Es gibt 783 Antworten in diesem Thema, welches 69.821 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Januar 2024 um 16:05) ist von Bierbengel.

  • Das ist (d)eine falsche Interpretation da Du fälschlicherweise annimmst, mein Beitrag wäre eine Antwort auf deinen Beitrag gewesen.

    Inhaltlich ist das weder logisch noch nachvollziehbar.

    Es geht auch nicht um Masse. Sondern z.B. 10 gute Titel statt mit Pech 1 von 10 Titeln auf der Schallplatte oder CD, der gut ist. Dann muß man sich 9 schlechte anhören.

    HWJunkie:

    Du hast 100% Recht. Bei Schallplatten und Magnetbändern muß ein gewisser Aufwand getrieben werden, um deren viele Nachteile zu kompensieren.

    Daher hat man die CD erfunden, die all die Nachteile nicht hat.

    Zwar auch ein paar minimalen Nachteile. Aber die Vorteile überwiegen. Vor allem durch den Wegfall der vielen Nachteile der Schallplatte und des Magnetbandes.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (27. Dezember 2022 um 21:05)

  • Digital wird m.M.n. heutzutage viel mehr verschlimmbessert...

    Habe ich auch nicht in Abrede gestellt!

    Nur, wie schon andere ebenfalls angemerkt haben, bringt das Medium Vinyl halt ein paar Einschränkungen mit sich (Platzbedarf der Spur, physikalische Genzen der Abtastung selbst).

    Gut gemastert und ausgeführt sind diese relativ gering, aber sie sind immer noch ausgeprägter als bei der CD (erst recht bei SA-CD).

    Eine Vinyl wird daher das Basismaterial nicht so gut wiedergeben können.

    Dass sie es nicht selten doch schafft, steht dennoch außer Frage.

    Hat sich bei einer frühen Vinyl-Pressung jemand echt Mühe gegeben, eine möglichst Master-nahe Scheibe mit wenig Verzerrung zu erzeugen und ist eine spätere CD-Version von einer schlecht gelagerten dritten Analogkopie erzeugt worden, dann noch durch einen Distributor, welcher einfach nur laut ausgesteuert mag, dann ist die resultierende CD zwangsläufig deutlich schlechter.

    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die CD technisch besser ist als Vinyl.

    Sicher, letztere mag im Einzelfall besser klingen, aus verschiedensten Gründen, aber diese resultieren nicht daraus, dass Vinyl per se besser ist.


    Stefan

  • Man würde sich wundern, welche Kompression und wieviel Equalizing auch und speziell beim Mastern einer Vinyl verwendet werden!

    Ich besitze viele eher alte Scheiben die ganz klassisch analog auf Mehrspur-Bändern aufgenommen und danach auch analog zusammengemischt wurden. Klar gab es bei den professionellen Tonbandmaschinen auch teils Rauschunterdrückungs-Kompression und -Processing, aber großartig nachteilig war es nicht. Analoges Equalising okay, und in seltenen Fällen vielleicht etwas Dynamikkompression. Alles nicht tragisch...

    Digital wird m.M.n. heutzutage viel mehr verschlimmbessert...

    Grüße - Bernhard

    Um es zu differenzieren: Die Rauschunterdrückungssysteme wie Dolby A, B, C, S, SR sowie DBX, Sanyo Super D (habe ich selbst noch eines), Telcom, waren keine reinen Kompressoren, es waren sogenannte Compander. Sie komprimierten bei der Aufnahme und expandierten um denselben Betrag bei der Wiedergabe. Dadurch erhöhten sie den Signal - Rauschabstand bei leisen Tönen, zugleich verhinderten sie Übersteuern bei Tönen im Bereich der Vollaussteuerung. Probleme gab´s allerdings reichlich. Absolute Linearität des Aufnahmegerätes war nötig. Zudem genauester Abgleich auf einen Bezugspegel bei Aufnahme und Wiedergabe. Das klassische Dolby B war am problematischten, da es mit einem Compander unlinear (!) den gesamten Frequenzbereich bearbeitete. Da es das billigste war, wurde es standardmäßig in faktisch jedes billige Cassettendeck eingebaut. Gut, wenn man eine halbwegs ordentliche Maschine auf ein gutes Band eingemessen hat und Kopf und Bandführungen immer schön sauber hielt, konnte eine 600 Mark - Kiste ganz anständig klingen (ich habe hunderte von den Geräten für Kunden eingemessen). Und in der ReVox A 77 war das Ergebnis mit einem diskret aufgebauten Dolby B hervorragend, wie nicht zuletzt Arndt Klingelnberg in der legendären "HiFi-Stereofonie" - Serie bewiesen hat, in der er sich so schön mit Jürg Jecklin, einem überzeugten Digitalo, gebattlet hat. Für Interessierte: hifimuseum.de - Sie sind im Bereich : 1982 - PCM oder Analogtechnik .

    Diese Zeitung war übrigens hervorragend, ich habe sie verschlungen. Wurde aber natürlich nicht so gerne gelesen wie die Krawallblättcher "Audio" oder "Stereoplay". War eben keine leichte Kost.

    Systeme wie Dolby A oder DBX arbeiteten mit 4 getrennten Frequenzbereichen und waren schon fast unhörbar.

  • Die Schallplatte und das Magnetband haben physikalische Grenzen bei der Qualität und es müssen Einschränkungen ausgebügelt werden.

    Das Prinzip der CD ist nach oben nahezu unbegrenzt perfektionierbar.

    16bit, 24bit, 48bit. 41kHz Abtastung, 44kHz, 96kHz, 512kHz Abtastung oder warum nicht 4 MHz Abtastung.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Digital wird m.M.n. heutzutage viel mehr verschlimmbessert...

    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die CD technisch besser ist als Vinyl.

    Sicher, letztere mag im Einzelfall besser klingen, aus verschiedensten Gründen, aber diese resultieren nicht daraus, dass Vinyl per se besser ist.


    Stefan

    Nein, vor Allem aus den Gründen, welche ich schon genannt habe, ist die CD nicht automatisch besser. Aber das ist etwas, was ich in meiner langen Karriere als HiFi - Fachberater häufig gemerkt habe: "Weniger Störgeräusche" wird häufig gleichgesetzt mit "klingt besser".

    Heute, da ich das nur noch hobbymäßig betreibe, ich repariere auch nur noch meine Geräte und die engster Freunde, haben besagte Freunde und ich die Muße, CD und Platte auf den verschiedensten Systemen zu vergleichen. Und wir bemühen uns, mittels Discogs und anderer Quellen gleiche Masterings zu finden. Ergebnis: Platte klingt natürlicher. Zu den Freunden: Ausnahmslos Musiker, ich selbst habe jahrelang Gruppen gemischt und Recordings gemacht. Es kann also gut sein, dass wir andere Gesichtspunkte zur Bewertung heranziehen als andere Musikkonsumenten. Aber so soll es ja auch sein.

  • Schade eigentlich, dass sich nach der CD keine Folgeformate etablieren konnten.

    Eine Audio-DVD mit immerhin etwa sechsfach höherer Datendichte oder gar eine Audio-BR mit nochmal Faktor 5+ obendrauf hätten was liefern können, was wahrscheinlich jeden von digitalem Material überzeugt hätte (200kHz-Sampling mit 64Bit oder so).

    Hätte, hätte...

    Ich kann mir aber denken, warum es nicht verfolgt wurde:

    Der erzielbare Qualtätsgewinn zur SA-CD wäre nur noch messtechnisch ermittelbar gewesen, und die ist schon gescheitert, weil Otto Normal nicht merkt, dass sie besser ist als CD.


    Stefan

  • Zwischen CD und CD gibt es gewaltige Unterschiede. Wichtig ist eine saubere Quelle und ein gutes Master- Remastering. Ich habe viele Aufnahmen (AAD und ADD) aus den 70ern und 80ern, da kommen viele moderne nicht dran.

    Mit jedem Tag steigt die Anzahl derer, die mich mal am Abend besuchen können. :P

  • Die Schallplatte und das Magnetband haben physikalische Grenzen bei der Qualität und es müssen Einschränkungen ausgebügelt werden.

    Das Prinzip der CD ist nach oben nahezu unbegrenzt perfektionierbar.

    16bit, 24bit, 48bit. 41kHz Abtastung, 44kHz, 96kHz, 512kHz Abtastung oder warum nicht 4 MHz Abtastung.

    Gruß Play

    Aber was angeboten und verkauft wird (mit sinkendem Volumen) ist nunmal die klassische CD nach dem Philips / Sony Redbook von 1980. Wenn ich in den Laden gehe, finde ich keine SACD´s. Und das Player - Angebot ist lächerlich klein. Wie ich schon schrieb, kann eine höhere Abtastrate und Auflösung natürlich fabelhafte Ergebnisse liefern. Aber warum soll man´s anbieten? In einer Zeit, in der streaming mit niedriger Datenrate und digitalem Stempel (den ich leider hören kann) als absolut adäquat angesehen wird?

  • Wie bei Video und Blue Ray. Wenn man quasi ein alte VHS Serie auf eine Blue Ray gepackt hat, wird die Qualität durch die Blue Ray nicht besser.

    Schaut man aber Planet Erde auf Blue Ray. Oder spezielle Aufnahmen. Wow!!!!

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Platte klingt natürlicher.

    Auch das stelle ich nicht in Abrede!

    Sie ist weniger analytisch, technikbedingt bedämpft das Material und auch die Abtastung das Signal (welches evtl. schon beim Mastering leicht anders behandelt wurde), ihr fehlt damit zwangsläufig die Klarheit, welche digitales Material liefert.

    Das Ergebnis passt damit mit Sicherheit besser zum Ohr und zum Gefühl der Musik, aber schlechter zum Quellmaterial.


    Stefan

  • Hört mehr Musik und habt euren Spaß. Medium ist egal.

    Besten Dank für diesen Beitrag.

    Müsste ich auf den ganzen Bullshit erst studieren,

    damit ich nur ja das Maximum aus allem rauspresse,

    käme ich gar nicht mehr dazu, einfach mal Musik zu hören...

    Ich meine, klar, hier geht's um 'Soundsysteme', aber manchmal ist

    weniger einfach nicht mehr - sondern simpel und schön. Das waren

    noch Zeiten - links 'ne Box, rechts 'ne Box, mittendrin das Gerät...

    Und alle waren happy... Aber das ist natürlich nur meine Meinung.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • was wahrscheinlich jeden von digitalem Material überzeugt hätte (200kHz-Sampling mit 64Bit oder so).

    Rein technisch gesehen könnte man bei 200kHz Sampling sogar auf 12 oder 10 Bit runter gehen wenn es vernünftiges Ausgangsmaterial ist. Auf die Spitze getrieben könnte man bei >1MSample vermutlich sogar auf 1 Bit DA gehen und wäre hinterm Filter praktisch da wo 44kHz 16 Bit liegen.

  • Oder 1MegaSample und 24bit.

    Gruß Play

    Realistisch gesehen ist in 96khz und 20 Bit schon deutlich mehr Information drin als jeder Mensch hören kann. Mehr bringt einfach nur Spielraum beim abmischen und erlaubt es zu schludern.

    Das ist simple Mathematik und Signalverarbeitungstheorie. Höhere Abtastraten machen lediglich die analoge Strecke einfacher und 16 Bit reduzieren den Einfluss von Rundungsfehlern im digitalen Teil. Wieviel redundante Informationen da drin stecken merkt man ja auch an den kompressionsgröße..

  • Tja, auch wenn ich beruflich bedingt zwar nichts mit audio aber desöfteren mit digitaler Signalverarbeitung zu tun habe und im Studium intensiv mit der Mathematik dahinter gequält wurde... Will ich nach Feierabend einfach nur Musik hören. Verrückt, oder?

    Und tatsächlich habe ich inzwischen meinen Wunsch nach einem dedizierten MP3 Player wieder aufgegeben. Weil es sowas schlicht nicht mehr zu kaufen gibt ohne sich mit merkwürdigen Zahlungsdienstleistern und online Plattformen rumzuschlagen. Und im Media Markt meinte man nur dafür gibt es ja jetzt Handy mit einem Blick als ob ich gerade nach einem Grammophon gefragt hätte.

  • Am Besten live, wie hier in der Laeiszhalle in HH, mir Beethovens 9er und Orffs Carmina Burana und anschließend noch ein Absacker im Hotel Atlantic.

    If you carry the bricks from your past, you'll end up building the same house.

  • Manche Geheimnisse der CD bleiben mir bis heute verschlossen, auch wenn es hier in diesem Thread schon Erklärungsversuche gab.

    Zur Erinnerung: Ich habe mit einem Freund (absoluter Digitalprofi , mehr Expertise geht nicht) gewettet, dass seine Digital-Kopie meiner Original-CD nicht mit Original identisch ist - hörbar! Er hat gelacht und mir gesagt, dass eine perfekte digitale Kopie mit dem Original identisch sein muss, weil es halt nur Nullen und Einsen gibt (vereinfacht ausgedrückt).

    Es waren definitiv Unterschiede hörbar, die digitale Kopie war schlechter! Es fehlten die tonalen Nuancen des Originals, nicht überall. aber an manchen besonders Passagen im Forte oder Pianissimo.

    Die HiFi Industrie hat meiner Meinung nach ihren Anspruch auf optimale Klangwiedergabe aufgegeben, weil sich kaum noch relevante Käufergruppen dafür interessieren und bereit sind, Geld dafür auszugeben.

    Hauptsache "mobil", "wireless" und "stylisch" ist das Mantra jüngerer Käufergruppen.

    Dutzende, wenn nicht gar hunderte Kilogramm nur für perfekten Musikgenuss gilt als "Oma-Schlüpfer" und unnötiger Ballast.

    Perfekt ist scheinbar heute: Jede Musik, überall, sofort, kabellos aus der Jackentasche.Das Ist die neue "Qualität".

    Natürlich ist das Gehör komplett ungeschult und die Klangqualität absolut zur Nebensache geworden.

    Zurück zum Thema:

    Vor ungefähr 4 Jahren habe ich eine wirklich große Sprecherkabine für ein professionelles Synchronstudio in Berlin entworfen. Maximal schwingungsfreier Raum im Raum, bei maximal neutraler Akustik. Der wurde 1 zu 1 nach meinen Entwürfen umgesetzt. Sehr erfolgreich, habt ihr alle schon gehört, klar ... ohne es zu merken. Okay, ist "nur" Außenakustik, mit den Geräten hatte ich nichts zu tun.

    Davor habe ich ein Abhörstudio in Düsseldorf entworfen - auch nur Außenakustik. Aber es wurden tausende Kilogramm Material verbaut.

    Ich kürze ab. Jeder Tonträger ist nur das Speichermedium, klar wichtig ohne Ende.

    Alles was bis zum Tonträger falsch oder lieblos gemacht wurde, wird im optimalen Fall akustisch darauf gespeichert.

    Alles was auf den Tonträger bis zum Gehörgang folgt, bestimmt die "Wahrheitsgetreue" die "Wiedergabetreue" der gespeicherten akustischen Information.

    Überall werden "Wahrheitsfehler" gemacht! Hunderte von Möglichkeiten von der Quelle bis zur Senke. Jeder, der sich mit der Materie beschäftigt hat, kennt sie. Vielen ist aber dennoch nicht die Wichtigkeit des "Abhörens" - der wichtige Weg zwischen dem Klangerzeuger ( Lautsprecher etc.) und dem Gehörgang bewußt.

    Weder dem Jogger mit Knopf im Ohr noch dem auf Style bedachten Besitzer von 50.000€ Lautsprecherboxen in seinem Glaspalast.

    Gruß

    Musashi

  • dem auf Style bedachten Besitzer von 50.000€ Lautsprecherboxen in seinem Glaspalast.

    Jupp, das sind Knaller!
    Wohnungen, welche ein einziges raumgewordenes Echo sind, und darin dann glauben, das Gehörte hätte auch nur irgendwas mit dem abgepielten Sound zu tun.


    Das mit den Digitalkopien ist so eine Sache...

    Nicht jeder Player kann gebrannte Disks so fehlerfrei lesen wie eine gepresste CD, speziell wenn erstere schneller gebrannt wurde.

    Beim Kopieren von Audio-CDs wird oft keine tatsächliche 1:1-Kopie gemacht, so manche Brennsoftware "interpretiert" die Daten.


    Stefan