Je länger der Lauf, desto präziser der Schuss - oder nicht?

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 7.229 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Mai 2022 um 17:41) ist von Floppyk.

  • Hier ist übrigens ein interessanter Thread zu exakt dem Thema "Empfindlichkeit des Luftgewehrlaufes gegen Bewegungen" in einem südafrikanischem Forum. Speziell der erste Post des members "Paris" ist eine hervorragende, bebilderte Erläuterung der Vorgänge beim Schuss. Springer hold sensitivity ~ Air Rifle SA Forums

  • @Waldeule

    das die Lauflänge bei Luftgewehren nicht ausschlaggebend für die Präzision ist, ist doch schon längst geklärt.

    Die Erklärung warum an den starken Knicker jedoch solch ein langer Lauf montiert ist finde ich jedoch sehr aufschlussreich da er ja bekanntlich nicht die Eigenpräzision der Waffe steigert.

    Somit passt es sehr gut ins Thema.

    Es lässt sich sogar noch auf den Schwerpunkt und Haltestabilität ausweiten.

    Hierzu fallen mir sofort die laufenden Scheibe Gewehre ein, mit ihrem überlangen Laufmantel die der Stabilisierung der Waffe im dynamischen Anschlag dienen. Woraus sich Rückschlüsse ziehen lassen das ein langer Lauf als präziser empfunden wird.

  • Ich meine mal vor ein paar Stunden gelesen zu haben das die neuen "Regeln" greifen sollen :?: bei sinnlosen OT Beiträgen :?:


    war das ein Scherz der Forenleitung , oder ernst gemeint , bei letzteren dürfte so ein sinnfreier Beitrag hier NICHT stehen .

    mal den Threadtitel lesen , da geht es um Präzision und nicht um "Knicktechnik".


    na ja , bin hier raus , hat eh kein Zweck hier.

    Durchaus nicht OT, wie im Beitrag von SPA68 klar erläutert.

    Für deine Posts trifft dies allerdings eher nicht zu, hier erkenne wahrscheinlich nicht nur ich die Intention, bewusst Stress zu machen und Aufregung zu erzeugen.

    Nicht gut, gar nicht gut!


    Stefan

  • Frage dazu, da ich mich mit den "Laufende Scheibe" - Typen nicht auskenne: Sind die Laufmäntel alleine lang oder auch die eigentlichen Läufe?

  • Zu Waffen speziell für die laufende Scheibe findet man nicht viel.

    Bei Steyr ist aber die Lauflänge beim Challenge für 10m und für laufende Scheibe gleich.

    Jedoch ist die Gesamtlänge der Version für laufende Scheibe 6cm größer.

    Das zusätzliche Gewicht an der "Mündung" sorgt für erhöhte Masseträgheit der Waffe.

    Dadurch wird die Schwungbewegung gleichmäßiger, was in besseren Ergebnissen mündet.

    Die Waffe selbst dürfte keinen Präzisionsgewinn erzielen, aber die Kombination Waffe/Schütze schon.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Die Läufe bei diesem Typ von Wettkampfgewehren haben eine normale Standartlänge, dann ist ein teilbarer Laufmantel montiert der die Waffe in montiertem Zustand bestimmt auf 1,6m Länge bringt.

    Am Ende ist nochmals ein Laufgewicht montiert.

    Die Länge und das Gewicht erhöhen erheblich die Massenträgheit und wirken sich positiv auf die Stabilität der Waffe im Anschlag aus.

    Da war Esti schneller

  • Ich habe da noch zusätzliche Anmerkungen:

    Es ist klar, je länger das Geschoss im Lauf dem Gasdruck ausgesetzt ist, desto schneller wird es - innerhalb üblicher Lauflängen.

    Das hat zur Folge, dass die Geschossstablisierung meist besser wird. Aber das ist auch von anderen Faktoren zusätzlich abhängig. Wenn man das bei gleichbleibender Dralllänge vergleicht, hat ist höhere Geschossgeschwindigkeit vorteilhaft. Das auch, weil dann die Flugbahn gestreckter wird und sich Umwelteinflüsse bzw. dessen Störungen geringere Auswirkungen haben.

    Ein längerer Lauf verändert auch die Gewichtsverteilung. Meist schießt sich eine vorderlastige Waffe besser. Zudem ändert sich das Schwingungsverhalten, was auch beim davon geschraubten SD ein Thema ist. Aber das ist auch der Grund, warum es Laufgewichte gibt.

    Der Hauptgrund der gefühlten Präzisionssteigerung ist aber die längere Visierline beim offenen Visier, weil Ungenauigkeiten bei größerem Abstand zwischen Kimme und Korn so besser erkannt werden. Wie schon jemand schrieb, ist bei heutigen Pressluft Matchwaffen ein kurzer Lauf mit verlängerter Laufhülse für max. zulässige Visierlänge üblich. Ein kurzer Lauf ist bei Pressluft unter Beibehaltung der zulässigen Energie leichter machbar, weil die Schussentwicklungszeit klein ist. Das verringert den Nachteil der Verweilzeit des Geschosses.

    Nachteilig ist aber die verlängerte Verweilzeit des Geschosses im Lauf. Denn so lange es im Lauf ist, verschlechtert eine vom Schützen eingebrachte Unruhe die Treffergenauigkeit.

  • Genau diese Info, kürzerer Lauf, längere Laufhülse, war es, was mich bei meiner letzten Frage interessierte. Dass das nicht nur bei "Laufender Scheibe", sondern bei den (ich nehme an, 10m) Match - Presslüftern so ist, ist ja bezeichnend. Meine beiden Federdruck - Match - Omas FWB 150 und 300 sowie die Diana 75, welche ich jetzt lange schoss, haben den auch nicht überlangen Lauf aber vom Lager bis zur sichtbaren Mündung. Und hier wird auch ein Hauptgrund liegen, dass es - nun ja - nicht ganz so leicht ist, mit ihnen konstant zu treffen wie mit FWB 60x, 800 und den ganzen anderen. Auch wenn sie zum Beispiel eingespannt kaum unpräziser sind.

  • Die Läufe bei diesem Typ von Wettkampfgewehren haben eine normale Standartlänge, dann ist ein teilbarer Laufmantel montiert der die Waffe in montiertem Zustand bestimmt auf 1,6m Länge bringt.

    Wenn wir beim LG bleiben, ist die Lauflänge beim DSB von 42 bis 85 cm limitiert, die Visierlänge max. 85 mm, wobei das Korn die sichtbare Laufmündung nicht überragen darf.

    Insgesamt bleiben die Wettkampfwaffen aber alle unter 1,20 Gesamtlänge, weil sie dann auch nicht im Waffenschrank passen würden. Eine Ausnahme sind Hakenkappen. Bei meinem KK ist deswegen nicht fest, sondern abnehmbar.

    Eine Limitierung der Gesamtlänge einschließlich Schäftung habe ich in der SpoO nicht gefunden. Das gibt es aber bei Kurzwaffen. Je nach geschossener Disziplin muss die dazugehörige Waffe in einem Maßkasten passen, wobei auch dort eine maximale Visierlänge gilt. Dort ist es üblich, dass die Kimme nach hinten verlagert ist, um das Maximalmaß auszunutzen.

  • Auch wenn sie zum Beispiel eingespannt kaum unpräziser sind.

    Eben, daher ist und bleibt der größte Einflussfaktor der Schütze selbst.

    Das ist auch der Grund, warum ich Schießtests im Sinne von Austesten von Diabolos ohne eingespannte Waffe nichts halte. Das macht nur aus einer Schießmaschine Sinn. Leider geht das i.d.R. nur bei Matchwaffen.

  • Meine beiden Federdruck - Match - Omas FWB 150 und 300 sowie die Diana 75, welche ich jetzt lange schoss, haben den auch nicht überlangen Lauf aber vom Lager bis zur sichtbaren Mündung.

    Bei denen wäre ein längerer Lauf trotz längerer Visierlinie auch nicht sinnvoll, denn unabhängig von der längeren Verweilzeit und damit Gefahr des Verwackelns gibt es noch einen weiteren Faktor, nämlich das Kolbenvolumen.

    Sowohl die Rücklauf-FWBs wie auch die Doppelkolben-Dianas leisten sich einen recht kleinen Kolben, so ungefähr in der Diana25-Klasse, welcher kein ausreichendes Volumen bringt, um lange Läufe zu bedienen.

    Wozu auch, beide wurden ja nie für mehr als 7,5J und 10m gebaut.

    Theoretisch hätten die Läufe sogar deutlich kürzer sein können (und die Kolben damit kleiner), denn wie ich durch Messungen an einer Diana (25 oder 60, hatte beide in der Versuchsreihe) feststellte, ist die Verweildauer des Dias im Lauf mit ziemlicher Sicherheit kürzer als es die rechnerische Durchschnittsgeschwindigkeit erlaubt, das Dia war also mal schneller unterwegs (der Moment des Losbrechens ließ sich mit den mir zur Verfügung stehenden Messmethoden aber nicht zweifelsfrei bestimmen).

    Wie schnell ein Dia auch mit Federdruck, kurzem Lauf und kleinen Kolben sein kann, sieht man an Diana LP5 Magnum oder BSA Scorpion.


    Stefan

  • Wenn wir beim LG bleiben, ist die Lauflänge beim DSB von 42 bis 85 cm limitiert, die Visierlänge max. 85 mm, wobei das Korn die sichtbare Laufmündung nicht überragen darf.

    Und genau das war jetzt der entscheidende Einwand, ziemlich egal, was sonst dazu gesagt wurde auch hinsichtlich eines bekannten Moderators und seinen persönlichen Neigungen und Überzeugungen.

    Es ging auch bei meinen Überlegungen um die damalige Verallgemeinerung, dass es stets nur optimale Lauflängen um die 43 cm bei Knickläufern gäbe. Ob da nun 10m-LG steht oder nicht, es bedeutete nie, dass es um Gewehre jenseits von HW35 ginge oder um Präzisionsgeräte. Es stand 10m-LG. Punkt. Somit wäre das alles im normalen Bereich aller einsetzbaren Luftdruckwaffen auf diese Distanz und hier ist niemand auf 43 oder 45 cm Lauflänge begrenzt oder könnte als Axiom erhoben werden.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Wie auch immer und unabhängig der Waffe selbst.

    Optimal gibt es nicht. Es ist von vielen Faktoren abhängig, insbesondere wenn es Regeln gibt.