausziehen. In den Schlitz, wo vorher der Abzug steckte kannst du nun ein passendes Stück Stahl stecken oder auch einen Ring-Maulschlüssel und das Endstück abdrehen. Falls wirklich ne stärkere Feder drin ist pass bei den letzten Gewindegängen auf.

  • Ich verstehe nicht warum ein offenkundig funktionierendes Gewehr nun unbedingt zerlegt werden muß, zudem noch von jemandem der das noch nie gemacht hat? Jetzt haben wir das Jahr so schön herumgebracht und einen Tag vor Silvester hat noch niemand irgendwelche Schnittverletzungen von umherfliegenden Endstücken, die völlig unnötigerweise von funktionierenden LGs abmontiert wurden.


    @ Wilder Süden:
    Genieße das schöne alte LG doch nun erstmal. Natürlich geht der Abzug an so einem alten Stück etwas schwerer, aber es gibt jetzt mit Hausmitteln erstmal nichts was Du als Beginner daran ändern kannst. Ich rate Dir aus Erfahrung dringend davon ab da jetzt groß herumzunesteln, im besten Falle kommt man da nur nicht weiter... Im schlechtesten Fall fängt der Abzug den Kolben nicht mehr, oder die Handhabung wird unsicher etc.
    Das Spiel im Knickgelenk kannst Du evtl noch etzwas reduzieren. Der Lauf sollte so fest im Gelenk geklemmt sein, daß er sich noch leicht bewegen läßt, aber in jeder Position bei gespannter Feder stehen bleibt.

    Ansonsten würde ich dem schönen und gut erhaltenen alten Stück jegliches Fusseltuning ersparen und es nicht verbasteln! Das LG ist so wie es ist wunderschön und hat als Oldie durchaus seinen Scharm, auch mit etwas schwergängigem Abzug. Übrigens schießt man häufig mit knackigen Abzügen besser als mit sehr leichten. Leichte Abzüge bringen nicht automatisch Präzision, das ist ein Trugschluss dem leider viele Anfänger immer wieder erliegen.

    Um die Feder würde ich mir mal grad gar keine Gedanken machen. Jedenfalls würde man sowas, sofern man es überhaupt wissen will, mit einer v0 Messung klären und nicht indem man das jetzt einfach mal auf gut Glück - unerfahrenerweise - auseinanderschraubt... das ist Käse. Um Dein Gewissen zu beruhigen: Die Drahtstärke entspricht der Standardfeder.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hallo zusammen,

    zuerst einmal vielen Dank für die Antworten.

    Zitat

    Dies ist für mich vollkommen ausreichend und wird in diese Richtung gehen, einen Austausch des Abzugs habe ich eigentlich nicht geplant. :thumbup:

    Zitat

    Ich verstehe nicht warum ein offenkundig funktionierendes Gewehr nun unbedingt zerlegt werden muß..

    Nee, da hast Du mich missverstanden. ;( Nur wenn es sich eindeutig erkennbar um eine Exportfeder handeln würde, hätte ich das Luftgewehr zerlegt und eine neue Standardfeder eingebaut.

    Zitat

    Die Drahtstärke entspricht der Standardfeder.

    Diese Aussage ist für mich vollkommen ausreichend, somit bleibt das Gewehr wie es ist! :D oder doch nicht?

    Zitat

    "Das Luftgewehr hat eine gewaltige Durchschlagskraft"
    Wie definierst du das?

    Bitte nicht Lachen, aber ich esse sehr gerne geröstete Schwäbische Maultaschen mit Mais. Nach dem guten Essen bekomme ich dann immer die leeren Maisdosen, gekauft bei Aldi Süd.
    Und so habe ich in meiner Bastelstube immer einige dieser Maisdosen vorrätig, sehr stabil und mit gleichbleibender Qualität, um einen (meinen) Schnelltest durchzuführen.

    Wird eine Seite von einem Diabolo (RWS Basic) nicht durchschlagen, wird es Zeit die Dichtungen und/oder die Federn zu wechseln. Eine gewartete Diana 75 mit neuem Federsatz und neuen Dichtungen durchschlägt locker beide Dosenwände.

    So sieht mein Schnelltest aus, der innerhalb weniger Sekunden durchgeführt ist. :thumbsup:

    Wenn ich es dann genauer wissen möchte, folgt natürlich eine V0-Messung. Und diese liegt im aktuellen Fall mit meiner HW50 bei über xxxm/s.


    Wenn mir noch jemand eine passende Explosionszeichnung hätte, würde ich mich sehr freuen. :rolleyes:

    Grüße und einen guten Rutsch
    WilderSüden

    Einmal editiert, zuletzt von WilderSüden (30. Dezember 2014 um 19:38) aus folgendem Grund: V0 entfernt ;-)

  • Und diese liegt im aktuellen Fall mit meiner HW50 bei über 230m/s.


    Mit RWS Basic???
    Wie schwer sind die?,0,48g?oder 0,45g?
    Das wären dann also ca.12Joule - zu viel,jedenfalls wenn das F drauf ist!

    http://www.sportwaffen-schneider.de/product_info.p…roducts_id/1506
    Hier wird die Stärke der pösen Feder mit 3,1mm angegeben!Für die Standardfeder leider keine Drahtstärke genannt...
    Aus eigener Erfahrung würde ich die aber auf 2,5-2,7mm schätzen(Erinnerung an selbst gewechselte und dabei gemessene Federn)

    Einmal editiert, zuletzt von Dorgo (30. Dezember 2014 um 17:48)

  • Die Drahtstärken schwanken manchmal, vermutlich abhängig davon wann das produziert wurde und was da gerade vorrätig war... normalerweise ist die F Feder in Drahtstärke gleich, lediglich kürzer. Aber auch da habe ich schon andere Lösungen gesehen. Sicher kann man sich allein aufgrund der Drahtstärke nicht sein.

    Unabhängig davon was denn nun tatsächlich in den LG ist würde ich mich sehr freuen wenn "zu hohe" Werte nicht in der Öffentlichkeit breitgetreten werden.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung:

    zu 1. Explosionszeichnung

    Zitat

    Danke, die scheint zu passen :thumbup:


    zu 2. Demontage Abzugseinheit
    Es sind nur die 2 Zylinderstifte heraus zu treiben, der Abzug mitsamt dem Sicherungshebel lässt sich dann komplett entnehmen – fertig. :thumbup:


    zu 3. Standardfeder - Exportfeder
    Ich habe nun eine neue Standardfeder vom Büchsenmacher, mit Rechnung, vor mir liegen.
    Nachfolgend die Abmessungen der Standardfeder:

    Gesamtlänge: 24cm
    Außendurchmesser: 19,7mm
    Durchmesser-Federdraht: 2,8mm
    Windungen (ohne die ersten angelegte Windungen li-re): 29

    Die eingebaute Feder ist definitiv eine stärkere Feder! :thumbdown:


    zu 4. Spiel zwischen Lauf und Systemhülse
    Im abgeknickten Zustand lässt sich ein Spion mit 0,20mm zwischen Gleitscheibe und Systemhülse schieben, dies ist zu viel! :thumbdown:

    Ich muß das Luftgewehr nun zuerst einmal zerlegen, um die Ursache zu finden und anschließend das Spiel auf max. 0,05mm anpassen.


    Grüße
    WilderSüden

  • Bestimmt gibt es mal wieder einen Newbie, welcher seine HW 50 zerlegen möchte.
    Zur Unterstützung gibt es nachfolgend eine kurze Anleitung zum Zerlegen einer Weihrauch HW 50 (alte Version) mit dem geschraubten Endstück.
    Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen. :D

    Explosionszeichnung: http://www.mek-schuetzen.de/Blueprints/Weihrauch_HW50.gif

    Wichtiger Hinweis: keine Gewähr, Anwendung auf eigene Gefahr!

    Anleitung:

    1. Waffe entladen und entspannt


    2. Luftgewehr entschäften
    dazu die 3 Schrauben entfernen


    3. Visierung demontieren

    dazu die 2 Schrauben entfernen


    4. Korn/Kornträger demontieren

    den Metallring um den Kornträger mit einer Zange von innen aufweiten (nur im elastischen Bereich!) und nach vorne abziehen,
    um Beschädigungen zu vermeiden, die Zange mit einem Stück Stoff umwickeln

    den restlichen Kornträger von links nach rechts aus der Schwalbenschwanzführung heraustreiben, ich habe dazu ein Stück Holz verwendet


    5. Abzugseinheit entfernen
    dazu die 2 Zylinderstifte mit einem passenden Durchschlag heraustreiben

    und schon kann die komplette Abzugseinheit mit dem Sicherungshebel entfernt werden


    6. Endstück lockern
    dazu habe ich ein passendes Holzstück in die Aussparung für den Abzug gesteckt und mit einem gezielten Schlag auf das Holzstück
    (Drehrichtung beachten!), das Endstück gelöst.


    7. Endstück herausschrauben
    Aufgrund der Federspannung gab es für mich da nur zwei Möglichkeiten.
    Als „Beginner“ war mir das mit dem Brett vor dem Bauch einfach eine Nummer zu groß.

    A: man nehme die altbewährte Spannvorrichtung und dreht das Endstück damit heraus

    damit die Feder oder das Endstück nach dem letzten Gewindegang nicht ausknickt, kann man als Schutz noch ein Kunststoffrohr überziehen

    B: mit einer Hilfsvorrichtung (finde ich auch ideal für den Zusammenbau :thumbup: )
    Ich habe dazu ein Stück Balken (11cm hoch) genommen und mit einem 30mm Fostnerbohrer von oben eine Durchgangsbohrung in das Holzstück gebohrt.

    Anschließend mit der Kreissäge das Holzstück, mittig der Durchgangsbohrung, geschlitzt (6cm tief)

    nun das System in die Durchgangsbohrung einführen und den geschlitzten Bereich in den Schraubstock einspannen.

    In diesem Zustand ist das Endstück in der Bohrung eingespannt, nicht aber die Systemhülse selbst, diese lässt sich noch frei drehen.
    Dabei lässt man das Gewicht der Systemhülse für sich arbeiten, da dieses der Federkraft entgegen wirkt. Das Endstück kann jetzt
    leicht heraus gedreht werden.

    Und das ganz ohne Blutverlust, Schnittverletzungen oder sonstige Unannehmlichkeiten :n17:


    8. Achsenverschraubung lösen

    dazu habe ich das System auf eine dicke Schaumstoffmatte gelegt, mit einem großen Schraubenzieher und mit der Unterstützung eines
    Gabelschlüssels die Achsverschraubung gelöst. Ein Kontern der Schraube war nicht nötig.


    9. Endspurt

    Zum guten Schluss kann man nun den unteren Spannhebel aus dem Kolben und der Systemhülse ausfädeln, und den Kolben entnehmen.


    Grüße
    WilderSüden