Pflege von Luftgewehren

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 5.278 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Juni 2020 um 22:09) ist von lupischreck.

  • Hallo.
    Sagt mal - wie Pflege ich eigendlich mein Luftgewehr richtig?

    Ich habe ein FWB300s - seit 3 Tagen - Vorher Crossman 1077 - Diana 35 und HW55.
    Ich habe mich bisher immer darauf beschränkt am ende einen Ölgetränkten "Wolldiabolo" (keine ahnung wie die heisen) durch den lauf geschossen.

    Reicht das oder muss man mehr machen.
    Danke

  • Ich würde fast sagen, dass du schon zu viel machst ;)

    Die Reinigungspropfen sind zu leicht, daher kommt das Verschießen dieser einem Leerschuss nahezu gleich. Leerschüsse sollten vermieden werden, da der Kolben ungebremst vorne aufschlägt. Ein Geschirrhandtuch leicht mit Öl einsprühen und damit über die Waffe wischen reicht schon völlig aus, im Lauf lagert sich eine Bleischicht an, die den Stahl schützt.
    Federdruck-LG's werden äußerlich mit Öl abgewischt und dann ins Futteral gesteckt, bei Co2 Waffen kommt jede 2. oder 3. Kapselfüllung etwas Silikonöl (ich nehme das von Abbey aus der 35ml Tropfflasche) auf die Anstichfläche der Kapsel, um die Dichtungen des Ventils geschmeidig zu halten.
    Spezielle Stellen (Knickgelenke, bewegliche Teile) werden abundzu mit PTFE-Spray, Vaseline oder Öl behandelt, damit alles reibungslos läuft

    mfG.
    Duke

    Einmal editiert, zuletzt von TheDuke (14. November 2010 um 21:15)

  • Wie immer im Leben gibt es darüber mehrere Auffassungen, jeder hält dies mit der Zeit so wie er es haben will, ich reinige z.B. immer nach dem schießen den Lauf, den meiner Meinung nach dient ein vebleiter Lauf nicht der Präzision, dies ist aber ein heikles Thema das man so nicht beantworten kann, hier sind viele Schützen in zwei getrennte Lager aufgeteilt, wie auch immer Du solltest dies selbst für Dich entscheiden :D

  • Richtig, es gibt ganz offensichtlich 2 Lager.

    Die einen reinigen ihren Lauf gar nicht. Bei den 10 Meter Disziplinen scheint das problemlos eine Präzision zu sichern die für eine Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft ausreicht.

    Die anderen schwören darauf den Lauf sorgfältigst zu reinigen. Diese Fraktion findet man recht oft bei den FTlern die über längere Distanzen schießen. Wobei da die Regel gilt dass die ersten 40-50 Schuss nach der Reinigung sehr unpräzise sind und sich erst danach eine gewisse Phase bester Präzision einstellt.

    Aber, alle Fraktionen scheinen sich einig zu sein das 1. Schnellreinigungspfropfen nichts bringen und das 2. Öl nicht in den Lauf einer Druckluftwaffe gehört.

    Persönlich gehöre ich zu Fraktion 1. Meine Waffe wird von außen mit einem Mikrofasertuch das mit Öl angenebelt wurde abgewischt. Wenn man das Öl auf der Waffe sieht, war es schon zu viel. Und 1x im Jahr bekommt das Scharnier von der Ladeklappe ein Mohnkorngroßen Klecks Teflonfett. So läuft meine Matchwaffe seit Jahren klaglos.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • ...es geht darum, das sich beim Schießen ein gewisser Bleiabrieb im Lauf sammelt.( der aber erstmal nicht die Präzision mindert, da ganz normal)
    Wird dieser Bleiabrieb nun entfernt, verschiebt sich logischerweise die Trefferlage, welche sich dann nach 50-100 Schuss wieder einpendelt.

    Gruß,
    King


    " Wir lieben das, was knallt und stinkt und trotzdem keine Leistung bringt " - Schwalbe-Fahrer aus Leidenschaft! :)

  • Nabend...

    das Reinigen des Laufes macht eigentlich nur bei Feuerwaffen richtig sinn da bei denen auch unverbrannte Pulverreste in den Lauf gelangen
    und zusammen mit kondensierenden Verbrennungsrückständen des verbrannten Pulvers eine Schmutzschicht bilden können.
    Wie oft man aber bei Feuerwaffen den Lauf reinigt oder reinigen sollte weis ich nicht.

    Bei meinen Druckluftwaffen reinige ich den Lauf nicht.

    AGB:
    1. Da der Autor dieses Schrifstückes Künstler ist fallen alle ortographischen Fehler unter die Künstlerfreiheit.
    2. Betreffend der Grammatik - siehe 1.

  • Das heist das ich theoretisch alle 40 schuss den Lauf reinigen muss um gleiche Trefferbilder zu bekommen oder ihn einfach "verbleien" lasse und dasselbe habe?

    Nein, die ersten Schüsse sind eher unregelmäßig, bis sich wieder eine kleine Bleischicht aufgebaut hat.

    Ich würde den Lauf nicht nach dem Schießen reinigen, sondern nur alle paar Jahre einmal. solltest Du das Gewehr für längere Zeit nicht schießen (ein paar Monate) kannst Du den Lauf aber mit einem leicht geölten Wolldocht, den Du mit einer Schnur durch den Lauf ziehst, konservieren. Aber wirklich nur ganz leicht ölen, damit kein Öl in den Kolbenraum läuft, wenn Du das Gewehr stehend lagerst.

    Viel wichtiger ist es aber, die äußeren Metallteile nach jedem schießen mit einem leicht geölten Lappen abzuwischen. Durch den Handschweiß kann der Stahl sonst sehr schnell rosten. ich nehme dazu ein Stück altes T-Shirt welches ich leicht mit Ballistol einsprühe, so wie der Erklärbär es auch schon beschrieben hat.

    Gruß Matthias

  • Es gibt auch andere Erfahrungen...
    ( und ich bin ein bekennender Laufreiniger schon immer gewesen..).

    Ich habe den Lauf einer alten Benjamin Sheridan C9 .20 mit einer Bronzebürste mehrfach durchgezogen ( danach mit einem Wollwischer bis er spiegelblank war) und festgestellt das ich 20 m/s mehr Geschwindigkeit hatte ( Chrony Messung). Und da ich nur den Lauf gereinigt habe kann der Zuwachs nur durch das Reinigen zustande gekommen sein.
    Dazu möchte ich sagen das die Waffe vor 1970 hergestellt wurde und vermutlich vorher noch nie eine Laufreinigung mitgemacht hatte...-
    An der Präzision hat sich nichts geändert aber die Höheneinstellung musste korrigiert werden.

    Leave No Man Behind

  • Nabend...

    das Reinigen des Laufes macht eigentlich nur bei Feuerwaffen richtig sinn da bei denen auch unverbrannte Pulverreste in den Lauf gelangen
    und zusammen mit kondensierenden Verbrennungsrückständen des verbrannten Pulvers eine Schmutzschicht bilden können.
    Wie oft man aber bei Feuerwaffen den Lauf reinigt oder reinigen sollte weis ich nicht.

    Bei meinen Druckluftwaffen reinige ich den Lauf nicht.

    Ich kann aus eigener Erfahrung berichten das ein zu stark Verbeilter lauf einer Matchwaffe (Anschützlauf) die Präzison sehr stark negativ beeinflussen kann,
    Wenn ich meinen Lauf nicht alle 500 Schuss reinige verdoppeln sich meine Streukreise auf 25m. (Schützenfehler sind ausgeschlossen weil eingespannt geschossen)

    Dieser Effekt ist bei starken Luftgewehren wie sie beim Ft üblich sind noch ausgeprägter. Besipielsweise wurde mir berichtet wen man einen Waltherlauf nicht alle
    100 Schuss reinigt könnte man die Diabolos auch auf die Ziele werfen das hätte in entwa die gleiche Präzision nur nicht die gleiche V0 ;)

    Dennis

    Buche ist Brennholz und kein Schaftholz :!:

  • Weil Putzen, Pflegen, Ölen, Das Heiligtum jedes Schützen ist.

    Kein Schütze würde das Pflegen und Reinigen seiner Waffen von einen anderen machen lassen.

    Vieles wurde in Jahren des Testens herausgefunden und somit hat jeder Schütze SEINE eigene Putzfibel

    SEIN ÖL - SEIN Reinigungsmittel - SEIN überzeugungen :rolleyes:

    Ich z.b. würde Ballistol niemals zur äußeren Pflege nehmen nur für die innere Mechanik
    der nächste kommt und sagt "Du spinnst doch Ballistol ist das öl der öle"

    Frag einmal in die Runde wer seinen Lauf reinigt Du würdest sehr überrascht sein :D

    Von daher gehen bei solchen Fragen IMMER die Meinungen weit auseinander.

    gruß hw50

  • Sehr informativ hier - hätte ich mal eine abstimmung gemacht :)

    aber mal ernst - warum seid ihr so uneinig?

    Weils eben eine Philosophie für sich ist.

    Der eine putzt den Lauf, der andere eben nicht. Jeder nach seiner Erfahrung.

    Ich selbst mache es so:

    nach dem Schießen werden alle Metallteile aussen mit einem leichten Ölfilm versehen. Dieser wird abgewischt, damit die "fetten Fingerdatscher" verschwinden. Danach noch mal ein leichter Ölfilm zur Konservierung aufgebracht.

    Laufputzen werde ich wohl ca. alle 5000 Schuss. ;) Da hab ich noch ein bisschen hin.

    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland

  • Balistol - das Öl der Öle - niemals.

    Ich verwende Brunox - auch im beruf.

    Ach nö... bitte nicht noch ein Glaubenskrieg zum Thema Waffen-Öl. Wie HW50 schon sagte, da hat nun wirklich JEDER seinen Favoriten.

    Zum neutralisiern des Handschweißes ist Ballistol bei einer Druckluftwaffe sicher nicht schädlich, wer Brunox nehmen will soll das auch gerne tun, ist auch nicht schlechter. Persönlich nehme ich für die meisten Anwendungen inzwischen Freischütz Grün, wobei die größte Menge davon für meine Feuerwaffen drauf geht. Und ja, da ist Reinigung wieder ein ganz anderes Thema, was die Schützen nicht davon abhält da noch uneiniger zu sein wie man es richtig macht.

    Fazit bleibt, es gibt nur einige wenige Kardinalsfehler die man machen kann, ansonsten sind die Millionen verschiedener Methoden mit Millionen verschiedener Hilfs- und Putzmittel die sich Millionen Schützen Weltweit ausgedacht haben offenbar ALLE geeignet eine Waffe so ausreichend zu pflegen das sie länger lebt als ihr Erstbesitzer. Was will man mehr?

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Moin!

    Was die Pflege außen anbelangt, kann ich das Lupus PTFE Fett empfehlen. Es wirkt wirklich wie auf der Verpackung angegeben versiegelnd, die Metallteile sehen nicht so speckig-ölig, sondern eher seidenmatt aus und zieht vorallem nicht so viel Staub an.
    Zweiter Vorteil ist, daß bei weitem nicht so viele verschmutzte Lappen anfallen wie bei Öl. Da reicht dann, nach der ersten Behandlung, ein hauchdünn mit Fett "beschichteter" Lappen.

  • Um die Verwirrung nun komplett zu machen, hier mein Ritual: ich verwende WD 40 für die beweglichen Teile, sowie außen an der Waffe, tränke dann einen kleinen Fetzen ein wenig in Balistol Öl ein und ziehe diesen von hinten nach vorn mit einer Schnurr durch, jetzt nehme ich nochmals kleine Lappen die ich dann so lange durchziehe bis kein Rückstand mehr am Lappen sichtbar ist.

    Zu den berühmten Ölschuß kann ich nur sagen 3 bis 4 mal durchgeschossen und die Treffpunktlage ist wieder genau da wo sie sein soll, ich glaube die Laufreiniger kommen eher aus der Ecke - Schützen mit Erlaubnispflichtigen Waffen!!!

  • Nur noch meine Variante,bitte :Lauf nach jedem Schießen mit nem basischem Öi( jawohl es gibt auch säurehaltige, z. B . Rostlöser ) also vom Balistol bis zum Babyöl mit dem Wollwischer durch und dann für außen: Autowachs, nicht zusparsam ist genau so korrosiondschützend wie Öl, aber wesendlich grifffester !
    Gruß
    iwan

    bekennender Babyölpfleger