Vergleich: Crosman CB40 - Beretta FS92 (Umarex) - Colt 1911 (Umarex)

  • Vergleichstest: 
    CB40, Crosman - Beretta FS92 - Colt 1911 (beide Umarex)


    Vorstellung:
    Die Beretta FS92, der Colt 1911 sowie die CB40 (S&W Super9) sind alle drei Nachbauten von erfolgreichen Großkaliber-Pistolen. Sie ähneln sich, was Größe und Gewicht anbelangt, sehr.
    Daher haben wir beschlossen die 3 einem Vergleichstest zu unterziehen. Dabei wird im einzelnen etwas mehr auf die Crosman CB40 eingegangen, da von ihr noch kein Einzeltest vorliegt, was jedoch keinen Einfluß auf die Wertung hat. Ebenso konnten wir von der CB40 auch leider nur ein schwarzes Exemplar auftreiben, daher wurde auch die Vernickelung der beiden anderen bei der optischen Bewertung ausser acht gelassen.
    Geliefert werden alle drei in hochwertigen Hartschalen-Koffern, mit darin der Waffe angepassten Schaumstoff-Konturen.

    Abmaße und Gewichte:
    Die Beretta FS92, ist mit 1260 Gr. die schwerste, gefolgt vom Colt 1911 mit 1080 Gr. und der CB40 mit 1020 Gr. Die Abmaße der 3 sind aber weitestgehend identisch.

    Die Handlage ist ebenfalls bei allen drei als gleich gut zu bewerten, rein vom Gefühl her gefiel uns die Beretta aber am besten, wohl nicht zuletzt auch wegen des Gewichtes.

    Die Visierungen der Schwergewichtler sind in Bezug auf das feststehende Korn auch gleich. Bei der Kimme hat die CB40 jedoch einen Vorsprung, da dieses auch zusätzlich in der Höhe verstellbar ist.


    Die feine Maserung des CB40-Schlittens

    Verarbeitung:
    Wenn auch alle drei vom Material her sehr gut verarbeitet sind, so sind doch bei den Feinheiten Unterschiede feststellbar. So hat z.b. die CB40 einige Schrauben, welche beim Original nicht vorhanden sind - und damit auch etwas die 'Gesamtlinie' stören (Bild unten rechts).
    Als Pluspunkt kann die CB40 aber dann wieder ihren Schlitten anführen, welcher wirkt, als ob er 'aus dem Vollen' gefräst wäre. Die Beschriftung mit den Original-Herstellern und deren Logos (Beretta, Colt), können die beiden anderen dann wieder dagegen halten. Auch wirken die Griffschalen der Umarex Produkte besser als die Plastikschalen der CB40. (Die Holzgriffschalen der Beretta wurden, da wesentlich hochwertiger und Sonderausstattung, nicht gewertet).


    Die Visierung der CB40


    Beladung:
    Zum beladen mit Diabolos wird bei den beiden Umarex-Modellen jeweils der Schlittenfanghebel, bzw. der Hebel zum zerlegen an der FS92, gedrückt.
    Darauf springen die Schlitten der beiden vor und geben die 8 Schuss-Trommeln zum beladen frei.

    Bei der CB40 schwenkt der vordere Schlitten, beim zurückziehen des Schlittenfanghebels, nach oben. Die 8 Schuss Trommel sitzt dort auf einer Welle und kann herausgenommen werden, was ebenfalls genauso schnelle Trommelwechsel wie an den beiden anderen Kandidaten ermöglicht. Jedoch sind die Trommeln der CB40 aus Plastik, was aber nur aus ästhetischen Gründen ins Gewicht fallen dürfte.

    Die vertikale 'Schlittenfahrt' der FS92 und des 1911'ers würden wir aber als zumindest etwas 'authentischer' bezeichnen - zumal auch fertigungstechnisch aufwändiger - obwohl das Ergebnis das gleiche ist.


    Das setzt sich dann beim einlegen der Co2-Patronen fort.
    Wenn wir einmal einen Vergleich aus dem Automobilbau heranziehen dürften, würden wir sagen, daß die Umarex-Waffen die Direkteinspritzung besitzen, wogegen an der CB40 gerade der Vergaser erfunden wurde - und genau wie im Automobilbau, so funktioniert auch hier beides.

    An der FS92 und dem 1911er wird die Patrone mittels Rändelrad leicht angedreht und dann durch zudrücken des 'Magazinbodens' angestochen und eingespannt (das kann man in Einzelheiten nochmals in den Einzeltests nachlesen).

    An der CB40 funktioniert das prinzipiell genauso. Man zieht den langen Blechhebel nach unten, worauf die alte Patrone herausfällt. Man legt dann die neue ein, drückt den Hebel wieder zurück - und fertig!
    Das funtioniert eigentlich schneller als bei den Umarex-Waffen, verkehrt sich jedoch ins Gegenteil, wenn z.b. die Hebelgelenke zwangsläufig etwas 'ausleiern' oder sich 'längen' -


    Die CB40 mit geöffnetem Schnellverschluß

    - aber auch wenn Co2-Patronen verschiedener Hersteller verwendet werden, die durchaus geringfügig unterschiedliche Längen haben können, kann sich das so auswirken, daß die Patrone nicht dichtet, bzw. daß es beim zudrücken 'klemmt'.

    Das fiel uns auf, nachdem wir eine 'Reinigungspatrone' einlegen wollten und diese nicht abdichtete.
    Aus diesem Grunde hat die CB40 auch unten am Griffboden eine Schraube, mit welcher solche 'Längungen' oder differenzierende Patronenlängen ausgeglichen, bzw. eingestellt werden können.

    Da man aber in der Regel einen größeren Posten ein- und desselben Herstellers hat, kann das nicht als ein Minuspunkt betrachtet werden.
    Jedoch frißt dieses 'Manko' das Plus der schnelleren Beladung mit Co2-Patronen wieder auf - weswegen wir dafür auch kein Plus an Punkten zurechneten.
    Ein Dauerbelastung einer starken Feder wäre hier zum Ausgleichen geeigneter und evtl. auch billiger, als die Einstellschraube.


    CB40 mit Crosman Red-Dot


    Auf jeden Fall ist die Co2-Patronen- Mechanik der CB40 ein gewaltiger Fortschritt gegenüber der herkömmlichen Methode mit aussen liegender Klemmschraube - und zuverlässig noch dazu.

    Die Sicherung ist bei allen drei auf der linken Seite angeordnet, und gut bedien- bzw. erreichbar. Über die zusätzliche Handballensicherung des 1911ers kann man näheres im Einzeltest nachlesen.
    Positiv an der CB40 ist auch die ab Werk integrierte 11mm Schiene auf dem Klapp-Lauf. Wodurch ZF's oder Laserziel-Einrichtungen schnell und ohne zusätzliche Teile montiert werden können.


    Schnellspannhebel der CB40


    Schiessen:
    Das schiessen mit den dreien ist dann ein erfreuliches Erlebnis. Nicht nur daß sie alle über eine hohe Durchschlagskraft verfügen, sie treffen auch sehr gut.

    Wir haben alle aufgelegt auf 10m geschossen. Dabei verwendeten wir diesmal Walther-Spitzkugel sowie Walther- Spitzkugel, verkupfert. Die von Walther hergestellten Spitz-Diabolos sind sehr kurz, sie passen in alle Co2's.
    Die verkupferten sind etwas härter, sie verformen sich nicht so stark und haben ein besseres Eindringverhalten.


    Wir haben bei allen aufgelegt auf 10m 'Doubletten' geschossen.
    D.h. 2 Schüsse und dazwischen kurze Pausen. Bei den dabei verwendeten Walther-Spitzkugeln konnten wir, ausser dem Eindringverhalten, keine Veränderung der Präzision gegenüber den Flachkopf-Diabolos ausmachen.

    Spaßeshalber haben wir auch einmal, in Hollywood-Manier, beidhändig abwechselnd geschossen. Wobei wir feststellen mussten, daß man froh sein kann, dabei überhaupt die Scheibe zu treffen. Womit wir die Auftritte 'Arnies' mit 2 Berettas mal wieder ins Reich der Fantasy abtun können...
    Besonders im 'Action-Shooting' hat man ganz gehörig Probleme die 2,5kg Eisen schnell herum zu wuchten...aber Spaß macht es!

    Die Abzüge der drei stellen ebenfalls das momentane Non-Plus-Ultra dieser Waffenart dar.
    Wobei der CB40 Abzug noch eine Spur leichter als der der beiden anderen 'geht'.
    Die Handballensicherung des 1911er hat man als Fan desselben in Kauf zu nehmem, basta! - sie existiert ja auch am Original.



    CB40



    FS92



    1911

    Die Handballensicherung des 1911ers hatten wir dabei mit Isolierband umklebt, da es uns einzig auf die Präzision der Waffen ankam.

    Es wurde jeweils 1 Magazin mit 8 Schuss im SA-Modus abgefeuert.

    Wie man sieht ist die Präzision bei allen etwa gleich gut.



    Fazit:
    Die drei Kandidaten der Schwergewichts-Klasse haben sich ohne Ausnahme sehr gut geschlagen.
    Wir empfehlen für jeden der drei, so möglich, ihn in der Nickel-Version zu kaufen, das macht optisch doch was her. Falls möglich, auch mit den jeweils besseren Griffschalen.
    Sie sind die momentane Spitze der Fun-und-Action Pistolen, was Präzision, Haltbarkeit und auch Authentizität zu den Real-Steel Modellen angeht. Deshalb haben wir es uns diesmal auch erspart eine Tabelle für die drei zu erstellen, da Unterschiede nur im Detail und nicht zu Lasten der Präzision oder Bedienbarkeit auszumachen waren.
    Somit bleibt es (wie sowieso fast immer) eine Frage des Geschmacks, welche der Waffen einem am meisten zusagt. Verkaufen kann man sich bei keiner der drei!
    Zu haben sind alle ab ca. 299.-DM bei Frankonia, Kettner usw. (bzw. der 1911er ab 329.-DM)

    Co2air


    Die Crosman CB40 ist online erhältlich z.b. bei Action-Shooting

    Der 1911 und die FS92 ist online erhältlich z.b. bei Fungun