Anforderungen & Rechtslage bei Eröffnung Airsoftfeld

There are 19 replies in this Thread which has previously been viewed 908 times. The latest Post (November 25, 2024 at 11:04 PM) was by AirsoftQuarryHessen.

  • Hallo zusammen,

    wir möchten einen Airsoft Verein gründen mit eigenem Spielfeld, weshalb nun einige Fragen zur Rechtslage aufgetaucht sind und hoffe ihr könnt eure Erfahrungen mit uns teilen.

    Wir haben ein Pachtgrundstück außerhalb des Ortes, was aktuell noch nicht abgezäunt ist.

    - Gibt es eine Vorgabe über die Zaunhöhe?

    - Muss dort eine Tür/ Tor vorhanden sein?

    Der nächste Schritt wird ein Gespräch mit dem Bürgermeister sein. Habt ihr Erfahrungen und Tipps, was man im Vorfeld beachten sollte?


    Freundliche Grüße Marcel

  • Zaun ja. Keine Geschosse dürfen das gelände verlassen.

    Es muss umfriedet sein. Und natürlich muss es verschließbar sein.

    Allein die Umnutzung zum airsoftfeld, bzw zur sportatätte kann mehrere tausend Euro kosten. Dann komme etwaige Auflagen dazu. (Sicherheit usw.) Wenn Bauwerke drauf sind wird's noch schwieriger und auch kostenintensiver.

  • Zaun ja. Keine Geschosse dürfen das gelände verlassen.

    Habe ich bis heute nicht richtig verstanden...

    Zaun, ok. Aber wie ist das mit nach oben offenen Airsoft Felder (Wald, ezt.) ?

    Oder gibt es in DE keine offizielle offenen Airsoft Felder mehr?

    Freizeit Luftgewehre + Pistolen + AIPSC,

    Cowboy Name: Old Bonebreaker Bill

    Mitglied der Berlin/Brandenburg Cowboy Gruppe.

  • Ja das ist richtig.. Deshalb die Umfriedung als Auflage solcher Felder. Das man nach oben schießen kann steht außer Frage.

    Bei Airsoft ist allerdings die Energie sehr begrenzt und eine Gefahr, das außerhalb was/wer zu Schaden kommt mit nach oben schießen bei unfriedeten Gelände ist quasi nicht gegeben. Du wirst kein zugelassenes offenes Airsoftfeld finden in der nähe von Wohneinheiten bsw.

    Die Regelung gibt ja bsw auch für Luftdruckwaffen auf Privatgrundstücken.. Es gibt ja auch offene Schiessstände. Die wirst Du auch nicht in direkter nähe von Ballungsgebieten finden.

  • Bei offenen Luftgewehrständen (müssen umzäunt /befriedet sein) gibt oder gab es meines Wissens Mal einen Sicherheitsabstand von 160m in alle Richtungen, damit soll sichergestellt werden dass kein Geschoss das Grundstück verlässt. Ansonsten müssen halt Kugelfänge und Hochschussblenden verbaut werden.

    Da Airsoft ja wahrscheinlich auch über 0,5j also im :F: Bereich betrieben wird, wird es da wahrscheinlich ähnliche Regelungen geben.

  • Man darf nicht überall herumzäunen, es gibt nämlich noch den freien Wildwechsel und das allgemeine Waldbetretungsrecht - wenn es denn ein größeres Waldstück sein sollte. Dann hätte natürlich auch noch der Jagdpächter mitzureden, und vor allem muss der Flächennutzungsplan eine sportliche Nutzung zulassen.

    Und so weiter und so weiter. Ich stamme noch aus der alten Paintball-Generation. Damals lauteten die Aussagen von Bürgermeistern üblicherweise "Egal wie - das kommt hier weg", weil sie nicht der Politiker sein wollten, der "Kriegsspiele" zugelassen hätte. Notfalls wurde von Friedensaktivisten irgendeine bedrohte Primel gefunden (oder nachts dort gepflanzt) und das ganze einfach gesperrt. Für Deckungen sollte plötzlich eine Baugenehmigung her, et cetera. Es kann ein dorniger Weg sein. Jeder Sozialpädagoge der Gegend fühlt sich plötzlich als Friedensengel, egal mit welchen Mitteln.

    --
    Mein Video für LG-Anfänger.
    Fördermitglied im VDB.

  • Man könnt jetzt weiter herumraten, spekulieren oder glaskugelgucken....oder es werden gleich die Richtigen gefragt, also die erfolgreichen Betreiber solcher Anlagen. https://airsoft-gelaende.eu/place_category/outdoor

    Ich rate nicht. Ich, bzw unser Team hatten vor ein paar Jahren das selbe vor. Es scheiterte an der Umnutzung, die uns 5k Euro kosten sollte und einer Altlastenbefreiung, die nicht genau klar war. (Altes kasernengelände). Darin die Auflagen die ich erwähnt hatte anbei... Und dann ist noch nichtmal eine Erlaubnis garantiert.

  • Man darf nicht überall herumzäunen, es gibt nämlich noch den freien Wildwechsel und das allgemeine Waldbetretungsrecht - wenn es denn ein größeres Waldstück sein sollte. Dann hätte natürlich auch noch der Jagdpächter mitzureden, und vor allem muss der Flächennutzungsplan eine sportliche Nutzung zulassen.

    Und so weiter und so weiter. Ich stamme noch aus der alten Paintball-Generation. Damals lauteten die Aussagen von Bürgermeistern üblicherweise "Egal wie - das kommt hier weg", weil sie nicht der Politiker sein wollten, der "Kriegsspiele" zugelassen hätte. Notfalls wurde von Friedensaktivisten irgendeine bedrohte Primel gefunden (oder nachts dort gepflanzt) und das ganze einfach gesperrt. Für Deckungen sollte plötzlich eine Baugenehmigung her, et cetera. Es kann ein dorniger Weg sein. Jeder Sozialpädagoge der Gegend fühlt sich plötzlich als Friedensengel, egal mit welchen Mitteln.

    Das kenn ich auch noch. Aber man kann es zur Sportatätte machen heutzutage. Ich kann dir 3 Felder (in brandenburg) nennen die das geschafft haben. Aber mit extremen Mehrkosten.

  • Wenn man sowas vorhat, ist es am besten sich mit der entsprechenden Behörde in Verbindung zu setzen und denen das geplante Vorhaben zu erklären/vorzustellen.

    Dann wird man ja eine entsprechende Reaktion mit den Forderungen/Auflagen der genehmigenden Behörde bekommen.

  • Warum nicht mal beim VDB anfragen? Die hatten sich ja für die Belange der Airsoftler einsetzen wollen und dürften auch die Rechtslage kennen:

    VDB beim Airsoft Operations Community Day 2024 - Charity-Aktion zugunsten des Kinder- und Jugendhospizdienstes Calluna e.V.
    Moritz Laudan konnte alte und neue Fördermitglieder treffen und bewarb unseren Briefgenerator.
    www.vdb-waffen.de
    Infoblätter für den Transport von Airsoft-Waffen und Paintball-Markieren -
    VDB, der Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.V. (Geschäftsstelle Gisselberger Straße 10, 35037 Marburg - Tel. 06421/48075-00 - Fax…
    www.vdb-waffen.de
    VDB im Gespräch mit Wiebke Knell (FDP) - Die hessische Landtagsabgeordnete ist mit dem Thema Waffen vertraut
    Beim Besuch im "softairstore" in Borken kamen Händler und Politiker ins Gespräch.
    www.vdb-waffen.de

    https://fight4right.de/ und daraus dies:
    "Tausende AirSoft-Gruppen agieren als lose Verbindungen. Es geht um Gemeinschaft, das Wir-Gefühl und eine fantastische Zeit. Dabei werden jedoch oft Haftungsrisiken (Versicherungen) vergessen oder auch, was im Streitfall mit der Gruppenkasse passiert. Wir werden die Community unterstützen, einfach einen eigenen Verein zu gründen – mit Mustersatzung, Gründungsberatung, aber auch mit dem Versicherungsschutz über den VDB. Ach ja, und bei Interesse könnten wir uns mittelfristig auch eine AirSoft-Liga vorstellen!"


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • :D ja genau. Die Idee kam schon vor einem Jahrzehnt und vorher, als man versuchte einen Dachverband zu gründen. . Man kann es aber immer wieder versuchen. Warum nicht. Aber wir sind nicht in NL und ein Verein oder Geländeeröffnung sind grundverschieden Dinge.

  • Anfang Dez ist doch so eine Freizeitmesse (Shot-World) mit Airsoft usw. in Troisdorf. Wenn es günstig liegt, da könnte man vielleicht einige Ansprechpartner finden.

    Für mich ist sie leider zu weit weg, um da mal eben aus Schierschandudel hinzufahren, sonst hätte ich da auch mal vorbeigeschaut.

    --
    Mein Video für LG-Anfänger.
    Fördermitglied im VDB.

  • Wenn du dort mit Airsoft über 0,5 Joule schießen willst, fallen die ja bekanntlich als freie Waffe unters Waffengesetz. Dein Airsoftfeld wäre dann ein Schießstand und wäre dann auch als solcher genehmigungspflichtig. Da hängen ein paar Dinge dran und am besten wäre es wahrscheinlich, mit der Waffenbehörde zu sprechen, die für den Bereich zuständig ist. Die muss das Ding nämlich offiziell erlauben und ist für euch wichtiger als der Bürgermeister. Ebenso empfehlenswert wäre es, von Anfang an einen Schießstandsachverständigen hinzuzuziehen, der bei der Planung hilft. Der kann euch auch die Fragen zur Zaunhöhe etc. beantworten. Die Behörde dürfte spätestens bei der Begehung zur Genehmigung sowieso einen hinzuziehen. Da dürfte das größte Problem sein, einen zu finden, der sich mit Airsoft auskennt. Vielleicht mal mit Betreibern anderer Felder sprechen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich hab vor Jahren die Genehmigung und den Bau für 5 Bahnen Luftgewehr 10 Meter im Vereinsheim durchexerziert ...

    Was da abging, bis das erledigt war, wollt ihr gar nicht wissen.

    Ich halte eine Anlage outdoor für noch wesentlich komplizierter.

    Die Ignoranz, das Nichtwissen und Nichtwollen von Amt, Behörden und Politik ist unvorstellbar groß.

  • Die Ignoranz, das Nichtwissen und Nichtwollen von Amt, Behörden und Politik ist unvorstellbar groß.

    Nicht umsonst wird das Waffengesetz immer weiter verschärft. Salamischeibentaktik nennt sich das.

    Sie wollen eben nicht, dass sich jemand mit Waffen beschäftigt und eventuell noch damit auskennt. Daher ist eine Förderung eines solchen Hobbys gar nicht gewollt.

    Irgendwann laufen wir wieder mit einem stöckchen in der Hand durch die Gegend und sagen Peng, du bist tot fall um, oder ich spiel nicht mehr mit. ^^;)

    Traurig und deswegen nur noch mit Humor zu ertragen.

  • Ich hab vor Jahren die Genehmigung und den Bau für 5 Bahnen Luftgewehr 10 Meter im Vereinsheim durchexerziert ...

    Was da abging, bis das erledigt war, wollt ihr gar nicht wissen.

    Ich halte eine Anlage outdoor für noch wesentlich komplizierter.

    Die Ignoranz, das Nichtwissen und Nichtwollen von Amt, Behörden und Politik ist unvorstellbar groß.

    Ein Airsoftfeld ist keine Schiessbahn. Dennoch sind die Zulassungskriterien ähnlich aufwendig. Aber bei weitem nicht gleich.

  • Das Gute am Airsoftfeld ist, du hast keine Probleme mit Geschossfang oder Ab- und Rückprallschutz, weil ja alle Schutzkleidung tragen. Das macht vieles einfacher.

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  • Wouw, ich danke euch für die vielen Beiträge und eure Erfahrungen.

    Wir haben im Vorfeld mit einem Anwalt gesprochen, der das geplante Gebiet kennt.

    Unsere nächsten Schritte werden ersteinmal die Vereinsgründung sein und um das Gelände eine (mobile) verschließbare Zaunanlage errichten. Wir haben jetzt 1,80 Höhe angenommen.

    Zusätzlich erkundigen wie uns bei der Versicherung welche Anforderungen, die stellen und dann geht es in Detailplanung, bevor wir mit irgendeinem Amt reden.

    Ich werde diesen Thread immer wieder auf den laufenden halten, o. Positiv oder negativ.


    Gruß Marcel