Pistole 8mm: Browning GP DA 8

  • Mitte/ Ende der Achtziger schaute ich mir immer wieder die Waffen-Angebote im Neckermann-Katalog an (die Versandhäuser Otto und Neckermann boten bis in die 1990er Jahre auch Freie Waffen im Gesamtkatalog an). Vor allem die große Browning hatte es mir angetan.
    Es dauerte jedoch einige Zeit, bis ich sie in Händen halten und mein eigen nennen durfte...


    Das Vorbild/ Original

    Der Name und die Marke Browning ist nun schon seit gut einem Jahrhundert berühmt. Die bekanntesten Entwicklungen und noch heute produzierten Systeme von John Moses Browning sind die M 1911 / 1911A1, das schwere Maschinengewehr (mit der dazu passenden Patrone .50BMG = Browning Machine Gun) und eben die Browning M35, besser bekannt als Browning/ FN HighPower.
    Die High Power-Pistole, bzw. "Grande Puissance" von 1935 (daher das Kürzel M35 oder GP35) war, mit ihrer hohen Magazinkapazität (13 Patronen à 9mm x 19), der einfachen Verriegelung und der Formgebung, jahrzehntelang der Maßstab für 9mm-Pistolen. In über 50 Ländern war die HighPower bei Polizei und Militär im Einsatz.
    Auch wenn es im Lauf der Zeit immer weniger Selbstspanner (Single Action) bei der Konkurrenz gab; die HighPower überzeugte mit ihrer simplen und wenig anfälligen Technik.
    Anfang der 1980er Jahre kam endlich eine modernisierte Version der HighPower, mit Spannabzug (Double Action) heraus. In den USA wurde sie als Browning Double Action (BDA) vermarktet, in Europa als FN HighPower Double Action (HP-DA).


    Dieses Modell bildet auch die optische Grundlage für die Umarex´sche SSW-Variante. Die Produktion der BDA/ HP-DA wurde allerdings nach kurzer Zeit schon wieder eingestellt.
    In den 90er Jahren kam dann eine etwas modifizierte Version der BDA auf den Markt. Von dem Vorgängermodell unterscheidet sie sich vornehmlich durch den geradlinigen Entspannhebel und ein etwas kantigeres Frontprofil.

    Eine weitere Variante der BDA ist die BDAO, die Browning-Double-Action-Only. Diese Version besitzt weder einen außen liegenden Hahn, noch einen Entspannhebel.


    Der Nachbau und seine Technik

    Die Bezeichnung der Gaspistole wirkt wie eine Mixtur aus allen bekannten Elementen: Zum einen der Name Browning mit dem stilisierten Hirschkopf, wie es für den amerikanischen Markt verwendet wird, zum anderen das FN-Logo und das Kürzel GP (=Grande Puissance), wie sie sonst bei Waffen von FN/ Herstal, bzw. für den europäischen Markt, anzutreffen sind.

    Ein wenig irreführend ist die derzeitige Beschreibung der GP DA auf der Umarex-Homepage:
    „Das besondere Merkmal der GP DA9 ist die Verriegelung, auch das "Browning-System" genannt. “

    Tatsächlich ist die die relativ kurze und einfache Verriegelung des Laufs mit dem Verschluss, welches von Browning erstmalig bei der HighPower angewandt wurde, so simpel wie genial. Die GP DA hat aber (wie nahezu alle Schreckschusspistolen) einen unverriegelten Verschluss und der Lauf ist fest mit dem Griffstück verbunden. Vom „Browning-System“ keine Spur.

    Weiter heißt es im Online-Text: "Noch heute werden viele Faustfeuerwaffen nach diesem Vorbild konstruiert. Eine so geschichtsträchtige Waffe wie die GPDA9 ist in der Gas-Signal-Version natürlich besonders beliebt.“
    Geschichtsträchtig ist jedoch nur die HighPower-Pistole; ihre Double-Action-Nachfolger führen noch immer ein Schattendasein. Dennoch ist die Beliebtheit der GP DA nicht zu leugnen.


    Die GP DA und ihrer PTB-Zulassungen

    Die GP DA bekam ihre erste PTB-Zulassung im Kaliber 8mm K mit der PTB-Nummer 346 im Juli 1984.
    Es folgten die Nummern PTB 389 (1985-´91) und PTB 389/2 (1992-´94).

    Parallel gab es auch die Version „GP DA 8 / Start“ PTB 390 (1986-´90); dabei war der Ausschuss - kurz hinter dem Patronenlager - nach oben.

    Von 1994 bis 1998 besaß Umarex die Zulassung (PTB 581) für die kürzere 8mm-Patrone in .315 K.

    Die derzeit aktuelle 9mm-Variante hat die Nummer PTB 592. Die PTB-Nummer 772 scheint für die „Improved Version“ der GP DA 9 vorgesehen zu sein.

    Die hier beschriebene GP DA 8, mit Beschuss *KD* (=´93) und PTB 389/2, habe ich Anfang 1994 gekauft. Ihre behördlichen Stempel trägt sie auf der linken Seite.

    Die PTB-Nummer und der Herstellername Umarex stehen auf der rechten Seite.


    Technische Daten

    Kaliber: 8mm K
    Länge der Pistole: 194 mm
    Breite der Pistole: 38 mm
    Höhe der Pistole: 127 mm
    Lauflänge: 124mm
    Gewicht (ohne Magazin): 662 g
    Kst.-Magazin (gefüllt): 80g
    Anz. Patronen: 14 Stück


    Ausstattung

    Ausgeliefert wurde diese GP DA bereits im typisch schwarzen Umarex-Kunststoffkoffer, versehen mit entsprechenden Aufklebern:


    Zur Ausstattung gehörten neben der Waffe plus Magazin, noch der Abschussbecher für Signalmunition und eine Reinigungsbürste.


    Das Griffstück

    Bei der GP DA besteht das Griffstück ganz klassisch aus Metall, genauer: (wie bei SSW üblich) aus Zinkdruckguss.
    Der Abzugsbügel ist nach vorne hin konkav gestaltet und bietet so eine Auflagefläche für den Zeigefinger der anderen Hand, beim beidhändigen Schießen.


    Abzug, Hahn und ihre Funktionweisen
    Die im wahrsten Sinne des Wortes ausschlaggebende Technik befindet sich, wie bei vielen (Großkaliber-) Pistolen, im Griffstück.
    Wie bereits eingangs erwähnt, ist die GP DA eine Double-Action-Pistole; im deutschen Sprachraum auch Selbstspanner oder Spannabzugspistole genannt.
    Als Abzug verfügt die GP DA über ein freistehendes Abzugszüngel, dessen Hebelbewegung die Abzugstange überträgt, welche den Hahn letztendlich spannt, bzw. auslöst.

    Während bei vielen Gebrauchspistolen das Abzugszüngel im gespannten Zustand weit hinten steht und nur noch wenige Millimeter Abzugsweg vonnöten sind, um den Schuss zu lösen; muss man Bei der GP DA 8 den Abzug immer wieder (fast) aus der Ausgangsstellung durchziehen. Die Browning lässt sich nur auf wenige Millimeter Vorzugsweg ein. Das mag für den Schützen zunächst ungewohnt sein, aber es tut dem Schießspaß keinen Abbruch.

    Der ganz aus Stahl und sozusagen für die Ewigkeit gefertigte Hahn ist im Vergleich zur restlichen Waffe nicht schwarz-anthrazit gehalten, sondern wirkt leicht bräunlich (sozusagen „antik“) angelassen. Für den Hahn gibt es drei feste Stellungen:

    (1) direkt auf dem Schlagbolzen/ dem Verschluss aufliegend

    (2) in der Sicherheitsraste, kurz vor dem Schlagbolzen, und

    (3) gespannt, in der hintersten Position


    Liegt der Hahn direkt auf dem Verschluss auf und zieht man den Hahn nur wenige Millimeter zurück, hört man das erste ’Klick’, bei vollendeten Spannen das zweite ’Klick’.
    Um den Hahn in den letzten beiden Positionen zu halten, gibt es entsprechende Rasten im unteren Teil des Hahns. In diese Rasten springt (gut hörbar) ein Federblech ein.

    Im vorgespannten Zustand (auch Single-Action-Modus genannt) wird beim Abdrücken/ Durchziehen des Abzugs dieses Federblech (über die Abzugstange) weggezogen; der Hahn wird ausgelöst und schnellt so nach vorne auf den Schlagbolzen.

    Wird beim entspannten/ ungespannten Zustand der Abzug durchgezogen, wird durch die Abzugstange einerseits das Federblech vorgezogen, als auch der Hahn gespannt. Ab einem gewissen Punkt klinkt sich die Abzugstange aus und der Hahn schnellt vor.

    Nicht wundern: Im Double-Action-Modus wird der Hahn nicht ganz soweit zurück bewegt, wie es sonst beim manuellen Spannen oder nach dem Repetieren der Fall ist.


    Verschlussfanghebel
    Wie beim Original erfüllt dieser Hebel eine Doppelfunktion: zum einen als Schlittenfanghebel, zum anderen auch als Demontagehebel.
    Während die scharfen DA´s aber mit einem Hebel auskommen, verwendet die GP DA zwei Teile: den außen sichtbaren Hebel (lt. Anleitung „Entriegelungshebel“) und einen innen liegenden Schieber, den eigentlichen „Schlittenfanghebel“. Das nach innen abgewinkelte Stück des Schlittenfanghebels dient zudem auch als Patronenausstoßer.

    Durch ihn hindurch ragt ein Zapfen des äußeren Hebels in den Magazinschacht hinein. Ist das Magazin leer, drückt der Magazinzubringer diesen Zapfen und damit auch den Verschlussfang nach oben, welcher dann von innen den Verschluss am weiteren Vorlauf aufhält.


    Magazinhalteknopf/ Magazinsperre
    Zum Lösen des Magazins besitzt die GP DA einen Magazinhalteknopf auf der linken Seite (in Verlängerung des Abzugbügels). Dieser Knopf ist an einem Federblech befestigt, welches am Griffstück fest genietet ist.

    Auf eine Magazinsperre, die verhindern soll, dass das Magazin unbeabsichtigt und/ oder rasant aus dem Magazinschacht fällt, wurde verzichtet (dieses Ausstattungsdetail ist auch nicht unbedingt bei allen scharfen Browning-Pistolen - ob Original oder Nachbau - vorhanden).


    Griffschalen
    Der Griffüberzug der GP DA (wie auch bei der FN HP-DA oder BDA/ BDAO) besteht aus einer einteiligen Griffschale, die von hinten auf das Griffstück aufgesetzt und dort mit einer einzigen Schraube fixiert wird.
    Die Daumenauflagen sind auf beiden Seiten zurückhaltend ausgebildet und erlauben so eine problemlose Bedienung für Rechts- und Linksschützen.
    Alternativ gibt es zum (Standard-) Kunststoffgriff auch eine Holgriffschale, mit Fischhaut und einer messingfarbenen Einlage mit dem Browning-Logo (Hirsch).


    Entspannhebel
    Die Double-Action-Pistole verfügt statt einer klassischen Sicherung nur über eine Entspannfunktion.
    Was für Pistolen ungewohnt und unsicher wirken mag, ist bei Revolvern gang und gäbe: wird der Hahn nicht vorher gespannt (bei Pistolen auch durch den repetierenden Verschluss), muss man den vollen Abzugswiderstand überwinden. Damit ist die fertig geladene Pistole nicht unsicherer als ein aufmunitionierter Revolver.

    Ist der Hahn bereits gespannt, ob manuell oder durch den repetierenden Verschluss, erlaubt der beidseitig angebrachte Hebel das gefahrlose Entspannen des Hahns.

    Zwar sind die Bedienelemente links und rechts angebracht, doch ist die Mechanik recht schwergängig. Es empfiehlt sich (wie auch in der Bedienungsanleitung beschrieben), die beiden Flügel mit der anderen (nicht schießenden) Hand gleichzeitig hochzuziehen.
    Der Hahn klappt dann nach vorne und wird sicher aufgefangen. Danach stehen die beiden Elemente noch ein wenig nach oben abgewinkelt. Einfach herunter drücken (es behindert das erneute Schießen jedoch nicht, wenn man sie so stehen lässt).


    Fangriemenöse
    Am unteren Ende des Griffstücks befinden sich zwei Löcher, zur Anbringung einer - wie bei Militärwaffen üblichen - Fangriemenöse/ eines Fangriemens, um die Waffe gegen Verlieren zu sichern.
    Während das scharfe Original offenbar eine zusätzliche Verstärkung aus Metall besitzt, hängt bei der GP DA 8 das ganze Waffengewicht an der Griffschale, bzw. der rückseitigen Schraube.
    Ein kräftiger Ruck könnte so die Griffschale von der Waffe reißen; man sollte auf die Nutzung also besser verzichten.


    Seltsame Sternchen
    Auf der rechten Seite des Griffstück gibt es einige Stellen, die als Sternchen ausgeprägt sind.
    Dabei handelt es sich scheinbar um produktionsbedingte Spuren, die entstehen können, wenn das Werkstück aus der Gussform gestoßen wird, bzw. die sonst kreisförmigen Einfüll-/ Austrittsöffnungen beim Spritzgussverfahren noch einen Stempel (hier in Sternform) verpasst bekommen.
    Im Gegensatz dazu sind auf der linken Seite nur kreisrunde Fertigungsspuren zu finden.


    Der Verschluss

    Das bewegliche Oberteil der Waffe wird Verschluss oder auch Schlitten genannt. Es besteht, wie auch das Griffstück aus Zinkdruckguss und ist recht simpel konstruiert.
    Bis auf das Auswurffenster auf der rechten Seite ist der Schlitten geschlossen gestaltet. Im Inneren befindet sich in dem hinteren Teil der Schlagbolzen samt Feder.


    Schlagbolzen & Co.
    Über dem Schlagbolzen samt Feder befindet sich eine weitere Bohrung, in der sich der Haltebolzen plus Feder für das „Gegenlager“ befindet. Diese kleine Stahlplatte minimiert die Abnutzungserscheinungen am Verschluss.


    Auszieher
    Die Auszieherkralle befindet sich auf der Außenseite hinter dem Auswurffenster. Im normalen Schießbetrieb drückt sich die leere Hülse selber nach hinten, eckt an dem Ausstoßer an und wird mittels Hebelwirkung ausgeworfen.
    Werden Patronen repetiert, ohne sie abzufeuern, muss die Kralle des Ausziehers die Patronen aus dem Lager ziehen.


    Visier
    Das Visier der GPDA8 ist starr angebracht. Ohne massive Veränderungen lässt sich kein anderes Visier anbringen. Da aber die Visiereinrichtung bei einer Gas-/ Alarmpistole ohnehin nur der Optik dient, kann man dies getrost vernachlässigen.


    Verschlussfeder und Führung
    Bei der GP DA 8 sitzt die Verschlussfeder direkt auf dem feststehenden Lauf (wie bei der Walther PPK und ähnlichen Modellen), während beim scharfen Original eine unter dem Lauf liegende Federführungstange die Vorholfeder aufnimmt.
    Beim zurückgezogenen Verschluss schaut somit nur der Lauf vorne aus dem Schlitten heraus (und nicht Lauf UND Führungsstange). Entsprechend dient das Checkering vorne am Verschluss - unterhalb der Lauföffnung - nur der Optik.


    Seriennummer
    Die GPDA8 besitzt (noch) keine Seriennummer. Lediglich an dem Griffstück ist unten, hinter der Griffschale, eine Nummer eingeprägt.
    Bei der Nummer dürfte es sich entweder um das Herstellungsdatum handeln (Mai `93), wahrscheinlicher aber um den letzten Fertigungsstand gemäß der gültigen PTB-Vorschriften handeln. Diese Zahl findet sich auch auf der Bedienungsanleitung wieder.


    Magazin(e)

    Die GP DA 8 wurde ab Werk mit dem Kunststoffmagazin ausgeliefert. Hochtrabend heißt es dazu in der Gebrauchsanweisung:
    „Die GP DA 8 ist die erste Kurzwaffe, bei der es durch Einsatz modernster Technologie und Werkstoffe möglich wurde, ein reines Kunststoffmagazin zu entwickeln.“
    Doch das Problem dieser Kunststoffmagazine für die GPDA8 ist, dass die Magazinlippen der Belastung durch die von der Feder hoch gedrückten Patronen nicht stand halten und mit der Zeit Risse bekommen und aufbrechen (können).
    Die Folge: es können nur noch ein, zwei Patronen geladen werden, ohne von der Magazinfeder herausgedrückt zu werden. Eine Reparatur des Kunststoffmagazins ist nahezu ausgeschlossen.

    Die Kunststoffmagazine haben noch einen weiteren Nachteil: man kann sie nicht vernünftig reinigen. Die Magazine sind scheinbar als Einweg-Artikel konzipiert worden. Ohne größeren Schaden lassen sie sich nicht auseinander nehmen. Wem einmal das Magazin in den Sand fiel, der putzt und bürstet sich die Finger wund und trotzdem kratzt und knirscht es. Da helfen beim Reinigen auch die großen Fenster wenig.

    Irgendwann waren, aller Innovation zum Trotz, dann auch Metallmagazine zu haben. Diese waren zwar um einiges teurer als die Magazine aus Plaste & Elaste; erfüllten ihren Zweck jedoch besser und waren wohl auch deshalb meist vergriffen.

    Im Bild: Kunststoffmagazin und Metallmagazin nebeneinander, jeweils von rechter und linker Seite.


    Zerlegen/ Zusammensetzen

    Beim Auseinandernehmen der Waffe ist die SSW-Variante ebenso unkompliziert wie das Original. In der Bedienungsanleitung heißt es dazu:
    „Ihre überlegene, einfache Konstruktion – sie kann ohne Werkzeug zerlegt und wieder zusammengesetzt werden – macht sie zu der idealen Alarmwaffe.“
    Ob die einfache Zerlegefunktion für den Kauf eine so große Rolle spielt, darf man bezweifeln. Und wesentlich komplizierter sind andere SSW auch nicht aufgebaut.

    Raffiniert ist jedoch die Doppelfunktion des Verschlussfanghebels: einfach den Verschlussfang-/Demontagehebel von der rechten Seite her reindrücken und auf der linken Seite herausziehen.
    Danach den Verschluss bis ganz nach hinten ziehen, nach oben anheben und nach vorne über den Lauf abnehmen. Dann noch die Feder, die Distanzhülse und das Distanzstück abnehmen. Fertig.
    Viel weiter sollte man die Waffe nicht zerlegen. Eventuell noch den Schlittenfang und den Schlagbolzen, mit den Federn und Haltebolzen.

    Das Zusammensetzen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
    Um den Entriegelungs-/ Demontagehebel wieder einsetzen zu können, ohne von der linken Seite das Distanzstück mit einem anderen Gegenstand (z.B. Schraubendreher) wegschieben zu müssen, sollte man den vorderen Teil des Hebels zum Griffstück hin abwinkeln und gegen den Widerstand des Distanzstücks in die Bohrung einsetzen.


    Abschussbecher/ Zusatzlauf

    Wie (fast) jeder SSW liegt auch der GP DA 8 ein aufschraubbarer Zusatzlauf für das Verschießen von Pyrotechnischer Munition bei. Vom
    Gewinde geht der Becher konisch in den eigentlichen 15mm-Lauf über. In dem Übergang befinden sich die zwei nach vorne abgewinkelten Entlastungsbohrungen.
    Der Becher trägt keine spezielle Modellbezeichnung, sondern nur die Aufschrift "UMAREX A". Und da der Becher noch aus der (für Signalbecher) PTB-losen Zeit stammt, besitzt er auch keine entsprechende Prüfnummer.


    Fazit

    Als diese Schreckschusswaffe auf den Markt kam, hätte wohl kaum jemand gedacht, dass sie sich besser verkauft als das Original.
    Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die SSW-Variante die Käuferwünsche besser erfüllt als das Original. Denn Abzugswiderstand oder gar Präzision zählen bei einer Schreckschusswaffe nun mal weniger.

    Diese Gas- und Alarmpistole hob sich in den Achtzigern qualitativ gegenüber den billigen Italo-Importen, die auch unter dem Namen Umarex angeboten wurden, deutlich ab.
    In puncto Verarbeitungsqualität kann sie sich auch heute noch durchaus mit einer P22 messen.

    Wer sich eine GP DA 8 nicht nur für die Vitrine, sondern auch zum Schießen holen möchte, kauft besser gleich (mindestens) ein Metallmagazin dazu. Bei der 9mm-Version ist es mittlerweile ohnehin Standard.

    Auch nach Jahren ihrer Markteinführung überzeugt diese Waffe durch die zeitlos elegante Form und gute Verarbeitungsqualität und ist, trotz der Massivbauweise (ohne Kunststoffgriffstück) und ihrer Größe relativ leicht.

    Fördermitglied des VDB.

    6 Mal editiert, zuletzt von 5-atü (29. Dezember 2005 um 08:16)