An die Experten für die Diana 75 -- Laufdichtung & allg. Fragen

There are 17 replies in this Thread which has previously been viewed 1,220 times. The latest Post (November 10, 2024 at 9:03 PM) was by H.M. Murdock.

  • Hallo Gemeinde,

    habe eine alte Diana 75 bekommen. Ich muss sagen, ein altes, aber tolles Luftgewehr.

    Im Vergleich zu meiner FWB 300 S Universal sogar m.M.n eine bessere Verarbeitung in Hinsicht auf Schaft, Brünierung und Mechanik.

    Aber: die Waffe wurde lange nicht geschossen. Der Druck ist jedoch noch ok, gleiche Leistung wie meine FWB.

    Ohne einen Chrony Test - Durchschlag Diabolo Dose auf 5m

    Die Laufdichtung sieht allerding so aus:

    Meine Fragen:

    1. Welche Stärke nimmt man denn jetzt als Ersatz? Es gibt ja verschiedene Stärken
    2. Gibt es eine Möglichkeit zur Kontrolle der internen Dichtungen, ohne das LG zu zerlegen? Dies traue ich mir ehrlich gesagt nicht zu, da es sehr aufwändig aussieht.
    3. Welche Wartungsmaßnahmen empfehlt ihr neben der Dichtung nach Standzeit? Ölen/Fetten irgendwo?


    Grüße

  • Wen die Dichtung schon so aussieht dann wirds das innere auch nicht mehr lange machen (meine Meinung). Ich weiß dass
    Waffencenter Gotha diese repariert (auf anfrage) und auch einige erfahrene User hier schon für manch einen die 75er
    für den schmalen Taler wieder fit gemacht haben. Alternativ kannst Du auch einen Büchsenmacher in deiner Nähe
    fragen ob er Dir das macht. WENN Du natürlich handwerklich geschickt bist könntest Du das dank der Anleitungen
    hier im Forum, im Netz oder gar aus der Bedienungsanleitung selbst machen, soll nicht so schwer sein, man muss nur genau
    arbeiten.

    Wen Du wirklich nur die Dichtung vorne tauschen willst dann versuch mal diese vorsichtig zu Entfernen und zu messen. Zerbröseln
    wird es Dir diese auf jeden fall. Der Spannhebel sollte bei neuer Sichtung mit leichten Druck schließen, dann weist Du dass das Laufende in die
    Dichtung drückt und somit auch abdichtet. Aber nicht zu viel Druck nicht dass es Dir die Stirnräder zerbröselt.

    Gruß
    Thomas

  • Yup. Zu Waffencenter Gotha schicken oder dort eine Ersatzdichtung, am besten gleich ein Komplettset bestellen und selbst reparieren.

    Würde auch gleich alle Dichtungen tauschen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage der Intelligenz. Gruß Play

  • ein frischer Satz Federn kann auch nicht schaden, wenn sie schon mal zerlegt ist. So teuer sind die nicht.

    In dem Thread "DIANA 75 - Laufdichtung erneuern" hatte ich seinerzeit einige Bilder von (De)Montage gezeigt. Die Diana ist nicht so einfach, wie FWB, aber machbar.

    Mit zerbröselten Dichtungen solltest Du die Waffe keinesfalls mehr abschlagen, die Zähne an den Kolben leiden darunter und die Kolben gibt es nicht mehr als Ersatzteil.

  • Wen die Dichtung schon so aussieht dann wirds das innere auch nicht mehr lange machen (meine Meinung). ...

    Da hast du 100%ig Recht. Das war bei meinen auch so.

    ...

    Wen Du wirklich nur die Dichtung vorne tauschen willst ....

    Davon würde ich tunlichst abraten.

    ... Die Diana ist nicht so einfach, wie FWB, aber machbar....

    Das Hauptproblem, was es zu lösen gilt ist die passende Justierscheibe:

    Der Marker kann leider nur gelb

      


    Ach ja, Spezialwerkzeug nicht vergessen:

    Gruß
    Roland

  • Erstmal Danke für euren Input! Ich denke eine Revision macht dann nur komplett Sinn mit allen Dichtungen.

    Dafür fehlt mir allerdings gerade die Zeit und meine FWB300 will ja auch noch etwas umgebaut werden ;)

    Werde die 75er jetzt nicht mehr abschlagen, evtl. versuche ich mein Glück mal im Frühjahr damit.

    Bis dahin kommt sie erstmal in den Schrank.

    Hat jemand denn eine Vorstellung, was das WC Gotha für den Dichtungswechsel nimmt? Dann entscheide ich, ob ich das selbst mach, oder doch einsende.

    Grüße

  • Hier mal ein paar Bilder von D75ern, die ich mal auf dem OP Tisch hatte.

    So kann es im Inneren aussehen, wenn die originalen Dichtungen ihr Verfallsdatum überschritten haben.

    Nur noch Matsch am hinteren Ende

    Verhärtetes Öl/Gummigemisch innen

    Aus der Hülse nur schwer heraus zu bekommen

    Die Zahnfee war da

  • Die richtige Justierscheibe ist zwar sehr wichtig, aber wenn man die Funktion der Justierscheibe und was man messen soll verstanden hat, ist der Vorgang doch recht einfach zu bewerkstelligen. Ggf. muss man halt eine andere Justierscheibe bestellen.

    Was ich bei den Doppelkolben im Allgemeinen ziemlich knifflig finde ist das Einführen und Fixieren der Kolben und das Einsetzten der Zahnräder. Bei letzterem darf keinerlei Gewalt nötig sein, sonst ruiniert man sich die Gewinde. Mit den von dir gezeigten Spezialwerkzeug aus der offiziellen Anleitung hat man dafür nur noch eine Hand frei. Offensichtlich muss es aber auch so möglich sein...

    Ich habe es so wie in diesem Video gemacht, mit Messingstab und Einhandzwinge:

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    Ist aber auf eigene Gefahr. Die Zwinge kann leicht abrutschen...

    Was mich bei der Diana 75 aber am meisten geängstigt hat ist der komplizierte Abzug und die dazugehörigen Sicherungen mit einer unvergleichlich hohen Anzahl an Einzelteilen. Das muss laut offizieller Anleitung alles entfernt werden, bevor die Kolben raus können, was ich dann auch so gemacht habe.

    Ich möchte aber trotzdem keinen entmutigen. Ich bin selber in keiner Weise ein irgendwie ausgebildeter Techniker. Man sollte nur nicht einfach drauflos schrauben. Wichtig ist, dass man die Funktionsweise des Systems versteht, sich vorher einige Anleitungen zu Gemüte führt und den Auseinanderbau genau dokumentiert.

  • Das Video habe ich auch gesehen, so wie ein Weiteres.

    Was mich hierbei wundert ist, dass anders vorgegangen wird, als in der offiziellen Anleitung.

    Dort wird ja beschrieben, dass man quasi erst die eine Seite mit diesem Dorn "einhängt"

  • Mit dem Montagedorn kann man den Leerkolben wohl noch etwas drehen. Dadurch kann man den Leerkolben zunächst an dem einen bereits montierten Zahnrad vorbeischieben und ihn dann wenn er weit genug drinnen ist durch drehen mit dem Zahnrad in Eingriff drehen.

    Trotzdem musst du dann -wie auch in der Anleitung beschrieben- weiterhin mit der einen Hand Druck auf den Leerkolben mit den Montagedorn aufwenden, um mit der verbliebenen Hand die zweite Achsschraube mit Zahnrad einschrauben zu können. Das Zahnrad muss nämlich Spiel haben damit die Achsschraube sich locker mit der Hand einschrauben lässt.

    Ein Trick wäre nachdem der Leerkolben von nur einem Zahnrad gehalten wird, den Abschlussdeckel mit Justierscheibe drauf zu schrauben. Dadurch müsste der Leerkolben weit genug drinnen sein, dass das Zahnrad entlastet wird. Habe ich aber selbst nie probiert. Edit: Und bin mir auch sehr unsicher, dass das funktioniert, d.h. dass der Kolben so drinnen bleibt und nicht vom Federdruck "rausgeschossen" wird, auch nicht ungefährlich.

    Bei der inoffiziellen Variante mit Federspanner oder Einhandzwinge werden beide Zahnräder erst montiert nachdem die Kolben in ihre Endposition gebracht wurden.

    Ein (selbst gebauter) Federspanner, wo das Gewehr sicher fixiert ist, ist bestimmt das Beste... Dann hat man zwei Hände frei und kann entspannt arbeiten. Mit der Einhandzwinge ist es halt nicht ganz so entspannt weil dir das Gewehr leicht rausflutschen kann.

    Edited once, last by H.M. Murdock (November 10, 2024 at 12:11 AM).

  • Einen Federspanner hatte ich mir quick 'n dirty aus etwas Restholz und Gewindestange gebastelt. Mit dem Dorn in einer Hand unter Druck die Zahnräder mit der anderen Hand zu montieren halte ich für illusorisch. Man braucht beide Hände frei beim Einsetzen der Zahnräder und somit eine irgendwie geartete Spannvorrichtung.

    Was das Video verschweigt ist, dass man diese Spannvorrichtung bereits bei der Demontage braucht. Wenn die Endkappe runter ist muss etwas Druck von hinten auf den Kolben gegeben werden, damit die Zahnräder demontiert werden können. Die sind es, die den Leerkolben dann noch daran hindern nach hinten raus zu schießen und stehen unter Federspannung.

  • Das mit dem Dorn stell ich mir auch sehr schwierig vor. Hab es aus diesem Grund auch nicht selber probiert. Unmöglich wird es aber nicht sein, nachdem die "Werksanleitung" es so beschreibt.

    Und du hast völlig recht damit, dass die Zahnräder, wenn die Endkappe runter ist, durch Druck auf den Leerkolben entlastet werden müssen, um die Zahnräder zu demontieren.

    Das geht aber auch mit der Spannvorrichtung aus dem Video.