HW 35 BJ vor 1966 - rastet beim Spannen nicht ein

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  • Hallo!

    Ich habe vor Jahren eine HW35 von meinem Stiefvater geerbt und wollte vor einem Monat das erste Mal schießen. Sie ließ sich spannen, aber der Abzug rastete nicht ein. Nach einigen Recherchen im Internet und Durchsicht von Reparatur-Videos habe mich getraut sie zu zerlegen.

    Ergebnis: Kolbendichtung aus Leder war schon rissig und gebrochen, Laufdichtung schon gar nicht mehr vorhanden und die Feder verbogen.

    Ich habe mir die entsprechenden Teile (Adapter für die neue Kolbendichtung, Kolbendichtung, Laufdichtung und neue Feder) gekauft und eingebaut, aber es funktioniert noch immer nicht.

    Ich habe es dann wieder zerlegt und mir die Mechanik beim Spannen angesehen und gemerkt, dass anscheinend 1-2 mm fehlen um das Einrasten beim Abzug aus zu lösen. Beim Kolben scheint der Teil wo der Spannarm andrückt sehr stark abgenützt zu sein. Leider habe ich keine Masse und kann nur mit Bildern vergleichen.

    Ich wollte dann einen neuen Kolben kaufen, aber im Internet heißt es, dass der neue Kolbern mit den alten Gewehren nicht geht.

    Frage: ist das korrekt? Kann ich den neuen Kolben nicht verwenden, weil er zu kurz ist (sieht auf den Bildern so aus)?

    Kennt jemand eine Antwort oder weiß eine Lösung?

    Vielen Dank für eure Hilfe und liebe Grüße!

  • Hallo Machi,

    Ein neuer Kolben kann Probleme mit sich bringen weil es sein kann das der erst recht nicht einrastet. Ein neuer Kolben im altes System klappt nicht, umgekehrt geht es. Hast du die Möglichkeit eine Windung deiner alten Feder abzuflexen? Manchmal werden zu lange Federn verbaut die auf Block gehen bevor der Kolben einrasten kann. Wenn sie mit einer Windung weniger einrastet hast du den Fehler gefunden.

    Nächste Möglichkeit könnte der Abzug selber sein. Dreh mal die Schraube hinter dem Abzugszüngel etwas weiter rein, vielleicht ist die Schraube zu weit herausgedreht worden dann rastet der Abzug ebenfalls nich ein.

  • Hi,


    hast du den Abzug mal im ausgebauten Zustand getestet? Gespannt und ausgelöst? Wurde der Abzug im gespannten Zustand eingebaut?

    Wenn du eine 7,5J Feder eingebaut hast sollte es kein Problem mit der Feder geben, sollte versehentlich eine 16J-Feder den Weg in die HW gefunden habe könnte (muß aber nicht) es mit der alten Dame Probleme geben.


    Gruß Michel

  • Hallo!

    Zuerst mal danke für eure Anregungen und Tipps. Ich habe mich jetzt nochmal herumgespielt und sowohl die alte als auch die neue Feder eingebaut. Beide führten zum gleichen Ergebnis: der Abzug rastet nicht ein.

    Beide Federn sind 16 Joule stark (die alte geschätzt, aber fühlt sich gleich an wie die neue). Die Alte ist von den Dimensionen (Durchmesser der Feder und des Stahldraht) und der Anzahl der Windungen gleich wie die Neue. Einziger Unterschied ist, dass sie etwas verbogen und um ca. 4 cm kürzer ist.

    Ich habe alles anschließend auch ohne Feder zusammengebaut und siehe da: es funktioniert! Ich habe mir auch die Stelle am Gehäuse markiert, ab der der Abzug einrastet. Weder mit der alten noch der neuen Feder konnte ich diese Stelle erreichen.

    Alles wieder mit der alten Feder zusammengebaut und ein Stück Blech genommen und beim Spannen zwischen den Spannarm und den Kolben geklemmt. Nach 2 x Falten ist der Abzug sicher eingerastet. Es hat auch schon nach 1 x Falten funktioniert, aber eher schwer. Das Blech war dann 1,2 mm dick.

    Ich habe ein paar Fotos der Teile angehängt:

    Irgendwelche Ideen? Kann man beim Kolben die abgenutzte Stelle ausbessern (schweißen)? Kann ich den Spannarm irgendwie verlängern? Funktioniert ein neuer Kolben?

    Danke nochmal für die Hilfe!

  • (…) Alles wieder mit der alten Feder zusammengebaut und ein Stück Blech genommen und beim Spannen zwischen den Spannarm und den Kolben geklemmt. Nach 2 x Falten ist der Abzug sicher eingerastet. Es hat auch schon nach 1 x Falten funktioniert, aber eher schwer. Das Blech war dann 1,2 mm dick. (…)

    Irgendwelche Ideen? Kann man beim Kolben die abgenutzte Stelle ausbessern (schweißen)? Kann ich den Spannarm irgendwie verlängern? Funktioniert ein neuer Kolben?

    Danke nochmal für die Hilfe!

    Hallo Machi,

    da bist Du schon am eigentlichen Problem. Wie man auf dem Foto des Kolbens sieht, hat der Spannarm über die Zeit die Nut im Kolben in Richtung Abzug verlängert. Da fehlt jetzt der Millimeter, und der Kolben rastet nicht ein. Ich bezweifele, ob es sich lohnt, diesen Kolben mit einer Auftragsschweißung zu reparieren.
    Da könntest Du eher einen anderen Kolben der alten Bauart auftreiben.
    Vielleicht liest hier ja jemand mit, der einen Kolben übrig hat?

    Bin mir nicht sicher, ob es auch bei der HW35 so ist: Bei der HW30 haben die heutigen neuen Kolben eine schmalere Nut als die aus den 1960er Jahren. Da passt dann der Spannarm nicht rein.

    Viele Grüße