Versetzt uns Solingen den Todesstoß?

There are 549 replies in this Thread which has previously been viewed 28,476 times. The latest Post (August 31, 2024 at 12:28 AM) was by Paramags.

  • Als vor ein paar Wochen der Bundesrat tagte und man forderte, man solle das Waffenrecht hinsichtlich der Messer verschärfen, gab es bei einigen Messerfreunden für einen Moment einen Herzaussetzer - aber dann die Beruhigung, dass der Bundesrat das ja nicht so einfach beschließen kann, die Koalition zu uneinig, die FDP dagegen... und in dieser Legislaturperiode vermutlich nichts mehr kommen würde.

    Nun aber die Tat von Solingen. Mal wieder plappern alle Politiker wild drauf los und überbieten sich gegenseitig. Der Bundeskanzler möchte "die ganze Härte des Gesetzes" zeigen; und die Innenministerin spricht sich gegen die Spaltung aus. Nur meint sie damit sicherlich nicht die Trennung von braven Legalwaffenbesitzern und bösen Messermännern.

    Doch wie auch schon in Mannheim, hätte das Messer gar nicht geführt werden dürfen - zu lang und in einer Verbotszone, bzw. Versammlungsgesetz gar nicht erlaubt.

    Bringt der aktuelle Fall der Messerstadt nun das Messerführen zu Fall? Kommt jetzt vielleicht doch auf die Schnelle ein Gesetz, das uns allen das Leben erschwert aber vermutlich ebenso wenig Taten verhindert?

    Was meint Ihr?

    Fördermitglied des VDB.

  • Da kommt auf jeden Fall was ,ändern wird sich dadurch aber nichts ,wird weiter gemessert .


    Wie war das mit Deutschland wird sich ändern .

    Deutschland hat sich geändert .

    Vor 25 Jahren hatte die halbe Klasse die bösen Butterflymesser in der Schule in der Tasche ,passiert ist nie was außer das man sich beim Rumklappern selbst in die Flossen geschnitten hat .

    Waren eben andere Zeiten da wär man selbst im Streit im Lebtag nicht auf die Idee gekommen da irgend ein Messer zu ziehen .

  • Wenn der Faden sich im waffenrechtlichen Feld bewegt und nicht eskaliert, können wir ihn laufen lassen.

    Nur denkt bitte dran, Straftaten mit (freien) Waffen sind kein Diskussionsthema. Also bitte nicht die Tat an sich hier durchkauen! Und die Netiquette wahren! Danke!

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Tja, traurig was wieder einmal passiert ist! Aus meiner Sicht bringt es wenig an der Schraube "Waffenrecht" zu drehen.

    Was helfen kann ist (auch wenn es derzeit etwas utopisch klingt...) -> Umfangreiche "Eingangskontrollen" bei Massenveranstaltungen bis hin zur "Taschenpfändung" :) Ich denke so sieht es aus. Punkt.

    Der Weg ist das Ziel...

    Kaliber 22 lfb. bei halbautomatischen Feuerwaffen nach Überprüfung der Zuverlässigkeit für Bürger ab 18 Jahren.

  • Noch vor ein paar Tagn hatte Frau Faeser einen erneuten Vorstoß unternommen, das Thema Messerverbot weiter voranzutreiben:

    Debatte ums Waffenrecht: Warum werden Messer nicht komplett verboten?
    Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will Messer mit langen Klingen in der Öffentlichkeit verbieten. Experten streiten über Sinn und Nutzen der Pläne.
    www.bild.de

    Doch mit Solingen scheint selbst die FDP einzulenken und zumindest "darüber nachzudenken":

    FDP lenkt ein: Buschmann kündigt Kampf gegen Messer-Gewalt an
    Die FDP lenkt im Streit mit Innenministerin Nancy Faeser (54, SPD) um strengere Waffengesetze (teilweise) ein.
    www.bild.de

    Fördermitglied des VDB.

  • Es ist wirklich sehr tragisch das wir dieses Phänomen immer wieder erleben müssen. Ich spreche hier definitiv mein Beileid an die Hinterbliebenen aus. Möge Gott ihnen seelig sein!

    Gerade eben habe ich folgenden Artikel gelesen:

    FDP deutet bei Waffenrecht Umdenken an
    Bislang bremste die FDP die Pläne der SPD für ein schärferes Waffenrecht. Nun deutet das FDP-geführte Justizministerium Gesprächsbereitschaft an. Kriminologe…
    www.tagesschau.de

    Dort spricht sich CDU Bundestagsabgeordneter Jürgen Hardt gegen eine Verschärfung aus, er sagt wir müssen konsequent bestehende Gesetze anwenden. Hat er recht!

    Weiterhin müsste man wenn man schon die Ursache nicht angeht die Waffenverbotszonen sichern. Weitere errichten, mehr Personal anfordern, Schnelleingreiftrupps abstellen. Eventuell Metalldetektoren oder Röntgengeräte zur Verfügung stellen. Auch müsste man die Hotspots besser observieren und vor allem die Zivilbevölkerung sensibilisieren.

    Den wie Hr.Hardt selbst sagt: "Natürlich lassen sich die Kriminellen nicht abhalten." Hat er wieder recht!

    Konsequenz -> Bestehende Gesetze anwenden, wirkungsvolle Waffenverbotszonen erschaffen!

  • Ich sehe das gelassen. Laut 42a ist das Führen der meisten Messer ohnehin verboten. Da es sich dabei aber lediglich um eine Ordnungswidrigkeit handelt, die in der Praxis höchstens mit einem niedrigen dreistelligen Bußgeld geahndet wird (sofern überhaupt), sind die Folgen überschaubar. Zumindest, wenn man keine waffenrechtliche Erlaubnis zu verlieren hat. Als Normalbürger gesetzten Alters, der sich nicht an Bahnhöfen oder in anderen Waffenverbotszonen herumtreibt, kontrolliert zu werden, ist eher eine theoretische Möglichkeit als ein latentes Risiko.

    Was anderes wäre es, wenn das Führverbot zu einer Straftat hochgestuft würde.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Was helfen kann ist (auch wenn es derzeit etwas utopisch klingt...) -> Umfangreiche "Eingangskontrollen" bei Massenveranstaltungen bis hin zur "Taschenpfändung" :) Ich denke so sieht es aus. Punkt.

    Ich denke, viel effektiver wäre es, wenn man bereits strafrechtlich in Erscheinung getretenen Personen den Besitz und das Führen von Messern & Co. einfach verbietet; bzw. es den unbescholtenen Bürgern - insb. mit waffenrechtlichen Erlaubnissen - ohne wenn und aber erlaubt.

    Dann müsste die Polizei auch nur die "üblichen Verdächtigen" kontrollieren und deren Fehlverhalten ahnden. Nicht aber, wie bereits an einigen Bahnhöfen als "Großoffensive" verkauft, jeder Reisende überprüft wurde und auch Nagelknipser & Co. aus rechtschaffenen Leuten plötzlich Schwerverbrecher machen.

    Fördermitglied des VDB.

  • Der Elephant steht mitten im Raum und man sieht in nicht oder traut sich nicht darüber zu sprechen.

    Da ich selber Migrationshintergrund habe und den entsprechenden Kulturkreis persönlich kenne so möchte ich darauf hinweisen das es ohne der entsprechenden, in den letzten zwei Jahrzehnten stark angewachsen, kulturellen Diaspora in den deutschen Städten es viel unwahrscheinlicher ist das es zu solchen Straftaten mit Messern kommt und man sich dann auch nicht Gedanken über ein Messer Verbot oder Sicherheitsschleußen und Securitys bei jeder Großveranstaltung machen müsste.

    Wenn euch das jetzt zu krass war, dann schreibt mir das bitte damit ich es wieder lösche.

    Edited once, last by Benya: Rechtschreibfehler ausgebessert (August 24, 2024 at 11:00 PM).

  • Der Elephant steht mitten im Raum und man sieht in nicht oder traut sich nicht darüber zu sprechen.

    Da ich selber Migrationshintergrund habe und den entsprechenden Kulturkreis persönlich kenne so möchte ich darauf hinweisen das es ohne der entsprechenden, in den letzten zwei Jahrzehnten stark angewachsen, kulturellen Diaspora in den deutschen Städten es viel unwahrscheinlicher ist das es zu solchen Straftaten mit Messern kommt und man sich dann auch nicht Gedanken über ein Messer Verbot oder Sicherheistschleußen und Securitys bei jeder Großveranstaltung machen müsste.

    Wenn euch das jetzt zu krass war, dann schreibt mir das bitte damit ich es wieder lösche.

    Ist ja die Wahrheit im letzten Fall war ja auch wieder die Sprache vom Südländischen Erscheinungsbild .

    Die gleichen Probleme gibts ja auch in Ländern wo es ähnlich ist .

    Man hätte das ganze anhand der anderen Ländern schon vor Jahren sehen können.

    Hat hier eben noch etwas gedauert bis das ganze auch hier her schwappt .

    Aber wer das geäussert hat war ja ganz schlimm .

    Was man mittlerweile von Waffenverbotszonen hört ,das brauchte vor 30 Jahren noch keiner .

    Ansonsten abseits davon kann man allgeimein sehen wie sich alles verändert hat .

    Dinge wie Bitte und Danke kennen immer weniger .

    Man ballert nachts mit Rennauspuff durch die City das es Knallt und Scheppert was juckt es mich wenn andere Schlafen .

    Man kommt Nachts um 1 was juckt es mich wenn andere schon schlafen da ist man Laut im Treppenhaus das jeder wieder wach wird .

    Im Strassenverkehr das gleiche , man sieht genau das kein Platz ist aber man muss sich durchquetschen und wenn nur noch 5 cm Platz ist weil mal 2 Minuten warten geht ja gar nicht ,lieber setzt man sich dann auf die Hupe als würde es dann schneller gehen .

    Oft kann man nur noch mit dem Kopf schütteln .

    Ich weiß wirklich nicht was die letzten Jahre passiert ist .

  • Quote

    Ich denke, viel effektiver wäre es, wenn man bereits strafrechtlich in Erscheinung getretenen Personen den Besitz und das Führen von Messern & Co. einfach verbietet; bzw. es den unbescholtenen Bürgern - insb. mit waffenrechtlichen Erlaubnissen - ohne wenn und aber erlaubt.

    Ja natürlich. Ok, ohne Natur. Wir müssen dennoch die "Eingangskontrollen" verschärfen (aus meiner Sicht). Das ist unser aktueller Stand. Punkt. "Unbescholtene Bürger"......klar, bin ich voll dabei. Gut :) Aber auch das wäre "kurzfristig" zu klären.

    Der Weg ist das Ziel...

    Kaliber 22 lfb. bei halbautomatischen Feuerwaffen nach Überprüfung der Zuverlässigkeit für Bürger ab 18 Jahren.

  • Ja, aber was das alles kostet!

    Ein großer, internationaler Hauptbahnhof, wie er in den Großständte vorhanden ist, bekommt man sicherlich unter Kontrolle - wenn man möchte. In anderen Ländern, wie bspw. Frankreich ist das heute schon der Normalzustand.

    Aber man kann nicht jedes Dorffest so absichern, dass da niemand rein- und rauskann, der sich nicht ausweisen und kontrollieren lässt.

    Die Sicherheitsauflagen machen schon jetzt vielfach Feste kaputt, weil die Veranstalter das nicht leisten können.

    Vielleicht ginge das beim Oktoberfest, aber andere Großveranstaltungen unter freiem Himmel - wie Karneval/ Fastnacht sind so nicht machbar.

    Fördermitglied des VDB.

  • Die Briten sind da bereits zwei Schritte weiter. Ab dem 24.09. kann man für den Besitz(!) von Macheten und sogenannten Zombiemessern im Gefängnis landen.

    What is a zombie knife? Weapons with certain blades to be outlawed
    The complete prohibition will take effect in September, and anyone found in possession of one of these knives will be subject to jail time
    www.standard.co.uk

    Wobei das an der Sicherheitslage auch nichts verbessern wird.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Bei einem eh schon wackeligen Bundeshaushalt sind die Kosten definitiv ein Argument!

    Wenn ich aber an Corona denke, dann halte ich die Kontrollen für nicht mal abwägig. Was damals im großen Teil gut funktioniert hat, kann es nun wieder tun.

    Wir bräuchten auch eine große Polizei Berufsoffensive. Der Job muss deutlich attraktiver werden, wir brauchen unbedingt mehr Polizeibeamte!

  • Mehr Polizei? Gibt es überhaupt genug Nachwuchs?

    Und genug Plätze im knast?

    Großbritannien: Britische Justiz soll wegen voller Gefängnisse Haftstrafen verzögern
    Schon lange sind britische Gefängnisse am Limit, nach rechtsextremen Ausschreitungen gibt es zudem viele neue Häftlinge. Andere sollen deshalb früher entlassen…
    www.zeit.de

    Die Zeiten werden härter. Selbst auch schon Zeuge von gerade noch so verbalen Auseinandersetzungen zwischen Personen mit Hintergrund (darf man das sagen?) wo sich die beteiligten gegenseitig aufgefordert haben das Messer zu ziehen. 2024. Normal.

    Deutschland. Hilflos. Fassungslos.

    Wirksame Mittel würden gegen nationales und internationales Recht und erst Recht gegen Moral und Ethik verstoßen. Stattdessen nur symbolisches, populistisches aus der politischen Blase.

    Und wenn das rechtsstaatlich gewählte braune Gewitter von osten aufzieht ist das Gejammere wieder groß.

    Danke das Ihr meine Meinung ertragen habt. Der Beitrag kann jetzt entfernt werden.

  • Wenn alles verboten ist, es keine Feste und Veranstaltungen mehr gibt, was will man den Menschen noch antworten?

    Das Wort ist wie ein Pfeil. Einmal unterwegs, kann man es nicht mehr aufhalten

  • Die Briten sind da bereits zwei Schritte weiter. Ab dem 24.09. kann man für den Besitz(!) von Macheten und sogenannten Zombiemessern im Gefängnis landen.

    Ich vermute das es am Ende bei uns auch so kommen wird.

    Da man die zwischenmenschlichen und sozialen Probleme nicht lösen kann so wird man die autoritäre Karte ausspielen und alles verbieten was eine Klinge hat und über die Funktion eines Haushaltsgegenstandes oder Werkzeuges hinaus geht.

    Messer führen gibt's gar nicht mehr, Transport nur im versperrten Behältnis und Nutzung im öffentlichen Raum nur mit beruflichen Hintergrund oder irgend einem Erlaubnisschein.

    Darauf sollte man sich als Messer Nutzer und Sammler schon mal einstellen.

    Edited once, last by Benya (August 24, 2024 at 10:58 PM).

  • Aktuell haben wir 2.809.000 Arbeitslose Menschen in Deutschland.

    Arbeitslosenquote & Arbeitslosenzahlen 2024 | Bundesagentur für Arbeit
    Arbeitsmarktzahlen 2024: Die offiziellen Zahlen zur monatlichen Entwicklung der Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenquote in Deutschland. Jetzt informieren!
    www.arbeitsagentur.de

    Laut letzter Statistik aus 2020 sind ca. 18,4% 15-30 Jahre.

    Arbeitslose in Deutschland nach Alter bis 2022 | Statista
    Die Statistik zeigt die Verteilung der Arbeitslosen in Deutschland nach Altersklassen im Jahr 2022.
    de.statista.com

    Alleine wenn es eine Anforderung gäbe diese 18,4% verpflichtend für weiterführendes Bürgergeld in Polizei, Bundeswehr oder Sozialwesen zu stecken gäbe es einen deutlich merkbaren Aufschwung in den kritischen Berufssparten. Quasi eine "Wehrpflicht"- soft. Sowas bekommen wir aber frühestens mit der nächsten BuReg.

  • Tja, das wars dann mit dem Schweizer am Gürtel - auch dem kleinen Standardschweizer. Nach gestern dürfte das wohl der Todesstoß für alles gewesen sein, was kein Löffel oder ein Pümpel ist. Alles ohne meßbaren Zuwachs an Sicherheit. Eine Ohrfeige für alle Opfer und Angehörigen wie ich finde. Wenn man das übel nicht an der Wurzel packt, wird man die Sache nicht in den Griff bekommen.

    Funfact: Zugewanderte (aus der "Merkel-kommt-alle-her-wir-schaffen-das-Welle") gedeihen bei uns auf der Arbeit prächtig und fügen sich herausragend in das Team ein. Wenn man den Leuten eine Chance gibt - und freilich die Leute auch wollen. Echte Frontschweine (sorry für nicht halal^^) . Es gibt nur eine Hand voll anderer Kollegen, die ich gerne an meiner Seite hätte, wenn wieder mal die Messer fliegen. Ich sehe da sogar eine gewisse Liebe zum Detail, wie damals in den 90ern als ich angefangen habe.

  • Schlimmer, als die Politiker die solche Verbote fordern, sind meiner Meinung nach die Leute, die direkt Beifall klatschen.

    Solange die Leute nicht aufwachen und vorm Beifall klatschen nachdenken, wird man immer "Angst" vor Verschärfungen haben müssen.

    Die Tatmittel sind beliebig austauschbar. Das sollte doch jedem klar sein.