Schaft ausbessern vor Ölschaft schleifen

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 5.355 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. April 2023 um 20:55) ist von Bulls-Eye.

  • Hallo, habe mich an meinen erste Ölschaft gewagt. Eine kleine 300S Uni mit recht abgenutzem Schaft.

        

    Lack abgebeizt, ging ganz gut.

    Nach 6 h den weichen Lack mit Schaber abgekratzt, nochmals Entlacker drauf und dann mit hartem Wasserstrahl und Bürsten weiter gereinigt.

    Mann, hat das Überwindung gekostet, den scharfen Strahl vom Gartenschlauch voll draufzuhalten und das Ganze mit Wasser abzuschrubben.

    Aber danach weiches Tuch und mit Pressluft den Rest aus allen Ritzen, ist jetzt schon wieder trocken.

        

    Jetzt hatte der Vorgänger ein Namensschild rangenagelt. Davon sind kleine Löcher.

    Wollte da jeweils einen Nussbaumholz-Span reinnageln.

    Aber wie sichern? Holzleim? Oder Sekundenkleber?

    Sieht man den Kleberrand nachher nach dem Schleifen und Ölen?

    Denn da, wo der Kleber reingezogen ist, wird ja kein Ol mehr aufgenommen, sieht man da die Kleberstellen?

    Ausbessern wollte ich, bevor es ans Schleifen geht, damit man möglichst wenig davon sieht.

    Danke und Grüße, Steffen

  • Cooles Projekt! Aber wIrklich schlimm finde ich die Nagellöcher nicht. Auf den großen Fotos habe ich sie nur erkennen können, da man die Position des Schildes auf dem ersten Bild sehen kann.

    Wenn, dann würde ich Ponal Holzleim verwenden, der verbindet sich anständig mit dem Holz. Leim kann das schon ganz gut. Holz mit Sekundenkleber flicken habe ich ehrlich gesagt aber auch noch nie versucht. Hört sich für mich nicht gut an. Dieser Klebstoff stünde bei mir eher unter Verdacht nach dem Ölen gut sichtbar zu sein.

    Wenn der Holzspahn richtig prass im Loch sitzt, dann dürfte auch so gut wie kein Leimrand entstehen. Wenn er wirklich gut passt und einigermaßen tief im Holz steckt, reicht dann nicht eventuell auch nur einschlagen ohne leimen? Die Nägel hielten auch ohne Leim, vielleicht tut dann Schleifen und Ölen schon das seine.

    Ich persönlich würde es ohne Leim versuchen, wenn ich es mir so recht überlege.

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  • Span finde ich schwierig. Normalerweise bessert man sowas mit einem Gemisch von Schleifstaub gleichen Holzes und Leim aus. Trocknen lassen und Oberfläche schleifen, dann wird auch der Schatten vom Schild geringer.

    Wenn man anschliessend mit dunklem Schaftöl arbeitet, kann man den Farbunterschied weiter verringern.

    Die Punzierung würde ich übrigens mit einer Messingbürste reinigen (kreisende Bewegung) und anschleißend mit Lederfarbe tönen. Das gibt eine schöne, matte Punzierung.

    Übrings: Schöner Schaft, bin neidisch ;)

    Gruss Jürgen

  • Hi,

    sehr einfach daher gesagt und bitte nur als Anregung und nicht als Anweisung verstehen :D :

    Mach es wie beim Parket verfugen:

    Schleifstaub sammeln und mit Bona Mix and Fill eine Spachtelfähige Maße anrühren und verfugen.

    Vorteile :

    Nimmt Öl und Lacke an und man trift damit den Farbton sehr gut.

    https://www.google.com/search?client=…na+mix+and+fill

    Ich könnte dir einen Nussbaum-Parkett Rest und eine geringe Menge Bona zukommen lassen. ( z.B. so 10ml oder sowas)

    Dann kannst du dir Schleifstaub erzeugen :D und richtig verfugen.

  • Auf den Bildern finde ich die Verfärbungen im Holz durch das Schild deutlich auffälliger, als die Nagellöcher.

    Aber für die Löcher gibt es alternativ zu den genannten Methoden auch Wachsstäbe in sehr vielen Farbtönen, um Löcher im Parkett etc. aufzufüllen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Span finde ich schwierig. Normalerweise bessert man sowas mit einem Gemisch von Schleifstaub gleichen Holzes und Leim aus. Trocknen lassen und Oberfläche schleifen

    Genau so.

    Ich mach in solchen Fällen inzwischen immer die Quick&Dirty-Version davon:

    Sekundenkleber in die Löcher reinträufeln und sofort mit Schleifpapier (irgendwas zw. 180 und 320) drüber.

    Das Ganze ggf ein paar mal wiederholen und das Loch ist zu und man sieht es kaum noch; maximal ist ein kleiner Farbunterschied zu sehen; also so wie bei der Leimmethode auch. Sobald man dann Ölt egalisiert sich das aber auch wieder.

    Gruß,

    Frank => Fördermitglied des VDB :thumbup:

  • Ich würde versuchen die Rostspuren mit Oxalsäure abzuschwächen

    bzw. zu eliminieren und dann einfach die Löcher mit entsprechendem

    Wachs verschließen. Den Farbton kann man dann an den Farbton des

    Schaftöles anpassen.

    Wenn beim Einsetzen von Holzspänen anstatt Weissleim, Knochenleim

    verwendet wird, sieht man hinterher keine Kleberspuren.

    Wird optisch trotzdem auffälliger bleiben, als bei der Verwendung von

    Wachs.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Wenn er den Schaft danach Ölen möchte, ist Wachs eine gute Idee ?

    Irgendwie habe ich das Gefühl, das diese Stellen dann ein richtiger Hingucker werden.

    Die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt. Allerdings sind die Löcher scheinbar so klein, das der passende Wachston vermutlich dann doch am unauffälligsten sein könnte.

    Edit:

    Tolles Projekt übrigens! :thumbup:

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Wenn er den Schaft danach Ölen möchte, ist Wachs eine gute Idee ?

    Den Schaft mal an einer Stelle mit dem gewünschten Farbton

    oelen und dann die Wachsfarbe anpassen, einfügen, dann

    fertig Oelen. Wär' ein Plan.

    Geht aber auch, wenn der Oelschaft fertig und trocken ist.

    Ganz unsichtbar wird das eh nie.

  • Erstmal viele Dank euch allen!

    Klasse, dass ihr mich so mit Tipps unterstützt! Das ist das Tolle an diesem Forum! :huldige:

    Die Punzierung würde ich übrigens mit einer Messingbürste reinigen (kreisende Bewegung) und anschleißend mit Lederfarbe tönen. Das gibt eine schöne, matte Punzierung.

    Wie aggressiv ist so eine Messingbüste? habe so eine kleine, glaube für Batteriepole (noch neu natürlich), Größe so zwischen Zahnbürste und Schuhbürste.

    Das Problem ist, an den typischen Auflageflächen, auch am Pistolengriff ist die Punzierung schon recht platt gedrückt/geschliffen.
    Ist halt eine alte Lady...
    Würde Bürsten das schlechter machen (noch flacher), oder im Gegenteil den Dreck rausmachen, dass sie wieder bischengriffiger wird?
    Bzw. wie kann ich die so fein ein bisschen nachbessern? Dremel müste dann eine scharfe Spitze sein, kann man dass auch nicht-drehend z.B. mit einem Nagel drücken?
    Da bin ich dann natürlich ne Weile unterwegs...

  • Das mit Oxalsäure klingt gut. Mal gucken wo man die in kleineren Mengen herbekommt (nicht 10l-Eimer...)
    Und wo ich Knochenleim herkriege...

    Das Ganze schreit danach, dass es nicht bei dem einen Ölschaft bleibt, bis man da die ganzen Initialanschaffungen getätigt hat...

    Aber da warten noch 2-3 andere Kandidaten.

    Viele Grüße, Steffen

  • Tolles Projekt übrigens! :thumbup:

    Ich gucke schon längers immer eure Threads an, wo ihr die Herstellung der Ölschäfte beschreibt, und kriege immer das große Sabbern, wenn ich eure Gewehre in den "Zeigt her eure XY" sehe. Bin da noch ganz am Anfang, aber seit je her ein Holzfetischist und ich *liebe* die Kombi Stahl - Holz!

    Grüße, Steffen

  • Ich habe mit einer Messingbürste und Fischhaut nicht so gute Erfahrungen gemacht.

    Da das Holz durch den Abbbeizer feucht war, wurde die Oberfläche der Fischhaus etwas faserig nach Gebrauch der Messingbürste.

    Beim nächsten Mal habe ich eine Kunststoffnagelbürste genommen und war zufrieden mit dem Ergebnis.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich habe die völlig verpeekte Punzierung (igitt wie eklig!) bei der FWB 300s, eine ehemalige Vereinswaffe aus der ersten Hälfte 1985, mit folgender Methode richtig gut hingekriegt: Zunächst mit Wurzelbürste und Prilwasser (echtes Pril,löst Eiweiße und Fette). Danach, beim knochentrockenen Schaft, mein privates Lieblingswundermittel, PolyBoy Teaköl dunkel, mit einer neuen Schuhbürste einmassiert. Die Ölbehandlung habe ich dreimal wiederholt, das Ergebnis ist höchst appetitlich.

  • Mit der Messingbürste oder Kunststoffbürste, kann man auch leicht auf die Punzierung schlagen um den Dreck rauszubekommen. Wenns kaum noch Struktur hat, kann man auch selbst nachpunziern. Das geht besser als gedacht. Mann muss nur einen kleinen Hammer umfunktioniern um einen Punzierhammer zu bekommen ...

    Ergebnis der selbstgemachten Punzierung mit dem Hammer ...


    Gruss Jürgen

  • Hallo Jürgen, das ist Klasse, die Idee! Ein kleiner "Opferhammer" findet sich. Die Punzierung ist an manchen Stellen echt so platt, dass sich das lohnt!

    UInd dann einfach sanft draufklöppeln?

  • Wenn man Zeit und einen Dremel hat, kann man die Punzierung auch

    damit wieder schön machen.

    Mein Haenel 312 kam damals mit einem schönen, original fast rotem

    Schaft zu mir. Leider hatte jemand mal das Ganze mit viel Klarlack

    beschichtet. Die Punzierung war fast glatt, so waren die Vertiefungen

    mit Lack aufgefüllt.

    Habe da (leider) auch einen Oelschaft draus gemacht. War schade um

    die schöne originale Farbgebung.

    Da habe ich die Punzierung mit einem der Originalpunzierung ähnlich

    großen Dremel Kugelfräser bearbeitet.