Walther P22Q mit Silah Schalldämpfer (VORSICHT nicht nachmachen!)

Moin zusammen,

Ich habe am Wochenende meine Walther/ Umarex P22Q einmal mit meinem neu erworbenen Schalldämpfer der Marke Silah getestet. Im Nachhinein habe ich auch schon einen Bericht hier gefunden, der ähnliche Ergebnisse gezeigt hat (Hätte das einmal vorher lesen sollen).

Spoiler vorweg: Wer seine Schreckschusspistole schrotten möchte, kann das gerne nachmachen.

Schuss Nr.1 mit dem aufgeschraubten Schalldämpfer zusätzlich in der Knallkiste/Box/Kasten (wie ihr es auch immer nennt) war richtig geil leise. Da war ich voll begeistert. Beim Schuss Nr.2 verflog meine Begeisterung ganz schnell wieder.

Was war passiert?

Beim zweiten Schuss donnerte der Schlitten durch den erhöhten Staudruck dermaßen zurück, dass es den Zerlegehebel samt Sicherungsstift dafür aus dem Rahmen kloppte und den Schlitten abhob. Mein Abzugsfinger hatte anschließend eine kleine blutende Wunde.

Beim Zerlegen zeigt sich dann das ganze Ausmaß. Am Ende des Laufes hatte sich durch das Aufprallen des Schlittens Material aufgebäumt, vorne am Schlitten war Material zusammengedrückt, durch anschließende Auswurfstörung bekam ein Teil des äußeren Patronenlagers eine Macke, das Metall am Zerlegehebel war verbogen und darunter ein Stück herausgebrochen. Zusätzlich hat es den Sicherungsstift für den Zerlegehebel aus dem Rahmen gedrückt.

Ich habe den Schalldämpfer dann auseinander genommen, die komprimierte Stahlwolle dann durch ein Alurohr, was ich vorher komplett mit 3mm Löchern versehen hatte, bestückt und habe Stahlwolle herumgewickelt. Nachdem ich die P22Q zerlegt, den Stift und einen neuen Zerlegehebel eingebaut hatte, kam der zweite Test.

Das Schussgeräusch war minimal lauter, aber auch dieses Mal kloppte es mir den Zerlegehebel samt Stift raus und hob den Schlitten ab. Ich habe dann den Schalldämpfer komplett leer gemacht und den Zerlegehebel ohne Sicherungsstift wieder rein. Auch mit leerem Schalldämpfer ist der Gasdruck anscheinen noch so hoch, dass es zu viel für die P22Q ist. Der Zerlegehebel flog wieder weg und der Schlitten hob ab.

Nachdem ich die P22Q zum zweiten Mal an dem Abend zerlegt, den Sicherungsstift plus meinen letzten Zerlegehebel eingebaut, die beschädigten Stellen vorsichtig weggeschliffen (eher wegpoliert) und die Stellen dann wieder geschwärzt hatte, sah die fast wieder aus wie neu.

BIS auf den kleinen Riss im Schlitten zwischen dem Loch für das Rohr und dem Loch für die Führungsstange. Habe das eben erst beim Einstellen der Fotos gesehen. Das muss wohl beim Abheben des Schlittens passiert sein, dass sich das Rohr da sehr verkantet hat. Der sollte beim normalen Schießen aber eigentlich kein Problem darstellen bzw. weiterreißen. Hoffe ich zumindest.

Keine Ahnung, wie andere Schreckschusswaffen auf so einen Schalldämpfer reagieren, aber man sollte sich wirklich bewusst sein, dass die Belastung erheblich zunimmt und man seine Waffe relativ schnell schrotten kann.

Läuft so etwas unter Gewährleistung? Das ist ja gefährlich.

Quote from R4GE

Meine Glock 17 Gen5 Modelle (schwarz und French Edition) sowie meine Walther P22Q schoss ich bereits viele male mit dem Umarex Schalldämpfer. Das hat zu keinerlei Schäden geführt. Der etwas höhere Staudruck ist mir bekannt und auch sichtbar bei den ausgeworfenen Hülsen. Die fliegen in noch höherem Bogen heraus. Allerdings verwende ich beim schießen mit Schalldämpfer die am schwächsten geladenen Munition. Z. B. von Geco. Titan Munition beispielsweise ist deutlich stärker geladen. Die tue ich der Waffe mit Schalldämpfer nicht an.

Nachtrag: Die P22Q ist unter anderen von Umarex freigegeben für Schalldämpfer.

Benutzt habe ich die Walther Munition. Meine Record 15-9 habe ich mit dem Schalldämpfe auch einmal geschossen. Dort waren anschließend auch Spuren am Material zu sehen. Die muss ich jetzt sogar reparieren, weil der Stift an der Fangklinke so lose ist, dass der Schlagbolzen nur noch freigegeben wird, wenn ich den Abzug mit Gewalt bis zum letzten Stück durchdrücke.

Ich schätze einmal, dass die Freigabe von Umarex sich wohl auch nur auf den Umarex Schalldämpfer bezieht, wobei die beiden ja eigentlich gleich sind, was den Aufbau betrifft.

Quote from Sverre

Was macht die Waffe, wenn du nur mit der Adapterschraube schießt ?

Das müsste ich noch einmal testen. Allerdings ist heute Sonntag, da kommt das nicht so gut.😬 Ich weiß auch nicht, wie lange meine P22Q das noch mitmacht, bis die komplett das Zeitliche segnet. Jetzt ist schon der dritte Zerlegehebel verbaut und die beiden Stifte am Rahmen wurden auch schon zweimal aus und wieder eingetrieben. Mann die Waffe ist drei Monate alt, hat 30 Schuss durch, war zwischenzeitlich sogar schon bei Umarex wegen Problemen mit der Auszieherkralle (wackelte total). 😒 Optisch finde ich die P22Q Klasse, aber irgendwie nur Ärger damit im Moment (teilweise selbst verursacht natürlich).

Quote from multitool62

Reine Verständnisfrage, unabhängig von den technischen Möglichkeiten und den damit - offenbar - verbundenen Ärgernissen:

Warum schießt man eine Schreckschusspistole, deren einzige Aufgabe es ist, einen lauten Knall zu erzeugen, mit einem Schalldämpfer, damit

sie genau ihrer einzigen Aufgabe, nämlich einen lauten Knall zu erzeugen, nicht gerecht werden kann?

Warum? Darum. Warum bieten Hersteller so etwas an, wenn das totaler Blödsinn ist?

Aber um auf deine Frage ehrlich zu antworten, ich wohne in einer Mietwohnung mit 8 weiteren Parteien hier und habe keine Lust auf Ärger. Also habe nicht viele Möglichkeiten, eine Schreckschusswaffe zu testen, ohne irgendwem auf den Sack zu gehen oder mir Problem einzuhandeln. Dass so eine Frage kommt, war mir schon klar.

Quote from Sverre

Wie dicht sitzt die Schraube vor der Laufsperre?

Mit einer Unterlegscheibe nicht ganz so tief reinschrauben, evtl. reicht das schon das der Gasweg nicht so blockiert wird.

Ich habe das gerade einmal mit einem Messschieber gemessen. Vom Laufende bis zur Spitze der Laufsperre (ist die Laufsperre, die wie ein Mercedesstern aussieht und spitz zuläuft) habe ich ein Maß von 4,2mm. Die Länge des Gewindes am Adapter ist 6,5mm. Also ragt die Spitze der Laufsperre wohl schon in den Adapter rein (allerdings habe ich keine Macken am Adapter, dass die Laufsperre diesen schon berührt). Das verringert den Querschnitt der Öffnung natürlich gewaltig. Danke für den Hinweis.

Sollte es daran liegen, wird eine Distanzscheibe eventuell auch problematisch, weil dann nicht mehr so viel Gewinde im Eingriff ist.

Quote from multitool62

Quote from Jack4L

Warum? Darum. Warum bieten Hersteller so etwas an, wenn das totaler Blödsinn ist?

Gut. Verstanden.

Die Hersteller wollen Geld verdienen. Auch mit Blödsinn. Denke ich.

Ist jetzt vielleicht etwas weit hergeholt, aber aus dem gleichen Grund, warum ich beim Testen den Schalldämpfer nehmen wollte, werden Kernwaffentests heute unterirdisch durchgeführt, um die Belastung der Umwelt um einen herum zu verringern. In meinem Fall geht es halt um die Lautstärke.

Quote from multitool62

Quote from Jack4L

Warum? Darum. Warum bieten Hersteller so etwas an, wenn das totaler Blödsinn ist?

Gut. Verstanden.

Die Hersteller wollen Geld verdienen. Auch mit Blödsinn. Denke ich.

Dann können wir aber gleich das ganze Thema Schreckschusswaffen als Blödsinn ansehen, denn es gibt bessere Mittel zur Verteidigung (davon abgesehen hat niemand im Ernstfall selbst Gehörschutz im Ohr). Knallen kann man Silvester auch ohne Schreckschuss und Raketen zünden genauso. Einzig als Starterpistole hätte die dann noch ihr Daseinsberechtigung, wobei es auch diese Starterklappen gibt, die man zusammenschlägt (kennt man noch aus der Schule). 🤷‍♂️

Quote from Sverre

Wie dicht sitzt die Schraube vor der Laufsperre?

Mit einer Unterlegscheibe nicht ganz so tief reinschrauben, evtl. reicht das schon das der Gasweg nicht so blockiert wird.

Ich habe gerade einmal etwas vergleichen.

Länge des Gewindes am Abschussbecher 5,5mm (Silah 6,5mm).

Innendurchmesser der Bohrung des Abschussbechers 5,5mm (Silah 5mm).

Diese Unterschiede könnten das Problem sein, zumindest verstärken.

Vielleicht wäre ein Aufbohren des Adapters auf 5,5mm und kürzen der Länge auf 5,5mm die Lösung. Werde mir das einmal überlegen, ob ich das mache.

Quote from Giftick

Wenn erst 3 Monate alt ist würde ich sie definitiv reklamieren, ganz egal ob mit oder ohne SD oder Abschussbecher geschossen.
Ich sehe da auch keinerlei Eigenverschulden.
Mit dem Riß im Schlitten bitte nicht mehr ohne passende Sicherheitsvorkehrungen schießen - besser noch: garnicht mehr damit schießen !
Im besten Fall solltest du eine Neue bekommen, da es ja nicht nur den Schlitten sondern auch das Kartuschenlager betrifft,
oder es wird das alte Griffstück mit neuen Komponenten ausgerüstet, aber soviel Arbeit wird sich Umarex warscheinlich nicht machen,
kannst dir die Teile ja mal an unauffälligen Stellen markieren, und die Seriennummer notieren.

Ich habe zwar den Umarex und Silah SD, die wurden bis jetzt aber nur für Fotos an SSWs geschraubt,
beide wurden noch nie von mir beschossen, danke für den Hinweiß Jack4L ...

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Keine Ahnung, ob die die überhaupt jetzt noch reklamieren, nachdem ich die Stifte des Griffstücks schon zweimal herausgetrieben habe. Das sieht man natürlich. Die Rampe zum Patronenlager hatte ich auch etwas geglättet, weil die Kartuschen beim Zuführen geklemmt hatten. Ich befürchte, dass ich darauf sitzen bleiben werde. Versuchen kann man es natürlich. Vielleicht sollte ich einfach einmal nur mit dem Abschussbecher schießen und schauen, was passiert. Mit Handschuhen natürlich. 😉 Passiert dabei das gleiche, dann kann ich da absolut nichts für.