CRKT Pilar 3

  • Ein weiterer Folder hat den Weg zu mir gefunden. Ein Folder von CRKT. Ein Folder mit Thumbhole. Beides fehlte mir bisher in der Sammlung. Das lag meist daran dass mir Klingen mit Daumenloch einfach optisch nicht so zusagten. Mit dem Design von Spyderco z.B. konnte ich nie was anfangen.

    Nun stieß ich aber auf das Pilar 3 von CRKT mit seiner hübsch geformten Spearpoint-Klinge im Design von Jesper Voxnaes.

    Gesamtlänge: 183mm

    Klingenlänge: 76mm

    Grifflänge: 107mm

    Griffhöhe: 20 bis 28mm

    Griffmaterial: G10 und Edelstahl

    Griffstärke: 11mm ohne Clip, mit Clip 15mm

    Klingenstärke: 3,8mm

    Klingenstahl: D2

    Gewicht: 100g

    Preis: 67,95€ im Angebot, UVP 89,95€ (Stand Mai 2023, Knivesandtools.de)

    Die Verpackung kommt ganz unspektakulär daher, ein einfacher Karton mit CRKT-Logo, darin das Messer in Folie. Da weiß man, das Geld das man bezahlt hat steckt im Messer und nicht in der Verpackung.


    Und da haben wir nun ein Messer das förmlich danach schreit benutzt zu werden. Ein Edelstahl-Framelock im Stone-Washed-Finish auf der einen und eine schlichte, schwarze G10 Schale auf der anderen Seite. Eine große Fingermulde schafft den Zugang zum Daumenloch der Klinge.

    Auf der Edelstahlseite thront ein strammer Clip der stolz das Firmenlogo trägt.

    Eine Besonderheit die farblich heraussticht , ist der Backspacer aus Messing. Das hat mich dazu verleitet auch dem Lanyard einen Skull aus Messing zu verpassen.

    Die Spitze des Backspacers, welche gleichzeitig als Fangriemenöse fungiert, soll auch als Glasbrecher herhalten können. Das Fehlen einer richtigen Spitze bescheinigt dem Glasbrecher jedoch keine größere Funktionalität.

    Spitzen und Kanten... Da sind wir wieder bei einer positiven Eigenschaft des Pilar 3. Jede Kante und jede Ecke am Griff ist stark abgerundet. Hier findet die Hand nichts unangenehmes, auch der Clip ist unauffällig. Alle Schrauben sind ordentlich versenkt.

    Viel mehr gibt es zum Griff nicht zu sagen. Noch nicht...

    Daumenloch hat man es genannt, dabei macht es viel mehr Spaß die Klinge mit dem Mittelfinger auf zu flippen. Ist einem diese Öffnungsform neu, braucht es zunächst etwas Übung, man muss den richtigen Winkel finden. Nach ein paar Versuchen wird es dann langsam intuitiv. Ein kleiner Schubser mit dem Finger und die kugelgelagerte D2-Klinge gleitet in ihre Arbeitsposition. Dort rastet sie mit einem satten "Klack" ein, wie man es beim Framelock erwartet.

    Und hier muss man nun wieder auf die Ergonomie des Griffes zu sprechen kommen. Denn die vordere Fingermulde entsteht erst bei geöffneter Klinge. Das hat mich direkt an das Kershaw Shuffle erinnert, auch da hat mir das bereits gut gefallen. So kommt man mit den Zeigefinger dichter zur Schneide, was feinere Schneidarbeiten angenehmer macht.

    Die Klinge ist ab Werk superscharf, rasiert sehr gut. Die Schneide ist zwar nicht auf beiden Seiten gleich geschliffen, aber bei dieser Schärfe soll das kein Kritikpunkt sein.

    Wenn man das Messer in der Hand hat, wandert der Daumen fast automatisch auf den Klingenrücken. Interessant ist, das hier auf ein Jimping verzichtet wurde.

    Abschließend kann ich nur sagen, das Pilar 3 ist mir sehr sympathisch. Es hat ein nettes Design in schlichter Darreichungsform, wirkt robust und lädt dazu ein es zu benutzen. Dafür hat es auch eine vernünftige Größe. Kugellager und Thumbhole animieren zum Spielen. Und durch sein flaches Profil spürt man es kaum beim Tragen. Für den Ursprünglichen UVP von knapp 90€ hätte ich es mir vielleicht noch überlegt. Wer es aber im Sale für 60-70€ bekommt, sollte definitiv zuschlagen. Es gibt das Pilar 3 aber auch in einer günstigeren Version die aktuell etwa 45€ kostet. Dann verzichtet man auf Messing und D2. Stattdessen gibt Edelstahl und 8Cr13MoV.

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    Nachtrag:

    Beim Schließen der Klinge bleibt diese leicht am Detend hängen und muss diesen überwinden. Man drückt also ein klein wenig mehr gegen die Klinge, was dafür sorgt dass die Klinge den Detend mit Schwung verlässt. Es kann passieren dass man den Daumen in diesem Moment nicht schnell genug vom Liner weg bekommt. Die Klinge landet dann in den meisten Fällen auf dem Daumennagel. Da passiert nichts weiter, außer ein kleiner Kratzer auf dem Nagel. Aber es sollte erwähnt werden dass durchaus ein gewisses Verletzungsrisiko besteht.

    Um das zu vermeiden muss man den Liner so lange durchdrücken bis der Detend überwunden ist. Er ist dadurch entlastet und bietet der Klinge weniger Widerstand. So kann man die Klinge ganz normal und sicher schließen.