Eine Leiche aus Gotha (Wiederbelebung einer TAU-6)

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  • Am Montag letzter Woche ereilte mich über Instagram ein Aufruf aus Gotha: Abzugeben wäre eine TAU-6, insgesamt ranzig, bläst ab, unbekannte weitere Fehler, liegt seit 10 Jahren rum und geht in die Tonne, wenn die niemand haben will. Das mit dem Fingerheben hat geklappt und seit Freitag liegt das Ding bei mir.
    Zustand: ziemlich grottig, ungeliebt und von einem Grobmotoriker verbastelt, Schrauben vergnaddelt...das Übliche halt.
    Das Abblasen war schnell behoben: der Ventilstößel saß fest, eine Reinigung und etwas Silikonöl haben da geholfen.
    Die überdrehte M3-Klemmung des Abzugschuhs wurde zusammengestaucht und auf M4 aufgebohrt.
    Der bronzene Nagellack auf den Abzugeinstellschrauben ließ sich erweichen und wurde durch was anständiges in Rot ersetzt.
    Den Griff mit dem angenagten roten Ostblocklack habe ich komplett abgeschliffen, neu punziert und geölt. Einen Säge(?)-Spalt habe ich mit Zweikomponentenkleber und Holzmehl gefüllt. Der Vorderschaft ist seinen Bootslack (widerliches Zeug) auch losgeworden und hat auch sein Quentchen Rotöl bekommen.
    Geschichtliches: Zur BRNO TAU-6 ist wenig im Netz zu finden. Gebaut wurde sie wohl vom Ende der Siebziger Jahre bis zum Ende der Achtziger. Danach kam die bekanntere TAU-7. Mein Exemplar ist laut Seriennummer wahrscheinlich von 1985.
    Die Mündungsgeschwindigkeit lässt sich bei den Dingern wohl zwischen 125 und 150 m/s regulieren, F im Fünfeck hat sie natürlich auch.
    Vielen Dank an die Jungs in Gotha, die sind echt immer mit Herzblut bei der Sache!!!!