Unboxing : MP7A1 GBB von VFC

Jo ... heute wurde mein neuestes Baby MP7A1 angeliefert. Nach langer Skepsis habe ich dann doch mal das Bestell-Knöpfle gedrückt. Ein weiterer Motivations-Schub war die aktuelle 5%-Aktion beim Easthomer.

Also erst einmal ge-unboxt und aweng befummelt. Sehr schöne Optik und Haptik; die Verarbeitung macht zunächst mal einen hervorragenden Eindruck. Die Bedienungs-Elemente sind ergonomisch gut positioniert und funktionieren einwandfrei. Die Waffe erschien zunächst etwas leichtgewichtig; aber zusammen mit dem Heavy-Metal-Magazin ergibt sich dann ein realitätsnahes Gesamtgewicht, was sich sehr gut anfühlt.

Die offene Visierung kommt sehr gut rüber. Kimme und Korn sind jeweils klappbar (rasten in beiden Positionen gut ein) und demontierbar. Aufgrund der Augen-Problematik wurde dann doch gleich mal ein RedDot drauf-geschnallt.

Die Befüllung des Magazins läuft dann nicht ganz so toll. Am Magazingehäuse sind so seltsame Rastnasen dran; an denen bleibt der Daumen hängen, wenn man den Magazinschieber runterziehen will. Auch ist die Magazinfeder ziemlich stark. Nach einiger Gewöhnung kann man damit leben; evtl. kann man da auch mal ein Hilfsmittel basteln, was den Schieber zieht und fixiert.

Die ersten Schüsse mit 0,30-Kugeln (H&K Red Battle) waren schon mal super. Der Blowback ist ziemlich kräftig und vermittelt ein tolles Schußgefühl. Die Präzision kann sich auch sehen lassen : auf 6m Entfernung kann man einen Streukreis von 2 cm (aufgelegt) schießen. Aus der Schachtel raus liegen die Schüsse ca. 2cm zu tief. Nach dem Einschießen des RedDot paßt jetzt alles. Auffällig ist die Entfernungs-Sensibilität. Bei 1m Unterschied in der Schußentfernung ergeben sich 2cm Unterschied im Haltepunkt. Ist das normal bei Plastekugel-Schleudergeräten ? Die Gas-Ausbeutung ist aktuell noch nicht quantifizierbar; ich kann immer nicht abschätzen ob der Tank jetzt voll ist oder nicht. Man kann aber eine konstant hohe Schuß-Qualität über die fast gesamte Tankfüllung erkennen : erst die letzten 5 bis 10 Schuß fallen deutlich ab. Mit 1,4 Joule ist die Durchschlagsleistung natürlich nicht der Hammer. Zielscheiben werden schon gelocht, wobei die Kugeln immer Fetzen aus der Scheibe reißen anstatt ein sauberes Loch zu generieren. Aufstellbare Stahl-Ziele werden grenzwertig noch umgeschmissen. Ein Neugier-Test mit Alu-Kugel soll später noch stattfinden.

Vorläufige Zusammenfassung : nicht ganz das Schnäppchen, aber aufgrund der sehr hohen Qualität (vorbehaltlich der Dauerhaltbarkeit) trotzdem preiswürdig. Top-Empfehlung für Maschinenpistolen-affine Schützen.

Jo ... diese Waffe ist extrem begeisterungsfähig; wenn man mich gestern abend nicht zur Suppe gerufen hätte, dann würde ich wahrscheinlich immer noch im Keller sitzen und herumballern ... Die perfekte Waffe gibt es ja eigentlich nicht; maximal kann man von perfekter Eignung einer bestimmten Waffe für einen bestimmten Schützen sprechen. Und da ist die MP7 schon sehr nah dran ...

Kleiner Nachtrag noch zum Abzug : der ist wesentlich besser als bei den CO2-MPs. Kurzer bis mittlerer Abzugsweg und geringer Abzugswiderstand. Der Druckpunkt ist kaum wahrnehmbar, also einfach durchziehen bis man vom Schuß überrascht wird (auch da gewöhnt man sich dran). Die Abzugs-Konfiguration läßt auch schnelle Schußfolgen zu. Dabei kühlt sich das Magazin spürbar ab, aber ist findet kein Cool-Down statt, der die Schußqualität negativ beeinflußt.

Den Verschlußfanghebel betätige ich eher selten (Material-Schonung). Ich schließe den Verschluß nach dem Einsetzen eines vollen Magazins, indem ich am Spannschieber ziehe.

Alu-Kugeln : jo, erhöhten Verschleiß würde ich da auch befürchten. Die Idee war, daß Alu-Kugeln nicht zerplatzen und gut eingesammelt werden können. Die Splitter der Plaste-Kugeln verteilen sich ja über die gesamte Etage.

Jo, die erste Begeisterung ist inzwischen etwas abgedämpft ...

Ich habe dann natürlich die Waffe auf verschiedene Entfernungen getestet; und zwar innerhalb eines Spektrums von 5 bis 8m (RedDot ist auf 6m justiert). Dabei ergeben sich schon bei geringen Entfernungs-Abweichungen sehr ausgeprägte Treffer-Abweichungen : auf 5m Tiefschuß 2cm und auf 8m Hochschuß 6cm. Daraus habe ich erschlossen, daß die Flugbahn stark nach oben gekrümmt ist und habe das auf eine starke Über-Hoppung zurückgeführt.

Dann gemäß Anleitung den HipHop runter-gedreht bis Null (entspricht 1/2-Umdrehung am Einstellknöpfle). Der Hoch-Tief-Versatz wurde zwar besser, aber trotzdem noch etwas un-einheitlich. Dafür hat sich der Streukreis von 2cm auf 5cm (in alle Richtungen) vergrößert. Falls die Kugel tatsächlich einen Drall durch den HopUp bekommt, dann wäre das die logische Erklärung.

Gibt es einen Königsweg, wie da der HopUp einzustellen ist, um optimale Schußpräzision auf alle Entfernung (innerhalb des genannten Spektrums) zu generieren ? Oder muß man zwischen Pest und Cholera wählen ?

Jo ... Du sagst es ...

Ich werde dann mal den HipHop auf die ursprüngliche Einstellung zurückbringen, die mir dann sehr gute Ergebnisse auf 6m liefert. Das Trainings-Programm muß halt dann ein bißchen umgeplant werden.

Trotzdem ist die MP7 eine extrem gefällige Waffe und das Schießen damit bringt richtig Spaß und macht irgendwie süchtig. Ich sage 9,8 auf der Coyote-Skala. Mit den system-bedingten Schwächen kann man sich arrangieren.

Soderla,

hier mal ein kleiner Update :

1. ich habe jetzt schon ca. 700 Schuß durch und die Gasflasche (600ml) ist noch immer nicht leer. Da bin ich jetzt schon positiv überrascht ....

2. trotz des überwiegend sehr guten Trefferbildes auf 6m finden trotzdem noch öfters mal Ausreißer statt; ca. 1 bis 2 bei einer 10er-Serie. Da tippe ich mal ganz fest auf die Munition. Hat jemand eine Empfehlung für mich hinsichtlich qualitativ hochwertige 0,30-Kugeln ?

neuer Update :

heute haben sich nach ca. 800 Schuß die ersten Funktions-Störungen eingestellt :

1. Verschlußfanghebel fängt den Verschluß nicht, wenn das Magazin leer ist. Wenn man die Schüsse nicht mitgezählt hat, dann ballert man sinnlos immer weiter, weil es akustisch keinen Unterschied zwischen Kugelschuß und Leerschuß gibt. Erst gegen Ende der Gasfüllung verändert sich das Geräusch geringfügig und wahrnehmbar

2. Inzwischen passiert es bei 2 von 10 Schüssen, daß sich durch den starken BlowBack bei Schußabgabe die Verriegelung der Schulterstütze löst. Dadurch wird beim Anschlagen des Verschlusses im Gehäuse die ganze Waffe quasi auf die Schulterstütze draufgeschoben. Der Schuß ist zu diesem Zeitpunkt schon raus, aber es gibt die Schreck-Sekunde, die sich bei schnellen Schußfolgen dann negativ auswirken kann.

Sind diese Phänomene bekannt ? Gibt es Abhilfe-Maßnahmen im Selfmade-Verfahren oder muß man die Kanone zum Umarex schicken ?

Jo ... Du sagst es ...

Die Kante am Verschluß, die am Fanghebel einhakt, die ist schon etwas rundlich. Nach 800 Schuß . Selfmade-Reparatur läuft da so nicht; kann man nur reklamieren. Dann kriegt man einen neuen Verschluß, der nach weiteren 800 Schuß auch wieder abgenullt ist. Also Fazit : es ist nicht alles Gold, was glänzt ... und man kann einen einen der wichtigsten Irrtümer der Menschheit aufklären : für viel Kohle bekommt man nicht zwingend viel Qualität

Nö, ich nutze Elite Force Green Gas mit Silikonöl-Anteil.

Jo, das Forum schau ich mir mal an. Danke des Hinweises

Ich suche eine deutsche Bezugsquelle für folgende MP7-Nachrüstteile :

- Stahl-Verschluß

- Rails der Schulterstütze aus Stahl

Einen Anbieter für Alu-Backplate gibt es bereits :

Naja, is mir irgendwie suspekt ... der Zoll könnte die Ware zur Untersuchung an diverse Behörden weiterleiten. Dann müßte ich einige Monate warten, bis mir das Zeug (nach Feststellung der Unbedenklichkeit) ausgehändigt wird. Und damit wäre ich auch aktenkundig; das kann einem früher oder später mal auf den Fuß fallen.

Mit der Bezahlerei müßte ich auch erstmal guggen, ob PayPal akzeptiert wird. Kreditkarte habe ich nicht.

Jo ... ich habe die Waffe jetzt mal direkt beim Umarex reklamiert und warte auf die Rückmeldung.

Die weitere Strategie ist wie folgt :

- innerhalb der Garantie alle anfallenden Verschleiße/Störungen beseitigen lassen

- danach Nachrüstung mit Tuningteilen ; zuerst Alu-Backplate, evtl. noch Stahl-Schulterstütze direkt vom Chinesen

Quote from R4GE

Airsoft macht wahnsinnig viel Spaß, aber in diesem Hobby ist eine gewisse Ausdauer bzw. Leidensfähigkeit gefragt

Naja, beides gehört jetzt nicht unbedingt zu meinen Kern-Kompetenzen ... aber vielleicht gewöhne ich mich noch daran.

Inzwischen habe ich bereits ein Auge auf die nächste Investition geschmissen : es soll ein CP88 4" werden. Back to the roots !