Ist der Armbrustsport wirklich tot?

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  • In den 1980iger und den frühen 90iger habe ich mit meinen Kumpels zwar nur mit Barnett Panzer, wer mehr Geld hatte mit der Commando und später der Klapparmbrust Desert Storm und der Excalibur Exomag geschossen, aber wir waren regelmässig unterwegs - und haben auf Wiesen geschossen, was damals niemanden störte.

    Heute scheint das Armbrustschiessen nahezu tot zu sein?

    Wenn überhaupt laufen die Leute mit komischen Schnellfeuerarmbrüsten herum und schiessen auf 5 Meter 10 Pfeile pro Sekunde ab (oder so ähnlich).

    Ich konnte weit und breit keine Schiessstand finden, auf dem ich überhaupt mit (m)einer AB hätte schiessen dürfen.

    Auch scheint es keine reinen AB Foren zu geben, die sich mit aktuellen ABs befassen, es fehlen offenbar auch Vereine oder Interessensgruppe.

    Maximal um den Verkäufer "Arrow in Apple" scheint es eine Art Gruppierung zu geben.

    Was ich auch nicht verstanden habe, wer eigentlich "DER" Grosshändler in diesem Bereich ist, der die anderen Händler beliefert.

    Bei Tenpoint ist es wohl AIA, Excalibur scheint auch weitere Händler zu beliefern.

    Ist heute wirklich nichts mehr los in dem Bereich?

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

  • Da ich nicht weiß wie es in den 80iger und frühen 90iger war, aber du schreibst dass man dort auf Wiesen geschossen hat, möchte ich mal die provokative Frage stellen, war das tatsächlich „Armbrustsport“ oder war das einfach zusammenkommen von ein paar Kumpels? Weil unter „Armbrustsport“ würde ich mir mehr etwas organisiertes ala einem Verein etc vorstellen.

    Ich persönlich finde es gut, dass heutzutage nicht mehr Leute auf irgendeiner Wiese rumballern. Wenn es dein eigenes Eigentum ist, und auch irgendwie umzäunt etc dann okay. Aber sich einfach auf eine Wiese stellen, die einem nicht gehört, um dort zu schießen finde ich irgendwie befremdlich.

  • Ich schnuppere grade in den Armbrustbereich rein. In meiner Nähe gibt es auch Gruppierungen, welche regelmäßig mit Bogenschützen zusammen schießen. Selbst wenn ich darin sehr erfolgreich werden würde, hätte ich keine Lust auf regelmäßige Wettbewerbe im Verein.

  • und haben auf Wiesen geschossen, was damals niemanden störte.

    Mit der Gleichstellung von Armbrüsten zu Schusswaffen wurde die rechtliche Lage zum Armbrustschießen kritischer und unübersichtlicher. Darum bekommt man da außerhalb von Vereinen und privaten Anlagen wenig mit.

    Hier eine interessante Diskussion zu dem Thema:

    Armbrustschiessen: Wo, wo nicht und was ist überhaupt der aktuelle Stand?


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Da ich nicht weiß wie es in den 80iger und frühen 90iger war, aber du schreibst dass man dort auf Wiesen geschossen hat, möchte ich mal die provokative Frage stellen, war das tatsächlich „Armbrustsport“ oder war das einfach zusammenkommen von ein paar Kumpels? Weil unter „Armbrustsport“ würde ich mir mehr etwas organisiertes ala einem Verein etc vorstellen.

    Ok, das bedeutet dann also, wenn ich mit meiner Frau zusammen im Wald jogge oder mich jeden Sonntag mit meinen Nachbarn zu einer kleinen Rennradtour treffe, dann ist das also KEIN Sport?!

    Ich persönlich finde es gut, dass heutzutage nicht mehr Leute auf irgendeiner Wiese rumballern. Wenn es dein eigenes Eigentum ist, und auch irgendwie umzäunt etc dann okay. Aber sich einfach auf eine Wiese stellen, die einem nicht gehört, um dort zu schießen finde ich irgendwie befremdlich.

    Ich fühle mich gerade auch befremdet ...

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

  • Ich denke das hat sich komplett in den privaten Bereich abgesondert. Der der es machen kann, macht es. Der Rest eben nicht.

    Ledier finde ich nahezu keine Infos und auch keine wirklichen Ansprechpartner, die in der Branche arbeiten und tief im Thema sind.

    Gelernt habe ich auch, das im Gegensatz zu früher ein Eigenimport keinen Sinn macht, das wird sogar teurer, als wenn man hier kauft.

    Auch das war mal anders.

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

  • AB Sport wurde quasi "verboten". Bzw die Hürden derart erschwert, daß es keiner mehr macht da man es halt nirgendwo mehr machen kann. Das ist eine beliebte Methode, Sportaren und Hobbys zu verbieten. Es extrem unattraktiv, schwierig und mit vielen Hürden zu versehen.

  • Ein Grund ist evtl auch die Entwicklung der Armbrust! Früher waren die Armbrüste nicht ganz so leistungsstark. Da hat man vielleicht mehr Möglichkeiten gehabt um damit zu trainieren. Jetzt sieht das ganz anders aus. Viele kaufen sich zum Beispiel ein "Powergerät " und stellen dann fest das sie gar nicht die Möglichkeit haben diese dann auch sinnvoll zu nutzen! Was nützt einem ein Rennwagen wenn man keine Rennstrecke dazu hat!

  • Da ich nicht weiß wie es in den 80iger und frühen 90iger war, aber du schreibst dass man dort auf Wiesen geschossen hat, möchte ich mal die provokative Frage stellen, war das tatsächlich „Armbrustsport“ oder war das einfach zusammenkommen von ein paar Kumpels? Weil unter „Armbrustsport“ würde ich mir mehr etwas organisiertes ala einem Verein etc vorstellen.

    Ok, das bedeutet dann also, wenn ich mit meiner Frau zusammen im Wald jogge oder mich jeden Sonntag mit meinen Nachbarn zu einer kleinen Rennradtour treffe, dann ist das also KEIN Sport?!

    Ich persönlich finde es gut, dass heutzutage nicht mehr Leute auf irgendeiner Wiese rumballern. Wenn es dein eigenes Eigentum ist, und auch irgendwie umzäunt etc dann okay. Aber sich einfach auf eine Wiese stellen, die einem nicht gehört, um dort zu schießen finde ich irgendwie befremdlich.

    Ich fühle mich gerade auch befremdet ...

    Ich meinte "Sport" im Sinne von Sportschützen im Schützenverein. Also bitte nicht falsch verstehen ...

    Bzgl Wiesen: Ich glaube dass die Struktur der Landschaft sich in den letzten 40-50 Jahren geändert hat. Überall gibt es Radfahrer, Jogger, Menschen die mit Hunden unterwegs sind etc. und dann auf einer Wiese mit einem 150-200 Joule Gerät rumzuhantieren finde ich einfach nicht gut. Wenn du noch irgendwo in Deutschland einen Platz findest wo quasi nie jemand vorbeikommt, dann gerne, aber sonst in der heutigen typischen Wald und Wiesen Strukutur ... naja, finde ich nicht so toll

  • Ok, das bedeutet dann also, wenn ich mit meiner Frau zusammen im Wald jogge oder mich jeden Sonntag mit meinen Nachbarn zu einer kleinen Rennradtour treffe, dann ist das also KEIN Sport?!

    Das Wesen des Sports ist der Leistungsvergleich, inkl. dessen Vorbereitung natürlich, also auch Training. Aber ohne Leistungsvergleich ist es bloß eine körperliche Betätigung. Dass viele auch letztere als "Sport" bezeichnen, darunter typischerweise auch die Medien, kann man genauso wenig verhindern wie die ignorante Gleichstellung von "Rezension" und "Rezession".

    Zurück zum Thema: Nahe Mönchengladbach gibt es einen reinen Armbrustverein, in dem echter Armbrustsport betrieben wird, inkl. kreativ ausgestalteten Wettbewerben und Pokalen. Mit Pistolenarmbrüsten braucht man da aber gar nicht erst anzukommen. Eine Website gibt es offenbar nicht, da man unter dem Radar bleiben möchte. Bei Interesse einfach an De Misch wenden.

    Nachtrag: Wie ich sehe, gibt es dazu schon einen Beitrag von ihm: Armbrust Sport – auf Facebook hat er neulich Bilder von den 2025er-Pokalen gepostet.

  • Was mich wundert ist, warum man bei GK und KK nicht AB mit integriert. Gemeinsam ist man stärker bei der momentan waffenfeindlichen Mentalität. Das verstehe ich nicht.

    Für mich ist das glasklar: In den traditionellen Schützenvereinen interessiert sich halt keiner für Armbrüste, und wer sich für Armbrüste interessiert, mag nicht im Trachtenkostüm herumlaufen.

  • Aber so kann "man" schön mal an einem mal am anderen "sägen". Die Einzel-Lobbys sind schwach und es gibt immer wieder neue Regularien.

    Und dann sagt der gerade nicht Betroffene. Interessiert mich nicht. Betrifft ja die "Anderen".

  • Was mich wundert ist, warum man bei GK und KK nicht AB mit integriert.

    Das ist eine Frage von Kosten und Nachfrage. Die Stände müssen entsprechend eingerichtet werden (Ziele und Kugelfänge) und die Stände müssen zudem extra dafür noch mal abgenommen und genehmigt werden. Wenn es nur ein oder zwei Interessenten gibt und niemanden, der Training anbieten könnte lohnt sich das nicht.

    Ich kenne aber Vereine, die das zusätzlich anbieten.


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Der Thrmrnstarter hat da leider sehr recht. Man kann das Zeug überall kaufen , nahezu jeder Waffenladen im Netz bietet leistungsstarke Armbruste an , aber legal benutzen ist sehr schwierig. Das ist wirklich fast seelische Grausamkeit.
    Ich selbst habe mal am Rande mitbekommen wie ein Verein in der Nähe eine offizielle Abnahme ihres Bogenstandes für das Armbrustschießen erwirken wollte . Auf normalen Bogenstönden ist das Schießen mit der Feldarmbrust erlaubt , sprich maximal 90 lbs. Hier wollte man die ofizielle Abnahme für jede Art der Armbrust. Das ganze ging nicht gut aus. Es gibt wohl keine festgeschriebene Richtlinie die die Anforderungen hier festlegt. So das der Schießstandsachverständige da ganz obrigkeitshörig auf Nummer sicher gegangen ist , und da Dinge gefordert hat, die nicht umsetzbar waren (hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Raumes ) .

  • Hmm...hier im Umkreis tut sich auch nicht (mehr) sehr viel. Ok. Jedem "echten" AB-Schützen ist klar was er da so besitzt. Sportlich genutzt , na klar ...das macht Spaß :) Würde mich auch freuen wenn es mehr "legale" Trainingsmöglichkeiten geben würde :) Sieht aber derzeit nicht so aus. Insoweit = die AB besteht weiterhin, im Zweifel für das was sie "werkzeugtechnisch" erfüllen soll.

  • Selbst in Frankreich und Finnland, wo mit Pfeil und Bogen gejagt werden darf, ist die jagdliche Nutzung von Armbrüsten verboten.


    Insofern ….

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht. (Curt Goetz)

  • Heute scheint das Armbrustschiessen nahezu tot zu sein?

    Ja. Ist auch politisch so gewollt. Geliefert wie bestellt, würde ich mal sagen.

    Ist heute wirklich nichts mehr los in dem Bereich?

    Naja. Durch Leute wie JS gab es etwas Bewegung, zumindest was den Marktaufbau betrifft (diese komischen Schnellfeuerarmbrüste). Aber das ist wohl eher ein deutsches Phänomen, wenn auch nur kurzfristig reaktionär. Langfristig wird es wieder einen Rückgang geben, da es ziemlich sicher immer mehr Verschärfungen der Rechtslage geben wird. Ich wäre nicht überrascht, wenn letztendlich auch Bögen verboten bzw. streng reglementiert werden.

    Daher versuche ich derzeit, die wenige Zeit, die mit diesem Hobby noch bleibt, möglichst zu genießen. Kann ich jedem nur empfehlen.