Vorderlader - Kanonen

Es gibt 133 Antworten in diesem Thema, welches 39.819 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. April 2022 um 11:28) ist von edwin2.

  • Eine Kleinigkeit am Rande.

    Nachdem ich feststellte das mein Brünierungsmittel für Buntmetalle ausgegangen war, versuchte ich mal ein altes Rezept um ein Kanonenrohr zu färben.
    Nach dem Entfetten schüttete ich ein wenig Ammoniaklösung in ein Einmachglas und legte auf den Boden des Glases einen passenden Untersetzer. Darauf stellte ich das Rohr, welches oben an der Glaswand lehnte. Dann wurde das Glas dicht verschlossen.
    Nur die Ammoniakdämpfe dürfen mit dem Metall in Berührung kommen, nicht die Flüssigkeit, weil an den Stellen das Metall ungefärbt bleibt.
    Maximal läßt sich mit diesem Verfahren eine karamelbraune Färbung erzielen, siehe Bild. Dabei auf der Oberfläche entstehender Grünspan durch den Kupferanteil des Messings kann man mittels Essig leicht entfernen.


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  • wenn dus ganz schwarz willst, besorg dir messingbeize, ist auch auf amoniak basis, hab ich mal bei egun gefunden, der verkäufer hies glaub ich schwarzmacher.

    Grüßle Torro

  • @ Torro

    Danke für den Hinweis.

    Normalerweise benutze ich Noirit zum Schwarzfärben von Messing.
    Ist eigentlich für Silber gedacht, färbt aber auch Messing tiefschwarz.

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  • Ja, es gibt aber auch eine Reihe von Chemikalien die man zum Färben von Messing einsetzen kann.
    Die bekanntesten sind Schwefelleber, Pariser Oxid, und eine Mischung aus Kaliumpermanganat und Kupfer II Sulfat, wobei ich Schwefelleber wegen des Gestanks nicht nutze.

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    Einmal editiert, zuletzt von Zündnadel (2. September 2014 um 21:57)

  • Eine Arbeit für den Winter:

    Die Zinnfiguren eines preußischen Geschützzuges mit nachfolgendem Bagagewagen, der Fässer mit Pulver, Wasser, Kanonenkugeln usw. enthält, müssen entgratet, geschliffen und bemalt werden.
    Das Ganze ist ca. 50 cm lang und bekommt nach der Fertigstellung eine eigene Vitrine für das Bücherregal.


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  • Dikar - Kanone

    Eine Miniaturkanone aus der Zeit als Dikar noch bestand.
    Länge 24 cm, Breite 15,5 cm, Rohrlänge 15 cm, Gewicht 631 gr......


    .....Mal schauen ob noch ein Schiffsgeschütz dieser Firma zu bekommen ist...

    So, habe ich nun auch ein Schiffsgeschütz von Dikar.
    Bzw. mehr ein Kanönchen.

    Cal. 45, also 11,4 mm.
    Das Kanonenrohr aus Stahl mit Zügen ist 19,5 cm lang. Das entspricht der Gesamtlänge einschließlich der Lafette, deren Breite über die Achsen 9 cm beträgt.
    Das Gesamtgewicht beträgt 607 gr.

    Die Verarbeitung entspricht der anderen Dikar - Kanone, hier jetzt auf dem Stahl leichter Flugrost, den ich schleunigst entfernen werde.
    Die Lafetten dieser beschossenen Kanonen sind rein funktional und weniger was fürs Auge. Damit ist mein Ausflug in die Dikarzeit auch beendet.


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  • Zwar egal, aber gezogener Lauf ist bei einem Kanonengeschütz unüblich. Meine etwas größere Kanone im Kal. 69 ist glatt. Pflastern empfiehlt sich dennoch. Für meinen Kentucky im Kal .45 verwende ich Kugeln 11,05 mm plus 0,2 mm Pflaster. Das stopft dann nicht so stramm.
    Das Ding musst zum Schuss festhalten. Sonst überschlägt es sich nach hinten.

  • Ja, der Sinn dieses gezogenen Laufs bei einer Vorderladerkanone entzieht sich mir auch.
    Erst um 1850 gab es die ersten Kanonenrohre mit Zügen als Hinterladerkanonen mit Kartuschen und Geschossen, die Vorderlader verdrängten.
    Diese Schiffskanonen wurden zur Zeit ihrer Nutzung hauptsächlich mit Eisenkugeln bestückt, wo Züge absolut keinen Sinn machen würden. Ein Pflastern der Kugeln, um da dem Gasverlust vorzubeugen ist bei den verwendeten großen Kalibern undenkbar und wird in der Literatur auch nicht erwähnt.
    Ich vermute das der tiefere Sinn dieser Züge im Modell verborgen bleiben wird, da Ansprechpartner der damaligen Firma wohl kaum zu finden sein werden.

    Das diese kleinen, viel zu leichten Kanönchen, gemessen am Kaliber, gerne Purzelbäume schlagen, war mir bekannt.
    Irgendwann in den nächsten Wochen werden wir bei einem Freund mit Berechtigung die Dingerchen mal ausprobieren.

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  • .....

    Das ist der klägliche Rest der einst grossen Sammlung. Aber irgendwann wollte ich nicht die Möbel rausschaffen um nur noch Platz für mein Hobby zu haben ;)

    Grins, ja, ich mach mir langsam auch Gedanken über das Wohin mit dem Zeug, zumal ich auch andere Sächelchen sammle.

    Das Schiffsgeschütz in der Mitte gefällt mir.

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  • Ja, der Sinn dieses gezogenen Laufs bei einer Vorderladerkanone entzieht sich mir auch.....

    Im nachfolgenden Video ist das gleiche Schiffsgeschütz zu sehen, wo ebenfalls diese Züge im Rohr erwähnt werden. Der da mit der Kanone hantiert scheint sich auch keinen Reim darauf machen zu können. Offensichtlich wird aber, das seine Bleikugeln Übermaß haben und mit Kraftaufwand in den Lauf gestoßen werden, wodurch das sonst übliche Pflastern bei Kugeln mit Untermaß entfällt. Hat man sich bei Dikar also doch was bei diesen Zügen gedacht?
    Die Züge haben übrigens keinen Drall, sondern verlaufen gerade.


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  • Hat man sich bei Dikar also doch was bei diesen Zügen gedacht?


    Vielleicht waren die gezogenen Rohrstücke auch nur Produktionsreste, die von Standardrohlingen beim Gewehr- oder Pistolenbau übrigblieben?
    Oder sie resultierten aus irgendwelchen gesetzlichen Regelungen eines Käuferlandes, wo glatte Läufe unter einer gewissen Länge verboten sind?


    Stefan


  • Vielleicht waren die gezogenen Rohrstücke auch nur Produktionsreste, die von Standardrohlingen beim Gewehr- oder Pistolenbau übrigblieben?....

    War auch meine erste Überlegung, zumal das Rohr aus zwei Teilen besteht. Der Boden ist aufgelötet.
    Aber pillegerade Züge?

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  • Der Boden ist nicht aufgelötet - das ist die sogenannte Schwanzschraube, die aber in der Regel eingeschrumpft ist und sich nicht so ohne Weiteres lösen läßt - ist bei nahezu allen Vorderladern (außer Kanonen) so, da sich das Rohrinnere so besser bearbeiten läßt. Ich habe die gleiche Kanone, die Züge verlaufen nicht gerade (mag aber so erscheinen durch die kurze Rohrlänge), sondern haben einen Drall von etwa 1:66 ( eine Umdrehung auf 66 Zoll - genau wie bei den Rundkugelgewehren. Bei Meiner ( ich hatte mal 2, ist bei beiden so gewesen) sind aber die Schildzapfen so heftig beim Stumpfschweißen gegen das Rohr gepresst worden, dass in der Bohrung links und rechts ein Buckel entstanden ist - merkt man beim Putzen und ein halbwegs genauer Kugelschuß ist damit auch nicht drin. Zumal das Laufinnere nicht wirklich glatt ist, da sind teilweise noch Rillen vom Bohren in den Feldern. Ich nehme sie nur zur Lärmerzeugung ;)

  • @ ulli s

    Danke für den Hinweis.
    Nachdem ich deinen Kommentar gelesen habe, hatte ich mir das Rohr genauer angeschaut.
    Ja, du hast in allen Punkten recht.
    Das Teil ist nicht verlötet. Was ich als Reste von Hartlötzinn gedeutet hatte stellte sich unter der Lupe als kleine Erhebungen heraus, wo jemand wohl vorsichtig versucht hat aufzuhebeln. In den Zügen ist tatsächlich eine minimale Krümmung zu erkennen, natürlich viel zu gering um einen stabilisierenden Drall zu erzeugen.
    Und die Dellen in Höhe der Zapfen sind leider auch bei mir zu beobachten. Zwar minimalst, aber immerhin...
    Wahrscheinlich das dieser Fehler bei allen verkauften Kanonen dieses Typs von Dikar zu beobachten ist.
    Ich muß morgen mal in der Werkstatt mit dem Innentaster schauen wie groß die Dellen sind.
    Die Seele des Messingrohrs der anderen Kanone ohne Züge ist übrigens makellos poliert.

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