Diana T01 T02 T03 T04 T05 T06

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 7.180 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Juli 2020 um 17:09) ist von tacker2.

  • Herzliche Grüße an alle.

    Ich habe mich in letzter Zeit mal ein wenig bei den Diana Gewehren umgeschaut. Besonders die Modelle 24, 25, 26, 28, 34 und natürlich 75 (eventuell auch die 60er Baureihen) haben es mir angetan. Jetzt ist mir aufgefallen, dass viele Modelle mit unterschiedlichen Abzugssystemen ausgestattet sind (T01-T06). Was sind denn da die genauen Unterschiede zwischen den einzelnen Abzugstypen? Gut T01 ist oftmals in der Diana 75 verbaut und ein Matchabzug, aber ist dann der T06 der schlechteste?

    Wäre schön wenn wir hier mal eine ordentliche Differenzierung/Beschreibung der einzelnen Diana Abzugssysteme zusammenbekommen.

    Lieben Gruß Jason

  • Das Diana 240 Cl. hat einen T5 Abzug, das ist ein Druckpunktabzug, der im Vorzugsweg einstellbar ist (die Strecke bis zum Auslösen), das Abzuggewicht selbst ist fest und liegt laut hier oder bei SWS gelesenen Werten bei ca. 1,2 kg.
    Zu den anderen kann ich nichts sagen - jedoch ist die Folgerung 1 = gut und 6 = schlecht nicht richtig, dabei werden die unterschiedlichen Generationen systemanunabhängig benannt. Der T6 z.B. ist ein weiterentwickelter T5 und nach Ansicht einiger hier deutlich besser.

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

  • Danke Motorbiker
    Das mit dem T01=gut und T06=schlecht war auch eher provokativ gemeint.

    Wir können schonmal festhalten:
    T01 = voll einstllbare Matchabzug (wobei ich den jetzt neulich auch als Bezeichnung bei einer ältern kleinen Freizeit-Diana gesehen habe (Diana 20 T01))
    T05 = einfacher Druckpunktabzug mit einstellbaren Vorzugsweg; Abzugsgewicht 1,2Kg
    T06 = Vorweg, Druckpunkt und Abzugsgewicht einstellbar (Vorweggewicht 300-380g und Abzugsgewicht 400-500g)

    Gruß Jason

    Edit.: Es scheint noch die "D"- Abzüge mit zwei Einstellschrauben ( z.B. Diana 24D/25D)zu geben und T02 könnte ein reiner Druckpunktabzug sein. Außerdem scheint es tatsächlich nen unterschied zwischen dem Diana T01 als Matchwaffe und Freizeitwaffe zu geben.

    3 Mal editiert, zuletzt von Jason (15. März 2013 um 22:07)

  • Was ich weiß ist, daß der T5 im Vergleich zum früher verwendeten Direktabzug einen Pluspunkt darstellt, der direkte kam auf knapp 2,5 kg und löste wohl sehr plötzlich aus. Mir kommt der Abzug ganz gut zupaß, aber es geht halt immer noch besser. Häufig wird hier anstelle des 240 das HW 30 S empfohlen - wegen des Record-Abzugs, der wohl echte Matchabzug-Qualitäten hat.

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  • Weißt du den wie der Direktabzug genannt wurde? Ist das vielleicht der T02? Der T06 ist wohl ein ernshafter Konkurrent zum HW Rekord-Abzug. Hier scheiden sich aber die Geister. Die einen meine Rekord ist besser, die andern finden den T06 besser.

    Gruß

    Edit.: So wie ich das verstanden habe, kann man beim Rekord nur in der Mod-Version von L0ngbow/Canelles den Vorzugsweg einstellen. Da wäre dann der T06 schonmal (zumindest in den Auslieferungsversionen) etwas besser.

    Einmal editiert, zuletzt von Jason (17. März 2013 um 00:25)

  • Dank LuPi Luke gibt es jetzt schonmal eine Erweiterung des bisher gesammelten. Hierbei handelt es sich um den Abzug der Diana 25 DS (Vielleicht auch noch in anderen Dianas beheimatet, diese kenne ich aber nicht)
    Hier mal ein Auszug seiner Beschreibung: "Man kann den Widerstand des Druckpunktes einstellen. Das wars auch
    schon! Eine Schraube um die Stellschraube festzusetzen und eine für den
    Druckpunkt. Lässt sich aber sehr gut mit schiessen.Aber mit dem Rekordabzug komme ich besser klar. Fühlt sich einfach besser an!

    Und das mit dem Kugelabzug ist so auch nicht ganz richtig. Es müsste eigentlich Kugelauslösung oder Kugelsystem heissen.

    Ein Kugelabzug löst die Sperre bzw. den Auslösemechanismus über zwei
    oder drei versetzt hintereinander liegende Kugeln aus. Dies wirkt wie
    eine Übersetzung!

    http://www.bixn-andy.at/index.php/website/kugelabzuege.html

    Bei dem Dianasystem wird die Kolbenstange zwischen 3 Kugeln eingeklemmt.
    Beim drücken des Abzugs wird eine Hülse nach hinten geschoben, die
    Kugeln rutschen nach aussen und bumms!"


    Hoffentlich findet sich noch was zu den andern Abzugssystemen der Dianas

    Gruß

  • Das Ding ist alt, aber (für mich) spannend. Mein Lieblingsabzug war der alte prä-T01, wie er früher z.B. im Modell 35 eingebaut war. Damit konnte ich mit sehr fein eingestelltem Druckpunkt, völlig ohne zu verreißen, super treffen. Einzig die Montage, welche bei jedem Öffnen des Systems nötig ist, ist etwas tricky. Um ehrlich zu sein, ich habe auch nie ganz begriffen, wie er funzt, aber er funzt! Es wird wohl so wie oben beschrieben sein, dass eine Hülse die drei Kugeln innen hält und mit dem Abzug verschoben wird, so dass die Kugeln nach außen wandern und den Kolben freigeben können. Nur hab ich das mit der Hülse noch nicht so ganz von außen nachvollziehen können.
    Aber: Ich finde dieses Dreikugelschloss besser als alle Hakenschlösser. Bei den Haken wird die ganze Federspannung von winzig kleinen Kanten gehalten, und mich wundert, wie lange die problemlos funzen. Geht jedenfalls nur mit gehärtetem Stahl. Dann zentriert sich das Dreikugelsystem selbst, es braucht keine zusätzliche Kolbenzentrierung. Drittens ist das Ganze prinzipiell rotationssymmetrisch, das heißt Drehmomente durch Spannen und Entspannen der Feder können leicht abgebaut werden, z.B. im Modell Diana 52.
    Für mich sind das entscheidende Vorteile. T01 und spätere arbeiten nach demselben Prinzip, nur sind sie modular aufgebaut, das heißt, die Demontage des Systems ist viel einfacher. Ich glaube der letzte dieser Art ist der T04, was man an der Form der Verdickung am Ende der Kolbenstange erkennen kann. Hakenschlösser brauchen Kanten.
    Leider lässt sich der Druckpunkt meines T01 nicht befriedigend einstellen, sodass ich lieber ohne Druckpunkt über die vordere Einstellschraube (die hintere weit genug herausgedreht) abziehe.
    Hier finde ich den T06 auch nicht entscheidend besser. Der Vorweg (Stufe 1) ist bei rausgedrehtem Druckpunkt irrsinnig lang, sodass zunächst eine etwas längere Stufe-1-Schraube (mit kugelförmiger Spitze) rein muss, dann gehts. Aber immerhin lassen sich Vorweg, Druckpunkt und Abzugskraft getrennt einstellen, letztere sehr fein.

    Aber wenn es nach Feinheit des Abziehens über die vordere Schraube (Stufe 1) geht, finde ich den Rekord mit Abstand am besten, bei dem komm ich jedoch mit dem Druckpunkt nicht klar, weil ich dann die Abzugskraft nicht soweit verringern kann, dass ich nicht verreiße. Zum Schießen über Druckpunkt ist für mich noch immer der alte vom Modell 35 aus Einzelteilen der beste. Alles Geschmackssache.

  • dass eine Hülse die drei Kugeln innen hält und mit dem Abzug verschoben wird, so dass die Kugeln nach außen wandern und den Kolben freigeben können. Nur hab ich das mit der Hülse noch nicht so ganz von außen nachvollziehen können.

    Guten Morgen!
    Auch die alten Diana Abzüge sind sozusagen Hakenabzüge.
    Die Schlosshülse wird mit einer Feder nach vorne gedrückt. Beim spannen des Laufs wird diese nach hinten gedrückt und rastet am Abzug an einem Haken ein. Beim durchziehen des Abzugs wird die Hülse freigegeben, rutscht nach vorne und gibt die 3 Kugeln nach aussen frei. Dadurch wird wiederum die Stange am Kolben freigegeben.
    In diesem Thread kann man die Hakengeschichte gut erkennen:
    Fragen zum Zusammenbau einer Diana 35

  • Danke für die Aufklärung, ich guck mir den Thread mal an. Vielleicht kapier ich es dieses (beim zwanzigsten) mal. Aber, mit Hakenschloss meine ich, dass die ganze Kraft der Kolbenfeder vom Haken gehalten wird, und bei den Kugelschlössern eben nicht, sondern von den Kugeln. Und das wirkt intuitiv gesünder Wenn man so will ist der Abzugshebel auch ein Haken :-). Was ich aber lustig finde, dass der letzte Beitrag 2013 war und es hier sofort weitergeht, cool.

  • natürlich nicht. Also das reicht mir zur Erklärung nicht, aber egal, irgendwann, wenn ich groß bin.
    Auf dem zweiten Bild schon ist diese runde, blanke Fläche zu sehen, ca. 1 cm Durchmesser. Welche Funktion hat die?

  • Ich versuche das mal:
    Das runde ist ein eingelegtes Hartmetallplättchen, auf dem der Abzughebel "kippt". Da stützt sich die Stellschraube drauf ab. Dadurch wird Abnutzung auf dem Standard Stahl der Systemhülse vermieden.
    Und ja, Du hast Recht. Die Kraft der Kolbenfeder wird auf die 3 Kugeln verteilt. Bei anderen Abzügen verteilt sich das auf die ganze Abzugmechanik. Also auf die ganzen Hebelchen.
    Die Fläche davor ist die Schlosshülse mit der Aussparung für den Abzughaken.

  • Also fast hatte ich es mir gedacht, der Abzughaken greift durch die Aussparung der Systemhülse in die Aussparung der Schlosshülse. Ist das die, welche sich verschiebt und die Kugeln freigibt? Und ja, dass die runde Fläche extra poliert und hart ist, hab ich mir auch schon mal gedacht. Nur: Da bewegt sich noch nichts! Der Abzughebel dreht sich doch um seine Achse, was ändert daran diese Fläche und ob da die Einstellschrauben draufdrücken? Also, wenn eine der Schrauben (auch gehärtet) auf diese harte Fläche kommt, dann ist doch Ende der Bewegung, oder?

  • Ist das die, welche sich verschiebt und die Kugeln freigibt?

    Genau!

    Da bewegt sich noch nichts! Der Abzughebel dreht sich doch um seine Achse, was ändert daran diese Fläche und ob da die Einstellschrauben draufdrücken? Also, wenn eine der Schrauben (auch gehärtet) auf diese harte Fläche kommt, dann ist doch Ende der Bewegung, oder?

    Schau Dir mal Bilder vom Abzug an.
    Das Züngel mit der Stellschraube ist zwar auf einer Achse, aber die Halterung, oder Aufnahme des Züngels ist wiederum in einer Aufnahme welche zudem noch gefedert ist.
    Beim Abziehen wird diese gefederte Mechanik bewegt und das Züngel gleitet dann mit der Stellschraube auf dem Plättchen.

    Hier gut zu sehen:
    DIANA 35 Lässt sich nicht auslösen

  • nicht ganz klar, aber vielleicht. Also Das Ganze kippt dann quasi um die erste oder zweite Stellschraube? Und diese Bananenfeder, die immer rausspringt, die verschiebt die Verschlusshülse oder hält diese auf Spannung? Der Abzughaken in der Aussparung muss also nur diese Kraft aushalten?
    Aber, auf dem Foto gut zu sehen: Die beiden Stellschrauben in der Nähe des Fingers, die sind doch so kurz, die haben doch nichts mit der polierten Fläche zu tun! Auch das hab ich nicht kapiert. Und auf dem Bild nicht zu sehen, ganz rechts ist ja auch eine Feder eingeklemmt. Drückt die den Abzughalter in die Waagerechte? Ist es so, dass in Stufe 1 zunächst der Abzughebel kippt und mit Stufe 2 der Abzughalter? Vielleicht kann man das auf diesem Weg nicht erklären.
    Trotzdem: Das Ganze ist für mich noch immer ein kleines Wunder. Wer denkt sich sowas aus?
    Im Vergleich sind die Rekordabzüge irgendwie billiges Design, einfach vier Hebel hintereinander gebaut.

  • Das Problem ist, obwohl n paarmal auseinandergenommen und wieder zusammengebaut, ich hab mich nie getraut, mal ohne Schaft abzuziehen aus angst, das Ganze fliegt mir auseinander. Deswegen konnte ich das Ding noch nie in Aktion sehen. Die Rekorde sind dagegen so einfach. Die kann man ja sogar im ausgebauten Zustand einstellen.

  • Grundzustand:
    Gewehr ist entspannt. Die Schlosshülse, genau heisst das Teil Schloßstück, wird von der Feder hinten im System nach vorne gedrückt und steht immer unter Spannung dieser Feder.
    Die Kugeln in der Federstütze befinden sich in Ruheposition.
    Beim Spannen wird nun der Kolben nach hinten gedrückt. Die Kolbenstange gleitet durch die Federstütze (das ist das Teil wo die drei Schrauben drin sind), drückt die Kugeln nach außen.
    Einen Augenblick später wird das Schloßstück durch den äußeren Kolbenrand nach hinten gedrückt. Das Schloßstück drückt hierbei die drei Kugeln in der Federstütze nach innen, zu diesem Zeitpunkt ist die Schmale Stelle der Kolbenstange auf Höhe der drei Kugeln. Danach rastet das Schloßstück am Abzug ein, da dieser durch Federkraft auf das System drückt. Die Kugeln können nun nicht mehr nach außen und halten den Kolben fest.
    Gespanntes System, Abzug ist eingerastet.


    Voll durchgezogener Abzug. Man sieht das der Abzughalter hochgedrückt wird. Der Haken vorne (noch halb im System) hat das Schloßstück nach vorne gleiten lassen.

    Der Abzug:
    So sieht der Vogel aus.
    Man erkennt hinten die Feder, die den Abzughalter hinten hochdrückt. Durch die davorliegende Achse wird die komplette Einheit vorne herunter gedrückt.

    Links die Spitze der Einstellschraube.
    Sie ruht im Ruhezustand auf dem Hartmetallplättchen. Rechts daneben ein "Gnubbel". Der hängt erstmal "in der Luft".

    Das sieht dann ungefähr so aus:
    Das System muss man sich da jetzt randenken.
    Der Haken hält in dieser Position das Schloßstück.

    Wird der Abzug gezogen gleitet die Schraubenspitze nach vorne,
    der Gnubbel kommt runter und drück nun auf das Hartmetellplättchen. Dadurch wird nun die gesamte Mechanik nach oben gedrückt. Durch drehen an der Stellschraube wird die Höhe der Gesamtmechanik verändert und dadurch der Moment wann der "Gnubbel" den Haken nach oben drückt.

    Hier stark übertrieben die Position der Gesamtmechanik bei Schussauslösung.

    Ich hoffe das ich das halbwegs verständlich rübergebracht habe. :saint:

  • Also vielen Dank. Ich hoffe, Du hast jetzt nicht für mich das Ganze auseinandergenommen. Ich muss gestehen, ich hab mein eigentlich schönstes, eben das Modell 35 verliehen, und zwar so, dass ich nicht unbedingt wieder dran komme, aber aus der Erinnerung weiß ich noch was. Was ich nicht sehen kann, und was ich noch immer nicht verstanden habe, wie die kleinen Einstellschrauben oben bis unten diese Wirkung haben können. Man sieht doch, dass die Einstellschraube nicht bis unten durchgeht. Oder stellt man nur über die Position des Abzugs gegenüber dem Abzughalter ein? Und wenn man die Stellschraube weit genug reindreht, kann man dann auch über diese Schraube kippen, ohne dass der Gnubbel wirkt?
    Oder stellt man mit der Stellschraube nur den Vorweg ein, wobei der Druckpunkt sich nicht verändert. Jedoch weiß ich, dass man auch hier den Druckpunkt abstellen, also sehr kriechend einstellen kann. Wenn ich so ein oder mein Ding nochmal zu fassen krieg, guck ichs mir endgültig an. Aber danke nochmal.

  • Also, eine der Schrauben (die vordere) sichert nur die hintere.
    Wenn Du die hintere Schraube reindrehst wird die Mechanik hochgedrückt.
    Dadurch entfernst Du den Gnubbel von dem Plättchen.
    Und der Vorzugsweg wird gößer. Gleichzeitig wird der Druckpunkt geringer, da bei Kontakt des Knubbels mit dem Plättchen der Haken im Abzug schon etwas hochgezogen wurde. Du brauchst dann nur noch wenig Kraft und Weg um auszulösen.
    Dreht man noch weiter rein hat man einen langen Weg und fast keinen Druckpunkt mehr.
    Schraube ganz raus bedeutet das der gesamte Abzug auf dem Plättchen aufliegt und Du den ganzen Weg über den Haken langsam hochziehst. Bis der Schuss bricht. Es kriecht.
    Und nein, den Abzug hatte ich hier noch lose liegen. ;)