Sehnenbau für Sanlida (Jandao)Tomahawk - endlos

There are 8 replies in this Thread which has previously been viewed 767 times. The latest Post (January 8, 2025 at 2:08 PM) was by R_WIN.

  • Hallo ins Forum!

    Da die selbst gebaute flämisch gespleißte Sehne meiner Tomahawk nicht nur in der Mittenwicklung sondern auch im Strang Fasern zeigt, habe ich mich zum Neubau einer Ersatzsehne entschlossen. Und weil das bisher nie recht mit den Endlossehnen klappte, wollte ich mich nochmal an diesem Thema versuchen. Das hat diesmal ganz gut geklappt und daher möchte ich das Projekt hier vorstellen.
    Die häufigste Fehler waren ungleiche Länge einzelner Fäden und oft zu kurze Fertigsehnen. Das Maß einer alten Sehne von Öhrchen zu Öhrchen ist für den Neubau zu kurz, da durch das Zusammenfassen beider Stränge Länge verloren geht. Aber genug Vorgerede. Los!

    Alte Sehne ausbauen. Hier im Bild nochmal die Originalsehne. Ich wollte keine Kopie der Kopie fertigen. Daher die Grundmaße von dieser Sehne abgenommen.

    Standhöhe:

    Die Standhöhe ist 12 cm.

    Länge ausgedreht und glatt gezogen gut 75cm.
    Am Sehnengalgen den Abstand 1 cm länger eingestellt als die Fertigsehne lang ist.

    Mein Kommentar im Bild meint natürlich "Sehnenlänge".

    Und dann das Sehnengarn wickeln.
    Hier sind schon zwei, drei Schritte übersprungen. Also kurzer Einschub.
    Auf der alten Sehne hatte ich 28 Fäden gezählt, also im Prinzip 14 Umläufe auf dem Galgen. Da ich aus Bestand Force10 verwende habe ich nur 10 Umläufe gleich 20 Sränge gebaut.

    Die Enden habe ich im Bereich des Stabes dreifach verknotet und dabei möglichst straff gezogen um wirklich alle Fäden gleich lang zu haben. Das Bund abgenommen und mehrfach mit den Händen gewalkt und gedehnt um alle Strämge wirklich gleich zu haben. Da die Fäden aber werkseitig gut gewachst sind kleben die gut miteinander und das Ausgleichen ist fast unmöglich. Hier ist auf dem Bild schon die Markierung für die Öhrchenwicklung zu sehen.

    Nach Abschätzung der Öhrchenlänge der alten Sehne habe ich mich für 12 cm Umwicklung entschieden und versucht die möglichst symmetrisch zu markieren. Als Wickelgarn das gleiche Material wie die Sehne aber in Kontrastfarbe.

    Die Fadenenden sind nach Anglermanier mit Schlaufen unter die Wicklung gezogen.

    Hier die Wicklungen für die Öhrchen fertig. Man beachte die schnell gebaute Spule für die Wickelmaschine. :D

    Weiter im nächsten Beitrag.

    Etwas nicht zu wissen, ist ein akzeptabler Grund, es auch nicht zu schreiben.

    si vis pacem para bellum

    fight4right

  • Weiter geht es mit dem Zusammenfassen der Öhrchen. Hier setzt bei mir regelmäßig, wie auch schon bei den vorherigen Wicklungen Zweifel ein in welche Richtung ich die Maschine in Umdrehung setzen muß. Theoritisch ist klar in Richtung der späteren Drehrichtung der Sehne zum Eindrehen. Aber wie rum ist das?

    Wer mir das plausibel erklären kann, dem danke ich schon jetzt.

    Hier fehlen jetzt 1, 2 Fotos. War ich zu euphorisch im Basteln. Obwohl so einiges nicht so funktionierte wie gedacht. Die Mittenwicklung ist angebracht und die Länge scheint auch zu passen. Aber die Öhrchenumwicklung habe ich verschlampt und sie ist doch nicht so symmetrisch, wie gedacht.

    Also Aufspannen und Probeschuß.

    Und es kam wie es kommen muß. Die Öhrchen zu weit und die Sehen flog ab. Hoffentlich haben die Wurfarme niczh zu viel Energie aunehmen müssen. Der Pfeil steckte aber gut tief im Pfeilfang.

    Also Öhrchen enger wichkeln und erneuter Testschuß / Testschüsse.

    Jetzt hält die Sehne auf dem Bogen und hoffentlich lange durch.

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    si vis pacem para bellum

    fight4right

  • Hi, bei Excaliburs werden 28 Strang vom Force 10 genommen.Ich weiß, die haben mehr lbs, aber deine Tomahawk kommt ja auch auf 200lbs (wie Excalibur Matrix 310, GRZ, Saphire)

    Bei der Wickelrichtung kann ich dir nicht weiterhelfen, ich mache nur flämische Sehnen.

  • Sehnenbau wird durch viele Versuche erlernt. Material wie fastflight Sehnengarn und Wickelgarn ist teuer. Damit ist das Erlernen nicht günstig. Ich hab das Thema für mich erstmal verschoben und kaufe mir meine Sehnen. Hut ab vor Allen die sich da reinfuchsen.

    Gruß bolz

    dort wo mein sofa ist , fühle ich mich wohl.

  • Ich hab vor nicht allzulanger Zeit auch gesagt, ich baue keine Pfeile selber. Es fing an mit Pfeilgewichten von gekauften optimieren und nun sitze ich schon und baue die auch. Also sag niemals nie bolzenschuss ^^


    Ist die Sehne nicht zu stark eingewickelt? So werden doch manche Stränge mehr belastet?

  • tomansen

    Pfeilbau halte ich persönlich für sinnvoller als Sehnenbau. Recurvesehnen sind für kleines Geld in guter Qualität zu bekommen. Für schnelle Compound ABs kommt man als Normalsterblicher nicht in den nötigen Qualitätsbereich. Günstiger sind die selbst gebauten Pfeile leider eher nicht wenn man die „Markenzutaten“ kauft.?(

    Handwerklich und vom Verständnis für ABs ergibt es natürlich Sinn beides zu lernen.

  • Ich stelle starke Unterschiede zu meinem Sehnengalgen fest. Die Stifte, um die meine Sehne gewickelt wird, sind nur 6 mm im Durchmesser. Das erlaubt "jede" Öhrchengröße. Die Drehflügel (wenn die so heißen) ziehe ich beim Öhrchenwickeln so stark auseinander (also wirklich stark!), dass die Sehnenstränge durch die Wickelmaschine (bei mittlerer Spannung) kaum bis gar nicht verdreht werden. Dabei sind die Stränge auch nicht (wie bei dir oben) nochmal um den zweiten Holm gewickelt sondern laufen wie vorher um den anderen Stift herum. Ich empfehle erstmal ein Upgrade der Flügel - vorzugsweise in Metall.

  • Danke Erwin ( R_WIN ) für den Kommentar. Aber erlaube Rückfragen bzw Anmerkungen.

    - in Metall bin ich schwach. Holz ist für mich deutlich einfacher zu gearbeiten. Auch wenn das Resultat mechanisch weniger belastbar ist und daher größer dimensioniert werden muß. Metallbearbeitung endet bei Schruppscheibe und Schlichtfeile. Rotationssymmetrische Teile können nur gekauft, nicht aber hergestellt werden. Leider. Und das werde ich im Rest meiner Lebenszeit wahrscheinlich auch nicht mehr ändern.

    - Die eingdrehte Sehne beim Umwickeln (Zusammenfassen) des Öhrchen ist bewußt gemacht. Ich verspreche mir dadurch etwas mehr Festigkeit dieser Bindung da die Sehne später auch in dieser Richtung weiter eingedreht werden wird. Eventuell ist diese Überlegung falsch? Oder ist das Foto darüber gemeint (20250107_154621)?

    - Was meinst Du mit "Dabei sind die Stränge auch nicht (wie bei dir oben) nochmal um den zweiten Holm gewickelt sondern laufen wie vorher um den anderen Stift herum."? Kann ich mir nicht vorstellen. Hast Du die Möglichkeit das zu fotografieren?

    Etwas nicht zu wissen, ist ein akzeptabler Grund, es auch nicht zu schreiben.

    si vis pacem para bellum

    fight4right

  • Ich meinte dieses Umwickeln:

    Ich wickel die Sehne wie in diesem Video von Norbert Schliebener:

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    Eine Anleitung, wie man einen solchen Sehnengalgen aus Alu mit Fertigteilen baut habe ich im
    Forum archers-campfire.rocks gefunden: https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=10385.0
    Geschätzt kostet das komplett um die 80 - 90 Euro und entspricht dann ca. einem A&F - Modell.
    Ist aber nur ein Tipp - geht bestimmt noch anders und günstiger.

    Anders als Schliebener, der in der Endschlaufe nochmal mit dem Wickelgerät arbeitet, schneide ich am Schluss
    einen halben Meter Wickelgarn ab und wickel die Gegenwicklung in der Schlaufe händisch. Dabei ziehe ich das
    Ende des Wickelgarns ganz zum Schluss auch noch mal durch die Sehnenstränge nachdem ich sie mit einem
    Sehnentrenner kurz ca. mittig auseinanderhalte. (Im nächsten Bild in Kästchen 3: Hier lege ich das Garn nicht
    nur an, sondern ziehe es einmal durch). Dadurch bekommt die Umwicklung einen festen Halt mit der Sehne
    und dreht sich beim Eindrehen der Sehne ebenso ein. Weil die Endwicklungen der Sehne in entgegengesetzte
    Richtungen gewickelt sind (1xlinks rum - 1x rechts rum) ergibt sich automatisch die Richtung, in die die Sehne
    eingedreht wird und beide Wicklungen ziehen sich dabei nicht lose, sondern eher fest. Als groben Richtwert
    habe ich immer 12 bis 20 Umdrehungen der Sehne pro Meter genommen (je nach Material und Strangzahl)
    und bin damit immer gut gefahren. Nach dem Wickeln wieder auf den Galgen, ordentlich auseinanderziehen,
    mit einem Tuch und etwas Wachs drübermassieren und sich die Stränge schon mal "vorlegen" lassen.
    Evtl. nochmal nachdehnen. Soll die Einschusszeit verkürzen wurde mir gesagt. Ob´s stimmt weiß ich nicht.
    Gab mir aber immer ein gutes Gefühl wenn ich die Stränge am Ende gut anliegen sah.