Warum ich die Röhm RG 300 gekauft habe und warum ich sie nicht mag

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 3.358 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Januar 2023 um 11:16) ist von Terrus.

  • 31. Dezember 2021:

    Ausgestattet mit reichlich Pyrotechnik und 9mm P.A.K.-Munition für meine Walther P99 feiere ich die Ankunft von 2022. Wir sind im Familienkreis, jeder darf mal ballern, keinerlei Probleme, die Pyros fliegen sehr hoch.

    1. Januar 2022:
    Überall liegen Hülsen herum. Da sie aus NE-Metall gefertigt wurden, kann ich sie nicht mit meinem Magnet-Sammler aufheben. Also: ca. 200 Hülsen suchen und aufheben. Mühsam.

    4. Januar 2022:
    Suche nach Optionen. Die Röhm RG 300 scheint mir am geeignetsten zu sein. In das Stangenmagazin passen 10 Schuss, ich bestelle gleich zwei Ersatzmagazine dazu und reichlich 6mm Floberts.

    31. Dezember 2022:

    Ausgestattet mit reichlich Pyrotechnik und 6mm Flobert-Munition für meine Röhm RG 300 feiere ich die Ankunft von 2023. Wenn 10 Schuss durch sind, fällt das Stangenmagazin lagebedingt (senkrecht nach oben gehalten) einfach aus dem Ladeschacht und auf den Betonboden. Ergebnis: Magazin komplett entleert. Das ist mir zweimal passiert, dann habe ich immerhin das leere Magazin auffangen können. Entleeren über der Mülltonne ist eine elende Pfriemelei. Die entleerten Magazine mit den winzigen Floberts aufzufüllen ist ebenfalls eine elende Pfriemelei. Auch hatte ich das Gefühl, dass die Pyros nicht besonders hoch steigen und beim Aufschlag gerade mal knapp ausgebrannt waren. Erschwerend kommt hinzu, dass sie für große Hände, so wie meine, recht unbequem ist und schon nach wenigen Schuss der Zeigefinger schmerzt.

    Fazit:

    Die RG 300 hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Sie sieht zwar gut aus, und das mit den Stangenmagazinen ist theoretisch ja auch ganz OK, aber sie ist einfach nicht praxistauglich. Also weg damit. Silvester 2023 werde ich mich an einem 9mm-R.K.-Revolver (evtl. Röhm RG 89N)
    versuchen – vielleicht taugt dieses System besser. Wenn nicht, bleibe ich bei meiner tadellosen P99 (und lass die Enkel die Hülsen suchen). Ich werde auf jeden Fall berichten ...

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    Gruß vonne Emscher

    Jens

    Einmal editiert, zuletzt von Qualther (4. Januar 2023 um 17:34)

  • Einen wichtigen Faktor, der gegen die RG 300 spricht habe ich ganz vergessen: Es handelt sich um eine Pistole, die konstruktionsbedingt nach spätestens 200 Schuss komplett mit Schmauch und Ablagerungen verstopft ist, die man jedoch nicht zwecks Reinigung zerlegen kann – jedenfalls nicht gefahrlos.

    Wer es dennoch tut (so wie ich) braucht Kreuzschraubendreher und Splintenaustreiber. Danach sieht er sich mit zahlreichen extrem flugfähigen Teilen konfrontiert (dringend Fotos machen), die vor dem erneuten Zusammenbau alle wieder an Ort und Stelle sein müssen. Der Endgegner ist die sehr hart gespannte Hahnfeder – da kommt Freude auf!

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    Gruß vonne Emscher

    Jens

  • Magst du das Urteil auch im Thread Silvester Fazit einstellen?

    Ich mag dieses Fummelige laden übrigens auch nicht mit meinen wurstfingern

    Geduld ist die Waffe des Gescheiten

  • 6mm haben ganz allgemein auch viele Vorteile - etwa den günstigen Preis und die Tatsache, dass sie nicht ganz so brutal laut sind wir die großen Kaliber. Aber ... ich habe meine auch restlos verkauft, weil ich dieses Gefummel (in dem Fall) nicht abkann. Bei Dunkelheit und Kälte diese kleinen Teile da reinpopeln ... nö, das mochte ich nicht mehr.

    Am Ende werde ich wohl nur noch 9mm Revolver benutzen.

    Jens

  • Da kann ich nur grinsen....was soll ich denn sagen, mit gemachten Nägeln ins neue Jahr und 6mm Floberts laden. Es geht.... :):):)

    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • Ich kann Deine Probleme

    Fazit:

    Die RG 300 hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Sie sieht zwar gut aus, und das mit den Stangenmagazinen ist theoretisch ja auch ganz OK, aber sie ist einfach nicht praxistauglich. Also weg damit. Silvester 2023 werde ich mich an einem 9mm-R.K.-Revolver (evtl. Röhm RG 89N)
    versuchen – vielleicht taugt dieses System besser. Wenn nicht, bleibe ich bei meiner tadellosen P99 (und lass die Enkel die Hülsen
    suchen). Ich werde auf jeden Fall berichten ...

    Ich kann Deine Probleme nicht teilen.

    Jahrelang habe ich die Pistole .22 lang: Röhm RG 600 als Schlachtross für Silvester genommen;

    habe mich irgendwann sogar auf die RG3 reduziert (mit den langen Magazinen der RG300) und hatte meinen Spaß!

    1. Nur 9 Patronen laden, dann kommt beim 10. Abschlagen das "KLICK" und man weiß, die Waffe ist leer, bevor das Magazin beim 11. Mal einfach rausrutscht.

    2. Genügend Magazine besorgen. Aktuell koste das Magazin für die RG300 knapp 10 EUR. Billiger geht´s kaum!

    3. Zum Entleeren einen Schraubenzieher bereit legen - der Aussoßer am Griffstück ist Fummelei!

    Alle paar hundert Schuss PAUSEN machen!

    4. für die Reinigung zwischendurch ein, zwei Schlauchbürsten besorgen, mit denen man den Magazinschacht säuber - ggf. ergänzt um lauwarmes Seifenwasser oder genügend Öl.

    5. für die "feldmäßige Reinigung" nur das Blockier-/ Umlenkstück hinter dem Lauf rausnehmen;

    mit entsprechend großer Bürste das obere Rohr mehrfach durchziehen.

    6. für die Patronenkammern im Magazin eine passende Messingbürste besorgen und mittels Akkuschrauber sauber machen (das geht auch bei den beiden Schächten/ Rohren (Pkt. 4+5).

    NACH SILVESTER

    7. alles zerlegen und in Öl einweichen - die hauptverschmutzen Teile idealer Weise mit Schwarzpulver bearbeiten

    8. nach der Neujahrsnach alles gut putzen, reinigen, zusammen sezten

    Fördermitglied des VDB.

  • ... genau, 6 Magazine vorgeladen reicht erstmal ein stückweit..

    Klar, dann kommt die Fummelei, aber irgendwie muss ja

    auch noch ein Schluck Bowle oder Bier gekippt werden... 😉

    und dabei wird im warmen wieder vorgeladen.

  • Nur 9 Patronen laden, dann kommt beim 10. Abschlagen das "KLICK" und man weiß, die Waffe ist leer, bevor das Magazin beim 11. Mal einfach rausrutscht.

    ... hätte ich auch drauf kommen können. Einfach aber wirksam :thumbup: .

    Ich werd trotzdem nicht warm mit dem Ding. Gerade das häufige und dringend nötige Reinigen unzugänglicher Teile stört mich ganz enorm – ganz zu schweigen von dem Gefummel mit den Floh-Berts.

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    Gruß vonne Emscher

    Jens

  • Wir haben es dieses Silvester erst wieder gemerkt. Je älter man wird umso leiser sollte es sein....wenn man nicht drauf verzichten möchte.

    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • Ja das mag ich an den floberts das sie so unkompliziert leise und unauffällig sind. Nur der Preis für die Murmeln wird immer unverschämter.

    Geduld ist die Waffe des Gescheiten

  • Ja das mag ich an den floberts das sie so unkompliziert leise und unauffällig sind. Nur der Preis für die Murmeln wird immer unverschämter.

    SSW Green Line... :whistling:

    Ich mag das 9mm PAK geballer

    ...Alle paar hundert Schuss PAUSEN machen!...

    ...aber vorher erstmal den Zeigefinger ordentlich trainieren, jedenfalls bei einer RG3.

    "4. für die Reinigung zwischendurch ein, zwei Schlauchbürsten besorgen, mit denen man den Magazinschacht säuber - ggf. ergänzt um lauwarmes Seifenwasser oder genügend Öl.

    5. für die "feldmäßige Reinigung" nur das Blockier-/ Umlenkstück hinter dem Lauf rausnehmen;

    mit entsprechend großer Bürste das obere Rohr mehrfach durchziehen.

    6. für die Patronenkammern im Magazin eine passende Messingbürste besorgen und mittels Akkuschrauber sauber machen (das geht auch bei den beiden Schächten/ Rohren (Pkt. 4+5)."

    Okay, ich stell mir in der Silvesternacht noch Putzeimer und Werkzeugkasten dazu...ist mir etwas zu umständlich :P

    Aber das mit einem Schuss weniger im Magazin gefällt mir ;)

    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Qualther das verstehe ich vollkommen. Ich hatte schon zwei RG 300, und habe sie immer alsbald wieder weggegeben. Gefiel mir irgendwie nicht, zu groß für eine 6 mm.

    Die RG 600 war katastrophal, schon nach 60 Schuss komplett blockiert, trotz mehrerer Magazine. Nachdem ich das ekelhaft stinkende Ding gereinigt hatte, habe ich sie sofort wieder verkauft.

    Ein Fan von 6 mm Flobert bin ich trotzdem, man muss nur die richtigen Geräte dafür haben.

    Die RG 3 zum Beispiel habe ich schon mehrere Jahrzehnte in Gebrauch, nur in letzter Zeit nicht mehr so geschossen, weil diese ganzen "Reihenmagazinrevolver" konstruktionsbedingt die Schießhand verschmauchen.

    Stattdessen benutze ich gerne die Record B1S und Weinberg, sowie Revolver (RG 56, oder letztes Jahr RG 46). Letztere sind in ihrer aktuellen Bauart, mit vorne durch einen Stahlring fast verschlossener Trommel, leider praktisch unbrauchbar. Da kann man die Trommel nicht mehr durchbürsten.

    Was den RG 89 N angeht... vergiss es, hatte ich selbst schon. Katastrophe, Steighöhe 3 bis 5 m, wenn man Pech mit der Munition hat. Lieber einen alten RG 89 PTB 451.

    Aber die perfekte Lösung wäre Munition mit Stahlhülsen für die Walther P99. Die Victory gibt es neben Messing auch in Stahl vermessingt oder Stahl blank.

  • Klar, dann kommt die Fummelei, aber irgendwie muss ja

    auch noch ein Schluck Bowle oder Bier gekippt werden... 😉

    und dabei wird im warmen wieder vorgeladen.

    -mache ich genauso, zwischendurch noch ein bisschen quatschen und wieder raus ein paar mal knallen.

    Bisher habe ich ca. 200 Floberts durch, immer nach Gebrauch nur einmal kurz gereinigt und das reicht. Sieht übrigens noch fast aus wie neu das Teil. Keine Klemmer oder ähnliches alle Patronen zünden einwandfrei, angenehme Lautstärke und Flughöhe der Pyros.

  • Ich verschieße mit der P22 und der P99 die Perfecta Titan Munition, die ist magnetisch. Ich hab mir Ende 2020 gleich zwei 600er Packungen beim PW-Store geholt, die waren da für 99 Euro im Angebot.

    Neujahr kriegt der jüngste immer einen Industriemagneten ans Staubsaugerrohr gepappt und in 5 Minuten ist alles sauber aufgesammelt. :thumbsup:

  • Für's Jahresende ist jetzt die RG 46 am Start:

    Ich werde dann berichten :) .

    Meine Beobachtungen bis jetzt:

    • Single Action ist wegen der enormen Federspannung kaum möglich
    • Die ganze Form passt nicht für große Hände
    • Double Action sollte kein Problem sein
    • Überall läuft Öl raus

    Das soll jetzt keine Kritik sein, nur Anmerkungen. Auch habe ich mich bewusst zurückgehalten und die Waffe nicht leer abgeschlagen (wegen der Kerben in der Trommel). In 358 Tagen weiß ich mehr :S .

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    Gruß vonne Emscher

    Jens