Hilfe für FWB 300 Besitzer

There are 13 replies in this Thread which has previously been viewed 1,552 times. The latest Post (October 13, 2022 at 9:54 PM) was by Trifftfastnix.

  • Da es leider im völlig falschen Bereich gelandet ist kopiere ich das ganze mal hier her.

    Es geht um eine Frage von Hoetmar

    "Ich bin 79 Jahre alt, habe ein Luftgewehr Feinwerkbau 300 - Alter 50 Jahre -. Vor 40 Jahren habe ich beim Sportschießen aktiv teilgenommen. Später habe ich das Gewehr nur sporadisch benutzt. Aufgrund des Alters kam mir die Idee, dass Gewehr zu überholen.

    Da sich hier vor Ort kein Büchsenmacher befindet, bestellte ich die Ersatzteile per Internet bei einem zertifizierten Büchsenmacher. Preis 66 € - beinhaltet Federsatz, Kolbenring, Verschlußdichtung, Laufdichtung, Esplosionszeichnung zur bestimmten Lage der Ersatzteile und ein kleines Oelfläschchen. Die vorhandenen Teile baute ich ein. Anschließend habe ich das Gewehr eingeschossen mit den üblichen Korrigierungen, war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

    Nach ein paar Tagen hatte ich das Bedürfnis auf Scheiben zu schießen und war nach dem ersten Schuß erstaunt, der Treffer lag ca. 2 cm unter dem Schwarzen. Der nächste Schuß lag schon ein Stück höher, ab dem 5. Schuß traf das Gewehr wieder einwandfrei. Dieses wiederholte sich, wenn das Gewehr einen Tage gestanden hatte. Daraufhin rief ich den Lieferanten Büchsenmacher an, der da sehr ungehalten und unfreundlich war, obwohl ich nur eine Erklärung für diese Ungewöhnlichkeit erwartet hätte.

    Somit wende ich mich heute an dieses Forum, wo ich sicherlich eine Erklärung hierfür bekommen kann. Ich persönlich habe mir Gedanken gemacht; kann es vielleicht sein, dass zuviel Oel im Zylinder verwendet worden ist und dadurch die ersten Schüsse vielleicht zu schwerfällig sind? Vielleicht gibt es auch dafür andere Erklärungen. Es wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte. Dank im voraus."

  • Vielleicht muss das System, wie ein alter Verbrennungsmotor, erstmal warmlaufen, bevor Kolben und Zylinder richtig abdichten?

    Das ist zwar ein wenig ins dunkle geschossen, aber eine andere Erklärung fällt mir nicht ein.

    Vielleicht legt es sich mit der Zeit, wenn der neue Ring in den alten Zylinder eingelaufen ist?

  • Der Kolbenring sollte doch ohnehin besser nicht gewechselt werden, solange er intakt ist?

    Der kommt aber m.E. für das geschilderte Verhalten nicht in Frage. Ich vermute eher dass der Kolben mit zu viel oder mit dem falschen Fett behandelt worden ist, das seine Viskosität erst mit Erwärmung durch ein paar Schuss erreicht.

    Ein maximal erbsengroßer Klecks des guten FWB Fetts reicht für den Kolben. Im Bereich der Federführung darf es etwas mehr sein damit die Feder schön gleitet.

    HTH

  • Hallo Trifftfastnix, danke auch für Deine schnelle Antwort. Ich habe nur das mitgelieferte Fett vom Büchsenmacher benutzt. So wie alle Teile soll das zu verwendende Schmiermittel von Feinwerkbau Original sein. Mittlerweile habe ich mit dem Teil auch schon über 200 Schuss absolviert aber zur Zeit noch keine Änderung.

  • Da sich die Leistung ja nach einigen Schuss auf das gewünscht Niveau wieder einspielt gehen ich von einer falschen Schmierung aus.

    Am Kolbenpuffer kann es nicht liegen.

    Eine defekt an der Laufdichtung würde auch nicht dieses Verhalten zeigen.

    Kolbenring, könnte es sein wenn sich dort ein Schmierstoffpolster bildet das sich während einer Standzeit verflüchtigt, aber eher unwahrscheinlich.

    Also zurück zur Schmierung.

    Hierbei ist die Wahrscheinlichkeit am größten das sich Viskosität und Verteilung nach den besagten 5 Schuß soweit eingependelt hat das es wieder konstant schießt.

    Ich vermute daß sich während der Standzeit überschüßiger Schmierstoff dort ansammelt wo er bei erneuter Nutzung erst mal den Kolben bremst bis sich der überschüßige Schmierstoff so verteilt hat das er nicht mehr den Kolben ausbremst.

    Edited once, last by SPA68 (October 12, 2022 at 3:54 PM).

  • Hallo SPA68, vielen Dank auch noch für Ihre Antwort. Auf die Schmierung tippe ich auch schon nach mehreren Überlegungen. Ich habe jetzt zu einer Holzhammermethode gegriffen und WL40 in den Zylinderlauf gesprüht. Habe es einen Tage stehen lassen und habe dann bei einem Test auf eine Scheibe einen einwandfreien Schuß festgestellt. Ich vermute, dass das Fett, welches original sein sollte, doch in seiner Viskosität zu der Schmierung nicht das Richtige ist.

    Ich bedanke mich nochmals bei Allen, die mich unterstützt,haben, recht herzlich.

  • Ich habe jetzt zu einer Holzhammermethode gegriffen und WL40 in den Zylinderlauf gesprüht.

    Rostlöser wie WL40 und das bekanntere WD-40 haben nichts an und schon gar nicht in Waffen zu suchen. Man kann das verwenden um stark verschmutzte Einzelteile zu reinigen, aber niemals kommt mir das Zeug an eine funktionierende Waffe.

    Es ist gar nicht abzusehen wie die enthaltenen Lösemittel mit anderen Schmierstoffen reagieren die schon vorher im Gewehr waren. Eigentlich heißt das jetzt, die Knarre noch mal komplett zerlegen und alle Einzelteile reinigen.

  • Ich habe jetzt zu einer Holzhammermethode gegriffen

    Hättest Du das in meinem Beisein gemacht, hätte ich auch zum Holzhammer gegriffen.

    Die Reihenfolge ist:

    1.) Problem haben

    2.) Frage(n) stellen

    3.) Handeln

    ...und nicht:

    1.) Handeln

    2.) Problem haben

    3.) Frage(n) stellen

    WL40 zieht in verschiedenste Arten Dichtungsmaterial ein.

    Ist kein so sehr großes Problem wenn man weiß, wo man Ersatzdichtungen bekommt.

    Erneutes Zerlegen schult ja auch die eigenen Fähigkeiten und erspart Langeweile.

    Fragen hierzu?

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • WD40 ist ein hervorragendes Helferleine das ich gerne nutze und sich bestens zum reinigen und entharzen alter Nähmaschinen eignet. In Verbindung mit Wärme lösen sich damit alte verharzte Schmierstoffe die hart und klebrig wie Baumharz geworden sind.

    Merkst Du was?

    Ich möchte nicht so hart wie andere hier reagieren, du hast mit dem WD40 den Schmierstoff verdünnt und wahrscheinlich langfristig gesehen ein neues Problem geschaffen.

    Zerlegen, reinigen, sparsam fetten und wieder montieren ist sehe ich auch als sinnvoll an.

  • den letzten Beiträgen habe ich nichts hinzuzufügen.

    Außer: Waffe noch mal zerlegen, gründlichst reinigen, sparsam mit dem richtigen Zeug einfetten und wieder zusammenbauen. :)